Zugshunstit-(Ce)
Zugshunstit-(Ce) ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Organischen Verbindungen“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Formel (Ce,Nd,La)Al(SO4)2(C2O4)·12H2O, ist also chemisch gesehen ein kristallwasserhaltiges Cer-Aluminium-Sulfat-Oxalat.
Zugshunstit-(Ce) | |
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Zugshunstit-(Ce)-Kristalle (Größe: ≈ 1–1,5 mm) in einer Matrix aus magnesiumhaltigem Apjohnit (meist dehydratisiert) und Epsomit | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1996-055 |
IMA-Symbol |
Zug-Ce |
Chemische Formel | (Ce,Nd,La)Al(SO4)2(C2O4)·12H2O |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Organische Verbindungen |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
IX/A.01 IX/A.01-130 10.AB.75 50.01.09.02 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol | monoklin-prismatisch; 2/m |
Raumgruppe | C2/c (Nr. 15) |
Gitterparameter | a = 8,718 Å; b = 18,313 Å; c = 13,128 Å β = 93,90° |
Formeleinheiten | Z = 4 |
Häufige Kristallflächen | {010}, {012}, {111} |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | nicht bestimmbar |
Dichte (g/cm3) | 2,121 (berechnet) |
Spaltbarkeit | undeutlich nach {010} |
Bruch; Tenazität | spröde; uneben |
Farbe | blassrosa (Glühlampenlicht) bis cremeweiß, blassblau (Leuchtstoffröhrenlicht) |
Strichfarbe | farblos (also weiß) |
Transparenz | halbdurchsichtig, glasklar-durchsichtig |
Glanz | Glasglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,455 nβ = 1,485 nγ = 1,528 |
Doppelbrechung | δ = 0,073 |
Optischer Charakter | zweiachsig positiv |
Achsenwinkel | 2V = 85° (gemessen), 82° (berechnet) |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | leicht wasserlöslich |
Besondere Merkmale | alexandritartiger Farbwechsel in unterschiedlichen Lichtarten; schneller Zerfall unter dem Elektronenstrahl |
Zugshunstit-(Ce) von der Typlokalität bildet isometrische bis blockige, leicht parallel [100] gestreckte Kristalle bis fast 2 mm Größe mit einer sehr charakteristischen Morphologie, ferner subparallele Aggregate bis 2 mm Durchmesser.
Das Mineral stammt vom „Alum Cave Bluff“, einer als Touristenattraktion bekannten Lokalität im Great Smoky Mountains National Park, Tennessee, wo es bei der Verwitterung eines pyrithaltigen Phyllits entsteht. Der Name kann mit „Alaunhöhlensteilklippe“ übersetzt werden, jedoch gibt es hier keine Höhle, sondern lediglich die genannte, ca. 30 m hohe Steilklippe, die einen 10 m tiefen Überhang bildet, in deren Schutz die hier gebildeten wasserlöslichen Sulfat- und Oxalatminerale erhalten bleiben.