Kanäle in Venedig
Die Kanäle von Venedig (italienisch canali, Singular canale) und die kleineren „Rii“ (Singular rio) bilden die eigentlichen für den alltäglichen Verkehr benutzten Wegeverbindungen („Straßen“, „Gassen“) der „Lagunenstadt“ Venedig. Sie erschließen die 126 Inseln im Stadtgebiet, unter anderem das militärische Arsenal (Werftgebiet) und den Hafen. Sie dienen auch der natürlichen Entwässerung des Stadtgebiets von Oberflächen- wie – mittlerweile meist geklärtem – Schmutzwasser. Diese Wasserwege und die sie ergänzenden 467 Brücken, die über sie hinweg führen, sind eine global bekannte wie auch künstlerisch vielfach gewürdigte und zitierte touristische Attraktion. Außerdem sind sie die Wege hinaus in die umgebende Lagune.
Die beiden bekanntesten Kanäle sind der Canal Grande im Zentrum (regionale Bezeichnung Canałazzo) sowie der Canale della Giudecca hin zur gleichnamigen Insel Giudecca in der Lagune (durch das Viertel Dorsoduro) am Südende Venedigs: Sie treffen im Bacino di San Marco vor dem Markusplatz zusammen und beruhen wahrscheinlich auf ehemaligen Flussbetten. Mehr als 40 kleinere Kanäle münden aus den Sestieri („Stadtsechsteln“, andernorts sind das „Stadtviertel“) in den Canal Grande. Terrestrische, erdgebundene Straßen und Gassen haben in Venedig nur Zubringerfunktionen zwischen einzelnen Häusern und innerhalb der Viertel. Die Haupterschließung für die Bewohner zum Festland oder hinaus aufs Meer erfolgte traditionell per Boot über die verschiedenen Wasserwege. Eine Besonderheit Venedigs sind zugeschüttete Wasserstraßen, die heute Straßen oder Fußwege bilden und deren Namen noch an ihre frühere Funktion erinnern: rio terà.