Beweis

Der Beweis ist nicht nur wichtiges Hilfsmittel der Wissenschaft, er ist auch unerlässlich im täglichen sozialen Miteinander. Wichtige Grundsätze des Beweises sind unter Anderem :
Beweise nicht, was du nicht auch widerlegen kannst! oder Für einen Beweis muss man die volle Haftung übernehmen. Würde Newton noch leben, hätte er als Erfinder der Schwerkraft, für das Einstürzen des WTC verantwortlich gemacht werden können!
Damit nicht jeder Hinz und Kunz einen Beweis erfinden kann, wurde anno Filzschuh der Gegenbeweis entwickelt. Der Gegenbeweis ist der Urfeind des Beweises. Ein Duell endet immer tödlich für den Beweis. Die einzige Macht die über dem Gegenbeweis steht ist das Regime der Diktatoren. Sie alleine bestimmen was Wahr und was Falsch ist.

Beweise gehören sichergestellt!

Einige bekannte Beweise seien hier zusammengefasst, damit man sich vorstellen kann wie denn so einer abläuft.

Beweis durch Autorität (argumentum ad verecundiam, argumentum ad baculum)

Vielleicht die beliebteste aller Beweisformen, nicht nur für den naturwissenschaftlichen Beweis, sondern auch für den Verwandten, ökonomischen Bescheiß oder auch Beschiss. Der Beweis durch Autorität geschieht in der Regel durch einen Verweis auf ein Fachbuch oder Äußerungen wichtiger Personen. (Um zu beweisen, dass es sich bei der vom Grunde aus nach dem Zufallsprinzip funktionierenden und längst experementell nachgewiesenen Quantenmechanik um völligen Unsinn handelt, reicht also eine banale Zitat des berühmten Einsteins völlig aus: "Der Gott würfelt nicht." Eine Person, die so berühmt ist wie Einstein, kann doch nicht unrecht haben! Und auch wenn die Realität und Einsteins Meinung sich gegenseitig widersprechen: Es ist nicht Einsteins Meinung, die sich an die Realität anpassen muss, sondern die Realität muss sich an Einsteins Meinung anpassen.) In Reinform tritt Dies auch mit der formellen Redewendung "Weil ich das sage" auf.

Mit anderen Worten hat der coole Anführer, der seine absolute Unfehlbarkeit deklariert, immer mehr recht im Vergleich zu seinem Opponenten, welcher seine Meinung wie ein langweiliger Nerd durch saubere Logik und objektive Argumente rechtfertigt. Die Hinterfragung der Autoritäten und der Meinung der Autoritäten (dazu zählen auch die unbegründeten und offensichtlich falschen Meinungen) sind dagegen völlig unzulässig und müssen zum Wohlsein der Gesellschaft durch die Gesellschaft bestraft werden.

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Um kritische Äußerungen von Personen ohne Autorität, wie zum Beispiel Kindern, sofort sauber zu widerlegen wendet man die Gegenbeweisform "Hat dich jemand darum gebeten deine Meinung zu äußern?" an. Auf der Straße lautet die gleiche universelle Gegenbeweisform: "Halts Maul!". Ist die Beweisform nicht überzeugend genug, so kann jeder Zweifel durch die Ergänzung "Aufs Maul?" endgültig widerlegt werden. Die entsprechende höfliche Form, so wie sie in der modernen Kultur der gut erzogenen Menschen vorkommt, lautet:

"Was ist das für ein Benehmen? Wie sprichst du mit deiner Mutter/deiner Lehrerin? So eine freche Respektlosigkeit mich zu hinterfragen! Das ist doch nicht normal! Schau doch mal, wie brav alle deine Altersgenossen sind! Alleine schon aus erzieherischen/pädagogischen/disziplinären Gründen musst du alles tun/darfst du niemals hinterfragen, was wir dir sagen! Noch ein Wort und du kommst sofort in die Ecke/das Lehrerzimmer! Du solltest dankbar sein, denn wir geben uns so viel Mühe dich auf dein Erwachsenenleben richtig vorzubereiten!"

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Beweis durch Pause

"Den Beweis führen wir nach der Pause" leitet einen Beweis ein, der tatsächlich gerade geschieht und nach einiger Zeit mit den Worten "Wie wir vor der Pause bewiesen haben" abgeschlossen wird.

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Beweis durch Fachsprache (Pseudowissenschaft)

Hierbei wird versucht, mit komplexer Verkettung von Fremdwörtern eine Atmosphäre zu schaffen, in welcher der Beweisführende (bzw. Bescheißführende) einen extrem intelligenten Eindruck hinterlässt, es aber niemandem mehr möglich ist, den Gedankengängen des Beweisführenden (bzw. Bescheißführenden) zu folgen. Der eigentliche Inhalt der verwendeten Argumente darf dabei aus wissenschaftlichen Sicht einer typischen Chewbacca-Verteidigung entsprechen. Dies kann bei geübten Personen noch mit eindringlicher Körpersprache untermalt werden.

"Aber ich habe doch recht, dass die homöopathisch erzeugten Wassercluster eine heilende Wirkung haben, weil die zur Basis 0 logarithmierte Quantenzahl der rekursiven Wahrscheinlichkeitsdichte a priori nur halbe Elektronenpaarbinungen mit der komplexen fouriertransformierten Gravitationsmächtigkeit der n-ten Dimension bilden kann!"

Sollte ein Opponent in diesem Fall "Wie bitte?" oder "Das habe ich nicht verstanden." sagen, so wird das als erfolgreicher Beweis gewertet und endgültig durch ein Gelächter des Publikums vollendet.

Um das Versagen dieser gewünschten Reaktion komplett auszuschliessen, kann man vorher ein paar Schauspieler mitten in das Publikum bringen, die zum richtigen Zeitpunkt mit dem Lachen bzw. mit dem Klatschen anfangen. Die einzelnen Idividuen, die das Mitklatschen und Mitlachen unterlassen, sind ebenso Dummköpfe, die garnichts verstanden haben.

