Żegoty (deutsch Siegfriedswalde, früher auch Siebertswalde, Seubertswalde und Soubertswalde) ist ein Dorf in der Landgemeinde Kiwity im Powiat Lidzbarski der polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren.

Geographische Lage

Das Dorf liegt im ehemaligen Ostpreußen, etwa 13 Kilometer östlich von Heilsberg (Lidzbark Warmiński) und 40 Kilometer nordöstlich von Allenstein (Olsztyn). Östlich des Orts fließt die Simser.

Geschichte

Im 13. Jahrhundert gehörte die Ortschaft zum Herrschaftsbereich des Deutschen Ordens. Nach der Zweiteilung des Deutschordensstaats Preußen im Zweiten Frieden von Thorn 1466 kam das Dorf mit dem Fürstbistum Ermland zum autonomen Preußen Königlichen Anteils, das sich freiwillig der Oberhoheit der polnischen Krone unterstellt hatte. Im Zuge der Wiedervereinigung Ost- und Westpreußens 1772 kam Siegfriedswalde zum Königreich Preußen.

Im Jahr 1789 wird Siegfriedswalde als ein königliches Dorf mit 74 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet, dessen Kirche eine Filiale von Seeburg ist.

Bis 1945 gehörte das Dorf Siegfriedswalde zum Kreis Heilsberg im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde der Ort unter der Bezeichnung Żegoty im Sommer 1945 gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens zum Bestandteil der Volksrepublik Polen. Danach begann die Zuwanderung polnischer Bevölkerung. Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit aus Siegfriedswalde vertrieben.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1816443
1858647darunter eine evangelische Person und 645 Katholiken
1871700darunter 900 Evangelische und 150 Juden
1910710
1933739
1939740

Kirchspiel

Bis 1945 gehörten die mehrheitlich katholischen Einwohner von Siegfriedswalde zum Kirchspiel Seeburg im Bistum Ermland, während der evangelische Bevölkerungsteil dem Kirchspiel Heilsberg im Kirchenkreis Braunsberg innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union zugeordnet war.

Die katholischen Kirchenglieder des Orts gehören jetzt zum Dekanat Lidzbark Warmiński im Erzbistum Ermland der katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Kirchenglieder gehören heute zur Diözese Masuren der evangelisch-lutherischen Kirche in Polen.

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Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I: Topographie von Ost-Preussen. Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement, S. 186.
  2. 1 2 Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 317.
  3. Monumenta Historiae Warmiensis oder Quellensammlung zur Geschichte Ermlands. Band 1, Mainz 1860, S. 433, Fußnote 232.
  4. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 111, Ziffer 131.
  5. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 19, Ziffer 14.
  6. http://gemeindeverzeichnis.de/gem1900//gem1900.htm?ostpreussen/heilsberg.htm
  7. 1 2 Michael Rademacher: Heilsberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 54° 2′ N, 20° 41′ O

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