Mädchen
Kaum eine der acht Untergruppen des homo sapiens wird derart mit Vorurteilen überflutet wie das Mädchen. Soziologen glauben, dass das nicht nur mit den Rundumschlägen erster enttäuschter Liebhaber zu erklären ist, sondern auch aus der Tatsache, dass keine andere Menschengruppe den Zugang zu ihrem Wesen, ihren Wünschen und ihren Geheimnissen derart standfest hinter einer gemeinsamen Mauer der Verschwiegenheit verbergen; vielleicht aus Scham, vielleicht aus Verletzlichkeit, vielleicht aber auch aus Berechnung.
Oha, der Artikel muss überarbeitet werden! – Eingestellt am 26.06.2015
Dieser Artikel ist unlustig, inkohärent, platt wie ein Pfannkuchen oder noch nicht fertig. Vielleicht auch alles davon oder gar nichts, auf jeden Fall muss hier noch was gemacht werden.
Siehst du auch so? Klasse! Wie wäre es denn, wenn du dich darum kümmerst? Verbessere ihn, bau mehr Humor ein, schreib ihn zu Ende, mach einen guten Artikel draus! Ja, werter Unbekannter, genau du!
Mehr zu den Mängeln und vielleicht sogar Verbesserungsvorschläge findest du möglicherweise auf der Diskussionsseite des Artikels.
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Vorschnelles
Ein Mädchen braucht mindestens zwei Stunden, um sich für eine Feier fertig zu machen. Wenn sie in den Urlaub fährt, muss sie einen Koffer in der Größe eines Zweifamilienhauses mitnehmen. Falls dann die männliche Begleitperson (Freund) etwas zu meckern hat, kann sie das "kleine, süße Mädchengesicht" einschalten, was ihr die totale Beherrschung des Freundes ermöglicht, der dann den Koffer schleppen darf. Und wenn der Urlaub dann vorbei ist, darf der arme Kerl ihn wieder zurückschleppen. Nur sind jetzt auch noch die Souvenirs dabei.
Mädchen sind sehr kompliziert und oft launisch, dies besonders während ihrer so genannten "Tage" . Man(n) weiß nie, wie sie gerade drauf sind oder was sie wollen. Für einen Jungen, der selbst noch nicht genau weiß was er will, ist einem Mädchen ein Kompliment machen zu wollen, wie Gummitwist im Minenfeld.
Zu jeder erdenklichen Zeit finden sich Mädchen in einem Schwarm zusammen, vorzugsweise, um auf die Toilette zu gehen. Über die Gründe zur Nutzung der Zweisamkeit in abgeschiedener Atmosphäre gibt es mehrere Theorien, von der Endkontrolle der Tanzflächentauglichkeit, Hygieneberatung, über gruppentaktische Gespräche, wie das Austauschen von Meinungsbildern über aktuelle Bekanntschaften hin zur Sicherung des ungehinderten Rückwegs. Das Problem ist, dass Mädchen mit diesem Verhaltensmuster weiter beharrlich schweigen und aussagefreudigere Mädchen immer allein zur Toilette gegangen sind.
Manchmal benutzen/verletzen sich Jungen und Mädchen auch gegenseitig. Benutzte Mädchen können wiederverwendet werden, während Jungen einen bleibenden seelischen Schaden davontragen.
Mädchen bzw. Frauen können mehrere Dinge zur gleichen Zeit erledigen. Während sie in der Schule sind oder ihrem Beruf nachgehen, können sie z.B. telefonieren, die Nägel lackieren, stricken, mit den Kindern spielen und vieles andere mehr.
Psychologisches
Als Kind des gleichgeschlechtlichen Elternteils hat das Mädchen unter Mutters fehlender Perfektion und damit von ihrer im Laufe der Jahre gesammelten schlechten Erfahrung zu profitieren. Man zieht die Tochter mit der Präambel groß, dass sie es einmal besser haben sollte, als man selbst, um aber gleichzeitig den logischen Schluss daraus zu verschweigen, dass man mit dem eigenen Leben offensichtlich nicht so ganz zufrieden ist. Das Mädchen findet sich früh im Leben am Scheideweg wieder, sich dem Schicksal des ewigen Wachstums hinzugeben oder gestärkt durch den verschwörerischen FreundINNENkreis, mittels kräftig schwarz lackierter Fingernägel oder durch den Geschlechtspartner mit 11 zu erfahren, dass böse Mädchen überall hin kommen können.