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Beweis durch rekursiven Querverweis

Hierbei wird ein neues Axiomsystem aufgestellt, das im maximierten Abstand (sogenanntes Pessimum) in einem Lehrbuch verteilt ist. Durch geschickte Verteilung gelingt es ein temporales Paradoxon zu erzeugen. Erstmals wurde diese Technik von einer Schildkröte gegen den Griechen Achilles angewandt, der sich in einer Zeitblase einfror. Die Errechnung des Pessimums erfordert viel Erfahrung und eine Seitenzahl von [math]S \gt \gt \frac{1}{\pi - \sqrt{\pi ^ {1+1}}}[/math].

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Nach dem Prinzip der endlosen Rekursion lässt sich unter anderem die Richtigkeit der Bibel beweisen: "Woher weisst du dass die Bibel recht hat?" - "Na ist doch logisch! Weil es in der Bibel drinne steht, dass sie recht hat!"

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Beweis durch die Meinung der Mehrheit (Totschlagargument durch Schweigespirale)

"Ach! Alle wissen doch, dass <hier die zu beweisende Aussage einfügen>, und jeder normale Mensch ist mit mir einverstanden. Nur die Schwulen behaupten das Gegenteil. Bist du etwa auch einer?"
Mit diesem Ansatz wurde in Russland die negative Auswirkung der homosexuellen Ehen auf das Bevölkerungswachstum bewiesen.

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In einer Gesellschaft, in der Homosexualität toleriert wird, bitte stattdessen die folgende Beweisform verwenden:

"Ach! Alle wissen doch, dass <hier die zu beweisende Aussage einfügen>, und jeder normale Mensch ist mit mir einverstanden. Jeder, der damit nicht einverstanden ist, ist wie Hitler! Bist du es etwa auch?"
Mit diesem Ansatz wurde in Deutschland von den Gegnern der Evolutionstheorie bewiesen, dass die Evolutionstheorie ein großer Irrtum ist. Außerdem hat ein derartiger Beweis zum Verbot des Kunstunterrichts in den Schulen geführt.

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Es gibt sowieso keinen Zweifel, dass die Evolutionstheorie falsch ist. Stell dir vor, wie unschön das Leben in einer darwinistisch orientierten Gesellschaft wäre.

Und da das Runterspringen von einem Hochhaus zum sicheren Tod führt, handelt es sich offensichtlich auch bei der Gravitation um totalen Unsinn.

Entsprechend darf man den Kindern auf gar keinen Fall die Gravitation beibringen, damit sie erst gar nicht auf die Idee kommen. Es ist viel sicherer, wenn sie der Meinung sind, dass sie fliegen können.

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Beweis durch Hinweis auf persönliche Eigenschaften des Opponenten (argumentum ad hominem)

"Lass dir deine hässliche krumme Nase gerade biegen, bevor du anfängst gegen meine Meinung zu argumentieren!"

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In jeder Diskussion gilt derjenige, der diese Beweisform als erster verwendet automatisch als der Gewinner. Das eigentliche Thema der Diskussion (sei es nun die Politik oder die Quantenmechanik) ist dabei völlig irrelevant. Falls eine passende Eigenschaft nicht offensichtlich ist, so beweist man einfach das Vorhandensein von irgendeiner anderen negativen, peinlichen oder nicht gesellschaftlich akzeptierten Eigenschaft. Beispiel:

"Bist du schwul, oder was? Antworte mir wie ein Mann: Ja oder nein???"

Fall 1: Der Opponent sagt gar nichts. -> Das Schweigen ist ein Zeichen der Zustimmung. (Oder als Alternative: Der Opponent wehrt sich nicht gegen meine Aussage.) -> Der Opponent ist einverstanden. -> Also ist der Opponent schwul.

Fall 2: Der Opponent sagt "Nein". -> Der Opponent wehrt sich gegen meine Aussage. -> Der Opponent fühlt sich also beleidigt, wenn man zu ihm sagt, dass er schwul ist. -> Also ist der Opponent schwul.

Fall 3: Der Opponent sagt "Ja". Dieser Fall ist trivial und muss nicht weiter betrachtet werden.

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Diese universelle Beweismethode wirkt jedoch bei der Berücksichtigung des Kontextes besonders effektiv:

  • Der Opponent kritisiert Merkel? -> Der Opponent ist ein Mysogeniker.
  • Der Opponent kritisiert Westerwelle? -> Der Opponent ist homophob.
  • Der Opponent kritisiert Schäuble? -> Der Opponent ist behindertenfeindlich.
  • Der Opponent kritisiert Obama? -> Der Opponent ist ein Rassist.
  • Der Opponent kritisiert den christlichen Glauben? -> Der Opponent ist vom Teufel besessen.
  • Der Opponent kritisiert <was auch immer>? -> Jemand, der <dieses was auch immer> so sehr hasst, kann doch nicht die geringste Ahnung von <diesem was auch immer> haben!
  • Der Opponent verlangt nach einer objektiven Erklärung? -> Der Opponent ist einfach nur zu dumm, um mich zu verstehen.
  • Der Opponent stellt Fragen? -> Der Opponent ist ein Vollidiot, der absolut garnichts weiss.
  • Der Opponent verwendet saubere Logik und objektive Argumente, statt sich an die Mehrheit anzuschließen? -> Der Opponent ist ein Streber und bildet sich ein, dass er schlauer als alle anderen sei.

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Besonders begabte Beweisführer können diese Beweisform in umgekehrter und nicht umgekehrter Form gleichzeitig anwenden. Beispiel: Als ich erklährt habe, wie die Homöopathie aufgrund der Harmonie der gottgewollten Eingenfrequenz des Universums von 432Hz mit den hochkomplizierten quantenmechanischen Effekten eine heilende Wirkung verursacht, hat mein Opponent auf die pseudowissenschaftichen Charakter meiner Argumente hingewiesen. -> Mein Opponent behauptet also, dass ich ein Pseudowissenschaftler bin. -> Also wendet mein Opponent das "argumentum ad hominem" (Argument zu meiner Person) an. -> Also kann mein Opponent nicht sauber argumentieren. -> Also ist er selber ein Dummkopf.

