2010

2010 (griechisch XXΔ, lateinisch MMX, wörtlich 11111011010) war ein tolles Jahr. Wirklich. Hauptsächlich war es aber laut UNESCO das Jahr der FDP.
Denn zwischen medienwirksamen Naturkatastrophen, einem demonstrierenden Haufen Wutbürger und Lenafetischisten durfte die neu gewählte Bundesregierung zeigen, wie man eine überzeugende Mehrheit mit Gurkentruppen, Wildsäuen und natürlich Guido Westerwelle gegen die Wand fährt.

2010
Das Jahr des Gedenkens
2010 - Das Jahr des Gedenkens [1]
Loveparade oder Fanmeile?
2010 - Das Jahr der Menschenmassen
Hochwasser
Jahreswidmungen
Internationales Jahr (Vereinte Nationen) Jahr der Vergänglichkeit
Vogel des Jahres (Deutschland) Guido Westerwelle

Aufreger, Patzer und Peinlichkeiten

Einmal Volltanken im Golf von Mexiko

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Das vorbildliche Engagement der Betreiberfirma BP zahlt sich aus...
  • In einer zyklisch bedingten Hurricanepause sorgte die britische Tiefseeforschungsstation Deepwater Horizon im Golf von Mexiko für Schlagzeilen:
    Nachdem der diensthabende Steuermann über seiner Zeitung eingeschlafen war und auf die Bedienelemente sabberte, steuert die mobile Station am 20. April auf einen in der Nähe befindliches Ölreservat zu und beschädigt dessen Verschlusssystem.
  • Am nächsten Morgen steigt die dadurch beschädigte Anlage zusammen mit ersten Ölschwällen an die Oberfläche und entzündet sich wenige Tage später an hitzigen Umweltdiskussionen. Das Öl breitet sich weiter aus.
  • Der Brand wird unter Kontrolle gebracht und Beobachtungsschiffe werden von den angrenzenden Staaten gesandt, um das Öl im Meer weiter zu verteilen und Messdaten zu sammeln. Die Betreiberfirma der Einrichtung BP titt am selben Tag noch vor die Presse: "We did not have sexful relations to that accident", wie der ehemalige Weltfriedler und Sprecher des Unternehmens, Bill Clinton, der Weltbevölkerung glaubhaft vermitteln will.
  • Nach gründlicher, mehrwöchiger Analyse der nun austretenden Substanz einigen sich internationale Experten auf das Stoffgemisch Öl, eine höchste umweltschädliche Flüssigkeit auf Kohlenwasserstoffbasis. Man beschließt das Übel duch Verstärkung einzudämmen und
    leitet die großflächige Besprühung durch Flugzeuge mit toxischen Lösungsmitteln ein, die selbstverstädnlich auch Weichmacher enthalten, wie man später feststellte.
  • Einige weitere Vorschläge zur Bekämpfung des stetig wachsenden Ölteppichs aus Russland und weiterer Ökospezialisten werden in den folgenden Tagen und Wochen ebenfalls verworfen. Man einigt sich darauf, dass das Öl an der Quelle zu bekämpfen und kontaktiert Deutsche Winzerverbände, die eine Verkorkung in die Gänge leiten sollen. Doch auch dieser Versuch muss einige Wochen später den Gang nach Canossa beschreiten und sich einer Materialschwäche am Stopfen beugen.
  • Drei Monate und 500000 - 1 Millionen Tonnen Öl später sind jeoch endlich erste Erfolge zu vermelden: "Der Druck an der Austrittsstelle sei bis dato so weit gesunken, dass eine professionelle Verschließung nicht mehr benötigt werde und man sich nun aus dem Projekt entfernen werde, nachdem man das Loch mit Schlamm und Zement verstopft habe.", verkündet ein Sprecher am 21. Juni der Öffentlichkeit.