Die ersten Verhaltensmaßregeln an das bereits mit einer gewissen Aufmerksamkeit begabte, aber sehr junge Kind lassen sich aber ohne Umschweife aus einer beliebigen, etwa altbayrischen Schrift aus dem Biedermeier zur Aufnahme in den katholischen Mädchenchor kopieren: Man hat Mutter und Vater zu ehren, bereits mit sechs jahren sittsam zu sein und überhaupt Achtung vor Amtspersonen, insbesondere dem Lehrkörper zu zeigen. Früh unterwirft man sich einem geregelten Lebenswandel und soll fleißig lernen. Man wird mit der Mutter als Überfigur des idealtypischen Mädchens, freilich mit modernen Abstrichen, konfrontiert: brav sein, nicht vom Weg abkommen und vor allem eine Grundhaltung einnehmen: sich aufzubewahren wie einen schwer erreichbaren Schatz, mit allen dazu kontraproduktiven Spielereien zur Selbstproduktion aus zuviel Rouge, mit unnötig falschen Wimpern und Kleidung wie unübersehbare Farbtupfer in einer weiten Landschaft, aber mit der aufgesaugten mütterlichen Erfahrung, wie man auf sich noch besser nicht aufmerksam macht.
Sich vorzuhalten für den richtigen Mann, für die Chance, aus der Obhut der Familie auszutreten, um als weiterer Knotenpunkt einer Endlosschleife selbst den Anker für eine neue Familie stellen zu können. Es ist eine gewisse Alltagsheiligkeit, die so einfach vom Kind gefordert wird. Während Jungen balgen, bereitet man sich aufs Leben vor, pflegt man altruistisch Hundewelpen, zumindest auf Nintendo DS. Etwas besonderes zu sein und zu bleiben, zu lernen, dass man so kostbar ist, einfach nur warten zu müssen, bis man erobert wird. Dies erfordert die Glaubwürdigkeit, begehrenswert zu sein. Als Schulkind sind das in den ersten Jahren steril sanierte Schulranzen, aufgeräumte Federmäppchen wie Feenfrisuren, faltenfrei gereinigte Puppenhauskleidung, später antrainierte Augenaufschläge, durchkomponierte Kleidungsarchitektur, die richtigen Souffleusen auf der Schultoilette im Geschlechterkampf und noch später das passende Dekolette, der provozierende Mini, die zugeknöpfte Bluse in eindrucksvoller Schlichtheit oder die pooptimierte Jeans, um ja im richtigen Moment wirkungsvoll gelangweilt "Nein" zu sagen oder Taten durch den anderen sprechen zu lassen!
Das Mädchen ist dabei in einem dialektischen Feuerwerk sich widersprechender Vorgaben gefangen:
- "Sei schwer erreichbar!"
- Sei nicht so schüchtern!"
- Tritt auf die Bremse!"
- "Mach Deine Erfahrung"
- "Kein Kind mit 14!"
Es ist ein Spannungsfeld, das nicht nur in der biologischen/soziologischen Disposition zur anbiedernden Passivität gründet, sondern letztlich trotz bestem Vorsatz im Unverständnis der Eltern, wie es zu realisieren ist, dass es das Mädchen wirklich einmal besser haben wird. Mutter und Tochter hangeln sich dabei im Zeitablauf um eine Grenze aus Wünschen und Realität, aus empirischer Vorsicht und pubertärer Neugier, aus Verschlossenheit und Laszivität, aus Dummheit und Altklugheit bis das 18. Lebensjahr gottseidank ohne Schwangerschaft erreicht wurde oder "es" der Traumpartner ist. Beide wissen: wird das Ziel nicht auf den Punkt genau erreicht, wird aus dem Babyspeck Hüftgold. Die Funktion würde exponentiell waagerecht und das Mädchen säße mit ausladender Figur am Abend der klassischen Erziehung bei den Chips vor dem TV. Man träumte immer noch vom Don Juan und trotzte dieser vielleicht dreißig Jahre älteren komischen Lebensberaterin wie in einer Zeitkapsel immer noch Tipps über Verhaltenstrends ab.
