Schinkensonate

Eine Schinkensonate ist ein derbes Singstück, dass in lobender oder auch verächtlich machender Weise, bestimmte rückseitige Fleischpartien hymnisch beschreibt. Ursprünglich ein Ausdrucksmittel männlicher Metzgerei, werden Schinkensonaten heute - ähnlich wie Würstchen - auch von Frauen geschrieben und dar geboten.

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Klassischer Aufbau der Schinkensonate

Das Stück beginnt meist mit einem somnambul aufpeitschenden Rythmus, der irgend etwas berauschend Andersartiges andeutet ohne näher ins Detail zu gehen. Danach setzt der Gesang ein, meist mit einer ansprechenden Vorstellung des Sängers selbst - in der darauf hin gewiesen wird das man sich mit Schinken auskennt und das ja eigentlich eh schon alles klar ist. Dieser Part kann ohne weiteres zwei - vier Strophen beinhalten, je nachdem wie unsicher man sich über die Chancen bei dem/der Angesungenen ist.
Darauf folgt ein Refrain, klassisch gehalten - mit einer spielerischen Aufforderung verbunden, wie z.B. „Schlaf bei mir“; „Wieg dich im Klange... schöne Iphigenie“ oder „Get that Arse over here“. Im Text geht es nun weiter mit den Vorzügen und Einzigartigkeiten des angesungenen Objekts. Im anschließenden Refrain wir dann noch fordernder aufgefordert, schließlich ist die angesungene Rückseite ja überhaupt erst der Grund gewesen, dass man sich die Mühe überhaupt gemacht hat. Also her damit. Aus unerfindlichen Gründen endet fast jede Schinkesonate mit Ausrufen wie „UHhh Ahrgh“; „Aah NahNah Nana Ah Nah Nah Nah“ oder „Uuh Aah Uuh Aah, Yeaah“. Die meisten Interpreten haben selbst keine Ahnung woher dieser musikalische Code stammt.

Kleine Geschichte der Schinkensonate

Ähnlich wie das Liedwerk des Agitprop und des Gitarrenrocks, dient die Schinkensonate seit jeher der Überredung des anderen oder des gleichen Geschlechts, zu sexuell aufgeladenen Handlungen oder als Lautuntermalung bei Schiebetänzen. Je nachdem, in speziellen Fällen auch beides. Meist wird in einer Schinkensonate unterschwellig (im Techno durch Einsatz von Sub-Bässen), mit vermittelt - dass es aber wahrscheinlich eh nichts wird. Die Schinkensonate wird gerne in das Licht der Konsequenzlosigkeit der Poppulärkultur gerückt, da die Interpreten angeblich nur darauf aus sind mit verbalen Tabubrüchen und Fäkalsprache auzugeilen, und Schinkensonaten sowieso total scheiße sind. Was von den Begrifflichkeiten her natürlich ein dummer Widerspruch ist, da sich kein normaler Mensch einen dreckigen Schinken schmecken lassen würde. Die Macher von Schinkensonaten halten dagegen, dass solche Kritik immer nur von Hörern kommt, die selbst zugeben, dass sie einen ganzen Schinken niemals alleine schaffen würden. Daneben wurden aber nicht wenige der „guten Schikensonaten“ von echten Liebhabern geschrieben und performt, und brachten ihren Schöpfern den Ruf von Lyrikisten der Schinkenmusik ein.

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