Ein Medienhoch zieht gen Kachelmannische Justizprozeduren

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  • Im Frühjahr wird der Wetterfrosch Kachelmann live während der 20-Uhr-Nachrichten in den Gewahrsam genommen. Monatelang bleibt sein Verbleiben ungewiss.
  • Zwei ägyptische Wüstenbusse voll drittklassiger Paparazzis lümmeln Tag und Nacht vor der JVA Mannheim (Jörgs Vollzugsanstalt) um einen Blick auf alles zu haben, was zwischen März und Mai die Gegend betritt.
  • Dann geschieht es: Begleitet von durchgehenden Liveschaltungen der ersten vier Programme tritt der Justizbeamte Günther S. auf dem Weg in die Mittagspause vor die Kameras. Seine Diagnose bezichtigt das Landesgericht der Verantwortung über Entscheidungen bezüglich Inhaftierter. Die Medienwelt ist schockiert. Hat unser Kacheljörg Dreck am Stecken und vertickt im Affenkostüm Drogen am Bahnhof?
  • Nur wenige Monate und zwei Dutzend Flachwitz-Dauerbrenner später ist Kachelmann wieder auf freiem Fuß. Er verschwindet im Keller und ward nimmer gesehen...

Eine Lektion in Sachen Betriebssicherheit für chilenische Bergleute

  • Entgegen der öffentlichen Meinung ist nicht nur China eine drittbuchstabige Bergbaunation mit Grubenunglücken, sondern auch das südamerikanische Chile hat ein Faible, seine Einwohner für mehrere Monate unbemerkt in die Erdwärmsauna zu verbannen.
  • Infolge verschiedener schwerer Versäumnisse kam es zu einem Blowout, bei dem die Plattform in Brand geriet und infolgedessen zwei Tage später untergingIm August wurden im Zuge der Bauarbeiten zum südamerikanischen Gotthardtunnel bei einem Einbruch 33 Bergleute eingeschlossen. Die Regierung debattiert über mögliche Vorgehensweisen. Nur knapp vor der "Schweigen wie ein Grab"-Aktion gewinnt die Absicht, die Kumpel so unauffällig wie möglich nach oben zu holen. Doch die ersten Regimekritiker haben schon N24 angerufen, die ab diesem Zeitpunkt alle zehn Minuten nach Chile schalten, um einen Passanten zu interviewen. Die Verantwortlichen beginnen mit guter Mine zum bösen Spiel mit der Rettung, im Bewusstsein das durch Veröffentlichung geschädigte Ansehung südamerikanischer Minensicherheit.
  • Die Erstweltkriegsbohrer werden daraufhin nur wenige Tage später zur Unglücksstelle befördert und eine muntere Löchervielfalt beginnt: Jeder darf mal ran bis das Loch breit genug ist. Und am 13. Oktober überschlagen sich die Ereignisse und der erste Bergarbeiter ist wieder draußen - Natürlich möglichst medienwirksam eingewiesen. Mit der Fahne in der Hand und der Leidenschaft im Bein stürmen die Geretteten vor die Kamera und huldigen der Regierung und wünschen dem Präsident alles Gute zur Rettung.
  • Und da die internationale Presse unglücklicherweise vor Ort ist, verkündet der Präsident noch am Unglücksort mit Honigkuchen-Grinsen, die Sicherheitsbestimmungen würden verschärft werden, marode Bergwerke geschlossen und er werde einen Verein für notleidende Ponys im Regenbogenland gründen. Die Welt ist begeistert.

Ein Wanderungsverbot jetzt auch noch für Kröten?

Mal wieder 'ne richtig geile Idee...

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  • Ein ver(w)irrter alter Herr mit Brille schreibt im Herbst 2010 ein Sachbuch (!) und ganz Deutschland dreht sich laut debattierend im Kreis. Von Thilo Sarrazin, einem renommierten Spezialisten für Ausländerpolitik wird das rot eingetütete und erregende Buch mit dem inoffiziellen Untertitel "Doofe Ausländer in Deutschland und noch mehr lustige Geschichten aus meinem Kopf" veröffentlicht. Bei jedem Betreten eines Buchhandels hüpft einen förmlich die Verkäuferin mit der vollends geröteten Bücherauslage in den Rücken und lässt nicht ab, ehe man ein Exemplar erstanden hat.
  • In allen hiesigen Polittalks der Öffentlich-Rechtlichen und den Mixmagazinen von RTL und Sat.1 stehen Expertenhorden Schlange um einen begehrten Sitzplatz zu ergattern und seinen Magersenf auch aufs wehleidige Thema zu streichen. Schon gelten Popsänger, Franz Beckenbauer und die Austauschschüler aus Frankreich als lebendiges Beispiele für Integration und als das Nonplusultra der dazugehörigen Politik.
  • Sofort heben auch erste Politiker die Faust um auf den Tisch zu hauen und polarisieren die Massen durch Hetzreden und abwegige Vorschläge. Alles was noch Beine hat soll anders wandern! Rein-, raus- und rundherum soll fortan gewandert werden.
  • Und so erlebt Deutschland wiederkehrend das Klimagipfel-Syndrom: Problem erkannt, Problem gebannterkannt. Die Politik erkennt das Problem, leert das großruämige Ideenareal im Kopf und wechselt das Thema zu... Rente!
  • Aber halt! Vorher muss noch schnell jemand für seine vorbildliche Integration ausgezeichnet werden. Da nehmen wir am besten Mesut Özil, den finden doch alle toll.

