Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo 2006
Die Wahl in der Demokratischen Republik Kongo am 30. Juli 2006 war die erste freie Wahl im Kongo seit 1965. Gewählt wurden ein neuer Staatspräsident und die neue Nationalversammlung der Demokratischen Republik Kongo.
Zwischen 6 Uhr und 17 Uhr Ortszeit war es den 25 Millionen Wahlberechtigten möglich, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlkommission wollte das offizielle Ergebnis frühestens drei Wochen nach der Wahl bekanntgeben. Es existierten 50.000 Wahlbüros. Die Kosten der Wahl von etwa 470 Millionen US-Dollar wurden zu 80 % von der EU bezahlt.
Für das Amt des Präsidenten gab es je nach Quelle 32 oder 33 Kandidaten. Für die 500 Parlamentsplätze gab es 9.707 Kandidaten. Für eine direkte Wahl benötigte ein Kandidat mindestens 50 % der Stimmen, ansonsten war der Gang in die Stichwahl am 29. Oktober erforderlich.
Die Wahl fand unter reger Beteiligung statt, so hatten viele Wähler längere Strecken zu den Wahlbüros zurückgelegt und teilweise vor den Wahlbüros übernachtet. Die Wahlbeteiligung lag in den Städten zwischen 60 % und 80 %.
Die Wahl wurde von 17.600 UNO-Soldaten der MONUC-Mission, 2.000 Soldaten der EUFOR RD Congo, darunter auch 780 deutsche Bundeswehr-Soldaten und drei österreichische Offiziere, sowie 80.000 kongolesischen Sicherheitstruppen überwacht. In den Wochen vor der Wahl war es wiederholt zu Ausschreitungen gekommen. Die Wahl wurde von rund 1.200 Wahlbeobachtern kontrolliert, unter ihnen auch der ehemalige kanadische Ministerpräsident Joe Clark.
Im Anschluss an die Präsidentschaftswahlen waren für die 24 neuen Provinzen Exekutivwahlen vorgesehen.