Xerothermrelikt
Xerothermrelikte (altgriechisch ξηρός xērós „dürr, trocken“ und altgriechisch θερμός thermós „warm“) werden in der Botanik und Biogeografie Populationen von Pflanzenarten genannt, welche an Trockenheit und Wärme angepasst sind, und nach klimatischen Veränderungen auf „Wärmeinseln“ überleben konnten.
In Mitteleuropa zählen dazu die inselartigen Vorkommen von Steppenpflanzen. Diese Arten waren während der letzten Eiszeit und nacheiszeitlichen Wärmezeit, als das Klima trockener war, relativ weit verbreitet. Im heutigen humiden Waldklima findet man sie nur noch als Relikte an von Natur aus waldfreien Standorten, wo keine Beschattung vorhanden ist. Infrage kommen flachgründige Stein- oder Sandböden (beispielsweise im Naturschutzgebiet Großer Sand) oder steile Südhänge. Ein Beispiel für diese Arten aus dem pontischen Florenreich ist die Erd-Segge (Carex humilis).