Abseits des Weges, der nie verlassen werden sollte, entziehen sich andere Mädchen früh dem mütterlichen Erwartungsdruck. Zu erkennen für die bis in die Knochen motivierte Erziehungsberechtigte ist dies an einer Affinität zu Jungs-Spielzeugen: es wird als Mangel empfunden, mit Barbies prinzipiell keinen Krieg spielen zu können, der über eine Zerstörung des Haupthaars hinausgeht, eine Carrerabahn hat kein eklig widerborstiges Plastikhaar, das eine tägliche Pflege erfordert und den Teufelskreis aus schlechtem Gewissen, Mutterrolle und Babyklappe unerbittlich eröffnet.
Man geht genauso früh ins Bett wie das männliche Pendant und möchte genauso gern ohne Rücksicht auf Verluste unverzeihlich den Endgegner auf der Playstation erledigen, den aufgewirbelten Staub virtuell schmecken, wenn der Panzer in Flammen aufgeht, Baumhäuser bauen, rülpsen, im Stehen pinkeln und die vorgestern schon getragene Wäsche wie die anderen ignorieren, wie auch unweigerlich kommende Konflikte mit Köpfchen lösen, das heißt mit den Fäusten auf die Fresse und sowieso und vor allem auf Ken scheißen.
Es ist zu schnell Zeit geworden, erwachsen zu werden. Man lernt den eigenen Charme im Schwimmerbecken des Selbstbewußtseins zu nutzen, wenn man das Testosteron-Bewußtsein des Jungen entdeckt hat. Die Dialektik hat nun mehrere Kehlen, die wild durcheinanderrufen:
- Mutter: "Es ist viel zu früh für Dich!"
- Beste Freundin: "Es ist nie zu spät - laß ihn warten!"
- Lehrer: "Du bist zu spät!"
- Freund: "Ich bin zu früh..!"
aus der sich praktikable Lösungen für das Multiply-Choice-Verfahren im Leben noch viel schwerer realisieren lassen, als aus guten Ratschlägen von einer einzigen wohlwollenden Seite.
Im Umkehrschluß wird man an einem sehr einheitlichen Feedback erkennen, das die eigene Entwicklung offensichtlich in die völlig falsche Richtung geht. Die Hoffnung stirbt zuletzt und schon der Glaube kann Eisberge versetzen, gerade bei günstigem Familienklima.
Das Kind hat die gebetartig vorgetragenen Maßgaben tatsächlich sehr ernst genommen und fühlt sie angenehm auf ihr spezielles Wesen abgestimmt. Vater und Mutter lieben ihre Tochter dafür, weil sie nicht anders kann. Das Kindsein wird zum Hobby und abseits der ernst für Ausbildung, Leben und Beziehung verfolgten pädagogischen Erziehungsspiele Erziehungszziele gern gepflegt. Auch hier wird bereits früh die Zweieigkeit mit einem Vertreter des eigenen Geschlechts gebildet, die ein ganzes Leben lang halten soll. Immer fühlt man sich stolz berührt, wenn man nicht mehr Vorbilder in Sachen Notenspiegel, Freundinnenkreis und Erwachsenheit wie Vernunft verfolgen muß, sondern anderen Gleichaltrigen als Vorbild vorgehalten wird. Früher hätten die Eltern vielleicht gesagt: "Ah, da haben wir wohl DIE Nonne in der Familie". Man war früher in dem irrigen Glauben, dass in jeder Familie mindestens eine Person vorkam, die unzuordenbar vernünftig war. Die instinktive Reaktion war die Unterbringung in eine kirchliche Institution, da der alltägliche Konsum von Tugend in verwandtschaftlicher Klaustrophobie mehr Ärger als Segen brachte.
Heutzutage ist das nicht mehr so einfach: nicht ohne Stolz wird mittels eines Internats und später mit einem anspruchsvollen Stipendium mit anschließendem Auslandsstudium und überseeischem Praktikum der dringend benötigte Sicherheitsabstand hergestellt und manchmal nur, in seltenen sentimentalen Momenten, daran gedacht, dass man wohl lieber eine Zicke gehabt hätte. Offensichtlich sind die sehr guten Ratschläge in den falschen Hals geraten und die guten kamen zu spät:
- "Kind, geh doch mal aus (Dir heraus)!"
- "Er ist doch so ein netter Kerl...!"