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Beweis durch gesellschaftlichen Normen und Moralvorstellungen (argumentum ad populum)

Falls es darum geht der Gesellschaft zu beweisen, dass es sich bei einer Person des männlichen Geschlechts um keinen echten Mann handelt, geht man wie folgt vor:

Als eine Frau oder ein Mädchen verpasst man dieser Person eine ordentliche Ohrfeige. Anschließend setzt man den Beweis abhängig davon, wie die Person reagiert fort.

Fall 1: Die Person schlägt zurück. -> Die Person schlägt Mädchen. -> Also ist die Person kein echter Mann.

Fall 2: Die Person schlägt nicht zurück. -> Die Person ist so jämmerlich, dass sie nicht mal in der Lage ist sich gegen ein Mädchen zu wehren. -> Also ist die Person kein echter Mann.

(Bonus: Falls du ein ganz freches und agressives Mädchen bist, so kannst du der Person im zweiten Fall so viele Ohrefeigen wie du willst unbestraft verpassen. Jemand, der kein echter Mann ist, hat das verdient.)

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Beweis durch das Verlangen des Gegenbeweises (umgekehrtes Falsifizierbarkeitskriterium, argumentum ad ignorantiam)

Letztens in meinem Garten, ein Wildschwummel! Beweist mir das Gegenteil!

Man verlangt vom Opponenten das Gegenteil der zu beweisenden Aussage zu beweisen. Falls es der Opponent nicht schafft, so gilt die Aussage automatisch als Bewiesen.

Als Faustregel gilt: Wenn es von Anfang an klar ist, dass dich (egal was passiert) niemals etwas davon überzeugen wird, dass du unrecht hast, dann hast du automatisch recht. Formuliere deine Behauptungen nach dieser Regel und du wirst kein einziges Meinungsstreit verliehren. Außerdem spart diese Methode eine Unmenge von Zeit, die man sonst durch sinnlose Experimente verbraten würde. Da kein Experiment unsere Behauptung widerlegen kann, kennen wir (bevor wir überhaupt irgendein Experiment beginnen müssen) bereits das einzig mögliche und somit genau das richtige Ergebnis. D.h. wir können Wissen über die Welt erschaffen, ohne dazu die Welt betrachten zu müssen. Der Erfolg unserer Behauptung ist also von Anfang an garantiert und ist somit völlig unabhängig davon, wie sich die Welt verhält. Ist das nicht genial?

Beispiel: "In unserer Welt wimmelt es von unsichtbaren Einhörnern." Selbstverständlich ist auch die Aussage, dass wir nie welche zu sehen bekommen, kein Gegenbeweis, denn sie sind unsichtbar. Also ist dieses Beispiel nicht widerlegbar und entspricht somit zweifellos der Wahrheit.

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Gegenbeispiel: "Wasser nimmt bei Temperaturen unter 0 Grad den festen Aggregatzustand ein." Falls wir das Wasser deutlich unter 0 Grad kühlen und es auf dauer doch nicht einfriert, dann ist die Aussage widerlegt. Also ist die Aussage widerlegbar und ist somit nicht ernstzunehmender Unsinn.

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Auf diese Art und Weise wurde inzwischen von der Katholischen Kirche die Existenz des unsichtbaren Zauberers in den Wolken sicher nachgewiesen. Schließlich ist es auch garnicht die Aufgabe der Religion objektive Argumente für die Richtigkeit der Religion zu finden, sondern es ist die Aufgabe der Wissenschaft zu beweisen, dass die Religion falsch ist. Und falls die Wissenschaft von Grunde aus nicht in der Lage ist Gegenbeweise zu liefern, dann hat die Wissenschaft eben Pech gehabt und die Religion ist somit automatisch richtig. Das gilt natürlich für jede von den vielen (sich gegenseitig widersprechenden) Religionen, die es auf der Welt gibt.

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Ein anderes Beispiel ist das Beweis der Existenz der Russells Teekanne. Zwischen Erde und Mars gibt es eine chinesische Teekanne aus Porzellan, die auf einer elliptischen Bahn um die Sonne herumkreist. Diese Teekanne ist jedoch zu klein um selbst von den leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt zu werden. Es ist also unmöglich sie zu sehen. Somit ist es auch unmöglich ihre Existenz durch eine Beobachtung zu widerlegen. Denn jeder, der daran scheitert sie zu sehen, tut es nicht deswegen, weil es sie nicht da ist, sondern deswegen, weil man sie garnicht sehen kann. Und da die Existenz von Russells Teekanne nicht widerlegbar ist, kann es auch keinerlei Zweifel geben, dass es sie tatsächlich gibt. Eine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln ist nun mal eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft. Somit ist die Existenz von Russells Teekanne sicher bewiesen.

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Und selbstverständlich bin ich ein Millionär (der nichts Besseres zu tun hat, als Stupidedia-Artikel zu schreiben). Schließlich kannst du ja nicht beweisen, dass ich keine 1.000 000 € besitze.

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Gestern habe ich den Arbeitsspeicher meines ständig abstürzenden PCs getestet. Dabei habe ich aus dem OpenSource-Programm Memtest alle möglichen Fehlerausgaben entfernt und somit die Aussage, dass mein Arbeitsspeicher in Ordnung ist, (im Rahmen meines Experiments) unwiderlegbar gemacht. Jetzt, wo mein modifiziertes Memtest 24 Stunden lang fehlerfrei gelaufen ist, bin ich endlich überzeugt: Mein Arbeitsspeicher ist tatsächlich in Ordnung.

