Handys, Organizer und alle dazwischen liegenden Mischformen (Smartphones, MDAs, PDAs, ...) sind mobile Begleiter im Alltag und erfüllen inzwischen eine Menge von Aufgaben. Zur klassischen Kommunikationsfunktion des Handys sind viele weitere hinzugekommen. Besonders in Kombination mit dem PC ergeben sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Dazu gehören die Nutzung als mobiler Datenträger und Mediaplayer, Terminkalender, mobiler Internetzugang und Digitalkamera um die wichtigsten zu nennen. Dieser Artikel soll eine Übersicht schaffen mit welchen Geräten und über welche Übertragungswege welche Funktionen nutzbar sind.
Auf das Smartphone-Betriebssystem Ubuntu Touch wird in einem eigenen Artikel eingegangen.
Mobiltelefone haben über die Jahre immer mehr Funktionen bekommen. Für die Synchronisation gibt es im Abschnitt Synchronisation eine ausführliche Tabelle, die gerne ergänzt werden darf.
Elektronische Organizer waren anfangs nur kleine Mini-Computer, um Adressen und Termine zu speichern. Inzwischen gibt es zahlreiche Varianten, die sich hinsichtlich ihres Funktionsumfanges und Betriebssystems unterscheiden. Die Funktionsunterschiede zu Mobiltelefonen schwinden. Sogenannte Smartphones sind eine Symbiose aus Handy und Organizer. Mit Ubuntu Touch existiert inzwischen ein eigenes Betriebssystem und erste Hardware, auf der dieses vorinstalliert ist.
Zunächst gilt es, eine Verbindung zwischen mobilem Endgerät und PC/Notebook aufzubauen. Je nach Desktopumgebung und Verbindungsart gibt dafür verschiedene Programme.
Bluetooth - Protokoll für Kurzstrecken-Funk
Infrarot - optische Datenübertragung über sehr kurze Strecken
Kabel (seriell/USB)
Mobiler Datentransfer - Übersichtsseite: Fehlerbehebungen, Providertabelle
UMTS per PCMCIA - mit einer PC-Card einwählen
USB ModeSwitch - Programm zum Moduswechsel von "Flip-Flop"-USB-Geräten (z.B. UMTS/WLAN-Sticks)
UMTSmon - Programm zur Verwaltung des Internetzugangs per UMTS
rfkill - drahtlose Kommunikationsgeräte ein- und ausschalten
Ist das mobile Gerät mit großem Speicher oder eine Speicherkarte ausgestattet, dann sollte dieser ja auch bespielt werden können. Verbindet man ein Mobiltelefon per USB-Kabel mit dem Rechner, wird der Speicher des Telefons oder falls vorhanden die Speicherkarte im Telefon im Allgemeinen eingebunden wie eine externe Festplatte. Für die kabellose Übertragung mit Bluetooth und Infrarot benötigt man eines der folgenden Programme. Einige dieser Anwendungen unterstützen aber auch noch die Übertragung von Dateien per seriellem Kabel und ebenfalls USB.
Programme für den Dateitransfer | ||||||
Name | Beschreibung | Verbindung | ||||
unter GNOME | Unter GNOME gibt es mehrere Möglichkeiten um über Bluetooth Dateien an ein Gerät zu senden, darauf zuzugreifen oder Dateien zu empfangen. | |||||
Wammu | Der Mobiltelefon-Manager ermöglicht das Senden von Dateien an Mobiltelefone von SonyEricsson und weitere, die das OBEX-Protokoll unterstützen. Weitere Informationen unter Telefonfunktionen | |||||
KDE Connect | Das Programm unterstützt die Datenübertragung zu Android- und Blackberry-Geräten, die die benötigte Client-App installiert haben. |
Einige Programme ermöglichen die Nutzung von verschiedenen Telefonfunktionen auf dem Rechner. Das kann das bequeme Schreiben und Lesen von Kurznachrichten sein oder sogar das Durchführen von Anrufen. Auch der Zugriff auf Telefonbucheinträge und Klingeltöne wird ermöglicht.
Programme für Nutzung von Telefonfunktionen | |||||||
Name | Beschreibung | Verbindung | |||||
gnokii | Das Programm ermöglicht es, SMS und sogar MMS zu lesen und zu schreiben, Anrufe zu tätigen, Telefonbuch-, Kalendereintrage und Aufgaben zu bearbeiten, Klingeltöne einzustellen und das Logo zu ändern. Es funktioniert mit überwiegend älteren Nokia-Modellen und einigen wenigen älteren Siemens- und SonyEricsson-Geräten. Die komplette Liste findet man hier . Das Programm ist in den Universe-Quellen vorhanden. | ||||||
GNOME-Phone-Manager | Der Telefonmanager ermöglicht lediglich das Schreiben und Empfangen von SMS am Rechner. | ||||||
Wammu | Ein Mobiltelefon-Manager für Linux und Windows. Es bietet vollen Zugriff inklusive Im-/Export auf Telefonbuch- und Kalendereinträge sowie Aufgaben, schreiben, lesen und verwalten von SMS (auch Multi-SMS) und MMS in verschiedenen Sprachen. Die Liste der kompatiblen Geräte ist sehr lang. Auch dieses Programm lässt sich aus den Universe-Quellen installieren. | ||||||
KDE Connect | Das Programm unterstützt die Nutzung der Telefonfunktionen von Android- und Blackberry-Geräten, die die benötigte Client-App installiert haben. |
Einige Programme unterstützen das Abgleichen von Kontakten, Aufgaben, Terminen und Notizen zwischen Handy/Organizer und Bürokommunikationsprogrammen wie Evolution oder Kontact. Welche das sind und welche Verbindung zur Synchronisation genutzt werden kann, erklärt die folgende Tabelle.
