Diverses:Deklination
Begriff und Hintergrund
Im Frühjahr diesen Jahres war Angela Merkel und der gesamten CSU entsetzlich langweilig, weswegen man sich dazu entschied, sich mit sich selbst zu beschäftigten. Angela Merkel beklagte sich darüber, dass die Mehrheit der Nation nicht über das grammatische Geschlecht der Kanzlerin im Bilde sei und sie wahlweise als "der Kanzlerin" oder "das Merkel" apostrophierte, da doch ihr korrektes -grammatisches- Geschlecht femininum sei. Der vom Wolfgangsee zugereiste Altkanzler Kohl (der Wolfgangsee verzeichnete nach seiner Abreise übrigens ein Absinken des Pegels um sieben Meter) gab seinem Zonenzögling recht, denn auch er halte es für sehr "ekli", dass die Nation ihn immer als "die (DDR-Abriss-)Birne" bezeichnete, obwohl sein korrektes grammatisches Geschlecht natürlich neutrum sei. Nach einigem weiteren Geschnatter entschied sich das CSU-Kaffeekränzchen, die herrschende philologische Praxis auf den Prüfstand zu setzen und entwarf eine Agenda mit bayrischer Titulierung
"Die ekli' Nation - wider die Genera und Kasus"
Dieses Pamphlet wurde an den Think-Tank "Elitekongress deutscher eloquenter Philologen" (Edep) übersandt, und dort an den diensthabenden Vorsitzenden Prof. Dr. päd. phil. mult. Crassius Cacatus, welcher sofort eine Sitzung einberufen ließ. Die Agenda der CSU kritisierte u.a. folgendes:
1. Die Deutschen (gebürtige, Blutsdeutsche, Zugereiste, nachgemachte Deutsche, Ausländer) seien grundsätzlich nicht über das korrekte, jeweils zu verwendende Genus im Bilde. Der Philologenverband solle sich doch gefälligst was einfallen lassen.
2. Substantive, Adjektive, Pronomina und Numeralia werden dekliniert - so hat es der Rohrstock an der bayrischen Volksschule gesagt. Deklinieren ist aber out - die Gelehrten mögen sich etwas einfallen lassen.
Prof. Cacatus ließ seine Kollegen einberufen, man beriet, wusste keine Lösung - und entschied deswegen einfach etwas anderes. Der EDEP erließ deswegen folgende Resolution:
Sehr geehrte CSU-Fraktion, wir bedanken uns für das Vertrauen der CSU-Fraktion in der Angelegenheit "Die ekli' Nation". Bedauerlicherweise findet es der EDEP deppert, auch nur das Wagnis zu unternehmen, an Traditionen, der Kirche, dem Zölibat, der Missionarsstellung oder Ehe und Familie zu rütteln. Reformen der Grammatik sind wider die Natur, so wie Homosexualität oder Sonnenfinsternisse. Sie werden sich an jemand anderen wenden müssen. Mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochachtung EDEP
Niedergeschmettert las die CSU-Fraktion und fand sich nun selbst deppert. Es musste aber doch schließlich jemanden geben, der -irgendwie- dieses Problem lösen konnte. Schließlich hatte Paul Kirchhof doch auch eine Reform der Konjugation zu Wege gebracht, die sich auf drei Blatt vierlagigem Klopapier niederschreiben ließ. Plötzlich verfiel ein Landei aus der Jungen Union auf die rettende Lösung:Ja, für diese Reform kam eigentlich nur einer in Frage, einer, der volksnah war, der die Sprache des Ghettos sprach und die Reform gut vermarkten konnte. Es folgte :O :O :O HIER FEHLT WAS D:
Historisches
Ursprünglich war der Unterschied zwischen Geschlechtern (und der Anzahl) in den Sprachen verankert. Unter Einfluss von Fleißigkeit, Kreativität (z.B. siehe Reformideen unten) und dem Problem der Differenzierung - etwa bei Tokyo Hotel - besteht heute die Möglichkeit, sich ohne Bezug auf den Geschlecht zu äußern, indem man einfach alle Genera zufällig wählt und dem Gegenüber klar macht, dass einem die Sprache an der Popöchen vorbeigeht.
Die veralteten, nur noch (oder vielleicht auch längst nicht mehr?) in der Sprache Altdeutsch gebräuchlichen deklinierten Formen von son seien hier als Beispiel für die Sprache einer längst vergessenen Zeit genannt:
M F N Nom. son sone son Gen. von so(ne)m von soner von so(ne)m Dat. sonem soner sonem Akk. sonen sone son
Bushidos Reform der Grammatik
Bushido fand die Idee "phatt wie Muddi und drei Schlampen". Zusammen mit Tauchsiedo begab er sich in den Puff, und während beide durch einen Fünf-Euro-Schein eine Line Nasentropfen zogen, entwickelten sie folgende Axiome für die krass-korrekte phatte Behandlung der Nomina:
1. Maskulinum und femininum werden abgeschafft. Stattdessen gibt es nur noch neutrum. Ist etwas dennoch absolut und unverkennbar femininum, wird hinter den Artikel "das" einfach noch das Wort "Nutte" angehangen - das zieht und geht bei den Fans ab wie'n Zäpfchen. Die Frage des grammatischen Geschlecht von Frau Merkel ist damit geklärt: Es ist undefinierbar, also neutrum. Es muss also korrekt "das Merkel" heißen. Bei Kohl ist aufgrund seiner eindeutig weiblichen Rundungen davon auszugehen, dass er unverkennbar weiblich ist, weswegen "das Nutte Birne" grammatikalisch korrekt ist.
2. Auf die Deklination wird verzichtet. Stattdessen wird der Stativ eingeführt, und damit eine alte Reformidee ausgegraben und von der Patina der Unbildung befreit. Der Vorschlag der Hauptschulrektorenkonferenz (HRK) wird zweistimmig angenommen.
Deklination und Genus nach der Bushido - Tauchsiedo - Theorie
Anhand von Beispielsätzen exerzieren wir hier flugs die Deklination nach der Reform durch:
Nominativ: | Das Nutte Kohl fickt das Merkel. |
Genitiv: | Das Fick von das Nutte Kohl in das Merkel war hamma. |
Dativ: | Das Nutte Kohl dem sein dickes Bauch ist echt hamma. |
Akkusativ: | Das Merkel fickt das Nutte Kohl. |
Weitere Reformideen Bushidos und Tauchsiedos: der Numerus
Bushido und Tauchsiedo schlagen darüber hinaus vor, Singular und Plural anders zu definieren als bisher: Statt "ein" oder "mehrere" schlagen sie vor, einfach "Opfer" und "Gang" zu verwenden. Im Beispielsatz sähe das so aus:
Singular: | Opfer Schwuchtel zu dissen is hamma easy. |
Plural: | Gang Schwuchtel zu dissen is hamma schwierig. |
Von der Hauptschulrektorenkonferenz (HRK) verlautete ferner, dass weitere Reformen in Arbeit sind.