Naturkatastrophen

Haiti-Spenden"marathon" bis März

  • Die Erde bebt am Jahresbeginn in der Karibik: Haiti wird fast vollkommen zerstört...
  • Sofort sammelt jede Zeitung, jeder Fernsehsender und jede B-Prominenz für den guten Zweck. Und es hilft! Die Haitianer können mit der nur zwei monatigen Spende die ganze Insel wieder aufbauen! Und natürlich bleibt der ein oder andere Cent auch für die Forschung übrig, sodass das Erdbeben Haiti im Endeffekt ins 23. Jahrhundert katapultiert hat.
  • Denn heute säumen prächtige Megabauten die ehemals trostlosen Küstenstraßen von Port-au-Prince, der nun schimmernden Metropolhauptstadt Haitis. Da kann schonmal über Cholera-Epidemien, Obdachlosigkeit und Tote hinwegberichtet werden...
  • Die Medienwelt kümmert sich indes schon um das nächste Krisengebiet, das mit kurzzeitigen Prestige-Spendenaktionen gerettet werden muss.

Eyjafjallajökull entsorgt die Asche der Isländer

...so die Sprecher des Instituts für subnasale Fremdsprachen zu unserer Pressestelle. Jeder hat etwas zu sagen!
  • Am Ende des März darf auch ein Vulkan dieses jahr wieder trotz flächendeckendem Rauchverbot die Jahresrückblicke vollqualmen. Dieses Mal kann der isländische Vulkan Eyjafjallajökull besser als fast alle vor ihm mit dieser Ehre hausieren. Und das während der Standortgeber in der finanziellen Krise steckt... Endlich hat man mal genug Asche und trotzdem will keiner was haben.
  • Denn der nordische Lochhügel sorgt für die größte Flatulenz des Jahres! Die fluffige Aschewolke legt ganz Europa lahm - noch vor Silvio Berlusconi.
  • Nach anfänglichen Prognosen von Klimakrise bis Vollendung der Offenbarung starten bis Mitte April keine Flugzeuge auf europäischen Flughäfen. Es bleibt lediglich die Frage offen, ob es nicht doch die einfallenden Horden von Journalisten waren, die alle Reisenden stundenlang mit nutzlosen Fragen quälten.
  • Ein gefundenes Fressen gab es auch für alle Wortwitzler, denen nachweislich rund 27% der deutschen Bevölkerung zum Opfer fiel.