Programme zur Synchronisation | |||||
Name | Beschreibung | Verbindung | |||
Allgemein | |||||
gnokii | Das Programm unterstützt den Im- und Export von Telefonbuch-, Kalendereinträgen und Aufgaben. Daher eignet es sich zur indirekten Synchronisation. Weitere Informationen unter Telefonfunktionen | ||||
Wammu | Da das Programm das Exportieren und Importieren von Telefonbuch-, Kalendereinträgen und Aufgaben unterstützt, kann man es indirekt zur Synchronisierung nutzen. Weitere Informationen unter Telefonfunktionen | ||||
series60-remote | Das Programm funktioniert mit Mobiltelefonen, auf denen Symbian S60 läuft. Es können Geräteinformationen und Kontakte angezeigt werden, sowie SMS gesendet und empfangen werden. | ||||
nokuntu | Dieses Programm ist speziell für Nokia-Mobiltelefone. |
Während im Abschnitt Telefonfunktionen Möglichkeiten zur Fernbedienung des Handys/Organizers vorgestellt wurden, geht es nun darum den Rechner mit dem Handy fernzusteuern.
Programme fürs Fernbedienen | ||||||
Name | Beschreibung | Verbindung | ||||
AnyRemote | Erlaubt es ein Java-fähiges Handy oder ein anderes Mobilgerät als Fernsteuerung für Programme zu benutzen, die auf einem Rechner ablaufen, beispielsweise Präsentationen oder Mediaplayer. | |||||
BluePad | Erlaubt es ein Java-fähiges Handy oder ein anderes Mobilgerät als Fernsteuerung für Programme zu benutzen, die auf einem Rechner ablaufen, beispielsweise Präsentationen oder Mediaplayer. | |||||
BlueProximity | Das Programm überwacht die Entfernung von Bluetooth-Geräten. Ist ein gewähltes Gerät, zum Beispiel ein Mobiltelefon, einen bestimmten Zeitraum außerhalb der Reichweite, kann der Bildschirm gesperrt oder ein beliebiger Befehl ausgeführt werden. Sobald man sich wieder dem Computer nähert wird ohne Zutun des Nutzers der Computer entsperrt oder ein beliebiger Befehl ausgegeben. | |||||
Remuco | Erlaubt, ein Handy oder ein anderes Mobilgerät als Fernsteuerung für Programme zu benutzen, die auf einem Rechner ablaufen. |
Der direkte Austausch von Daten ist bei nicht-gerooteten Geräten mit iOS nicht möglich. Um auf Dateien auf dem Smartphone oder Tablet zugreifen zu können, muss man auf kostenpflichtige Apps wie z.B. Goodreader oder FileExplorer zurückgreifen. Diese stellen Dateien per WebDAV, FTP oder SMB bereit.
Möchte man auf Dateien aus einem Backup seines Android-Telefons zugreifen, geht dies mit dem Programm Unyaffs
Bei den sogenannten moderneren Feature-Handys (Asha-Serie, aber auch die schlichteren Modelle) sind per USB übertragene Daten von der SD-Karte nicht mehr lesbar auf dem jeweiligen anderen Endgerät (Handy oder PC).
Das Problem ist jedoch in den meisten Fällen lösbar: 1. Mit lsusb im Terminal die ID des Handys ermittlen. 2. Die Quirk-Option bei der Übertragung für ein Gerät mit dieser ID freischalten:
sudo sh -c 'echo "options usb-storage quirks='''ID''':m" >> /etc/modprobe.d/usb-storage-devices.conf'
3. Nach dem Neustart oder nach sudo rmmod usb-storage sollten die Daten auf der SD-Karte fehlerfrei erkannt werden.
Z.B. für das Nokia 301:
sudo sh -c 'echo "options usb-storage quirks=0421:0662:m" >> /etc/modprobe.d/usb-storage-devices.conf'
oder das Nokia 515:
sudo sh -c 'echo "options usb-storage quirks=0421:06d4:m" >> /etc/modprobe.d/usb-storage-devices.conf'
Diese Revision wurde am 28. Dezember 2016 19:21 von noisefloor erstellt.