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Es ist auch völlig logisch, dass bei einer bewiesenen Aussage das Poppers Falsifizierbarkeitskriterium nicht erfüllt sein darf. Denn so, wie wir es aus der Mathematik kennen, ist eine bewiesene Aussage gleich einer 100%ig sicheren Aussage und 100%ig sichere Aussagen lassen sich nicht widerlegen. Bei dem Poppers Falsifizierbarkeitskriterium handelt es sich also um einen weit verbreiteten Irrtum. Diese Lüge wird von den dummen Wissenschaftlern verbreitet, welche behaupten, dass alle empirische Wissenschaften von Grunde aus einen nie komplett vermeidbaren Anteil an Unsicherheit beinhalten und somit keine richtigen Beweise ermöglichen. Laut dieser Absurdität ist absolut jedes wissenschaftliches Weltmodell, inklusive der offensichtlich existierenden Gravitation, nur eine Theorie, die niemals zu 100% beweisbar ist und sich jederzeit als falsch bzw. unvollständig herausstellen kann. Wenn das tatsächlich so wäre, so müsste man doch gleich die ganze Physik, Chemie, Biologie usw. in die Tonne treten! (Ist ja auch wurscht, dass wir ohne dieser Wissenschaften wie im dunklen Zeitalter gelebt hätten.) Und wie kann man es sich sonst erklären, dass die schlauen Journalisten die empirisch ermittelte wissenschaftliche Modelle (welche angeblich das Falsifizierbarkeitskriterium zwingend erfüllen müssen) immer wieder als etwas Bewiesenes bezeichnen? Außerdem würde das Falsifizierbarkeitskriterium mehr als die Hälfte dieses Stupidediaartikels als Unsinn einstufen. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass wir dir Unsinn erzählen!

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Beweis durch empirische Vorgehensweise mit anschließender Extrapolation

Bei dieser, inzwischen auch in der Mathematik anerkannten, Beweisform wird die Aussage durch einzelne empirische Versuche auf ihre Richtigkeit überprüft. Falls die Ergebnisse der Versuche positiv ausfallen, so gilt die Aussage als sicher bewiesen.

Beispiel: Es ist zu zeigen, dass alle natürlichen Zahlen auch Primzahlen sind. Für die Redundanz führen wir sicherheitshalber sogar zwei Versuche durch.

  1. Die Zwei ist eine Primzahl.
  2. Die Drei ist auch eine Primzahl.

Also sind alle natürlichen Zahlen Primzahlen.

(Quelle: Unvollständige Induktion)

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Im Folgenden beweisen wir den Großen Fermatschen Satz.

Zu zeigen:

[math]a^n + b^n = c^n[/math] ist falsch für alle natürliche Zahlen a, b, c und n, wobei n>2.

Um den Satz zu beweisen testen wir ihn einfach mit zehn unterschiedlichen Zahlenkombinationen durch:

[math]75^9 + 91^9 = 86^9[/math] ist falsch.

[math]84^7 + 49^7 = 2^7[/math] ist falsch.

[math]13^4 + 51^4 = 25^4[/math] ist falsch.

[math]2^4 + 7^4 = 22^4[/math] ist falsch.

[math]90^3 + 67^3 = 1^3[/math] ist falsch.

[math]64^9 + 79^9 = 32^9[/math] ist falsch.

[math]73^3 + 13^3 = 56^3[/math] ist falsch.

[math]70^8 + 70^8 = 3^8[/math] ist falsch.

[math]32^4 + 92^4 = 83^4[/math] ist falsch.

[math]81^7 + 30^7 = 8^7[/math] ist falsch.

Wie wir sehen ist der Große Fermatsche Satz für alle Zahlen erfüllt. Somit ist der Satz bewiesen. Die Frage, warum die Mathematiker für diesen kinderleichten Beweis über 300 Jahre gebraucht haben, bleibt bis heute ein Mysterium.

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Hier ist ein anderes Beispiel. Es ist zu beweisen, dass ein hochgeworfener Hammer völlig unabhängig von seinem Ort mit einer Beschleunigung von etwa 9,81 m/s2 nach unten fällt. Um das mit 100%iger Sicherheit zu überprüfen wird der gleiche Hammer an vielen unterschiedlichen Orten hochgeworfen und die Beschleunigung, mit der er nach unten fällt, wird gemessen. Es ergeben sich dabei folgende Messwerte:

Ort Beschleunigung
1 Europa ~ 9,81 m/s2
2 Asien ~ 9,81 m/s2
3 Afrika ~ 9,81 m/s2
4 Australien ~ 9,81 m/s2
5 Nordamerika ~ 9,81 m/s2
6 Südamerika ~ 9,81 m/s2

Somit ist 100%ig sicher bewiesen, dass ein hochgeworfener Hammer immer mit einer Beschleunigung von ca. 9,81 m/s2 nach unten fällt. Mit Hilfe der uns nun bekannt gewordenen Tatsache können wir völlig sicher schlussfolgern, dass ein Hammer auch im offenem Weltall, wo es kaum Schwehrkraft gibt, mit ca. 9,81 m/s2 nach unten beschleunigen wird. Und falls du dazu "Nein" sagst, so hast du automatisch unrecht. Wir haben es doch schon bewiesen und richtig beweisenes Wissen ist unzerstörbar! Und auch wenn du sagst, dass es seit der Möglichkeit in den Weltraum zu fliegen Hinweise gibt, die unserem Ergebnis widersprechen, so ist es kein Argument, denn man hätte unseren Beweis genau so gut im Mittelalter, als es diese Möglichkeit nicht gab, durchführen können. Woher weisst du, dass es in der Zukunft niemals Hinweise geben wird, die den heutzutage bewiesenen Modellen ganz genauso widersprechen werden? Dein Zweifel hat in der Wissenschaft nichts zu suchen!

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Die empirische Beweisform ist die sicherste Beweisform, die es gibt. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass wir das Wissen über unsere Welt nur durch einzelne Messungen und/oder Beobachtungen (bei denen es sich auch um eine Art von Messungen handelt) aufbauen können. Willst du alle möglichen Bedigungen inklusive der kontinuierlichen Größen, wie Ort und Zeit, durchtesten? Viel Spaß!