- "Sollen wir zum Gynokologen fahren?"
- "Du hättest aber länger bleiben können!"
Vergangenes
Typisches
Niedliche, süße, nette, liebe Mädchen
oder aus männlicher Sicht beherrschbar, herzeigbar, unkompliziert und devot, scheinen gerade dem Wunschzettel der Eltern als Designerkind entnommen worden zu sein, um sich einige Zeit später unter dem Weihnachtsbaum des Lebensabschnittspartners zu präsentieren. Es ist die reinste, die puttenbeflügelte Form der schönen, oft umsonst bemühten Redensart, jemandem ein Kind geschenkt zu haben. Mit einer beängstigenden Mischung aus idealtypischen Superlativen spielen sie auf der Klaviatur mit Kulleraugen, Lächeln, Tränen und unerbittlicher Selbstdisziplin so lange, bis sie letztlich das bekommen, wozu andere Intelligenz brauchen.
Prinzessinnen
scheinen die Fortentwicklung dieses Typs zu sein, nur noch gesteigert durch das objektivierte Selbstbewußtsein, im Vollbesitz aller Kräfte zu sein, für den anderen alle Entscheidungen treffen zu können. Regieren ist, wie der Name schon verrät, genau ihr Ding, Egozentrik ihr Blick in die Welt und Schönheit das Mittel zum Zweck. Im Zweifel finden sie sich immer zu dick. Daher ist ihr Bestand durch stetige Unterernährung inzwischen gefährdet.
Böse Mädchen
Kurzformel: Die wissen, was sie wollen! - werden in Zeiten lang aufgeklärter, endlich sexuell revolutionierter und wahrscheinlich auch emanzipierter Gesellschaft oft mit Bitches/Schlampen verwechselt, was nicht nur hormonelle Gründe hat. Welcher Mann stellt sich nicht gern das Attest als modern aufgeschlossener Mensch selbst aus? Man gesteht dem weiblichen Gegenüber "eigene Wünsche", gar Selbstbestimmung und Verantwortungsgefühl zu und verbindet dies praktisch veranlagt mit einem vorurteilslosen Freifahrtschein in alle Trivialitäten biologischen Seins; vielleicht trifft man sich auf der Ebene sexueller Untiefen wieder. Das Adjektiv "böse" ist nur ein Rudiment aus vergangener Zeit, dass dieses Verhalten junger Frauen nicht immer anbiedernd lächelnd hingenommen wurde, was Zehnjährige noch liebevoll als "freches Ding" oder vielleicht auch wutschnaubend "als unverschämtes Gör" auszeichnet. Oder es ist die fassungslose Vokabel zum Beschreiben der Dreistheit, dass böse Mädchen nicht nur wissen, alles mit einem süßen Lächeln oder viel Geschrei bekommen zu können, sondern es auch zu nehmen.
Tussi
Die Gesellschaft polarisiert sich beim Verständnis zum Thema "Tussie". Die eine Gruppe diagnostiziert einen Kadavergehorsam der Tussies gegenüber den Produkten der Schönheitsindustrie, beschreibt sie als oberflächlich, selbstverliebt und eiskalt. Die andere Gruppe hält die Kritiker für weltfremde spießige Spinner, die auf der Jagd nach vermeintlichen Charakterschweinen Selbstbestätigung suchen, weil ihnen ihr Spiegelbild nach den Tussi-Parametern, die für alle gelten, keine geben kann. Dabei haben beide Gruppen nicht begriffen, dass sie nur zwei verschiedene Ausprägungen ein und desselben Problems sind: Unsicherheit. Treffen Nicht-Tussies auf Tussies sind spontane Blutdruckerhöhung, Ausschlag und Fluchtreflexe die ganz normale Reaktion. Während die ignorierte Tussie entweder beleidigt abzieht oder sich auf ihresgleichen konzentriert, wenn sie offensichtlich nicht mehr bewundert wird, bilden sich mit der gleichen allergischen Reaktion Grüppchen von intelligenteren, tiefsinnigen, altruistischen Frauen mit viel mehr Tiefgang und bilden Abwehrschanzen, an deren Argumenten Schminkspiegel und Lippenstifte zerschellen. Abseits mit Strassschmuck besetzter Edel-Handys, die im Sekundentakt SMS von devoten Jünglingen auf das Display zaubern, würde die Tussie aber doch allzugern mehr von der ihr fremden Welt kennenlernen, endlich mal in die so unkomplizierte Rolle eines normalen Mädchens schlüpfen, aber weiß nur, dass sie in der Tussirolle bestehen kann. Und das normale fahlgesichtige Mädchen, das mit Clerasil seine Ekelpickel behandelt, wäre so gern wenigstens Königin für eine Nacht, weil man da nicht so schnell wieder erkannt wird.
