Weiße Nächte

Weiße Nächte werden Nächte genannt, in denen die Sonne nur für kurze Zeit untergeht, so dass auch mitternachts noch mindestens Dämmerung herrscht oder es sogar taghell ist. Weiße Nächte kommen an allen Orten vor, die etwa zwischen 56° nördlicher Breite und dem Nordpol beziehungsweise 56° südlicher Breite und dem Südpol liegen. Jenseits der Polarkreise (≈ 66,57°) geht die Sonne an den Tagen um die Sonnenwende nicht mehr unter.

Berühmt sind die Weißen Nächte von Sankt Petersburg (knapp 60° N), wie sie Dostojewski in seiner gleichnamigen Erzählung aus dem Jahr 1848 beschreibt. In Deutschland können Weiße Nächte ansatzweise in seinen nördlichsten Regionen auf knapp 55° N, etwa der Nordseeinsel Sylt und bei Flensburg, erlebt werden. Dort zieht in den Nächten um die Sommersonnenwende ein deutlich sichtbarer Silberstreif am nördlichen Horizont von West nach Ost, es herrscht die ganze Nacht nautische Dämmerung. Ähnliches ist auf der Südhalbkugel um die Sonnenwende Ende Dezember zu beobachten auf knapp 55° S, etwa in Ushuaia oder im Süden Südgeorgiens. In den Polargebieten geht die Sonne um die Sonnenwende im Sommer gar nicht mehr unter, sodass statt Weißer Nacht die Mitternachtssonne scheint. Der Zeitraum ist umso länger, je kürzer die Entfernung zum Pol ist. An den Polen selbst beträgt dieser Polartag genannte Zeitraum ein halbes Jahr.

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