Hochwasser in Pakistan, Australien & Polen

  • Das Rätsel um die Stärke des jahrelang dominierenden Leistungsschwimmers Ian Thorpe sahen Wissenschaftler in den Überschwemmungen im Nordosten Australiens gelöst. Der ehemalige Rettungsschwimmer Thorpe stürzt sich als einer von wenigen freiwillig in die Fluten, auch um Menschenleben zu retten. Das nennt sich dann praxisorientiertes Lernen und nach den jüngsten Überschwemmungen ist Thorpe gegen den Strom sogar schneller, als mit ihm auf 100 Metern.
  • Pakistan wurde von Überschwemmungen sogar noch heftiger getroffen, als Australien. Mehr als die Hälfte des Landes stand unter Wasser, sodass in einigen Gebieten sich die Anzahl der Einwohner pro Quadratmeter versiebenfachte. Überall um die Welt gingen Bilder aus Hubschraubern von Menschen, die mit ihren Rindern auf engstem Raum auf Rettung warteten. Doch Spenden wollte niemand, die Gefahr terroristische Organisationen zu unterstützen schien vielen zu groß zu sein - doch warum spendet man trotzdem an UNICEF oder brot für die Welt, ist doch letztendlich dasselbe.
  • Die Tagesschau berichtete mit spannenden Livekommentaren direkt aus Pakistan. Während der Pakistankorrespondent mit betroffener Mimik und unter Tränenkrämpfen ein "Den Menschen hier muss geholfen werden" herauswürgte, sah der Zuschauer auch, wie im Hintergrund Menschen von den Fluten mitgerissen wurden und die Leute der ARD die Sterbenden einfach ignorierten und weiter auf den Korrespondenten draufhielten.
  • Polen hat die Idee vom Hochwasser nur geklaut, um von möglichen Spendengeldern den maroden Staatshaushalt zu sanieren.

Politik

Der Beleidigte Leberhorst räumt das Feld für den Wolff und die 7 Gaucklein

  • Ende Mai ist es wieder einmal so weit: Die Weichen für einen neuen Handschüttelkönig werden gestellt. Beim Versuch, bedeutungslos an klaren Standpunkten vorbeizukriechen wird dem amtierenden Bundeshorst auf den Schlips gestolpert. Zu Tode erschreckt und nötigen Respekt vermissend verkündet der beleidigte Leberhorst seinen Rücktritt.
  • Und um schon vor der eigentlichen Wahl Empörung zu stiften, nominiert die Unionsgemeinde sofort im Rundumschlag. Zur Debatte stehen unter anderem kurzzeitig von der Leyen, Schäuble, Kohl, Adenauer und seine Eiligkeit Seehofer persönlich... Am Ende aber einigt man sich dann doch auf das bewehrte Schema "geschniegelten Schwiegersohn" und beruft Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff auf die Wahlliste. Auf anderer Seite bleibt man gelassener. Nachdem der zukünftige Kandidat nur knapp Nominierungen der CDU/CSU/FDP entkommt, darf er als ewiger Unrechtsbekämpfer SPD und Grüne vertreten. In den darauffolgenden Tagen kann er bereits zahlreiche Bekanntschaften mit deutscher Fernsehprominenz pflegen, in denen er als Stammgast sämtlicher Diskussionsrunden in gewohnt entspannter Liegelage sein vollständiges Leben von möglichst früh bis möglichst spät zum Besten gibt. Aber auch kleine Bewältiger der Fünf-Prozent-Hürde werfen ihre Würstchen ins Wasser. Während die Linke eine krause Ulknudel namens Luc Jochimsen ins Rennen schickt, bieten jedermanns Lieblingsglatzen von der NPD mit dem lustigen Alleinunterhalter Frank Rennicke endlich eine unterhaltsame Alternative für tröge Staatsbesuche.
  • Wenig später in der eigentlichen Wahl kommt es schließlich zum deutlichen Wahlsieg für Wulff. Die Bundesversammlung bestätigt damit den schon vorher durch Umfragen bestätigten Wahlsieg Gaucks in einer allgemeinen Wahl aller deutschen Bürger, die man so repräsentativ vertreten konnte.

Bundesregierung trotz FDP in der Krise

  • 2010 war das erste Ganze. Die neu gewählte Regierung aus Schwarz-Gelb legt richtig los. Doch bundesweite Missverständnisse um aktuelle politische Entscheidungen der Krisentruppe in Berlin bescheren fallende Zustimmung in der Bevölkerung.
  • Besonders die diplomatischen Errungenschaften um Einigkeit zwischen FDP und CSU pflastern den Trimm-Dich-Pfad deutscher Lachmuskeln. Denn während die Gurkentruppe der FDP ihren Mäzenen Wahlgeschenke macht, glänzen die Wildsäue der CSU mit rechtspopulistischer Einwandererpolitik. Leidtragender ist wie so oft Parteivorsitzender Westerwelle, der sich um Kopf und Kragen redet.
  • Weitere Dauerbrenner sind Atomkraft, Rente, Arbeitslosigkeit und Afghanistan.
  • Zuerst merkt die FDP die wachsenden Sympathien: Im freien Fall ist alles schwerelos. Führende Humanisten starten bereits im November 3%-Rettungsaktionen. Während die Allgemeinheit 3% noch für den jetzigen Standpunkt hält, gibt ein Sprecher dieses als Parteiziel für 2012 durch.
  • Lichtblick? 2010 hat kein einziges Mitglied des Kabinetts Merkel II das Handtuch geschmissen. Was nicht ist, wirdkann ja noch werden...

