Abseitsfalle

Als Abseitsfalle bezeichnet der Fußballphilosoph die hinterlistige und brutale Methode, einen Stürmer mithilfe einer simplen Konstruktion am Torschuss zu hindern. Sie wird an der berüchtigten Abseitslinie aufgestellt und im Erdboden vergraben. Obwohl diese gemeine Art des Fouls bei Funktionären und Spielern verpönt ist und der Fallensteller mit einem Platzverweis zu rechnen hat, büßt die Falle seit Jahren kaum an Beliebtheit ein.

Vorher...

Verwendung

...und nachher.

Von Kreis- bis Bundesliga, von Fußballmacht bis Fußballzwerg - überall gibt es Abseitsfallen. Und überall werden sie auf die gleiche Weise aufgestellt. Kurz vor Spielbeginn bildet das Fußballteam einen "Mentalkreis" - in Wahrheit nur ein Ablenkungsmanöver, um dem Spieler, der die Falle vergräbt, Sichtschutz zu geben. Der Fallensteller kann nun in Ruhe seine Arbeit verrichten. Er spannt die rasiermesserscharfen Bügel, fixiert die Falle im Boden und vergräbt sie schlussendlich. Dann, wenn sich ein gegnerischer Angriff anbahnt, kommt eine raffinierte Taktik zum Einsatz. Kurz bevor der tödliche Pass in die Spitze erfolgt, rückt die gesamte Hintermannschaft vor den Stürmer. Dieser fühlt sich in Sicherheit und läuft geradewegs einer Fleischwunde entgegen. Sobald der Spieler die Abseitslinie überquert, schnappt die Abseitsfalle zu. Der Angreifer sinkt zu Boden, doch ein Schuldiger ist nicht in Sichtweite. Nun ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn die Falle muss ungesehen vom Feld transportiert werden. Sollte dies misslingen, hat der Fallensteller mit Konsequenzen in Form einer roten Karte zu rechnen. Oft wird dafür eine kleine Rangelei angezettelt, alternativ haben Fans auch schon kleinere Meinungsverschiedenheiten auf den Tribünen "ausdiskutiert" oder sie haben das Stadion mithilfe von Pyrotechnik in einen Feuerwehrübungsplatz verwandelt. Gelingt das Beseitigen der Falle, können vom Schiedsrichter keinerlei Beweise für eine Abseitsfalle gefunden werden und das Spiel wird ohne den verletzten Spieler fortgesetzt.

Modelle

Die klassische Abseitsfalle stammt aus England, wo sie 1933 erfunden wurde. Damals war es noch eine simple Holzfalle, die durch Schnüre zusammengehalten wurde. Weil es aber nicht selten vorkam, dass das Holzkonstrukt von einem Stürmer schlicht zertrampelt wurde, hatte diese Form der Falle bald ausgedient. Bessere, neuere Modelle aus Mitteleuropa kamen auf den Markt. Diese bestanden aus Eisen, waren jedoch um einiges schwerer als die klassische Variante. Das Beseitigen der Falle war damit fast unmöglich, weshalb 1955 eine Falle aus Amerika die Fußballplätze eroberte. Sie zeichnete sich durch leichtere, aber stabilere Aluminiumbügel aus und war somit jahrzehntelang erste Wahl in Stadien rund um den Globus. Erst 2010 erblickte eine komplett neue Form der Falle in Japan das Licht der Welt. Kunststoffbügel, Komforttragegriff und schärfere Messer sorgten für einen Rekordumsatz der asiatischen Herstellerfirma. Sie ähnelte einer klassischen Mausefalle und sollte noch tiefer in die Haut eindringen.

Dringend benötigte Regeländerungen gehören nicht zu Sepp Blatters Hobbys. Er vergibt lieber wichtige Fußballturniere an Staaten, in denen Fußball ein Fremdwort ist.

Kritik und Kritik an der Kritik

Die Abseitsfalle ist laut den offiziellen Regeln des Fußballsports unerlaubtes Material, um einen Gegner brutal am möglichen Tor zu hindern. Jedoch sorgten mehrmalige Debatten zur Änderung etwaiger Regeln immer wieder für Gesprächsstoff. Die UEFA spricht sich gegen eine Aufhebung des Abseitsfallenverbots aus, da man damit kriminelle Machenschaften im Fußball tolerieren würde. Dem gegenüber steht der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL. Der Verband ist für eine Lockerung der Gesetze im Bereich der Manipulation und der unerlaubten Hilfsmittel, zu denen auch die Abseitsfalle gehört. In Südamerika sei die Abseitsfalle ein wichtiger Teil des Fußballs. So auch in Afrika, wo die Leute, die sich überhaupt ein Ticket für das Spiel leisten können, heftig gegen die - in ihren Augen unfaire - Politik des Weltfußballverbandes protestieren. Bei der FIFA hingegen stellt sich die Frage, ob man eventuell eine Entschärfung der Regeln vornehmen sollte, überhaupt nicht. Sie ist jetzt verboten, war auch früher verboten und wird es demnach auch in der Zukunft sein. Denn würde man einen neuen, innovativen Regelentwurf kreieren, entspräche das nicht der "Alles-bleibt-so-wie-es-ist-Mentalität" des internationalen Verbandes.

Triviales

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