Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes
Die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes ein Tabu-Thema für alle Menschen, die wissen, wie man es darstellt, ohne etwas zu sagen, aber auch für diejenigen, die nicht wissen sollen, dass es so etwas überhaupt einmal gab. Und böse ist sie auch noch!
Es gab Zeiten vor der Kommerzialisierung, an die sich aber nur noch die schon längst verstorbenen unter uns erinnern können. Diese Zeit wurde von der Wende beendet, von der man aber nur wenig, eigentlich sogar sehr wenig weiß, und von der noch nicht einmal diejenigen berichten können, die von der Zeit davor wissen. Vermutlich weil sie schon tot sind.
Vor der Wende
Alles war gut. Zu Weihnachten ging man in die Kirche, zog Sonntags sein aller besonderstes Sonntags-Kleidungsstück an und war mal abgesehen von den Nachbarn zu allen richtig nett. Weihnachten war das Fest der Liebe. Dem kam dann auch noch zu Gute, dass eine Religion behauptet, ihr Erlöser sei um diese Tage geboren worden. Hippies wie auch Märtyrer und somit die gesamte Bevölkerung jener Zeit war zufrieden. Niemand dachte auch nur daran, dass es mehr geben könnte, als diesen überdimensional großen Truthahn, den es in solch einer Größe ausschließlich zu Weihnachten gab und das auch nur deswegen, weil die Leute in den Filmen das auch immer so hatten.
Doch diese Idylle wurde gestört und zu allen Überflusses auch noch zerstört: Der Zahn der Zeit hatte mal wieder Hunger, der Truthahn reichte nur für die Familie, also wurde kräftig an allem genagt, was von denen, die bei 3 schon auf den Bäumen waren, davon abgehalten wurde, auch hinauf zu klettern.
Nach der Wende
Die Welt ward schlecht. All diese großen Unternehmen mussten sich gegen das Wohlbefinden der Menschheit verschwört und einen ökonomischen Plan ausgeheckt haben. Anders hätte es niemals dazu kommen können, dass niemand den raschen Aufstieg aller bekannten Konzerne bemerkt hatte. Vielleicht waren aber auch nur alle Bürger und Bürgerinnen bestochen worden, nichts darüber zu schreiben geschweige denn zu sagen.
Wie dem auch sei, hatte man es geschafft, von jetzt auf gleich innerhalb von nur einem Jahr das Verlangen der potenziellen Kundschaft im anvisierten Käuferfeld bestimmter Altersgruppen, für sich und für andere zum Fest der Liebe etwas ganz besonderes und sei es auch nur ein billiges, undefinierbares Etwas zu kaufen, quasi ein Geschenk, so dermaßen zu vergrößern, dass man hätte denken können, dass - obwohl es ein Jahr zu vor noch gar nicht existiert hatte - es zum vorherigen Male eine nie da gewesene Veränderung hatte geben müssen, welcher keineswegs falsch gewesen wäre, der Gedanke.
Friedlich leben konnte und kann man in der Vor-Weihnachtszeit nicht mehr, stürmte dann doch jedermann den nächsten Laden als wolle er ihn erobern. Und auch in der Nach-Weihnachtszeit gab niemand Ruhe, mussten doch all diese unnützen Geschenke wieder in den Tags zuvor gestürmt und dann doch noch eroberten Laden zurückgebracht und umgetauscht werden, weil man nichts mit ihnen anzufangen weiß.
Irgendwo, das sei gesagt, sitzt derweil irgendjemand und lacht sich in irgendein Fäustchen, notfalls auch sein eigenes, und freut sich über den Gewinn, denn er Jahr ein Jahr aus macht. Dass auch bloß keiner darüber nachdenken kann, wie er das alles geschafft hat und ob er aus Gründen der Emanzipation nicht vielleicht auch eine Frau ist, dass sich darüber keiner den Kopf zerbricht, dafür wird er (sie) sich sorgen, indem er sich den Weihnachtsmann nimmt, ihn auf eine große Leinwand malen und sagen lässt, dass tunlichst etwas anderes kaufen soll.