Fahrstuhlbahnhof 21

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  • Ein großes Hallo und viel Spaß im Schwabenländle! Die Deutsche Bahn versenkt ihren Bahnhof und den halben Schlossgarten - zur frenetischen Begeisterung hunderttausender Mobilitätsignoranten.
  • "Bewohner der Erde! Hier spricht Protestnik Vogon Jeltz alias Rüdiger Grube vom galaktischen Hyperraum-Planungsrat. Wie ihnen zweifellos bekannt sein wird, sehen die Pläne zur Entwicklung der Außenregion der schwäbischen Galaxis den Bau eines unterirdischen Hyperraum-Bahnhofes durch Ihr Sternensystem vor. Und Ihre Stadt ist einer von denen, die gesprengt werden müssen. Es gibt keinen Grund, dermaßen überrascht zu tun. Alle Planungsentwürfe und Zerstörungsanweisungen haben 50 ihrer jämmerlichen Erdenjahre in ihrem zuständigen Planungsamt auf Alpha Centauri ausgelegen. Wenn Sie sich nicht um ihre ureigensten Angelegenheiten kümmern, ist das wirklich ihr Problem."
  • Ganz Stuttgart ist pünktlich zur Verschändelung ihrer ohnehin schon grässlichen Stadt auf den Beinen. Was zuerst nur eine Ansammlung lustiger Bildsprüche am Bauzaun ist, entwickelt sich zur actiongeladenen OffEoad-Wasserschlacht. So treffen Ende September eine riesige Horde instrumentalisierte Kleinkinder und Senioren auf den feuchten Arm der schwäbischen Demokratie. Zehntausende dieser autonomen Radikalen werden als neues Schwert des Schwarzen Block ausgemacht und eingelocht.
  • Ende des Jahres dann schließlich die Lösung! Nach wochenlangen Verhandlungen mit beiden Parteien verkündet Heiner Geißler den Schlichterspruch unter dem Motto: "Mehr Bahnhof ist besser als kein Bahnhof."

Dank Google: Jetzt wissen auch Nerds, wie ihre Straße aussieht

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  • Die Streiterein um Google Street View schienen nicht enden zu wollen, doch kaum konnten Deutschlands Straßen erst einmal online begutachtet werden, endeten sie abrupt. Vor allem Hauptkritikerin Ilse Aigner ließ nichts mehr von sich hören. Vermutlich hatte sie entdeckt, dass Herr M. vier Straßen weiter sich im Moment der Aufnahme günstig und auch noch entkleidet vor dem Fenster räkelte.
  • Wer Schutz vor solchen Abzockmethoden sucht wird mit dem Sicherheitspaket Google Security bestens bedient sein.

Wirtschaft

Der Euro so stark wie nie... zu Beginn des Jahres

  • Die Bundesregierung hat uns stark aus der Finanzkrise geführt. Deutschland hat wie kein anderes Land den wirtschaftlichen Schaden verkraftet und ist im Aufschwung - Dank Rettungspaketen für marode Kredit-Syndikate.
  • Doch dann gibt es doch noch einen schwarzen Fleck in der Statistik: Das einzige, was dieses Jahr noch tiefer als der Euro im Kurs stand, war die FDP! Eine herbe Pleite für den Finanzmarkt!
  • Viele Amerikaner importieren wegen des vorteilhaften Wechselkurses schon unseren preiswerten Sprit per Privattanker. Europäische Redereien und Ölkonzerne machen's möglich... Ein Dollar wird gegen sieben Euro getauscht.