Mauerblümchen
Sie laufen den Trends nicht hinterher, sondern vor ihnen davon und werden so selbst zu Trendsettern.
Alte Mädchen
Sie vereinigen in sich zwei Gegensätze, zu denen sich die Probandinnen jeweils in erbitterter Gegnerschaft befinden. Niemand will auch nur ansatzweise mit dem Etikett der Vergänglichkeit behaftet werden, aber gern als lebenserfahren gelten und respektiert werden. Niemand will sich in den Beginn der Entwicklung zur Frau gerückt sehen, aber natürlich mit dem Zauber frischer mädchenhafter Anmut versehen wissen. Es ist das größte Paradoxon des weiblichen Geschlechtes schlechthin. Die Wahrheit ist, das "alte Mädchen" zeitlos sind: sie sind machtlos gegenüber der Außenwirkung, doch tun sie alles, um sie zu beeinflussen. Sie necken mit über 50 Männer mit bauchfreien Shirts, trinken verteufelt raffinierte Cocktails, tragen halterlose Strümpfe, rauchen Zigarillos, geschickte Strick-Accessoires oder einfach mal uni rosa, etwas mit plakativ inszenierter Unschuldigkeit und freuen sich über das erwartete Kompliment in Wort und Bild. Dabei verstehen sie weder provozierte tumbe Männlichkeit noch entzündete Väterlichkeit und schon gar keine Ignoranz. Der Weg bleibt das Ziel, was Generationen von generierter Potenz nicht verstehen will. Das, was man ist: eine Frau in den Jahren, die weiß, was sie will, aber den Mann braucht, um so tun zu können, als wisse man nicht, was man tut.
Typ "Kumpel"
Mit Kumpelmädchen kann man Pferde stehlen, stiehlt aber immer nur eines, um das "Wir-Gefühl" zu haben. Nahtlos hat sich das liebe kleine, nette Mädchen, das vorher "Baby Born"-Puppen aufs Töpfchen geholfen hat, zu einer Person fortentwickelt, die ihr Sozialarbeitersyndrom endlich mal am lebenden Objekt ausprobieren möchte, alles, was über das unentgeltliche Vorschreiben von Schulordnungen für andere hinausgeht. Oder es ist die Fähigkeit zur ungeschlechtlichen Sympathie, die die Flexibilität so leicht macht - bei angesoffener Übelkeit während Jungsabenden zu trösten oder über schnelles Beleidigtsein und die Selbsttherapie von Schuhticks während des Konsums der "Highschool Musical"-Trilogie zu quatschen. Dieser Mädchentypus hat nicht immer etwas mit der Umorientierung der taktischen Ausrichtung aufgrund verhaltener Nachfrage auf dem Markt der Begehrlichkeiten zu tun. Lange vorher beobachtete man den intrinsischen Hang zur Unkompliziertheit, lange dort noch Frösche zu fangen und Schlammpfützen auszumessen, während andere Mädchen schon bettfertig sind. Nach Umfragen ist 100 % der Kumpelmädchen weder das eigene noch das Aussehen des Anderen wichtig und - wichtig - besonders unwichtig, wenn es um das Aussehen des anderen Geschlechts geht und schon immer unwichtig gewesen, weil es um immer innere Werte gehe. Nicht also, dass man Zugeständnisse an den Jungen macht, weil man selbst auch nicht gerade die Perle unter den Säuen ist. Man hebt das Dasein vom Buhlen mit dem Fortpflanzungstrieb in eine Zwischenmenschlichkeit mönchischer Prägung, eine Dimension ohne optische Werte und interessiert sich gegenseitig für Bildungsinhalte, gemeinsame Klassenanarchie oder versucht gerade, den anderen davon abzubringen oder zu überzeugen. Nachmittags lernt man gemeinsam oder gemeinsam nicht, um "im Trockenen" Beziehungen zu üben und sich gegenseitig zu beweisen, dass es auch ohne Knutschereien geht.
