Rodeln

Ein Erwachsener und zwei Kinder passen auf einen Rodelschlitten.
Die Rodlerin Nathalie Geisenberger bei einem Rennen in Oberhof in Thüringen
Beim Skeleton liegen die Sportler auf dem Bauch.
Die ersten Bobs sahen um 1900 auch noch wie normale Schlitten aus.

Rodeln ist ein beliebter Freizeitspaß im Winter, aber auch ein richtiger Wintersport. Dabei fährt man mit einem Schlitten auf dem Schnee von Hügeln und Bergen hinab. Beim Rennrodeln fahren die Sportler mit hohem Tempo in einer Eisbahn mit vielen Kurven. Eng verwandt mit dem Rodeln sind auch die Sportarten Bob und Skeleton.

Ein normaler Rodelschlitten ist meist aus Holz und hat auf der Unterseite lange Streifen aus Metall. Die nennt man auch Kufen, sie sorgen dafür dass der Schlitten auf dem Schnee besser rutscht. Heute sind viele Schlitten aus Plastik, dann sind sie billiger und leichter. Man rodelt nicht immer auf Eis oder Schnee, sondern im Sommer auch auf Sand oder auf einer glatten Rodelbahn, die dafür aufgebaut worden ist.

Schon bevor das Rad erfunden wurde, nutzten Menschen Schlitten, um schwere Lasten zu bewegen, zum Beispiel Steinblöcke für die Pyramiden in Ägypten. Vor allem in Ländern, wo es im Winter kalt ist und schneit, nutzt man Schlitten seit jeher zum Transport von Menschen und Lasten, weil man damit im Schnee besser voran kommt als mit einem Wagen.

Wie wird im Sport gerodelt?

Zum Sport wurde Rodeln erst Ende des 19. Jahrhunderts in der Schweiz. Der erste Rodelwettbewerb wurde 1883 in Davos im Kanton Graubünden ausgetragen. Auch Skeleton und Bobfahren entwickelten sich um dieselbe Zeit in der Schweiz.

Beim Rennrodeln liegen die Sportler mit dem Rücken auf dem Schlitten und fahren mit den Füßen voran. Gestartet wird im Sitzen, wobei sich der Sportler von einer Art Geländer abstößt und dann mit den Händen noch ein paar „Paddelschläge“ auf dem Eis macht. Man lenkt, indem man seinen Körper nach links oder rechts bewegt. Notfalls nutzt man auch die Füße.

Früher wurde auf verschneiten Waldwegen gerodelt, heute in eigens gebauten Kunst-Eisbahnen. Gerodelt wird einzeln oder im Zweisitzer, seit einigen Jahren gibt es auch Staffel-Wettbewerbe für Männer und Frauen. Zum Programm der Olympischen Winterspiele gehört Rodeln seit 1964.

Skeleton wurde Ende des 19. Jahrhunderts in der Schweiz erfunden. Im Gegensatz zum Rennrodeln liegen die Sportler hier auf dem Bauch und rasen mit dem Kopf voran. Der Schlitten ist flacher als beim Rodeln. Gelenkt wird nur mit den Füßen oder durch Verlagerung des Körpergewichts. Beim Start wird der Schlitten mit einer Hand angeschoben, bevor die Sportler in vollem Lauf auf den Schlitten springen. Im Skeleton gibt es Einzelwettbewerbe für Männer und Frauen, seit 2002 auch bei Olympischen Winterspielen.

Bobfahren wurde ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts in der Schweiz entwickelt. Anders als beim Rodeln sitzen immer zwei oder gar vier Sporter in einem besonderen Schlitten, der mit einer Metallhülle umgeben ist und eher wie ein Rennauto aussieht. Der Name Bob kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie ruckeln, weil die Sportler früher beim Start versuchten, durch schnelle Bewegungen mit dem Oberkörper Schwung zu holen. Heute schieben die Sportler den Schlitten im Laufen an und springen erst während der Fahrt in den Schlitten hinein. Der Bob-Schlitten wird über bewegliche Kufen gesteuert, die über Zugseile bewegt werden. Bobfahren für Männer ist schon seit 1924 olympisch, für Frauen erst seit 2002.




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