Griechenland auf Sparkurs

  • Nach der Pleite im Vorjahr haut die EU den Griechen jetzt mit einem milliardenschweren Rettungspaket auf die Finger.
  • Und die griechische Regierung lenkt ein: Die Handwerkskammer wird wieder privatisiert, das 23. und 22. Monatsgehalt für Beamten gekürzt und die Steuern auf italienische Oliven erhöht. Wer so hart war, darf auch liebkosen: Die Rente griechischer Empfänger werden erst mal auf Eis gelegt. Die Ergebnisse machen sich schnell bemerkbar, leider nicht auf den Bilanzen: Landesweite Proteste gegen diese soziale Ungerechtigkeit und dieser EU-Schoßhund-Politik nehmen den Präsidenten in die Mange.
  • Natürlich kann auch einfach noch mehr Geld in den Abgrund geschüttet werden...

Medien

Es ist ja alles so 3D!

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  • Avatar, das Kinoerlebnis 2009 (Avatar - Aufbruch nach Pandora 3D) und 2010 (Avatar - Zusatzszenen, Avatar - Director's Cut, Avatar - Fanspecial), hat es allen vorgemacht und kein Ende ist in Sicht. Kino wird 3D, Fernsehen erst recht und auch PC-Spiele sind in 3D zu erleben. Doch die Anfänge von 3D gehen auf ein ganz anderes Medium zurück - den Alltag. Dieser ist sogar ohne 3D-Brille in 3D zu erleben. Beim Gang durch die Welt kommt es einem so vom, als ob Gebäude auf einen zukämen. That's Entertainment!
  • Und auch das Internet wird 3D!
    Und auch das Internet wird 3D!
    Einfach 3D-Brille aufsetzen, durchlesen, loslachen. Und nicht nur die Stupidedia gibt es in 3D. Auch die Wikipedia und Bild.de melden erste Erfolge mit ihrer Online 3D-Technik.
    Einfach 3D-Brille aufsetzen, durchlesen, loslachen. Und nicht nur die Stupidedia gibt es in 3D. Auch die Wikipedia und Bild.de melden erste Erfolge mit ihrer Online 3D-Technik.

Medizin

Thermal- und Saunalandschaft Deutsche Züge

So soll der ICE in den Augen der Fahrgäste aussehen.
  • Die Held-der-Arbeit-Gedächtnisplakette für kulturtaugliche Nachhaltigkeit geht dieses Jahr an die Deutsche Bahn für ihr beispielloses Bemühen um die Erhaltung deutscher Saunatraditionen.
  • Und das Ganze zu richtigen Jahreszeit: Während im Freibad das Wasser brodelt, möbelt die Bahn ihre ICEs mit finnischem Buchenholzofen und basaltsteinerner Aufgussanlage auf. Unter dem Motto "No Ice im ICE" rasen die Züge durchs Land.
  • Leider bleibt der durchschlagende Erfolg überraschend aus. Die Fahrgäste brodeln für Wut! "Sauna im Zug? Neumodischer Schnickschnack!" Garstige Konservatisten...

Sport

Olympia in Vancouver Whistler

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  • Die ersten Olympischen Winterspiele im Einklang mit der Natur und den Ureingeborenen finden in Kanada statt.
  • Das Merchandising für die drei lustigen Maskottchen und deren plüschige Pendants brummt schon im Vorhinein. Oder haben Sie etwa keinen lebensgroßen Quatchi zu Hause?
  • Täglich berichtet Weißbier-Waldi im stereotypisch hergerichtetem Sportlerheim des Deutschen Teams über die Geschehnisse des Tages. Bei Brezen, Sauerkraut und Bierhumpen herrscht eine lockere Atmosphäre, die durch die verankerte Gewissheit, kein Mensch schalte nachts um vier den Fernseher ein, unterstützt wird.
  • Dabei können die heimischen Bewohner Vancouvers die eigentlichen Highlights direkt vor der Haustür erleben. So ist die Vielzahl an beeisten Hallen Vancouvers Schauplatz für Publikumsmagneten wie Curling oder Eiskunstlauf. Doch Bedenken sind völlig unbegründet. Nur zwei Autostunden weiter, in Whistler, finden dann doch noch eher unwichtige Wettkämpfe wie Ski-Alpinrennen, Bob- und Rodelsport, sowie Biathlon und Skispringen statt.
  • Besonderer Augenmerk liegt natürlich auf der Sicherheit und den vorangegangenen Überpfrüfungen der Sportstätten. So kann während der Spiele eindrucksvoll eine konsequente Ignoranz gegenüber den Einschätzungen von Trainern und Athleten bezüglich der Sicherheit des Eiskanals bewiesen werden.
  • Das olympische Lagerfeuer, welches man früher noch stilecht in der Gusseisenschale entzündet hatte, muss im Zeitalter monumentaler Ingenieursleistungen natürlich von diversen Seilzügen und Hydrauliksystemen entfacht werden. Und schon verkordelt sich die Technik und das Feuer bleibt im Sack.

