Dassault Étendard IV
Typträgergestütztes Jagdflugzeug
Entwurfsland

Frankreich Frankreich

Hersteller Dassault Aviation
Erstflug 21. Mai 1958
Indienststellung 1962
Stückzahl 90

Die Dassault Étendard (Standarte) war ein einstrahliges, trägergestütztes Jagdflugzeug des französischen Herstellers Dassault Aviation.

Geschichte

Mitte der 1950er Jahre suchten verschiedene NATO-Luftstreitkräfte ein leichtes, preiswertes offensives Jagdflugzeug. Dassault begann daraufhin mit der Planung eines solchen Flugzeugs. Anfangs wurden drei Prototypen gebaut, die mit römischen Zahlen bezeichnet wurden (II, VI, IV). Die Entwicklung des Prototyps II, als Étendard II (Erstflug 23. Juli 1956) bezeichnet, wurde eingestellt, da er Probleme mit dem Antrieb (zweistrahlig, aber dennoch untermotorisiert) hatte und die Entwicklung des einstrahligen Prototyps VI (Erstflug 15. März 1957), weil sich die NATO für die Fiat G.91 als leichtes taktisches Kampfflugzeug entschieden hatte.

Der Prototyp IV (Erstflug 24. Juli 1956) wurde mit größerem Tank und stärkerem Schub ausgerüstet und von Dassault auf eigene Kosten weiterentwickelt. 1956 meldete die französische Marineluftwaffe Interesse an der Dassault Étendard IV an. Das für die Marine bestimmte Flugzeug wurde als Étendard IVM weiterentwickelt. Im ersten Auftrag bestellte die Marine einen Prototyp – der am 21. Mai 1958 zum ersten Mal flog – und sechs Vorserienflugzeuge. Diese Flugzeuge waren gegenüber der IV für den Flugzeugträgereinsatz modifiziert. Insgesamt wurden von der Étendard IVM 69 Flugzeuge gebaut. Sie traten ihren Dienst im Jahr 1962 an Bord der Flugzeugträger Clemenceau und Foch an. Eine Besonderheit der Maschinen ist, dass sie nicht mit einem Radar, sondern nur mit einer schwertförmigen Antenne unter dem Bug ausgerüstet waren. Da dieser Typ sehr erfolgreich war, wurde daraufhin die Super Étendard entwickelt. Die letzten Étendard IVM wurden Mitte 1991 außer Dienst gestellt.

Varianten

Étendard IV: Dies war der erste Prototyp (noch mit Snecma-Atar-101E-Triebwerk ausgestattet), der von Dassault auf eigene Kosten gebaut und anschließend für die Marine modifiziert wurde.

Étendard IVM: Dies war die Standard-Marineversion. Diese Flugzeuge hatten gegenüber der IV eine erweiterte Tragfläche mit Sägezahnvorderkante, klappbare Außenflügel, ein größeres Seitenruder, ein verstärktes Fahrwerk, eine Luftbetankungsvorrichtung, Katapultbefestigung und Fanghaken. Sie waren mit einer Druckkabine und einem Einziehfahrwerk mit jeweils drei einfach bereiften Rädern, einem Feuerleitsystem namens AIDA und einem Bombenzielrechner von Saab ausgerüstet.

Étendard IVB: Von dieser Variante gab es nur einen Prototyp. Diese Variante verfügte über ein Rolls-Royce Avon Mk.51 als Antrieb und angeblasene Landeklappen.

Étendard IVP: Diese unbewaffneten Flugzeuge wurden als Aufklärer und Lufttanker für die Étendard IVM gebaut. Die Hauptunterschiede bestanden in zwei bis drei Omera-Aufklärerkameras und in der Ausrüstung zur Luftbetankung, außer einer starren Luftbetankungssonde verfügte diese Version auch über einen Schlauchtrommelbehälter zur „Buddy-Betankung“. Insgesamt wurden 21 Stück hergestellt.

Militärische Nutzer

Technische Daten

KenngrößeDassault Étendard IVM
Länge14,31 m
Spannweite9,60 m
Höhe3,86 m
Flügelfläche28,40 m²
Flügelstreckung3,2
Leermasse6.450 kg
max. Startmasse11.500 kg
Triebwerkein Strahltriebwerk SNECMA Atar 8B mit 43,16 kN Schub
Höchstgeschwindigkeit1205 km/h
Dienstgipfelhöhe13.045 m
Reichweite2092 km

Bewaffnung

Siehe auch

Commons: Dassault Étendard IV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FliegerRevue Juli 2008, S. 26–30, Mehr Kampfkraft für die Super Etendard
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