I Will Love You Monday
I will love you monday ist ein sogenanntes Lied, das zum Jahreswechsel 2009/2010 die vorderen Plätze der Hitparaden (neudeutsch Charts) belagerte. Es stammt von einer dänischen Sängerin namens Aura Dione, die aber, weil sie eh so austauschbar ist, auch jeden anderen Künstlernamen tragen könnte. Das wäre ihr sogar stark zu empfehlen, denn ihre aktuelle Rufbezeichnung erinnert eher an eine Hinterhofdomina aus der Herbertstraße als an eine professionelle... Sängerin .
Inhalt des Liedes
Die Sätze, die bis jetzt zu diesem Lied geschrieben wurde, schmeicheln ob ihres Volumens doch arg dem Inhalt dieses Musikstückes, da sie den Anschein eines erwähnenswerten Inhalts erwecken. Diesen gibt es nicht. Es beginnt mit dem poetischen „Dummdummdedumda“, danach zählt die Sängerin zu Beginn des Werks nämlich in der Stimme einer Hinterhofdomina aus der Herbertstraße sämtliche Wochentage auf, und teilt der versammelten Weltöffentlichkeit vor den Radios und CD-Spielern dieser Welt mit, dass sie eine unbekannte, mit dem Pronomen „You“ angeredete Person montags liebt, die Sängerin den vorher geliebten an einem Donnerstag tötet wenn man sie nicht am Mittwoch stoppt, und sich am Samstag wieder mit ihm vereint. Zu erwähnen, dass das doch stark an The Cures „Friday i'm in love“ erinnert, wäre Rufmord und wird daher selbstverständlich sofort zurückgenommen.
Im Refrain teilt sie dem geneigten Zuhörer noch mit, dass das Jahr 365 Tage hat, womit man ihr selbstverständlich nur bedingt zustimmen kann, da sie die alle 4 Jahre auftretenden Schaltjahre ausblendet und aus den Refrain herausstreicht. Um dieser hochwissenschaftlichen Erkenntnis zusätzlichen Ausdruck zu verleihen, wechselt ihre Stimme (so es denn Ihre ist) von der detailgetreuen Imitation einer Hinterhofdomina aus der Herbertstraße in die eines 13-jährigen Mädchens, das gerade aus der Bravo erfahren hat, dass Bill von Tokio Hotel seinen geliebten Hauschihahau (oder wie man das Viech auch immer schriebt) verloren hat.
Um dem Zuhörer von der Dringlichkeit dieser Worte zu überzeugen, werden diese beiden Strophen im fliegenden Wechsel gefühlte fünf Mal wiederholt, wobei sich ab und zu die lüsterne, männliche Stimme eines Kerls dazu mischt, die selbstverständlich auch von der Sängerin übernommen wird, da der Inhaber ebenjener sonst unter „Featuring“ genannt wäre.
Psychologische Deutungsmöglichkeit des Liedes
Mit der Anfertigung eines Kunstproduktes, egal ob in gemeißelter, gesungener, gemalter oder geschriebener Form verfolgt der Künstler eine handfeste, möglicherweise gesellschaftskritische Aussage – so lernt man es im Deutschunterricht. Also möchte auch Dänin mit Namen und Stimme einer Hinterhofdomina aus der Herbertstraße eine Aussage mit ihrem Werk verfolgen. Obwohl sich dieses zur Erleichterung der Interpretation mehrmals selbst zitiert, ist eine Aussage schwer herauszufinden.
Man könnte natürlich meinen, die Sängerin hätte handfeste psychologische Probleme, in Folge derer sie unter heftigen Stimmungsschwankungen zu leiden hat. Diese ermöglichen es ihr nur, amouröse Gefühle für die exakte Dauer von 24 Stunden auf eine Person fokussieren zu können, so dass sie nur montags behaupten kann, die angesprochene Person zu lieben. Es ist des weiteren davon auszugehen, dass diese Stimmungsschwankungen zyklisch auftreten, und zwar immer im Rhythmus einer Woche, daher immer am selben Wochentag, nämlich montags.
Ihren Verehrer, für den sie diese unregelmäßigen Gefühle empfindet, kennt sie nicht, deswegen versucht sie ihr gesungenes Outing möglichst publik zu machen, und zwar durch eine Dauerbeschallung durch Radio und Internet, sowie die Verwendung der englischen Sprache, welche die meisten Menschen auf dieser Erde dechiffrieren können. Dem Verehrer traut sie eine sehr hohe Intelligenz und gute Englischkenntnisse zu, um diese gesungene Liebesbotschaft zu erkennen, und nach zu handeln. Der Umstand, dass sie ihn danach, also an einem Mittwoch ermordet, lässt darauf schließen, warum sich der Angesprochene noch nicht bei Frau Dione gemeldet hat und die Botschaft immer noch aus dem Radios kommt.
Man könnte das Leid Lied natürlich auch gesellschaftskritisch werten. Damit möchte sie, den Sachverhalt auf sich selbst als lyrisches Ich projizierend die Sprunghaftigkeit juveniler Beziehungen ausdrücken, welche oft nicht länger als einen Tag (oder eine Diskonacht) andauern. Allerdings stellt sich hier die Frage, warum sie da unbedingt den Montag als Beispiel gebraucht, da die meisten Kurzbeziehungen eher an Freitag- oder Samstagabenden geschlossen werden. Oder es handelt sich tatsächlich um eine Hinterhofdomina aus der Herbertstraße, welche ihre Dienste nur montags anbietet?
Unterm Strich kann man konstatieren, dass das Lied eine ganze Menge an Interpretationsmöglichkeiten bietet, und seinen Erfolg daher eher daraus bezieht als aus seiner musikalischen Qualität.