Unter Kumpelmädchen macht man gern, wenngleich unverbindlich, Inventur: telefoniert stundenlang ohne Neid mit den besten Freunden der anderen: sind ja nur Kumpel. Unter den Mädchen, die selten unter sich sind, hat die Kumpanei freilich unverbindlichere, weniger grobe, nüchternere Züge, man schaut stundenlang sozialkritische Problemfilme, korrigiert mit scharfem Kennerblick das Lookout der anderen unter Preisgabe aller Designgeheimnisse, installiert sich gegenseitig nützliche Social Media Apps, besucht inkognito Diskotheken und behält das Geheimnis für sich, gemeinsam schwarz oder schlimmer - per Anhalter gefahren zu sein. Man denkt noch nicht einmal daran, den Tabubruch zu wagen, einer Kumpelin den besten Freund auszuspannen, es sei denn, es ist sehr erfolgversprechend.
Man wird nicht mehr in der Liebe enttäuscht, weil man es nicht mehr versucht. Als Ausgleich genießt man die Aura immer währenden Verständnisses, lächelnd auch die perversesten Geständnisse all der zugelegten besten Freunde entgegen nehmen zu können und zu signalisieren, genau dies erwartet zu haben. Man spielt nicht umsonst Tarok, hat nicht umsonst zwei Mal die Stadtbibliothek durchgelesen, war mit den Eltern drei Mal in Südafrika oder kennt via Skype jemanden aus Bejing - Kumpel, versteht sich! - und versieht mit genauso lächelnder Routine oder geübter Traurigkeit den Dienst bei sich angedienten Hilfsorganisationen oder anderen angefixten Kumpeln, die mal wieder bis nachts um halb drei bei grünem Tee einfach nur darüber quatschen wollen, beim letzten Onanieren Erektionsprobleme gehabt zu haben oder dergleichen. Aufgrund der körperlosen Intimität stört es diesmal keinen, wenn der andere das letzte Wort behält. Man weiß alles, ahnte noch viel mehr und fühlt trotzdem ohne erhobenen Finger mit. Vergolten wird es mit grenzenlosem Vertrauen, dessen Bekenntnisse man wie einen Schatz aufbewahren oder im Schmerz - falls es über diese Schiene mit der Beziehung doch nicht geklappt hat - wirkungsvoll veröffentlichen kann.
Gefährlicher ist ein verkapptes Kumpelmädchen: hier handelt es sich oft um getarnte "böse Mädchen", "Tussen" oder "Girlies", die sich mit einem schnell geborgten Neuimage gutes Gewissen besorgen, das sie bei Nichtgefallen aber noch schneller wieder abzulegen in der Lage sind.
Sexualhygienisches
Generationen von nicht in die Entwicklung zur Frau Involvierte sind erst durch die Werbewirtschaft aufgeklärt worden, was die sexuelle Revolution in den 60ern und 70ern des letzten jahrhunderts nicht vermochte: die Geschichte des Frauwerdens ist eine Geschichte voller Missverständnisse! Nun wusste man endlich, dass die "Regel" nicht da oder dort - wahrscheinlich unter dem Bauchnabel, aber mit Sicherheit nicht in der Handfläche, genauer: im Handteller entsteht. Die Bestätigung der kollektiven Unzulänglichkeit entfaltete sich in der Masse als Entlastung für den einzelnen Nichtwisser. Jenseits männlicher Schwarmmentalität ist es geschlechtsgenossenschaftlich empfohlene klinische Reinlichkeit, die seit dem ersten Eisprung nur sagen will: "Das ist jetzt neu, begleitet Dich Dein halbes Leben, nur brauchen kann man es eigentlich selten!" Es ist das persönliche Coming Out als zukünftige Frau, die auch das neue Mutter-Tochter-Gefühl prägt und für die Außenwelt in die Handtasche gesteckt wird.