Beweis durch Messung (idem per idem, ignoratio elenchi)

Es ist zu beweisen, dass die Dichte des Wassers bei 4 Grad Celsius garantiert zwischen 0,55 kg pro Liter und 0,80 kg pro Liter liegt. Dazu füllt man 100 Milliliter Wasser mit einer Temperatur von 4 Grad Celsius in ein Plastikglas ein. Die Höhe des Wassers im Plastikglas wird mit einem Stift markiert. Das Plastikglas stellt man auf die Waage, mit der Oma seit 30 Jahren täglich ihr eigenes Gewicht misst, ohne die Waage zu reparieren und/oder nachzukalibrieren. Das Plastikglas stellt man zusammen mit der Waage für eine halbe Stunde in Omas 40 Jahre alten Kühlschrank, dessen Temperatur auf ca. 4 Grad Celsius eingestellt wird. Anschließend führt man 100 Messungen der Masse des Wassers durch. Bei jeder Messung öffnet man den Kühlschrank und überprüft den Wasserstand. Falls die Höhe des Wassers von der Markierung abweicht muss der Wasserstand durch das Ausgießen oder Nachfüllen von Wasser nachkorrigiert werden. Ansonsten notiert man den Messwert, der von Omas alter Waage angezeigt wird.

Die nicht angezeigten Nachkommastellen muss man anhand der Position des Zeigers und durch scharfes Hinsehen Pi-Mal-Daumen abschätzen. Anschließend schließt man die Kühlschranktür (mit voller Wucht, damit die alte mit Rost bedeckte Tür auch luftdicht zugeht) und wartet fünf Minuten, damit sich die Temperatur des Wassers stabilisiert, bevor man die nächste Messung der Masse oder die Wasserstandskorrektur durchführt.

Bei diesem Experiment werden folgende Messwerte aufgenommen (Einheit: Gramm):

56.771, 135.180, 141.706, 137.199, 76.579, 144.538, 52.308, 119.464, 81.162, 90.336, 88.145, 115.522, 63.179, 106.953, 59.301, 60.464, 53.241, 141.822, 64.050, 57.785, 54.285, 126.889, 51.034, 83.829, 127.176, 109.230, 94.361, 129.281, 62.284, 127.373, 95.285, 79.393, 104.541, 118.613, 107.720, 148.599, 144.978, 142.024, 79.265, 116.042, 142.350, 129.757, 148.239, 89.219, 140.078, 147.735, 140.440, 79.262, 53.641, 96.494, 137.831, 147.219, 75.396, 87.475, 67.254, 100.542, 62.626, 81.708, 89.951, 108.732, 122.534, 89.116, 149.659, 68.406, 148.227, 54.318, 85.737, 53.806, 79.792, 83.510, 129.989, 133.963, 53.023, 54.902, 149.842, 86.139, 126.472, 69.428, 61.930, 145.856, 122.661, 147.259, 54.921, 52.286, 134.825, 106.518, 124.280, 113.956, 145.603, 121.597, 121.147, 92.383, 104.525, 96.486, 111.455, 104.173, 50.207, 121.516, 140.261, 93.204

Bei den rot markierten Messwerten handelt es sich offensichtlich um Messfehler, die aufgrund der Ungenauigkeit der Waage und des Kühlschranks entstanden sind. Denn schließlich wissen wir ja, dass die Dichte des Wassers bei 4 Grad Celsius eigentlich zwischen 0,55 kg pro Liter und 0,80 kg pro Liter liegt. Diese Messwerte streichen wir also aus unseren Notizen heraus. Die restlichen Messwerte übernehmen wir in unser Protokoll, das wir dann stolz der Öffentlichkeit präsentieren:

56.771, 76.579, 63.179, 59.301, 60.464, 64.050, 57.785, 62.284, 79.393, 79.265, 79.262, 75.396, 67.254, 62.626, 68.406, 79.792, 69.428, 61.930

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Wieso ist dieses Beweisverfahren absolut richtig? Erstens haben wir die Werte tatsächlich gemessen. Zweitens hätten wir sowieso auch nur 18 Meswerte durchführen und mit gewisser Wahrscheinlichkeit nur die 18 übrig gebliebenen Messwerte zuerst bekommen können. Drittens ist eine Messung sowieso immer mit einer gewissen Ungenauigkeit verbunden und nach dem wissenschaftlich anerkannten Modell der Gausschen Normalverteilung können auch die Messwerte der allergenausten Messgeräte mit gewisser Wahrscheinlichkeit beliebig stark von den tatsächlichen Werten abweichen. Viertens ist die Physik eine empirische Wissenschaft. D.h. es gibt sowieso keine andere Möglickeit die Dichte zu bestimmen, als das Verhältnis der Masse und des Volumens durch Messungen empirisch zu ermitteln.

Beweis durch Quellenangabe (argumentum ad antiquitatem)

Die wissenschaftliche Vorgehensweise

Eine Alternative zum vorher erwähnten Beweis ist auch eine Quellenangabe auf Bücher, deren Richtigkeit von der Gesellschaft anerkannt ist. Dazu zählen unter anderem die vor tausend Jahren von anonymen Autoren geschriebenen Märchenbücher. (Schließlich haben die damaligen antiken Weisen deutlich mehr als die modernen Wissenschaftler über die Welt gewusst.) Mit anderen Worten:

  • Die Bibel beweist die Existenz Gottes.
  • Das Koran beweist die Existenz von Allah.
  • My Little Pony beweist die Existenz der Einhörner, des Zaubers und der sprechenden Pferde.

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Diese Beweisform wird besonders gerne von Zeugen Jehovas in der Kombination mit Rosinenpickerei (siehe Abschnitt "empirischer Beweis") eingesetzt. Schließlich lassen die leichten Übereinstimmungen von einzelnen aus einem Buch herausgesuchten und x-beliebig interpretierbaren Aussagen mit wissenschaftlich anerkannten Modellen auf die Richtigkeit des gesamten Buches schlussfolgern.

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Das gilt selbstverständlich auch für das Internet. Alles (inklusive der Richtigkeit der gesamten Stupidedia) kann stichhaltig bewiesen werden!

