Pedant
Der Pedant ist ein humanoider Kleingeist, der sein Defizit an Intelligenz und Persönlichkeit dadurch auszugleichen versucht, Wissen anzusammeln und wieder zu verteilen. Die Qualität des angesammelten Wissens spielt bei diesem Vorgang nur insofern eine Rolle, als dass es vom Pedanten selbst als "offiziell anerkannt" empfunden wird, im Wesentlichen geht es jedoch nur um die Quantität des Wissens, sowie um die Verbreitung des Pedanterie-Viruses unter noch nicht infizierten Humanoiden. Als Pedanten bezeichnet man sowohl den Virt eben dieses Viruses als auch die durch das Virus verursachte Krankheit nach Ende der Inkubationszeit. Leider ist nur ein geringer prozentualer Anteil der Bevölkerung (man bezeichnet diesen als Freidenkertum) über das Virus aufgeklärt, da diese Aufklärung bildungspolitisch verhindert wird.
Infektion und Inkubationszeit
Das Pedanterie-Virus wurde ursprünglich durch Mundpropaganda verbreitet. Durch seine ausgeprägte Fähigkeit zur Mutation passte es sich jedoch im Laufe der Jahre hervorragend an die Verbreitung durch elektronische Medien in Schriftform an. Der vom Virus befallene Pedant beginnt während der Inkubationszeit willkürlich sich mit unbedeutendem Detailwissen einzudecken. Proportional zur Größe des angesammelten Wissens steigt auch das subjektive Verständnis dafür, welches Wissen als "offiziell anerkannt" und damit als subjektiv-objektiv gewertet werden darf. Hinter diesem Verständnis steckt ein unter Pedanten verinnerlichtes kollektives Unterbewusstsein, das auf einer komplexen Hierarchie basiert, welcher Zufolge nur das Wissen des möglichst ranghöchsten Pedanten einer Fachrichtung als "offiziell anerkannt" gilt. Die Fähigkeit zum individuellen Verständnis eines Sachverhaltes verkümmert mit fortschreitendem Wissensstand ebenso wie das Verständnis für freies Denken. Aus einem solchen Freidenken resultierende Erkenntnisse werden aufgrund mangelnder offizieller Anerkennung zunehmend abgelehnt. Mit dem Ende dieses Prozesses ist die Inkubationszeit abgeschlossen und die Krankheit übernimmt unaufhaltsam die Kontrolle über den Virt. Erst ab diesem Zeitpunkt besteht höchste Ansteckungsgefahr bei jedem denkbar kleinen Kontakt mit dem Pedanten.
Schutzmaßnahmen
Um sich gegen das Pedanterie-Virus zu schützen ist Verhütung unumgänglich. Folgende Schutzmaßnahmen sind bekannt:
- Abstinenz
- Das beste Verhütungsmittel gegen Pedanterie-Viren ist die Ignoration sämtlicher Pedanten. Dies gelingt am Besten, indem man dem Pedanten jeglichen Kontakt verweigert und dessen Wissen stets zu Gunsten eigener Gedanken strikt ablehnt.
- Coitus Interruptus
- Eine weniger erfolgreiche (aber viel spaßigere) Verhütungsmethode ist der sogennante Coitus Interruptus. Hierbei darf man sich passiv auf ein Gespräch mit einem Pedanten einlassen, muss jedoch stets darauf konzentriert sein, keine eigenen Gedankenergüsse zu verbreiten, da diese dem Virus freies Geleit garantieren würden. Die Schwierigkeit besteht nun darin, den Pedanten im richtigen Moment von sich zu stoßen, indem man ihn, ohne zuvor auf sein Gespräch eingegangen zu sein, als Vollpfosten bezeichnet. Nun ist es wichtig nicht wieder in das Gespräch einzudringen, sondern ausnahmslos das Weite zu suchen, auch wenn der Pedant versuchen wird, dies durch den Vorwurf der "Unsachlichkeit" zu verhindern. Die wenigen, nicht vom Virus befallenen Forscher vermuten, dass man das Pedanterie-Virus mit dieser (zugegebenermaßen schwierigen) Verhütungsmethode vollkommen besiegen könnte, wenn die Mehrheit der Menschheit nur genügend Kraft besäße, wider besseren Wissens einfach mal die Fresse zu halten und nichts außer "Vollpfosten!" zu sagen.
Aufklärung
Da das Virus unter Politikern und Lehrern sehr verbreitet ist und die Symptomatik der Erkrankung das Ablehnen des Freidenkertums mit sich bringt, wird von Seiten der Pedanten alles Erdenkliche dagegen unternommen, dass eine Aufklärung stattfindet. An dieser Stelle sei daher nochmals ausgeführt, dass sämtliche kommunikativen Kontakte mit Pedanten stets zu unterbinden sind. Dies gilt vor allem auf Internetforen und in Chats, in denen der unaufgeklärte Teilnehmer nur selten mit bösartigen Überraschungen rechnen würde. Auch Schulen und sonstige Bildungseinrichtungen sind als pedantisches Feindgebiet einzustufen. Der fälschlicherweise von pedantisch-untergrabenen Institutionen verbreitete Irrglaube, man könne Pedanten argumentativ heilen, führt unweigerlich zur Infektion durch das Pedanterie-Virus und muss frühzeitig durch Abstinenz bekämpft werden. Schon ein einziger Gedankenerguss kann fatale Folgen haben. Es empfiehlt sich stehts einen Vollpfosten-Stempel mitzuführen, der dem Pedanten bei Bedarf bedingungslos auf die Stirn zu drücken ist. Eine Tätowierung wäre zwar effektiver, konnte sich bisher jedoch in der Praxis nicht durchsetzen.
Erkennungsmerkmale
Pedanten können anhand folgender Merkmale frühzeitig erkannt werden:
- Pedanten sprechen und schreiben rechthaberisch, aggressiv und vor allem permanent
- Pedanten Frühstücken gerne Mathematik oder Grammatik
- Pedanten haben Schweiss auf der Stirn und glänzen auch sonst recht ätzend
- Sehr selten haben Pedanten bereits einen Vollpfosten-Stempelabdruck auf ihrer Stirn (siehe Bild)
- Pedanten sind irgendwie pedantisch.
Pedanten googeln das Wort Pedant.;-)