Biologisches
In ihrer Funktionsweise unterscheiden sich Mädchen nicht all zu sehr von Jungen. Man führt fast immer am oberen Ende Nahrungsmittel ein und diese gelangen durch die Speiseröhre in den Verdauungstrakt. Diesen Vorgang beschreibt man im Allgemeinen als Schlucken. Im Unterschied zu den Jungen werden die Nahrungsmittel bei Mädchen hier allerdings nach Farben sortiert und getrennt verdaut. Die so gewonnene Energie wird bei Jungen meist in überflüssige Bewegung umgewandelt und für Fußball oder ähnlich unnützen Kram verpulvert. Mädchen hingegen gehen sehr sparsam mit der erzeugten Energie um und warten lieber auf die nächste Diskussion, ob Justin Bieber jemals Geschlechtsreife erlangen wird.
Nach erfolgter Verdauung, erfolgt die Entsorgung entstandenen Abluft. Von jungen wird dies auf sehr einfache Weise und ungefiltert erledigt. Das geruchsbelastete Gas wird unter zuhilfenahme eines Ringmuskels einfach aus dem Darm entlassen. Die dabei entstehenden Geräusche werden als Zeichen der Männlichkeit gewertet und es wird keinerlei Rücksicht darauf genommen, ob geruchssensitive Körperteile in unmittelbarer Nähe vorhanden sind. Ebenfalls ignorierend, ob dies eigene oder fremde sind. Mädchen reichern die Abluft gerne mit Duftstoffen an, welche in der Blumendrüse gebildet werden. Mit fortschreitendem Alter läßt die Funktion dieser Drüse nach und Mädchen und Jungen können allein an der Abluft nicht mehr unterschieden werden.
Sprachliches
Gerade im deutschsprachigen Raum und dort wo man sich einbildet Deutsch zu sprechen, ist das Mädchen nicht weiblich. Nach der lange vorherrschenden Lehrmeinung wurde der sächliche Artikel nur gewählt, weil ansonsten eine Pluralisierung dümmöich klingen würde. Man wollte Mädchen schon immer alles mögliche unterstellen, aber nie Dummheit. Würde der Singular bei Mädchen die lauten, wäre die Mehrzahl Mädchens.
Triviales
Was Mädchen angeht, kann es nie trivial genug sein.
Verschiedenes
Wann stirbt das Mädchen und wann wird die Frau geboren?
Kulinarisches
Mädchen sind junges Gemüse und werden in vielen Kulturen als schmackhafte Beilage geschätzt. Roh sind sie fast ungenießbar und liegen schwer im Magen. In den bekanntesten Rezepten hat sich das leichte Ankochen als eine der schonendsten Zubereitungsformen durchgesetzt. Das Fleisch bleibt dadurch zart und rosig. Wird bei dieser an sich einfachen Art der Zubereitung übertrieben, passiert es oft, dass nur noch ein ausgekochter Rest übrig bleibt. Dieser ist nur noch für Schnitzel nach Hausfrauenart verwendbar und erfreut den Gaumen in keinster Weise. In schlechter Gesellschaft verderben Mädchen sehr leicht und bekommen einen verbitterten Beigeschmack. Ähnlich wie bei Äpfeln, kann man fast immer die gesamte Gruppe nicht mehr geniessen, wenn sich ein Fauler Apfel in der Obstschale befindet. Unter Umständen kann man durch wegschneiden kleinerer Teile noch etwas retten, auch wenn es sich dabei vielleicht nur um die Haare handelt.
Ein Rezept aus alten Überliefetungen heisst Prinzessinnenwickel. Hierbei wird ein möglichst junges Mädchen in ein Kleid aus Samt und Seide eingewickelt. Danach wird es mit einer Mischung aus Knoblauch und Lippgloss marinert. Zum Abschluß wird ein kleiner Schminkspiegel in ihren Mund gesteckt. Der Backofen wird statt mit dem üblichen Backpapier mit einem Schleier ausgekleidet. Bei 180 Grad wird das ganze dann so lange gebacken, bis der Spiegel durch die Atmung nicht mehr beschlägt. Serviert wird mit einer Komposition aus Vanilleeis und roter Grütze.
, geküsst halten sie sich zwei bis drei Wochen. Sie lassen sich im heißen Zustand leicht befruchten, nachdem man ihre Reife mit vorsichtigem Drücken festgestellt hat. Sorgfältig befruchtet, befriedigt und finanziert halten sie sehr lange. Zur dauerhaften Konservierung werden sie getrocknet, mit mehreren Lagen Make-up mumifiziert und schließlich in einer alten Schachtel gelagert.