Einleitung
Jahrelang hat Apple das vielgeliebte MacBook Air vernachlässigt, aber jetzt gibt es doch eine Neuauflage. Kann es dieses Leichtgewicht mit den ultraportablen Geräten von 2018 aufnehmen? Oder ist es nur heiße Luft? Schau'n wir rein, dann können wir's rausfinden!
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Werkzeuge
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So, was haben wir denn da alles:
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13,3" LED-hintergrundbeleuchtetes IPS Retina Display; die Auflösung ist 2560 x 1600 (227 ppi)
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1.6 GHz Dual-Core Intel Core i5 (Turbo Boost bis zu 3,6 GHz) mit eingebauter Intel UHD Graphics 617
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Apples eigener T2 Sicherheitschip / Koprozessor
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8 GB 2133 MHz LPDDR3 SDRAM
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128 GB PCIe SSD
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802.11ac Wi-Fi und Bluetooth 4.2
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Zwei Thunderbolt 3 (USB-C)-Anschlüsse für Laden, DisplayPort, Thunderbolt und USB 3.1 Gen 2
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Bevor wir uns hinein wagen, verschaffen wir uns kurz einen Überblick über einige der äußeren Merkmale des neuen Air.
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Auf der Unterseite finden wir etwas Kleingedrucktes und ein paar farblich passende Pentalobeschrauben.
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Beim Öffnen werden wir von der vertrauten Schmetterlingstastatur der 3. Generation begrüßt und wir haben sofort einen MacBook Pro Flashback.
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Das Air erinnert stark an das 13" MacBook Pro ohne Touch Bar – abgesehen von der Dicke und der Touch ID sind sie praktisch nicht zu unterscheiden.
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...und obwohl das hier "Air" heißt wirkt das 12" MacBook im Vergleich dazu wie ein Leichtgewicht.
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Natürlich wäre keine externe Untersuchung ohne eine kleine Röntgenaufnahme komplett.
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Mit Hilfe unserer Freunde von Creative Electron bekommen wir einen Einblick in das, was kommen wird.
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Noch ein letzter Abstecher, bevor wir uns ins Innere begeben: Wir können nicht widerstehen und lösen unsere Lieblingstaste ab, um einen kurzen Blick auf die Membran zu werfen, die
die Tasten leiser machtdie Tastatur vor dem Eindringen von Schmutz schützt. -
Man kann sie lieben oder hassen, aber anscheinend ist die Schmetterlingstastatur jetzt der neue Standard.
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Nach paar Umdrehungen mit unserem Pentalobe Schraubendreher lässt sich das untere Gehäuse mit einem kräftigen Ruck aus den beiden Rasten lösen und wir sind drin.
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Drinnen erspähen wir ein kleines Logic Board, einen einsamen Lüfter, ein paar große, längliche Lautsprecher und einen interessanten heizkörperähnlichen Kühlkörper.
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Zwischen uns und dem Ausbau des Logic Boards stehen nur sechs Torx Schrauben und einige Kabelstecker - nicht übel! Das erledigt unser Marlin Schraubendreher Set im Nullkommanichts.
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Und da ist es schon! Das Logic Board des Airs ist nicht schnurrbartförmig wie beim Pro und es ist auch nicht so winzig wie beim MacBook.
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Als nächstes schnappen wir uns die Tochterplatine, auf der die Kopfhörerbuchse (äußerst gefährdet) und einige Anschlüsse für den Lautsprecher und den Toch ID Sensor untergebracht sind.
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Auf dieser Platine befindet ebenfalls ein Cirrus Logic CS42L83A Audio Codec.
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Diese Platine mag zwar klein sein, sie besitzt aber trotzdem eine ganz ordentliche Prozessorleistung:
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Intel SREKQ Core i5-8210Y Prozessor
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Apple APL1027 339S00535 T2 Koprozessor
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SanDisk SDSGFBF12 043G Flashspeicher (insgesamt 128 GB)
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Intel JHL7540 Thunderbolt 3 Kontroller
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338S00267-A0 (wahrscheinlich ein Apple PMIC)
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Wir drehen die Platine um und finden noch mehr Silizium:
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2x SKhynix H9CCNNNCPTAL LPDDR3 RAM ( insgesamt 8 GB)
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Murata 339S00446 1ZE SS8915047 (wahrscheinlich ein Wi-Fi Modul)
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Intersil 95828A HRTZ X829PMJ
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NXP 80V18 gesichertes NFC Modul
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Macronix MX25U3235F serienmäßiger Multi I/O Flashspeicher
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Texas Instruments CD32-15C00 Leistungskontroller
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Texas Instruments TPS51980A synchroner Abwärtswandler (buck controller)
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Gegenüber der Kopfhörerbuchse erspähen wir einige supermodulare Thunderboltanschlüsse!
