Intel Corporation
Rechtsform Corporation
ISIN US4581401001
Gründung 18. Juli 1968
Sitz Santa Clara, Kalifornien,
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Pat Gelsinger
Mitarbeiterzahl 121.100 (2021)
Umsatz 79 Mrd. US-Dollar (2021)
Branche Mikroelektronik
Website intel.com
Stand: 25. Dezember 2021

Intel Corporation (von englisch Integrated electronics, deutsch integrierte Elektronik; NASDAQ-Küzel INTC) ist ein US-amerikanischer Halbleiterhersteller mit Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara (Silicon Valley). Er wurde 1968 von Mitarbeitern des Unternehmens Fairchild Semiconductor gegründet. Die Europazentrale befindet sich seit 1974 in München. Intel ist vor allem für PC-Mikroprozessoren bekannt, bei denen das Unternehmen weltweit einen Marktanteil von ungefähr 80 % hält. Außerdem produziert Intel diverse weitere Arten von Mikrochips für Computer, zum Beispiel Chipsätze für Mainboards („Intel ICH“, „Intel GMA“), WLAN- und Netzwerkkarten, Grafikprozessoren und Embedded-CPUs.

Mit einem Umsatz von 64,0 Milliarden US-Dollar – bei einem Gewinn von 11,1 Milliarden US-Dollar – stand Intel laut Forbes Global 2000 auf Platz 594 der weltgrößten Unternehmen (Stand: Geschäftsjahr 2017). Das Unternehmen kam im Juli 2022 auf eine Marktkapitalisierung von 160,2 Milliarden US-Dollar.

Produkte und geschichtliche Entwicklung

Die Gründung und Produktion von Speicherchips

Intel wurde am 18. Juli 1968 von Gordon E. Moore und Robert Noyce als Moore-Noyce Electronics in Mountain View, Kalifornien gegründet, nachdem sie Fairchild Semiconductor verlassen hatten. Bald darauf wurde auch Andy Grove eingestellt, der das Unternehmen in den 1980ern und 1990ern leitete. Das Ziel der Firma war es, Arbeitsspeicher für Computer auf Halbleiterbasis zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Die Hochintegration (Very Large Scale Integration, VLSI) von Transistoren auf Silizium steckte im Jahr 1968 noch in den Kinderschuhen und Intel entwickelte für die Herstellung von Halbleiterschaltungen den PMOS-Prozess, das heißt einen Prozess für die Herstellung von elektrischen Schaltungen mit p-Kanal-Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistoren unter Nutzung einer Gate-Elektrode aus Polysilizium (daher auch Silizium-Gate-Technik genannt).

Das erste Produkt der Firma war aber ein bipolares 64-bit-Schottky-RAM. Dieses wurde im April 1969 unter der Produktbezeichnung „Intel 3101“ vorgestellt. Im Juli 1969 wurde mit dem Intel 1101 der erste SRAM-Chip, der mit dem PMOS-Prozess hergestellt wurde, auf den Markt gebracht. Erst im Oktober 1970 – nach der Hälfte der ursprünglich veranschlagten Zeit – gelang der erste große Sprung nach vorn: Intel stellte unter der Produktbezeichnung „1103“ den ersten DRAM-Speicherbaustein vor, der auf dem PMOS-Prozess basierte und die Vorzüge der Hochintegration zu bieten hatte. Während Schaltungen in Bipolartechnik nur noch bei Hochgeschwindigkeitsbauteilen den Vorzug genossen, entwickelte sich fortan die MOS-Technologie (von PMOS über NMOS und HMOS zu CMOS) zur bevorzugten Halbleiter-Fertigungstechnik.

Gordon Moore hatte 1965 einen Trend erkannt, der später als mooresches Gesetz nicht nur die Geschichte von Intel, sondern die Entwicklung der gesamten Halbleitertechnologie maßgeblich geprägt hat.

