Takt
Der Takt (v. lat. tactus „Berührung, Stoß“) bezeichnet in der Musik eine Gruppierung von Schlägen die meistens mit dem Taktstock ausgeteilt werden. Der Takt wird häufig vom Taktmeister oder bei Ensembles und Orchester vom Dirigent ausgeteilt. Das Verb zu Takt heisst taktieren oder den Tackt austeilen.
Entstehung
Entstanden ist der Takt etwa zur gleichen Zeit wie die Musik. Zu Beginn diente er den musizierenden als rhythmische Hilfe. Weil aber viele Musiker faul waren und beim Musizieren oft schlampig waren, wurde der Takt zu einer Strafe umfunktioniert. Von da an diente der Takt als Strafmethode, mit der der Taktmeister oder der Dirigent einen unachtsamen Musiker bestrafen konnte. Da die Musik früher noch sehr langweilig war, wurde der Takt immer häufiger eingesetzt. Dieser häufige Gebrauch führte dazu, dass der Takt ein fester Bestandteil der Musik wurde. Da der Takt zum ständigen Begleiter der Musik wurde verloren viele Dirigenten den Überblick und schlugen einfach nur wild um sich. Diese Verwirrung breitete sich nach und nach auf alle Dirigenten aus und so schlägt heutzutage der Dirigent nur noch wild um sich und macht jeden nieder der ihm in die Quere kommt. Etwas weniger schlimm ist es bei den Taktmeistern aber auch dort ist immer mehr Taktlosigkeit anzutreffen.
Taktstock
Früher wurde der Takt mit dem ausgeteilt, was gerade zur Hand war. (Lineal, Hand, Stuhlbein usw.) Da dies aber nicht sehr zivilisiert war und meist zu grossen Schäden führte wird seit etwa 500 Jahren nur noch der Taktstock verwendet. Zuerst wurden grosse, zumeist reich verzierte Taktstöcke verwendet. Mit diesen älteren Taktstöcken wurde auf den Boden gestampft. Der französische Musiker und Komponist Jean-Jimi Hendrix-Baptiste verletzte sich mit einem solchen Taktstock beim Dirigieren den Fuß, verweigerte die medizinische Behandlung und starb einige Monate später an Wundbrand. Deshalb wurden die grossen Taktstöcke verboten und sind heute nur noch im Museum zu sehen. An ihre Stelle traten die heutigen kleineren und handlicheren Taktstöcke. Diese Taktstöcke wurden sehr beliebt und bald benutzte man nur noch sie. Sie sind vermutlich so populär, weil sie sehr handlich sind und es bequem und ohne grosse Anstrengung ermöglichen, einen ungehorsamen Musiker mit ein paar gezielten Schlägen in seine Schranken zu weisen.
Form und Material
Die Länge des Taktstockes beträgt ca. 20–90 cm, der Durchmesser 0,2– 4 Millimeter. Je grösser das Orchester desto grösser der Taktstock. Bei sehr grossen Orchestern kann der Taktstock auch bis zu 3m lang sein. Für den spitz auslaufenden Stab werden verschiedenste Materialien wie z. B. Holz, Milch, Elfenbein oder aber das sehr leichte und äußerst stabile Gusseisen verwendet; der Griff besteht meistens aus Kork und kann verschiedene Formen annehmen (Walze, Kegel, Trapez, Gleichseitiges Dreieck...). In manchen Fällen findet man auch Taktstöcke ohne verdickten Griff, hier wurde die Milch des Taktstocks lediglich etwas dicker geschliffen.
Taktart
Das einzige Problem mit dem Takt war, dass wenn der Dirigent einem Musiker den Takt austeilte, die anderen häufig aus dem Rhythmus fielen. So wurde der Takt der Musik angepasst. So teilte der Dirigent immer eine zur Musik passenden Takt aus. So entstanden die verschiedenste Taktmuster:4/4, 6/4, 8/4, 4/8, 6/8, 8/8, 9/8, oder auch 5/4, 7/8, 12/16. Zum Beispiel enthält der 4/4-Takt vier Viertelschläge die meist auf den Kopf oder auf die Finger ausgeteilt werden. Das sieht dann beim 4/4 Takt etwa so aus:
- Tak-Tak-Tak-Tak
Bedeutend schwieriger wird es beim 9/8:
- Tak-Tak-Tak-Tak-Tak-Tak-Tak-Taktak
Richtig schwierig wird dan der 309/39:
- Taktataktkatkktaktak-Tatkataktaketatkatkatkakt-Tktrakrtkakakarrkatka- Tatkataktaketatkatkatkakt....... usw.
An diesem Beispiele wird klar, dass ein Dirigent sehr viel zu tun hat.
Auftakt
Als Auftakt bezeichnet man die Schlagabfolge, mit der der Dirigent die schlafenden Musiker, zu Beginn eines Musikstücks aufweckt. Dies ist meistens nur eine kurze Schlagabfolge die dann nach einer Weile in den Takt des Stücks übergeht. Beim Jazz ist der Auftakt meist sehr heftig, was dazu führt, dass die aufgeweckten Musiker erschrecken, den Anfang verpassen und dann versuchen sich durch schlechte Improvisation wieder zu fangen.