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Dieses MacBook ist, was uns betrifft, auf dem richtigen Weg, denn alle Anschlüsse befinden sich auf eigenen Platinen und sind leicht auszutauschen.
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Endlich treffen wir auf das Bauteil, das die Luft in diesen ... Air hineinpustet.
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Der reparaturfreundliche (oder wenigstens -freundlichere) Trend geht weiter, wir finden nämlich elastische Klebestreifen mit Zuglaschen unter diesen länglichen Lautsprechern!
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Wir mögen Klebstreifen nicht wirklich — wiederverwendbare Schrauben sind fast immer besser — aber hallo, dieses iPhone-mäßige elastische Zeugs ist wesentlich besser als klebrige Lösungsmittel und blindes Herumhebeln.
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Außerdem zeigt die bloße Anwesenheit dieser Klebestreifen ja meistens, dass irgendjemand wenigstens über mögliche Reparaturen und das Zerlegen nachgedacht hat.
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Wir machen weiter und richten unsere Aufmerksamkeit auf das Trackpad.
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Im Gegensatz zu den neueren MacBook Pros, bei denen die Trackpads im ersten Schritt ausgebaut werden, teilt sich dieses Trackpad hier ein gemeinsames Kabel mit der Tastatur, das unter dem Logic Board befestigt ist.
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Beim Herausnehemen des Trackpads mussten wir an einen gewissen TIE Fighter denken...
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Dank unseren Freunden bei MacRumors, hatten wir schon eine gewisse Ahnung, dass der Ausbau dieses Akkus weniger alptraumartig werden würde, als in einigen anderen uns bekannten Retinas.
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Und richtig: Wir finden vier Schrauben und sechs nette elastische Klebestreifen mit Zuglaschen, mit denen der Akku des Air befestigt ist.
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Ein solider Rahmen, ein bisschen wie in älteren Airs hält die Akkuzellen zusammen und macht den Ausbau zum Kinderspiel.
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Da ist es: das 49,9 Wh Kraftwerk. Falls du es aufmerksam mitverfolgt hast, ist das etwas weniger als bei Dells neuem XPS 13 (52 Wh), aber etwas mehr als bei Microsofts Surface Laptop 2 (45,2 Wh) und HPs kommenden Spectre x360 (43,7 Wh).
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Es fängt an etwas
Airluftiger in diesem goldenen Rahmen auszusehen — allmählich kommt die Ziellinie in Sicht! -
Über der Vertiefung für den Akku befinden sich noch die metallene Antennenhalterung und der neue (modulare!) TouchID Sensor, beide sind mit Torx Schrauben befestigt.
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Nur zur Info: Der TouchID Sensor kann direkt nach dem Ausbau der kleineren Audioplatine herausgenommen werden — wir haben uns dafür entschieden, ihn an Ort und Stelle zu lassen.
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Einige Torxschrauben später ist das Display frei! Dieses neue Retinapanel ist fast das gleiche wie das der MacBook Pro Reihe. Es unterscheidet sich hauptsächlich in der maximalen Helligkeit (bloße 3300 Nits gegenüber den 500 vom Pro) und der P3 Farbraumunterstützung.
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Wir lassen dieses MacBook Air mal ein bisschen offen liegen, so dass du seine Einzelteile bewundern kannst.
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Modulare Anschlüsse und elastische Klebestreifen mit Zuglaschen – damit hebt sich das neue MacBook Air positiv vom Trend der sinkenden Reparaturfähigkeit von Apple Laptops ab.
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Leider musst du dich immer noch mit Pentalobeschrauben herumschlagen und weder Speicher noch RAM sind erweiterbar. Die Verbesserungen kommen also eher den erfahrenen Technikern als den durchschnittlichen Bastlern zugute, dennoch hoffen wir, dass das ein erster Schritt zurück zu reparierbaren MacBooks ist.
