Spore

Als einzige in 2D, aber wider Erwarten die mit am meisten Action. Man steuert seine Zelle durch die Unterwasserwelt und sammelt Desoxyribonukleinsäuren-Punkte, während man anderen fleischfressenden Pantoffeltieren entkommen muss. Das ist zwar Pacman für DNA-Freaks, aber macht einigermaßen Spaß.
Schon hier prägt sich übrigens die Zukunft der eigenen Spezies. Durch gewisse Entscheidungen ("Also, Pflanze oder doch lieber andere Kreaturen zum Abendessen??") wird man Fleisch-, Alles- oder Pflanzenfresser. Jaja, Vegetarier kommen durch, aber Fallobst-Veganer werden mal wieder diskriminiert... Maxis hat komischerweise trotzdem keine Tofu-Kreaturen ins Spiel eingebaut.

Solche Kreaturen können dabei rauskommen!

Man steuert seine, nun an Land gegangene, Kreatur in 3D. Hier gilt es, andere Kreaturen abzumurksen oder zu Verbündeten zu machen. Wegen der hohen Brutalität und den detailliert dargestellten Fortpflanzungsakten ist das Spiel deshalb auch erst ab 18, ach Quatsch, ab 12 Jahren. DNA-Punkte müssen immer noch gesammelt werden. Dank dieser wächst das Gehirn der Kreatur bis fast an Bruce Willis' Gehirn-Volumen heran und man darf nun neue Körperteile anbauen. Wie das funktioniert, wird im Abschnitt Designer erklärt.

Jetzt wird's... interessant. Man darf zwar nun einen ganzen Stamm von Viechern befehligen, der Unterhaltungswert sinkt allerdings so wie die Titanic am 14. April. Entweder macht man Razzia und brennt fremde Dörfer nieder oder schließt Freundschaften. Unglaublich verrückt ist auch, dass man hier seine Freunde mit musikalischen Darbietungen mithilfe von Didgeridoos und Vuvuzelas beeindrucken muss. Fast so wie bei der WM 2010!

Während man Städte und Fahrzeuge baut, versucht man andere Städte entweder wirtschaftlich, diplomatisch oder militärisch zu erobern, um die Macht über den ganzen Planeten zu gewinnen. Jetzt wissen Sie auch, weshalb Angela Merkel eine treue Spore-Anhängerin ist.

Bei der Weltraumphase wurde vor allem auf die hochauflösende Darstellung der Planeten Wert gelegt.

Zum Abschluss bricht die eigene Spezies in den Weltraum auf, um "Abenteuer" zu erleben... Dabei steuert der Spieler ein selbst gebautes Raumschiff und fliegt von Planet zu Planet und von Sonnensystem zu Sonnensystem. Man erfreut sich interstellarer Kontakte sowie Kriege.
Ein Problem dieser Phase ist, dass die von weitem betrachtete Galaxie mit ihren tausenden von Sternen zwar toll aussieht, man sich aber schon bereits beim ranzoomen vor Verwirrung übergeben muss. Auch findet das ganze Spiel in dieser einen Spore-Galaxie statt, und man kann keine anderen Galaxien besuchen.

Halb Roboter, halb Mensch, ganz nach dem Drehbuch von Star Trek!
Diese bösen, alles zerstörenden Wesen wollen das ganze Universum in ihren Besitz bringen und NUR DU kannst sie stoppen!!! Damit hat Maxis auf dem Markt auch die Nachfrage der gewissenhaften Moralapostel, die mal Helden spielen wollen, gedeckt.

Ein inoffizieller Screenshot

Es geht das Gerücht um, dass auch unser Sonnensystem in der Spore-Galaxie existieren soll. Nach stundenlangem Suchen entscheidet sich der glückliche Finder der Erde allerdings meist dazu, noch einen stolzen Screenshot zu machen, um danach mit doppeldeutiger, makabrer Miene diesen unschuldigen Planeten mittels eines sogenannten "Planetenklatschers" für immer aus der Galaxie zu verbannen. Sarkasmus pur!

Anscheindend ist Spore doch nicht nur etwas für atheistische Charles-Darwin-Anhänger.
Nicht nur, das es die Evolution in gewisser Weise karikiert, nein, es gibt auch Anlass zu einem gewissen Gottes-Galuben:
Kämpft man sich durch die endlosen Sternsysteme der Grox, kommt man am Ende am Mittelpunkt der Galaxis an, um gleich in diesen hineingesaugt zu werden. Dort begegnet man einem kleinen Raumschiff namens Steve, das vielleicht so etwas wie ein Gott von Spore sein soll (auch Spode). Insgesamt betrachtet, weckt die Sache den Eindruck, die Maxis-Mitarbeiter hätten da gerade gekifft oder seien von kleinen grünen Männchen entführt worden, die ihnen diesen Teil des Spiels eingeblößt hätten.