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Eine Ausnahme aus dieser Regel ist die Quellenangabe auf die wissenschaftliche Literatur. Eine derartige Quellenangabe kann nicht mal als ein objektiv begründetes Argument gezählt werden. Die Schwächen der wissenschaftlichen Literatur erkennt man alleine schon daran, dass sie sich permanent dem offenen Peer-Review unterzieht und in den Fällen, wenn in ihr Unstimmigkeiten gegenüber der Realität entdeckt werden, sofort nachgibt. Außerdem macht sie grundsätzlich nur falsifizierbare Aussagen und wird von den langweiligen Nerds, die kein Leben haben, erstellt und verwendet.

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Beweis durch logische Schlussfolgerung

Der Käse ist gelb und hat Löcher. Der Mond ist auch gelb und hat auch Löcher. Daraus folgt: Der Mond ist aus Käse.

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Der Beweis, dass ein Kirschbaum der beste Versteck für die Elefanten ist:

Hast du schon mal einen Elefanten in einem Kirschbaum gesehen???

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Beweis nach dem Prinzip "Ausnahmen bestätigen die Regel"

Alles natürliche ist sehr gesund und alles unnatürliche ist extrem schädlich. Dies wurde von einem Naturheiler bewiesen, als er natürliches Schlangengift aus kontrollierter biologischen Züchtung in sein Blut injezierte und dabei verreckte. Das Peer Review seines Kollegen, der zum Wohle der Forschung haufenweise rohe Kartoffeln verzehrte und an einer Soloninvergiftung starb, lieferte weite objektive Unterstützung.

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Somit ist auch das natürliche Recht des Stärkeren aus der Tierwelt das optimale Vorbild für die Selbstorganisation der Gesellschaft. Es wird bis heute erfolgreich in Schulen und Gefängnissen praktiziert.

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Beweis durch eine Analogie

Diese Beweismethode basiert auf der absolut sicheren Tatsache, dass etwas anhand eines einzelnen Beispiels zu erklären und etwas zu beweisen eigentlich genau das gleiche ist. Die Methode überwindet beliebige Grenzen und beseitigt alle Zweifel, vor allem wenn man sie mit ausreichend Phantasie, Emotionen und Wunschdenken kombiniert. Fügt man noch das Ignorieren der objektiven Kontraargumente hinzu, so bekommt die effektive Beweismethode zusätzlich die Eigenschaft der totalen Unschlagbarkeit.

Diese Beweisform hat eine enorme Verbreitung vor allem in der Philosophie gefunden. Somit ist es völlig absurd zu behaupten, dass an dieser Beweismethode irgendetwas nicht stimmt. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass der Großteil der gesellschaftlich anerkannten Philosophie unobjektiver Quatsch ist, oder? (Alleine schon die Tatsache, dass die Philosophie unwiderlegbar ist, beweist uns, dass sie richtig ist.)

Geschichte 1:

Es saßen zwei Zwillinge im Bauch ihrer Mutter. Der eine war ein Atheist und glaubte nicht daran, dass es nach der Geburt ein neues Leben gibt. Der andere Zwilling hat ihm seine Geschichten erzählt: "Stell dir vor: Nach unsere Geburt wird es ein ganz neues Leben geben. Alles wird in diesem Leben ganz anders sein. Wir werden alles mit eigenen Augen sehen. Wir werden uns mit eigenen Füßen fortbewegen und wir werden mit dem Mund essen. Und wir werden unsere Mutter, die uns erschaffen hat kennenlernen." Der Atheist hat aber gezweifelt und sagte: "Nein, dass alles kann nicht sein. Schließlich gibt es hier im Bauch keinerlei Hinweise darauf, dass du recht hast. Nach der Geburt sind wir beide einfach tot."

Moral der Geschichte: Da der atheistische Zwilling unrecht hatte haben auch die Atheisten unrecht. Wir sollten alle wie der andere Zwilling sein und an Gott glauben.

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Geschichte 2:

Es flogen zwei Bakterien in einem Reagenzglas durch den Weltraum und ernährten sich vom Inhalt des Reagenzglases. Die eine Bakterie war atheistisch und zweifelte daran, dass es außerhalb des Reagenzglases Leben gibt. Die andere Bakterie dagegen fantasierte viel herum und war von der Idee, dass es etwas ganz Tolles außerhalb des Reagenzglases gibt, besessen. Diese Bakterie ist irgendwie aus dem Reagenzglas geflohen und kam in das offene Weltall, in dem sie ziemlich schnell verhungerte.

Moral der Geschichte: Selbsterklärend.

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Geschichte 3:

Vor 1000 Jahren entsandte das Volk eine Delegation zu einem Weisen, um erleuchtende Erkenntnisse über Gott zu erlangen. Sie baten ihn: "Oh Weiser Mann! Einige von uns sind nicht davon überzeugt, dass es einen Gott gibt. Andere haben völlig unterschiedliche Vorstellungen über ihn, die sich gegenseitig widersprechen. Beweise uns die Existenz des einen richtigen Gottes. Wie haben wir ihn uns vorzustellen?". Der Weise verband den Leuten die Augen und ließ einen Elefanten bringen, den das Publikum anfassen durfte. Danach fragte der Weise: "Na? Wie hat sich das, was ihr berührt habt angefühlt?" Einer, der den Rüssel des Elefanten berührt hat, sagte: "Es war etwas langes und weiches". Einer, der das Ohr des Elefanten berührt hat, sagte: "Nein! Es war etwas kurzes und haariges". Einer, der den Stoßzahn des Elefanten berührt hat, sagte: "Stimmt doch überhaupt nicht! Es war etwas ganz hartes und spitzes". Um die Diskussion zu beenden erlaubte der weise Mann den Gästen, die Augenbinden abzunehmen und den Elefanten zu sehen. Und der Weise sprach: "So wie ihr alle den Elefanten unterschiedlich gefühlt habt, so fühlt ihr auch den Gott unterschiedlich. Er zeigt euch immer nur einzelne Teile von sich selbst über eure Gefühle und jeder seiner Teile fühlt sich unterschiedlich an. Aber es gibt nur den einen Gott, so wie es in meinem Beispiel auch nur einen Elefanten gab." Und so war das Volk von der Existenz Gottes überzeugt und hat den weisen Mann mit Dankbarkeit verlassen.

