Sonnenuhr
Eine Sonnenuhr ist eine Uhr, die mit der Sonne dummerweise nichts zu tun hat. Es handelt sich eher um so etwas wie ein Stimmungsbarometer, ursprünglich "Wonnenuhr", die um die Zeitenwende bei den Germanen in Mode kam. Aufgrund eines Überlieferungsfehlers ist nicht daran zu denken, mit einen Sonnenuhr in der heutigen Form auch nur annähernd die Stimmung oder gar die Tageszeit zu messen - es handelt sich um ein rein dekoratives, sinnentleertes Gestaltungselement.
Der Fehler
Schuld an der falschen Überlieferung ist ein anonymer Geschichtsschreiber des römischen Feldherren Publius Quinctilius Varus im Jahr 9 n. Chr., der wegen der ähnlichen Schlängelbewegung die Zeichen M, N, S, W und Z einfach nicht auseinanderhalten konnte. Eigentlich lautete die druidische Beschwörungsformel
- "Mach es wie die Wonnenuhr/ zähl die heitren Stunden nur"
Zum Glück hat er in diesem Satz nicht noch mehr Buchstaben verwechselt (hätte er z.B. aus "Stunden" "Wunden" gemacht würden wir uns jetzt vielleicht gerne mal die Arme aufritzen!).
Ursprüngliche Verwendung
Die Germanen nutzten die Vorrichtung Wonnenuhr, um ihre verbleibende Lebenszeit im Auge zu behalten. Es handelte sich schlicht um eine Strichliste, häufig mittels Axtkerben im Türbalken, in der die Tötung von Feinden, Teilnahme an Raufereien, Fressgelagen und Sexorgien eingetragen wurden. Vergleichbar zu den heutigen Erkenntnissen der Wissenschaft, dass die Zahl der Samenergüsse eines Mannes strikt begrenzt ist ("1000 Schuss, dann ist Schluss", Wanking et al. in "Well-measured Masturbation" 1879) war auch unseren Vorfahren ein Zusammenhang zwischen vergnüglicher Beschäftigung und Lebenskraft bewusst.
weitere Entwicklung
Der Überlieferungsfehler kam den Germanen gerade recht, da somit nur noch Vergnügungen bei Sonnenschein gerechnet werden mussten. Man begann also sowohl in Germanien als auch im Römischen Reich, wo dieser scheinbare Aberglaube mit Freuden aufgegriffen wurde, Wonnenuhren zu entwickeln, die irgendwie einen Zusammenhang mit der Sonne herstellten. Verworfen wurden z.B. Konstruktionen, die nicht mit der MES kompatibel waren, nicht die verschiedenen Zeitzonen berücksichtigten oder bei Sonnenfinsternis Amok liefen.
Es setzte sich die Vorrichtung durch, die auch uns als Sonnenuhr geläufig ist. In Anlehnung an die germanischen Sitten besitzt sie einen Balken (bei kleineren Versionen einen Stab) und einen Halbkranz aus sinnlos angeordneten Strichen. Um die Sonne irgendwie mit einzubeziehen wurde diese Vorrichtung einfach ins Freie gestellt. Somit erfreuten sich Germanen, Römer und alle die sonst davon erfuhren einer scheinbar verlängerten Lebenserwartung - der ursprüngliche, teilweise durchaus sinnvolle Effekt ging jedoch verloren, da es nicht mehr üblich war, erlebte Freuden mittels zusätzlicher Striche selbst zu dokumentieren.
Sonnenuhren heute
Dank neuer Technologien ist es denkbar, die vorhandenen Sonnenuhren als Kollektoren für Solarstrom umzurüsten, wobei allerdings die Balken oder Stäbe unnötig die Effizienz verringern. Empfehlenswert ist es, die Solarzellen ungeachtet traditioneller Bräuche ohne schattenwerfende Balken zu installieren.
Wer im ursprünglichen Sinn gerne eine Wonnenuhr führen möchte, der kehrt am besten auch wieder zur ursprünglichen Methode zurück. Statt mit der Axt Kerben in den Türsturz zu hauen kann man auch einfach Stift und Zettel anwenden - schon hat man wieder den Überblick über die je nachdem vergnügliche oder spartanische Zukunft.