Friede, Freude, Eierkuchen am Kap der Guten Hoffnung

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  • Die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika war das sportliche Highlight. Und trotzdem ist sie hier nur an zweiter Stelle. Und das hat seinen Grund: Keine Patzer, keine Peinlichkeiten (sonst wäre sie auch sicherlich an andere Stelle in diesem Artikel)
  • Doch kurz bevor man sich die miese, aber noch bestandene Vorrunde einer deutschen Mannschaft mit alkoholischen Getränken zu versüßen plant, kommt die freudige Botschaft! Nur zwei Spiele weiter sitzen (fast) alle grantigen Rivalen im Flieger Richtung Heimat. Dreimal Blau und einmal Weiß - Der Bayer hätte seine blanke Freude, aber alle Italos, Franzen, Inseldödel und Gauchos liegen sich weinend in den Armen.
  • Aber wen haben schon diese Unterhaltungsfeuerwerke interessiert? Tintenfisch lautet das Stichwort. Wie? Ja, es ist Paul! Paul ist da, Paul ist hier! Was macht Paul? Paul hat Hunger. Denn während jeder intelligente Mensch seine Karten auslegt, blickt ganz Fußballdeutschland auf das Ziel des wabernden Weichtiers.
  • Aber einen Patzer hätte es dann doch fast gegeben! Gott sei Dank hat Holland im Finale verloren...

Milchreisbubie im Bobbycar: Sebastian Vettel wird Weltmeister


Das Untertanentum begiert eine Ikone - immer.

Kultur und Literatur

Hin und weg... ESC mit Lena Mayer-Landrut

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  • Im wahrsten Sinne des Wortes. Wo ist sie hin? Alter Finne, kaum denkt man, die extrovertierte Schrägnudel wird jetzt jedes Jahr drei Titel in den Charts haben, ist sie schon wieder so gut wie weg.
  • Die Rede ist natürlich von Lena Müller-Meyer-Schulze-Landei, der paranoiden Zwillingsschwester von Nora Tschirner - vom heilandigen Raab entdeckt und gefördert. Die zur "Natzionaaalen Aufgabe" verkündete Castingshow unter dessen Obacht fesselt ganz Deutschland in die Fernsehsessel. Der Gewinner wird die Hauptattraktion einer schon längst abgetakelten Veranstaltung in der Unterrinde unseres Gehirns sein.
  • Schon vorher ist klar: Zarathustra aus Aserbaidschan mit TripfTropf, die Pleitegriechen mit Hoppa und die korpulente Blutelfenirin mit ihrer Ballade können dem deutschen Dauerbrenner nicht gefährlich werden. Und so heißt es an großen Abend immer wieder: Duß por pur Lallmangje!
  • In den kommenden Wochen und Tagen folgen zahllose Interviews, Pressekonferenzen und Besuche in jedem noch so unwichtigen Morgenmagazin. Und natürlich die große Tournee mit dem neuen Album! Nur kennen die meisten weder jemanden, der auf einem Konzert war, noch jemand anderen, der einen solchen zu kennen glaubt.
  • Und so verschwindet Lena bis zum nächsten Grand Prix im Nachtprogramm bei DSF TV total, wo sie regelmäßig mit ihrer neuen, grandiosen Single auftaucht.

Promigelaber

Die Guttenbergs

Wohin das noch führen wird...?
... mit der Ehefrau nach Afghanistan!

