Trolljolais
Trolljolais, der: schwerer, süsser norwegischer Rotwein.
Anbau
Der Trolljolais wird ausschließlich aus der Grauen Steintraube gewonnen, eine Rebsorte, die auch auf anspruchslosen Böden in Nordhanglage gut gedeit. Diese Rebsorte zählt botanisch zu den Nachtschattengewächsen und erfuhr durch die önologischen Meisterleistungen des Winzers Dag Nyborg (Hammerfest) in den letzten Jahren ihre weltweite Anerkennung. Anbaubar ab 500 Höhenmetern (die Aussaat erfolgt in den Monaten Februar/März) zählt der Trolljolais per definitionem zu den Eisweinen.
Ausbau
Die Reifung des Trolljolais erfolgt ausschließlich in aus alten Schiffsplanken gezimmerten Nordmann-Tannenholzfässern. Hierdurch erhält der Trolljolais seinen hohen Tannin-Wert und kann sogar in der Medizin als Anaesthesetikum eingesetzt werden. Nach Abzug auf Flasche sollte der Trolljolais noch mindestens 12 weitere Jahre kühl und dunkel lagern. Durch den relativ geringen Oechslegrad von nur 7 wird dem jungen Wein eine Süssreserve aus vergorenem Rohrzucker zugesetzt, wodurch er letztlich den hohen Alkoholgehalt von 15 Vol.% erhält.
Internationale Klassifikation
Der Trolljolais gilt es Petit Treizième Cru auf der nach unten offenen Rothschild-Skala und ist, aufgrund der nur geringen Anbaumenge, ein international gesuchtes Anlage- und Sammlerobjekt.
Gustatorische Fakten
Der Trolljolais gilt allgemein als leicht bekömmlich, mit fruchtiger Tannennote, welche ihn zu einem beliebten Weihnachtswein macht. Er ist leicht ölig im Abgang, mit knisterndem Nachhall und langem Gaumenwurz.
Trivia
- Nördlich des Polarkreises wird der Trolljolais als Messwein verwendet.
- Der junge Trolljolais, auch als Trolljolais primeur bekannt, darf jeweils ab dem dritten Novemberdonnerstag aus Norwegen exportiert werden, ein Ereignis, dem Weinfreunde in aller Welt jährlich entgegenfiebern.
- Zu einem jungen Trolljolais munden Häppchen von geräuchertem Gaahl vortrefflich.