Strukturformel
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name 2-Methylundecanal
Andere Namen
  • (RS)-2-Methylundecanal
  • (R)-2-Methylundecanal
  • (S)-2-Methylundecanal
  • rac-2-Methylundecanal
  • (±)-2-Methylundecanal
  • (+)-2-Methylundecanal
  • (–)-2-Methylundecanal
  • Methylnonylacetaldehyd
  • Aldehyd C12 MNA
  • METHYLUNDECANAL (INCI)
Summenformel C12H24O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit fruchtigem Geruch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 110-41-8 (unspez.)
EG-Nummer 203-765-0
ECHA-InfoCard 100.003.424
PubChem 61031
ChemSpider 54990
Wikidata Q209447
Eigenschaften
Molare Masse 184,32 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,83 g·cm−3

Siedepunkt

171 °C

Löslichkeit

löslich in Alkohol, unlöslich in Wasser

Brechungsindex

1,432 (20 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315317410
P: 272273280302+352333+313362
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

2-Methylundecanal ist eine chemische Verbindung, die als erster vollsynthetischer Duftstoff 1921 in Chanel Nº 5 als Kopfnote bekannt wurde. Die Verbindung riecht krautartig, nach Orange und Ambra. In hoher Verdünnung riecht es nach Honig und Nüssen. Die Verbindung ist eine farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit, die leicht in organischen Lösungsmitteln wie Ethern und Ethanol löslich ist. Es wird als Duftstoff in Seifen, Reinigungsmitteln und Parfüms verwendet.

Vorkommen

2-Methylundecanal kommt natürlich in der Schale der Kumquat-Frucht vor.

Chemische Eigenschaften und Gewinnung

2-Methylundecanal gehört zur Gruppe der aliphatischen Aldehyde.

Die Verbindung wurde zuerst von Georges Darzens im Jahre 1904 aus 2-Undecanon (Methylnonylketon) und Chloressigsäure mittels der Darzens-Reaktion synthetisiert. Die Syntheseroute ist auch noch heute gebräuchlich.

Industriell werden zwei Synthesewege beschritten. Die eine Synthese erfolgt dabei über die Reaktion von 2-Undecanon und Alkylchloracetat unter Verseifung und Decarboxylierung.

Die zweite Methode beginnt mit der Umwandlung von Undecanal mit Formaldehyd in Gegenwart einer Base gefolgt von einer Hydrierung. Das Ausgangsmaterial Undecanal ist aus 1-Decen über Hydroformylierung zugänglich.

Stereoisomerie

2-Methylundecanal enthält ein Stereozentrum, es gibt also zwei Enantiomere, (R)-2-Methylundecanal (oben) und (S)-2-Methylundecanal (unten):

Die Enantiomere sind mittels Enders-Reagenz (SAMP/RAMP-Methode) gezielt herstellbar.

Literatur

  • John Emsley: Parfum, Portwein, PVC… Chemie im Alltag. 1. Auflage. Wiley-VCH, 2003, ISBN 3-527-30789-3.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu METHYLUNDECANAL in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 11. März 2020.
  2. 1 2 3 4 thegoodscentscompany.com: Eintrag zu 2-methyl undecanal (aldehyde C-12 mna), abgerufen am 10. Juni 2013.
  3. 1 2 Datenblatt 2-Methylundecanal bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. September 2010 (PDF).
  4. 1 2 Eintrag zu 2-Methylundecanal in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  5. Molecule of the Month: Chanel No 5 and 2-methylundecanal.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-378.
  7. George A. Burdock: Encyclopedia of Food and Color Additives, Volume I. CRC Press, 1997, ISBN 0-8493-9416-3, S. 1878 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Comptes Rendus Hebdomadaires des seances de l'Academie des Sciences.
  9. Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. 7th edition Auflage. John Wiley & Sons Inc., Hoboken 2009.l.
  10. Kurt Bauer, Dorothea Garbe, Horst Surburg: Common fragrance and flavor materials. Wiley-VCH, 1997, S. 14 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Dieter Enders, Hubert Dyker: Synthesis and properties of the enantiomers of the two artificial fragrances lilial and methylundecanal. In: Liebigs Annalen der Chemie. 1990, S. 1107–1110, doi:10.1002/jlac.1990199001200.
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