1835
Daten zum Spiel
Autor Michael Meier-Bachl,
Francis G. Tresham
Grafik Bernd Brunnhofer
Verlag Hans im Glück Verlag,
Mayfair Games
Erscheinungsjahr 1990
Art Eisenbahnspiel
Spieler 3 bis 7
Dauer 5 Stunden und mehr
Alter ab 14 Jahren

Das Spiel 1835 ist ein von Michael Meier-Bachl entwickeltes Wirtschaftsspiel, welches die Entwicklung der deutschen Eisenbahngesellschaften von ihrem Beginn im Jahre 1835 mit der Eröffnung der Linie Nürnberg-Fürth bis zur Gründung der Weimarer Republik und der Deutschen Reichsbahn nachbildet. Das Spiel erschien mit Illustrationen von Bernd Brunnhofer 1990 auf deutsch beim Hans im Glück Verlag; Mayfair Games brachte im selben Jahr eine englische Ausgabe heraus.

Spielbeschreibung

Die Spieler handeln mit Aktien und agieren als Direktoren von Eisenbahngesellschaften. Als solche bauen sie Gleisnetze und erwirtschaften mit Lokomotiven Profit für die Gesellschaft.

Mit der deutschen Variante aus der von Francis G. Tresham begründeten 18XX-Reihe ist eine Besonderheit verbunden, die die Entstehung der preußischen Eisenbahn aus verschiedenen kleineren Aktiengesellschaften modelliert. Dazu wurden in diesem Spiel zusätzlich zu den üblichen Privatbahnen und Aktiengesellschaften noch die vorpreußischen Gesellschaften eingeführt.

Privatbahnen

Privatbahnen nehmen die kleinste Rolle in dem Spiel ein. Sie garantieren dem Besitzer ein regelmäßiges Einkommen und haben jeweils ein oder zwei besondere Eigenschaften, die im Verlauf des Spiels eingesetzt werden.

Privatbahn Einkommen
Nürnberg-Fürth 5 Mark
Leipzig-Dresdner Bahn 20 Mark
Braunschweigische Bahn 25 Mark
Hannoversche Bahn 30 Mark
Ostbayerische Bahn 10 Mark
Pfalzbahnen 15 Mark

Vorpreußische Bahnen

Die vorpreußischen Bahnen werden als Eisenbahngesellschaft betrieben, d. h., es wird ein Gleisnetz gebaut und mit dem Einsatz von Loks erhält der Besitzer 50 % vom Einfahrergebnis. Im Gegensatz zu den Aktiengesellschaften sind diese Bahnen nicht an der Börse handelbar und haben daher nur einen Besitzer. Im Verlauf des Spiels werden diese Gesellschaften von der Aktiengesellschaft der preußischen Eisenbahn übernommen. Als Ausgleich erhält der Besitzer der Vorpreußen entsprechende Anteile an der Preußen.

No. Vorpreußen Heimatbahnhof Betriebskapital
(1) Bergisch-Märkische Bahn Düsseldorf 80 Mark
(2) Berlin-Potsdamer Bahn Berlin 170 Mark
(3) Magdeburger Bahn Magdeburg 80 Mark
(4) Köln-Mindener Bahn Dortmund 160 Mark
(5) Berlin-Stettiner Bahn Berlin 80 Mark
(6) Altona-Kiel Bahn Hamburg 80 Mark

Aktiengesellschaften

Die Aktiengesellschaften werden durch den Spieler (Direktor) geleitet, der die meisten Aktienanteile besitzt. Der Direktor baut das Gleisnetz, handelt mit Loks und bestimmt, ob das Einfahrergebnis der Loks an die Anteilseigner ausgeschüttet wird oder ob es in das Betriebsvermögen der Gesellschaft fließt. Da die Anteile dieser Gesellschaften an der Börse gehandelt werden, kann der Besitzer dieser Bahnen im Verlauf des Spiels wechseln.

AG Heimatbahnhof Ausgabekurs Anz. Aktien Betriebskapital
Bayerische Eisenbahn München 92 Mark 10 920 Mark
Sächsische Eisenbahn Leipzig 88 Mark 10 880 Mark
Badische Eisenbahn Mannheim-Ludwigshafen 84 Mark 10 840 Mark
Württembergische Eisenbahn Stuttgart 84 Mark 10 840 Mark
Hessische Eisenbahn Frankfurt 84 Mark 10 840 Mark
Eisenbahn Mecklenburg-Schwerin Schwerin 80 Mark 10 800 Mark
Oldenburgische Eisenbahn Oldenburg 80 Mark 10 800 Mark
Preußische Eisenbahn Berlin 154 Mark 4 616 Mark

Lokomotivenarten

Die Züge sind nach ihrer Reichweite benannt. Die 2er-Lok kann z. B. zwei Bahnhöfe weit fahren. Entwicklungshistorisch entsprechend nimmt die Reichweite der Züge mit dem Verlauf des Spieles zu. Sobald alle Züge einer Reichweite verkauft sind, stehen die nächstleistungfähigeren Züge zur Verfügung. Mit dem Auftreten einer neuen Lokomotivenart ändern sich die Regeln des Spieles, es tritt quasi in eine neue Phase.