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Geschichte 4:

Vor nicht ganz 1000 Jahren gingen wieder ein paar Verunsicherte zu einem Weisen, um durch seine Weisheiten eine Erkenntnis zu erlangen. Sie sprachen: "Oh Weiser Mann! Einige von uns sind nicht davon überzeugt, dass es das fliegende Spaghettiungeheuer gibt. Andere haben völlig unterschiedliche Vorstellungen darüber, die sich gegenseitig widersprechen. Beweise uns die Existenz des einen richtigen fliegenden Spaghettiungeheuers. Wie haben wir uns das vorzustellen?". Der Weise verband den Leuten die Augen und holte einen Elefanten, den das Publikum anfassen durfte. Danach fragte der Weise: "Na? Wie hat sich das, was ihr angefasst habt angefühlt?" Einer, der den Rüssel des Elefanten berührt hat, sagte: "Es war etwas langes und weiches". Einer, der das Ohr des Elefanten berührt hat, sagte: "Nein! Es war etwas kurzes und haariges". Einer, der den Stoßzahn des Elefanten berührt hat, sagte: "Stimmt doch überhaupt nicht! Es war etwas ganz hartes und spitzes". Um die Diskussion zu beenden erlaubte der weise Mann den Gästen, die Augenbinden abzunehmen und den Elefanten zu sehen. Und der Weise sprach: "So wie ihr alle den Elefanten unterschiedlich gefühlt habt, so fühlt ihr auch das fliegende Spaghettiungeheuer unterschiedlich. Er zeigt euch immer nur einzelne nudelige Anhängsel von sich selbst über eure Gefühle und jedes seiner nudeligen Anhängsel fühlt sich unterschiedlich an. Aber es gibt nur das eine fliegende Spaghettiungeheuer, so wie es in meinem Beispiel auch nur einen Elefanten gab." Und so war das Volk von der Existenz des fliegenden Spaghettiungeheuers überzeugt und hat den weisen Mann mit Dankbarkeit verlassen.

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Aus der Verknüpfung der letzten beiden Beweise folgt übrigens automatisch, dass der einzige wahre Gott das fliegende Spaghettiungeheuer ist. Wieso würde sonst unsere DNA mit Fusilli-Nudeln und die Planeten mit Frikadellen was die Form und das Aussehen angeht so perfekt übereinstimmen?

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Die Umlaufbahn der Erde um die Sonne ist wie eine riesige Armbanduhr. Da die Armbanduhren einen Gestalter haben, muss auch diese Umlaufbahn einen Gestalter haben. Und da man mit einer Armbanduhr eine Tätowierung auf seinem Handgelenk verstecken kann, kann man auch mit der Umlaufbahn der Erde eine Tätowierung auf seinem Handgelenk verstecken.

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Die Softwareentwicklung ist wie das Bauen eines Hauses. Baut man die Software nicht in der Bottom-Up-Reihenfolge, sondern in der Top-Down-Reihenfolge auf, so wird sie unter dem Einfluss der Gravitation zusammenbrechen.

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Beweis der Abhängigkeit unterschiedlicher Größen (post hoc ergo propter hoc)

Um die Streitereien über die Verantwortung bei den Unfällen auf den Autobahnen zukünftig ersparen zu können wurde im Folgenden bewiesen, dass der Sicherheitsabstand von der Geschwindigkeit unabhängig ist:

Ein Wissenschaftler hielt eine auf einer Schnur hängende Karotte vor seiner Nase und maß die Geschwindigkeit der Karotte in Abhängigkeit von dem Abstand der Karotte zu seiner Nase.

Dabei ergaben sich folgende Messwerte:

Abstand Geschwindigkeit
1 10 cm 0 m/s
2 20 cm 0 m/s
3 30 cm 0 m/s
4 40 cm 0 m/s
5 50 cm 0 m/s
6 60 cm 0 m/s
7 70 cm 0 m/s
8 80 cm 0 m/s
9 90 cm 0 m/s
10 100 cm 0 m/s

Daraus folgt, dass die Geschwindigkeit und der Abstand nicht voneinander abhängig sind.

Quelle: Sicherheitsabstand

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Ein weiteres Beispiel basiert auf dem anerkannten Prinzip: "Korrelation = Kausalität". Zu den vier unterschiedlichen Jahreszeiten (unter anderem auch im Sommer, wenn die Leute besonders gerne Urlaub am Meer machen) wurden die Häufigkeiten des Todes durch Ertrinken und des Eiskonsums aufgenommen:

Menge des gegessenen Eises Anzahl der ertrunkenen Menschen
Winter 37 Kilo 7 Todesfälle
Frühling 3479 Kilo 173 Todesfälle
Sommer 903917372 Kilo 425318 Todesfälle
Herbst 6181 Kilo 372 Todesfälle

Eine Korrelation des gegessenen Eises und der Anzahl der ertrunkenen Menschen ist deutlich zu erkennen. Somit ist bewiesen, dass das Ertrinken durch das Eisessen verursacht wird.

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Außerdem wurde eine positive Korrelation zwischen der Rotationsgeschwindigkeit der Windmühlen und der Windgeschwindigkeit beobachtet. Daraus folgt, dass der Wind eigentlich durch die Rotation der Windmühlen verursacht wird. Die Windmühlen sind nichts anderes als riesige Winderzeugungsmaschinen. Und wer immer noch nicht daran glaubt, sollte sich ein Ventilator kaufen.

Die Windmühlen wurden in Holland entwickelt und in großen Mengen gebaut, um die Segelschifffahrt zu ermöglichen. Diese Maschienen haben einen entscheidenen Vorteil: Bei Stromausfällen drehen sie sich aufgrund ihrer Massenträgheit weiter.