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  • Seine erste urkundlich Erwähnung fand man im Guiness World Records Buch von 1978. Natürlich durfte er sich eine Zeit lang als der Mann mit den meisten Vornamen rühmen, kurz darauf wurde jedoch sein Bruder geboren.
  • Um das Jahr 2000 herum machte ein junger Bursche auf dem politischen Bankett auf sich aufmerksam. Mit seinen 29 Jahren hätte er gut und gerne der Enkel seiner meisten Parteigenossen sein können und das Haar trug er jugendhaft zurückgebürstet. Die Jahre vergingen und Klein-Theodor (so wurde er, der Jungspund, genannt) vollbrachte erste Wunder, stieg schließlich zum angehenden Messias auf. Verblüffende Ähnlichkeiten mit einem 2000 Jahre alten Fall. Wie die Geschichte ihren Lauf nimmt ist bekannt. Doch 2010 verbleibt es erst mal bei Held Guttenberg und dem steilen Aufstieg der Haargelfirmen des bayrischen Grafprinzfürsten.
  • Fanartikel zum Kanzler-Ambitionisten: Barbiepuppe Ken von und zu Guttenberg, Barbiepuppe Stephanie auf und zu Guttenberg, Tatort Internet Staffel 1-1 mit feuchtem Händedruck, Buchdruckpresse.
  • Am 30. Oktober des Jahres sorgte Guttenberg für einen Eklat (viele weitere sollten folgen), als er sich für die Überlänge des Fernsehformats Wetten Dass..? verantwortlich zeigen musste. Moderator Gottschalk sprach ihn jedes Mal mit vollem Vornamen an.

Daniela Katzenberger

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  • Der Katzenbergerärger schaffte es 2010 als bester Newcomer knapp vor Stephanie Guttenberg in die Jahresrückblicke.
  • Und nicht nur die wulstige Schwafelpfälzerin selbst ist jetzt berühmt! Die ganze gesammelte Weiblichkeit aus Danis Familie tänzelt über die Bildfläche. So müssen die ohnehin schon gestraften Mitarbeiter niveautauchgängiger Privatsender ihre Delta-Ö-Yspilon-Promis noch als "Mutter von Daniela Katzenberger" untertiteln.
  • Daniela Katzenberger selbst dödelt dabei von einem medialen Verbrechen ins andere. Katzenberger wandert aus, Katzenberger im Ausland, Katzenberger - Mein Leben!, Ich darf mich auch mal wichtig fühlen sind nur Ausschnitte aus dem nachmittäglichen Kabel1/VOX-Programm.
  • Und der Wahnsinn geht weiter: Wer hat seit kurzem etwa nicht mit der beklemmenden Vorstellung zu kämpfen, er werde die Nummer einer gewissen Auskunft nicht mehr wissen, wenn Bedarf aufkommt?

Julian Assange

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  • Der Preis für die schönste Fönfrisur auf einem Aktivistenhaupt sicherte sich der WikiLeaks-Chefboss Julian Assange. Zudem wurde er im Lauf seiner spätherbstlichen bis neujährlichen Bekanntschaft mit zahlreichen Würdenprädikaten überhäuft. Sogar die Medal Of Honor, die US-Präsident Obama in den Zeichen des investigativen Journalismus stellte, wurde 2010 Teil seiner Preisesammlung.
  • Doch sein bisher größter Coup gelang ihm 1871, als es ihm gelang, die von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegebene Emser Depesche abzufangen und nach Bismarcks Vorstellungen zu veröffentlichen. Assange gilt somit als Mitauslöser des Deutsch-Französischen Krieges 1871 und wird seitdem strafgerichtlicht nebst USA, an deren Depeschen er 2010 herankam, auch in Frankreich verfolgt.
  • Assange entwickelt 2010 eine schon fast wahngetriebene Reiselust, die in in die entlegendsten Exil...äh..Urlaubsländer zieht.
  • Aber ein ideologisch reformer Politaktivist, wäre kein ideologisch reformer Politaktivist, wenn er die Welle seiner Bekanntheit nicht in einer schneidigen Autobiographie vermarkten würde.
  • Nachtrag: Der Titel "Schönste Fönfrisur auf einem Aktivistenhaupt" wurde aberkannt, nachdem sich Assange in einem Friseurbesuch der Unwürdigkeit dieses Preises bewiesen hat.

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