Ruhrschnellweg

Der Ruhrschnellweg, manchmal auch Ruhrschnarchweg genannt, ist ein beliebtes Ausflugsziel für ca. 10 Millionen Anwohner im Ruhrgebiet und im nahen Umfeld. Er beginnt an der Grenze zu Holland und endet in Dortmund. Mit einer Gesamtlänge von 89 km ist die Autobahn 40 die längste Standspur Deutschlands.

Täglich bietet sich dem aufgeweckten Beobachter, der dumm winkend auf irgendeiner Brücke herum gammelt und neidisch ist, dass er nicht an der Party unter ihm teilnehmen darf, ein nahezu identisches Schauspiel.

Schon am frühen Morgen treffen sich die ersten Partylöwen, um gemeinsam den ersten Kaffee zu trinken. Obligatorisch dudelt dazu Antenne Pott im Radio. Hardcore-Partygänger schaffen es noch, vor dem ersten Morgenmeeting auf Deutschlands längstem Parkplatz, den anliegenden Mc Donald anzufahren und sich mit kleinen Snacks einzudecken. Als Beweis, dass man es noch zum "Goldenen M" geschafft hat, werden die Stellplätze mit den weiß-roten Tüten für den Abend markiert.

Am Abend treffen sich auf dem Ruhrschnellweg die ausgeruhten Partylöwen wieder, um gemeinsam die eine oder andere Currywurst oder das eine oder andere Bier zu verdrücken, wieder Antenne Pott zu hören und unnötig in der Abendsonne zu brüten. Auf der Suche nach der Markierung vom Morgen verfallen einige Partylöwen in Schrittgeschwindigkeit und bringen so eine ungesunde Unruhe in die Gruppe.

Nach und nach lösst sich der Partytross auf und verschwindet über die diversen Seitenstrassen in Richtung Heimat, nur um am nächsten Morgen ausgeruht das Ritual zu wiederholen.

Da durch die täglichen Parties die Flächen extrem leiden, ist es unumgänglich, am Morgen und am Abend, sowie in den gängigen Ferienzeiten und an den Brückentagen kleinere Hindernisse zu errichten. Diese Hindernisse haben manchmal auch die Eigenschaften:

• zu überziehen
• zu wandern
• leer zu sein

welches aber durchaus gewollt ist, um dem durchschnittlichen Partylöwen ein wenig Abwechslung zu bieten.