In 1835 kommen folgende Lokomotiven vor:

Lokomotivenart Anzahl Preis Aufkommen bedeutet zusätzlich
2er-Lok 9 80
2+2 Lok 4 120
3er Lok 4 180 ab sofort 2 Operations- nach einer Aktienrunde
grüne Gleisteile sind verfügbar
3+3 Lok 3 270
4er Lok 4 360 alle 2er Loks werden vernichtet
Aktiengesellschaften dürfen nur noch 3 Loks besitzen
Loklimit für vorpreussische Gesellschaften ist nun 1
Der Besitzer der Berlin-Potsdamer kann seine Aktie zur Preussen erklären und damit die Preussen in Betrieb nehmen
Loklimit für die Preussen ist 4
Die Besitzer anderer Vorpreussen können nach Inbetriebnahme der Preussen ihre Papiere ebenfalls in Preussenaktien umwandeln
4+4 Lok 1 440 Alle 2+2 Loks werden verschrottet
Der Besitzer der Berlin-Potsdamer muss die Preussen in Betrieb nehmen, falls nicht schon vorher geschehen.
5er Lok 2 500 braune Gleisteile sind verfügbar
Aktiengesellschaften dürfen nur noch 2 Loks besitzen
ab sofort 3 Operationsrunden nach einer Aktienrunde
alle Privatgesellschaften werden geschlossen
Alle vorpreussischen Gesellschaften müssen jetzt in Preussenaktien umgewandelt werden.
Loklimit für die Preussen beträgt 3
5+5 1 600
6er Lok 2 600 alle 3er Loks werden vernichtet
6+6 Lok 4 720 alle 3+3er Loks werden verschrottet

Hat eine Aktiengesellschaft keine Lokomotiven mehr, muss sie in ihrem nächsten Zug eine Lokomotive kaufen. Sollte das Kapital der Gesellschaft nicht ausreichen, muss der Präsident der Gesellschaft aus seinem Privatvermögen Geld nachschießen. Sollte das Privatvermögen des Spielers trotz Verkäufe von Aktien nicht ausreichen ist der Spieler pleite und das Spiel endet sofort.

Schlesien-Erweiterung

Im Jahre 2002 entwickelte Wolfram Janich mit Schlesien eine Erweiterung, welche aber leider nicht im freien Verkauf ist.

Der Spielplan wurde östlich der Oder-Neiße-Linie um bis 2 (an der Ostsee) bzw. 4 Felder (Schlesien) erweitert – Deutschland ist damit in den Grenzen von 1937 (außer Ostpreußen) vorhanden. Dabei wurde die „Kleinstadt“ östlich von Berlin (das Feld E21) von den Gleisen befreit und muss nun (mit 50 Mark – wegen Fluss) bebaut werden. An der Ostsee kommt mit Stettin eine weitere „Große Stadt“ (C21) an die Stelle des Auslandes, welches dann zum Feld C23 wandert. Das Ausland bei Dresden (H22) wandert zum I29. Neben drei weiteren „Kleinstädten“, zwei „Doppel-Kleinstädten“ kommt mit Breslau die zweite Großstadt hinzu.

Bei den vorpreußischen Bahnen kommt eine 7. Gesellschaft hinzu: Als „Oberschlesische Bahn“ (für 160 Mark – 4a) startet sie in Breslau. Sie kann die „Köln-Minderner Bahn“ (4) ersetzen, muss sie aber nicht. Die „Berlin-Stettiner Bahn“ (5) startet nun in Stettin.

Beim Spiel mit sieben vorpreußischen Bahnen sind nun zwei weitere 2er Loks mit von der Partie (also es sind nun 11 2er Loks). Dafür werden später nur 3 vorpreußische Aktien von der Bank verkauft (Die 4. Aktie befindet sich nun bei den Austauschaktien).

Einzelnachweise

  1. 1835 (Memento vom 20. November 2011 im Internet Archive) beim Hans im Glück Verlag
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