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Das 2018 MacBook Air mit Retina Display verdient eine 3 von 10 auf unserer Reparaturbewertungsskala (10 ist am einfachsten zu reparieren):
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Viele Komponenten sind modular und leicht zugänglich - inklusive der Anschlüsse, des Lüfters und der Lautsprecher.
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Abgesehen von den lästigen Pentalobeschrauben lässt sich dieses Laptop so leicht öffnen wie alle anderen.
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Der Akku ist mit einer Kombination von Schrauben und reparaturfreundlichem elastischem Klebeband befestigt - allerdings musst du zuerst das Logic Board und die Lautsprecher entfernen, bevor du an den Akku herankommst.
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Die Tastatur ist in das Gehäuseoberteil integriert, Reparaturen erfordern daher einen kompletten Auseinanderbau.
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Speicher und RAM sind verlötet und weder reparierbar noch aufrüstbar, bei einem Laptop mit einem Einstiegspreis von 1350 € ist das eine totale Enttäuschung.
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61 Kommentare
Am I losing my eyesight, or is that fan not directly connected to any type of heat dissipating hardware? Looks like it’s either just providing a general low-pressure-air-flow throughout the internals - OR - it pushes air back through that antenna/heatsink-bracket-type-thing and coming out the other end of it?
Could you confirm or explain this in more detail?
I think it is just an exhaust fan, that removes hot air from a laptop case outside (from the right side of the case, under the screen) and creates a negative pressure inside, which helps a laptop to “suck“ some cool air from the outside through the intake on the left side of case, under the screen. The shape of the radiator ribs also suggests some airflow from left/right side of the case to the opposite side.
Serge B. -
The only thing that fan is doing is moving a (tiny) bit of air indirectly across the logic board and the heatsink. Or at least that is what I think it does. As there is no direct heat conduction from logic board to case, the fan isn’t there to cool the case, that’s for sure.
Yeah it is just a case ventilation fan, it doesn’t blow any heatsinks directly. Although with the very low TDP of the processor, a case fan with radiator type heat sink should do the job.
Tom Chai -
Yes, as the 12” Macbook with a ~5W TDP chip manages without a fan, I’m sure a slower general airflow together with that heatsink works well for the 7W chip in the 2018 MBA.
And when looking closer - the vents on either side of the antenna bracket, that the fan exhausts through on one side - air is drawn in on the other side and then guided by the vanes in the ventilation holes, allowing it to flow easily from right to left (when viewing bottom/inside of the MBA) over the heatsink cooling fins. There doesn’t appear to be any other openings in the chassi, so Apple has probably designed the airflow pretty efficiently in this fashion.
Pretty cool! Only Mac laptop I’ve seen with a fan but without heat-pipes/sinks by the fan.
This thermal design reminds me of the old Titanium Powerbooks, especially the heatsink. That had two fans I believe, one pulling in from the side and one blowing out the back. I think this pulls air from one side of the monitor hinge vents and exhausts out the other.
Why don’t they use the aluminum body directly as a huge heatsink?
You’ll notice that they’ve sealed the mid-area under the display bezel, with only an opening on the side furthest from the fan, nothing above the CPU, and an outlet the fan blows air out of.
I’m guessing they did this to cool both the low power, yet still warm T2, as well as draw air over the CPU.
It’s not blowing directly on a heatsink connected via heatpipe to the CPU, no, but I’m guessing they weighed up the pro’s and con’s of heatpipes, and decided that sucking air through a tightly controlled path is preferable to the bulk added by heatpipes.
It’s no different than the trashcan mac pro, is it? That just sucks air up over the heatsinks if I remember correctly.
What matters is that airflow is limited to a strict path, that’s in the left side of the laptop, over the T2 and SSD’s heatspreader, over the CPU’s radiator, through the fan, and out the right side.
It’s really bad to know that neither storage nor RAM is upgradable. If I go for 128 GB SSD and 8 GB RAM then I can never upgrade them, disappointed :(
That is the main reason why you should avoid those Apple new laptops. The other one is that each of the Apple laptops has design flaws (and this has happened for many years) : check Louis Rossmann videos on youtube, this is eye opening.
Oli Wek -
When will the new iPad pro teardown be revealed plz. Deadly waiting for it
They’re still heating up the glue.