Wolter-Teleskop
Als Wolter-Teleskop wird ein Röntgenteleskop bezeichnet, das eine Spiegelanordnung verwendet, wie sie der deutsche Physiker Hans Wolter 1952 vorschlug. Dabei wird ausgenutzt, dass der Brechungsindex von Materialien für Röntgenstrahlung etwas kleiner als eins ist, mithin beim streifenden Einfall auf die Oberflächen Totalreflexion auftritt.
Diese Spiegelanordnung setzt sich aus vielfach ineinander geschachtelten metallischen (oft nur aus beschichteten Folien bestehenden) Rotationsparaboloiden, denen jeweils ein Rotationshyperboloid folgt, zusammen. Auch Rotationsellipsoide werden in Kombination mit Rotationsparaboloiden verwendet. Diese Spiegel haben zusammen ähnliche Abbildungseigenschaften wie gewöhnliche Teleskope im sichtbaren Bereich des Lichts.
Das Prinzip wurde bereits 1952 vorgeschlagen als Technologie für ein Röntgenmikroskop. Aufgrund der benötigten extremen Genauigkeit der Oberflächen, deren Rauheit nur einige Millionstel Millimeter betragen darf, dauerte es bis 1978, bis das erste Wolterteleskop im Röntgensatelliten Einstein realisiert werden konnte.