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Historischer Beweis

Chuck Norris ist im Jahr 1940 gebohren. Das dritte Reich hat fünf Jahre später kapituliert. Und da ich gestern in meinem Garten ein Dokument ausgegraben habe (Die Verbeulung und die unterschriftartige Kritzeleien sind ein eindeutiger Hinweis auf die Echtheit des 70 Jahre alten Dokumentes), das von zahlreichen sonstigen Heldentaten von Chuck Norris ausführlich berichtet, kann es keinerlei Zweifel geben, dass wir das Ende des dritten Reiches Chuck Norris zu verdanken haben. Alle Skeptiker können sich von dem hier veröffentlichten Inhalt des Dokumentes endgültig überzeugen lassen.

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Beweis der Richtigkeit jedes Aberglaubens (confirmation bias)

Um zu Beweisen, dass zerbrochene Spiegel Unglück bringen zerbricht man absichtlich einen Spiegel und beobachtet sein Schicksal. Allen negativen Ereignissen ist dabei eine besonders hohe Aufmerksamkeit zu schenken. Es ergeben sich folgende Beobachtungen:

1. Auto wurde gestohlen.
2. Kassiererin has versehentlich zu viel Rückgeld gegeben.
3. Bus ganz knapp verpasst.
4. Es gab eine Runde Bier auf Chefs Kosten.
5. Beim Poker gewonnen.
6. Glühbirne ist durchgebrannt.
7. Kleiner Kratzer an gekaufter Ware. Verkäufer schickt ein Ersatz ohne das zerkratzte Exemplar zurück zu verlangen.
8. Ein 100-Euro-Schein auf dem Boden gefunden.
9. Von der Arbeit gefeuert.
10. Das Internet wurde abgeschaltet.

Die Beobachtungen 1, 3, 6, 9 und 10 sind eindeutige Beweise, dass zerbrochene Spiegel Unglück bringen.

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Um zu Beweisen, dass Hufeisen Glück bringen hängt man einen Hufeisen über seine Tür und beobachtet sein Schicksal. Allen positiven Ereignissen ist dabei eine besonders hohe Aufmerksamkeit zu schenken. Es ergeben sich folgende Beobachtungen:

1. 50% Rabatt beim Kauf eines Kühlschranks bekommen.
2. Vom Nachbahr einen "defekten" Plasmafehrnseher umsonst gekriegt. Ursache der Fehlfunktion: Durchgebrannte Sicherung für 50 Cent.
3. Ein Ziegelstein ist auf den Fuß gefallen.
4. Von einem Hund gebissen.
5. Wochenlange Dienstreise nach Hawai zur Übergabe eines Geheimdokuments.
6. An einer Bananenschale ausgerutscht.
7. Hamster ist gestorben.
8. Akzienkurs ist gestiegen.
9. USB-Stecker gleich beim Ersten Versuch reinbekommen.
10. Von der Feuerwehr überfahren.

Die Beobachtungen 1, 2, 5, 8 und 9 sind eindeutige Beweise, dass Hufeisen Glück bringen.

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Außerdem gibt es eine mysteriose Kraft, die meine Münze immer mit dem Kopf nach oben fallen lässt. Schließlich habe ich die Münze zehn Mal hochgeworfen und bekam dabei folgende Ergebnisse:

1: Kopf; 2: Kopf; 3: Zahl; 4: Kopf; 5: Zahl; 6: Zahl; 7: Kopf; 8: Zahl; 9: Zahl; 10: Kopf

In den Fällen 3, 5, 6, 8 und 9 war die mysteriose Kraft aus welchen Grund auch immer nicht da gewesen. In allen anderen Fällen war ihre Wirkung perfekt. Sie hat also (immer wenn sie da ist) eine Erfolgsquote von genau 100%. Und da die Existenz dieser mysteriosen Kraft nicht widerlegbar ist (siehe Abschnitt "Beweis durch das Verlangen vom Gegenbeweis" weiter oben), sind alle Zweifel an meiner genialen Vermutung komplett beseitigt. Jeder, der mit mir nicht einverstanden ist, ist ein ignoranter Dummkopf und versteht nichts von wahrer Wissenschaft.

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Der Beweis der 100%igen Funktionsfähigkeit der Gebete verläuft analog. Die Gebete werden natürlich nur dann erfüllt, wenn der Gott es so will.

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Der Beweis für die richtige Vorgehensweise beim Kürzen

[math]\frac{16}{64}[/math] = [math]\frac{1\cancel{6}}{\cancel{6}4}[/math] = [math]\frac{1}{4}[/math] [math]\color{Green}{\checkmark}[/math]

Der Beweis Frauen=Probleme

Wie wir alle wissen, kostet eine Frau Zeit und Geld. Es lässt sich folgende Gleichung aufstellen:

Frauen=Zeit*Geld
Zeit ist Geld, also:
Frauen=Geld²
Geld ist die Wurzel aller Probleme also:
Frauen=vProbleme²
Die Potenz löst die Wurzel auf.
Frauen=Probleme

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Der Beweis Schule führt zu Suizid

Eine andere Art des Beweises ist die Folgerung. Diese funktioniert so:

Schule->Lernen
Lernen->Wissen
Wissen->"Wissen, dass man nichts weiß" (Wie Sokrates erkannt hatte)
"Wissen, dass man nichts weiß"->Depressionen (Siehe Faust (Goethe)
Depressionen->Suizid

Damit wäre bewiesen, dass Schule zum Suizid führt. Ein Schulverbotsverfahren wurde von führenden Wissenschaftlern wie Dr. Frankenstein bereits eingeleitet.

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Sonstige Beweise

Natürlich gibt es noch eine Reihe weiterer Beweise, die hier noch der Vollständigkeit halber aufgeführt werden:

  1. Beweis durch Gewalt
  2. Beweis durch Dekolleté
  3. Beweis durch Geld

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quod erat demonstrandum

kamelo:Beweis

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