Um Videodaten auf dem PC abspielen zu können, benötigt man neben den richtigen Codecs (für komprimierte Formate) eine geeignete Software – einen sogenannten "Player". Dieser stellt die Grundfunktionen wie "Start/Wiedergabe", "Pause", "Stop" usw. zur Verfügung. Die zumeist komprimiert vorliegenden Daten werden dann als kombiniertes Audio- und Videosignal auf dem Display bzw. den Lautsprechern oder der Stereoanlage ausgegeben.
Aufgrund der Fülle an Formaten, den verschiedenen Anwendungszwecken und aus designtechnischen Gründen sind im Laufe der Zeit eine Reihe verschiedener Player entstanden. Diese Seite soll einen Überblick geben, welche Player (dazu zählen auch reine DVD-Player) es gibt und was diese Player auszeichnet. Bevor man sich mit DVDs beschäftigt, empfiehlt sich allerdings ein Blick in den Artikel DVD-Wiedergabe. Weitere Informationen zu den einzelnen Playern sind den genannten Einzelartikeln zu entnehmen.
Informationen, wie man Blu-Ray Discs (BD) unter Linux abspielt, sind im separaten Artikel Blu-Ray wiedergeben zu finden.
avplay ist ein schlanker Audio-/Videoplayer, der über die Kommandozeile bedient wird und sich für viele Formate eignet. Er ist Bestandteil von Libav.
Bangarang ist ein noch junger Media-Player auf der Basis der KDE-Plattform. Unter GNOME ist Bangarang genauso lauffähig wie unter KDE.
Dragon Player ist ein minimalistischer Multimedia-Player für KDE. Mit seiner sehr schlicht gehaltenen Oberfläche ist er ein besonders benutzerfreundlicher Player.
Gxine ist ein unter der freien GPL-Lizenz stehender Multimedia-Player, der alle gängigen Containerformate unterstützt. Es handelt sich um den ehemaligen Standard-Mediaplayer der Desktopumgebung Xfce, der inzwischen von Parole abgelöst wurde. Weitere Information sind im Artikel über Xine zu finden.
Kaffeine war der Standard-Medienspieler unter KDE, bis er vom Dragon Player abgelöst wurde. Neben diversen Audio-/Videoformaten ist er unter anderem für die Wiedergabe von DVB-T und DVB-S geeignet.
MPlayer ist ein Medienplayer, der eine große Zahl an Formaten abspielen kann und auch eine Vielzahl an Treibern unterstützt. Das Programm kann auch genutzt werden, um VideoCDs, SVCDs oder DVDs abzuspielen.
Mpv ist eine Abspaltung und Weiterentwicklung des MPlayers. Entwicklungsziele waren die bessere Unterstützung der Fähigkeiten moderner Grafikkarten (GPUs) und die Integration der beim MPlayer in das Programm MEncoder ausgelagerten Funktionen zur Erstellung und Konvertierung von Audio- und Video-Dateien.
Der ONEPLAY DVD Player ist ein kommerzieller, proprietärer DVD-Player für Linux.
Parole ist der Standard-Medienplayer für den Xfce-Desktop, der das Multimedia-Framework GStreamer nutzt.
SMPlayer verwendet zur Wiedergabe die MPlayer-Engine, hat jedoch eine komplett in Qt programmierte Oberfläche, die sich besser in KDE einbindet. Zudem besitzt er einige Zusatzfeatures, wie die Möglichkeit die Wiedergabeposition im Video zu speichern und später fortzusetzen oder programmierbare Tastenkürzel.
Totem ist der Standard-Medienspieler unter GNOME 2. Unter GNOME 3 wurde das Programm in Videos umbenannt und weiterentwickelt. Neben diversen Audio-/Videoformaten ist er unter anderem für die Wiedergabe von DVB-T und DVB-S geeignet.
VLC (Video lan client) ist ein Player, der fast alle Medienformate (MPEG1, MPEG2, MPEG4, H.264/AVC, DivX, MOV, WMV, QuickTime, MP3, OGG Media) und Medien wie DVDs oder VCDs von Haus aus unterstützt, da er bereits sämtliche Codecs mitbringt – eine Installation zusätzlicher Codecs ist daher nicht erforderlich. VLC ist auch in der Lage, unvollständige oder bereits in Benutzung befindliche Videos abzuspielen. Eine weitere Besonderheit ist, dass der VLC auch als Streaming Server verwendet werden kann.
Xine ist ein unter der freien GPL-Lizenz stehender Multimedia-Player, der alle gängigen Containerformate wie AVI, OGG Media oder MKV sowie viele verschiedene Video- und Audio-Codecs unterstützt. Des Weiteren können Datenträger wie DVDs oder CDs abgespielt werden. In neueren Versionen ist auch DVB-Unterstützung eingebaut. Für Xine existieren verschiedene grafische Oberflächen (GUI, Graphical User Interface), eine davon ist die auf der GTK-Bibliothek aufbauende Oberfläche des Totem-Players.
Von den hier genannten Programmen können einige auch zur Wiedergabe von digitalem TV (DVB-C, DVB-S oder DVB-T) genutzt werden. Siehe auch TV-Anwendungen.
Die Anzeige von hochauflösenden Videos, insbesondere Full-HD-Videos, stellt besondere Anforderungen an (ältere) Hardware. Einen Ausweg bietet die Nutzung der Beschleunigungsfunktionen moderner Grafikkarten, die im Artikel Video-Dekodierung beschleunigen vorgestellt werden.
Diese Revision wurde am 23. März 2015 15:58 von aasche erstellt.