Kubakrise
Die Kubakrise war ein von den deutschen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF erfundener Konflikt, der die Zuschauer im Oktober 1962 an die Glotze binden sollte. Von den damaligen Produzenten als Geniestreich geplant, um politisch inkorrekte Filme wie die "Hansi Hinterseer"-Reihe rechtfertign zu können, erfreute sich die Trilogie "Kuba-Krise-TV" (Untertitel: Missverständnis in der Schweinebucht) erstaunlich großer Beliebtheit. Da es sich dabei um eine derart teure und an „special effects“ reiche Produktion handelte, wurde damals nicht nur die GEZ aus dem Boden gestampft, sondern zusätzlich Mittel aus allen verschiedenen Ebenen beigesteuert, beispielsweise durch Einführung einer neuen Steuer, dem sog. „Solidaritätsbeitrag“.
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Idee
Das Skript wurde ursprünglich als Kasperle-Theaterstück in drei Akten verfasst. Dies wurde aber recht früh verworfen, da man so weder die Hauptakteure hinreichend als „gut“ und „böse“ darstellen konnte und zum anderen, weil so die Einführung der Rundfunkgebühr nicht möglich gewesen wäre. So entschied man sich dafür, als Akteure zwei Supermacht-Staaten zu nutzen, die ihren epischen Konflikt auf dem Territorium eines dritten, ärmeren sog. „Hungerleider-Staates“ austragen. So wurden als Hauptdarsteller die USA (in der Serie damals „Der Ami“ genannt) und die Sowjetunion (damals als „Der Russe“ bekannt) ausgewählt. Als charismatischer Nebendarsteller wurde Che Guevara eingebaut, der in vielen Szenen zigarrerauchend dasaß und nur eine kleine Sprechrolle im zweiten Teil der Trilogie hatte („Hasta la victoria siempre“). Che entpuppte sich aber als Publikumsliebling, weshalb man noch heute auf Trödelmärkten T-Shirts mit seinem ausgeblichenen Konterfei in mannigfaltiger Variation findet.
Handlung
- Teil 1: (Erstausstrahlung Sonntag, 14.10.62)
Der gebürtige Berliner John F. Kennedy und Bürgermeister Amerikas ist auf Fotosafari in Mittelamerika unterwegs und bemerkt bei einem Rundflug über Kuba, wie „Der Russe“ heimlich versucht, seine geliebte Wahlheimat USA zu bombardieren. Als er die Fotos entwickeln lässt, stellt er mit Entsetzen fest, dass es sich dabei sogar um Atomwaffen handelt, die als besonders gemein und hinterlistig gelten.
- Teil 2: (Erstausstrahlung Samstag, 27.10.62)
Che Guevara geht zu einem Kiosk, um sich eine Zigarre zu kaufen. Als er über den Fischmarkt schlendert, hört er Gerüchte über einen drohenden Atomkrieg und den Anstieg der Gemüsepreise, was ihn sehr wütend macht. Nach einem halbstündigen Auftritt des "Buena Vista Social Club" beruhigt er sich wieder und widmet sich seinem Garten. Nachdem er alle Schnecken aus dem angebauten Kopfsalat vertrieben hat, ruft er „Hasta la victoria siempre“ und lädt seinen Busenfreund Fidel Castro auf ein frisch gezapftes Bier ein.
- Teil 3: (Erstausstrahlung Sonntag, 28.10.62)
Weil „Der Russe“ immer noch auf Kuba stationiert ist und „Der Ami“ nachts nicht mehr so gut schlafen kann, steigt Kennedy in ein Flugzeug und beschließt, auf eigene Faust die Welt zu retten. Der Flugzeugmechaniker versucht ihn noch zu warnen, aber Kennedy lässt sich nicht beirren und fliegt direkt los. Über der Schweinebucht bemerkt er, dass er zu wenig Sprit im Tank hat und stürzt ab. Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, der König der Russen gerät in Sorge und fährt mit einer Zündapp C 50 (Sport-Combinette) zum Unfallort. Dort unterhalten die beiden sich. In der Zwischenzeit kämpfen Amerikaner gegen Russen in der Schweinebucht (special effects). Während des Gesprächs, bemerken Kennedy und Chruschtschow, dass sie eigentlich gute Freunde werden könnten. Als Kennedy Chruschtschow fragt, warum er eine atomare Raketenstellung baut, kommt die Auflösung: Es stellt sich heraus, dass Chruschtschow nur ein großes Attraktionsschwimmbad bauen will, mit einer Wasserrutsche aus den Resten einer ausgedienten Raketenstellung. Beide lachen und geben Befehl zum Abrücken. Danach treffen sie Fidel und Che auf dem Fischmarkt, kaufen vier mittelgroße Zander und rösten diese auf Stöcken, die sie übers Feuer halten. Der Buena Vista Social Club tritt auf und spielt noch einen kubanischen Gassenhauer.
Weitere Fakten
Kuba-Krise-TV wurde zum Grundstein vieler moderner Filme, wie „Buena Vista Social Club“, „Die Reisen des jungen Che“, „Feivel der Mauswanderer“ und „Voll Normal“ Die Trilogie galt damals als so realistisch, dass viele Menschen tatsächliche Angst vor einem Atomkrieg hatten. Der erste Teil der Trilogie war sogar so spannend, dass viele Leute vergaßen ihre Rundfunkgebühr zu zahlen. Deshalb wurde der zweite Teil absichtlich nachträglich abgemildert. Der dritte Teil war für das deutsche Publikum damals so versöhnlich, dass Wissenschaftler danach eine deutlich erhöhte Geburtenrate verzeichneten.
Schauspieler
- Kennedy: JFK
- Chruschtschow: Willi Millowitsch
- Che: Ernesto Guevara
- Fidel: Mannfred Krug
- Gastrolle: Sir Peter Ustinov (als Fischverkäufer im dritten Teil)