<<   Intel 80186 / Intel 80188   >>

Produktion: 1982 bis 2007
Produzent: Intel
Prozessortakt: 8 MHz
Befehlssatz: x86 (16 bit)
Sockel:

Der Intel 80186, auch iAPX 186, und der Intel 80188, auch iAPX 188, sind Weiterentwicklungen der 8086- und 8088-CPUs von Intel aus dem Jahr 1982. Die Unterschiede zwischen den beiden CPUs sind analog zu den Unterschieden zwischen 8086 und 8088: Der 80186 hat einen externen 16-Bit-Datenbus, der 80188 nur einen 8-Bit-Datenbus. Beide wurden – im Gegensatz zu den übrigen Prozessoren der x86-Reihe – nur sehr selten in PCs eingesetzt, da Intel Funktionen in den Chip integriert hatte, die eher für einen Mikrocontroller typisch sind und die beim Bau eines IBM-kompatiblen PCs keinen Vorteil boten.

Aufbau

Zusätzlich zu einem CPU-Kern, der dem Real-Mode-Teil des 80286 entsprach, bot der 80186 bzw. der 80188

  • Taktgenerator,
  • drei Zeitgeber/Zähler,
  • DMA-Steuerung mit zwei Kanälen,
  • Interrupt-Steuerung,
  • programmierbare Chip-Select-Generierung,
  • Refresh-Generator für DRAM.

Rechner mit 80186

Trotz der Ausrichtung auf Mikrocontroller gab es Hersteller, die PCs mit diesen CPUs realisiert haben: Der 1984 erschienene Siemens PC-D, der erste DOS-PC von Siemens, wurde mit MS-DOS in Version 2.11 ausgeliefert. Er entstand unter Weglassen einer externen Speicherverwaltung (MMU) aus der Sinix-Workstation Siemens PC-X. Alle Modelle besaßen eine mit 8 MHz getaktete 80186-CPU. Weitere Desktoprechner mit 80186 CPU waren:

  • Apricot Portable (UK)
  • Goupil G4 (Frankreich)
  • HP 200LX (USA)
  • IBS Ultraframe (USA) - S100 basiertes System mit mehreren 80186 Boards für bis zu 32 User
  • MAD Computer (USA)
  • Mindset
  • MITAC Paragon (USA)
  • Philips YES (Österreich)
  • RM Nimbus (England)
  • Tandy 2000 (USA)
  • Telenova Compis (Schweden)
  • Triumph-Adler Alphatronic P50/P60 (Deutschland)
  • Unisys ICON (Kanada)

Compis, Nimbus und ICON waren dabei spezielle Entwicklungen für den Schuleinsatz.

Einsatzgebiet

Das Haupteinsatzgebiet des 80186/88-Prozessors war und ist jedoch der Embedded-Markt, für den beide CPUs aufgrund der Integration eines Timers und eines Interrupt-Controller eigentlich prädestiniert sind. Programme für den 80186/88 können ohne Weiteres mit den unter MS-DOS üblichen Entwicklungswerkzeugen, beispielsweise von Borland, programmiert werden; ein Vorteil, der unter anderem einer der Gründe dafür ist, warum 80186/88-kompatible Prozessoren derart beliebt sind und sogar bis heute eingesetzt werden. Beispielsweise ist der auf dem 80186 basierende Am186 von AMD immer noch erhältlich (Stand: Mai 2009).

So werden bis heute 80186-kompatible Embedded-Module angeboten, die aufgrund der geringeren Komplexität des CPU-Kerns wesentlich stromsparender sind als vergleichbare Module, beispielsweise auf Basis des Pentium. Es gibt sogar 80186-IP-Cores, die es ermöglichen, die logische Beschreibung eines 80186 auf einen FPGA-Baustein zu laden und die darüber hinaus für den Anwendungszweck benötigten externen Funktionen hinzuzufügen. Somit arbeiten bis heute in vielen Haushaltsgeräten, industriellen Steuerungen, Labor- und Messgeräten und sogar bestimmten Airbus-Flugzeugen 80186/88-kompatible Prozessoren.

Auch die Prozessoren der NEC V20-Familie hatten einen 80186-kompatiblen Befehlssatz.

Fotogalerie

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