Bis Mitte der 1980er-Jahre war DRAM das Hauptgeschäft von Intel. Die wachsende Konkurrenz durch japanische Halbleiterhersteller und der damit verbundene Umsatzrückgang führten aber 1983 zu einer Umorientierung des Geschäftsmodells. Der Erfolg des Personal Computers von IBM veranlasste Intel, sich fortan auf Mikroprozessoren zu konzentrieren und die DRAM-Produktion aufzugeben.

EPROM und Flash-Speicher

Auf der Solid State Circuits Conference 1971 stellte Dov Frohman das erste EPROM (löschbarer (einmal-)beschreibbarer Speicherchip) der Welt vor. Das Intel-EPROM 1702 war ein großer Erfolg und wurde bis Mitte der 1980er Jahre in hohen Stückzahlen verlangt, nicht zuletzt weil Intel viele Jahre der einzige Hersteller war, der EPROMs in hoher Stückzahl produzieren konnte. Bis 2008 war Intel zusammen mit Spansion einer der größten Hersteller von Flash-Speichern. Ende März 2008 gliederte Intel den größten Teil der Flash-Produktion in ein Joint-Venture-Unternehmen mit STMicroelectronics aus. Das neue Unternehmen bekam den Namen Numonyx. Intel stellt darüber hinaus auch die 520er SSD-Reihe vor, eine schnelle Solid State Disk, der Nachfolger des Hard Disk Drives.

Die ersten Mikroprozessoren

Als erster Mikroprozessor der Welt (zumindest nach Intel-Lesart) wurde am 15. November 1971 der 4-Bit-Prozessor Intel 4004 vorgestellt. Diesen soll Intel auf eigene Verantwortung entwickelt haben, als das japanische Unternehmen Nippon Calculating Machine Corporation eigentlich einen spezialisierten Tischrechnerchip beauftragt hatte. Der 1974 eingeführte Intel 8080 wird allgemein als erster vollwertiger Mikroprozessor angesehen. Es handelt sich dabei um einen 8-Bit-Mikroprozessor, der als Nachfolger des Intel 8008 (Markteinführung 1972) entwickelt wurde. Diese ersten Mikroprozessoren legten den Grundstein für viele weitere Produkte auf ähnlicher Basis und verhalfen Intel zu seiner starken Marktmacht. Zu dieser Baureihe gehört neben dem seltener eingesetzten Nachfolgetyp Intel 8085 eine ganze Palette von passenden I/O-Bausteinen, z. B. der Intel 8255 für parallele Ein- und Ausgabe.

Die Mikrocontroller

Basierend auf den Entwicklungen der Mikroprozessoren der 80er Reihe stellte Intel 1977 den Mikrocontroller 8048 vor, der jedoch bereits 1980 durch den Mikrocontroller 8051 ersetzt wurde. Durch geschickte Lizenzpolitik (u. a. an Siemens und Philips) wurde der Mikrocontroller 8051 Stammvater einer der am weitesten verbreiteten Familien von Mikrocontrollern.

x86-Prozessoren

Die bekannteste Baureihe von Intel sind die x86-Mikroprozessoren, deren erstes Modell im Jahre 1978 mit dem 8086/8088 erschien und im weit verbreiteten IBM-PC verwendet wurde. Inzwischen produziert Intel Chips für Desktop-Computer (Pentium-Dual-Core-Serie, Celeron-Serie, Intel-Core-2-Serie, Intel-Core-i-Serie), für Notebooks (Pentium-Dual-Core, Core Duo, Core 2 Duo und inzwischen auch i3-, i5-, i7- und i9-Modelle) und für Workstations sowie Server (Xeon-Serie). Der große Serverprozessor Itanium 2 kann seine hohe Rechenleistung nur mit seinem nativen Befehlssatz IA-64 ausspielen. x86-Maschinencode (IA-32) führt er über eine integrierte Hardware-Emulation nur langsam aus.

Der große Erfolg der x86-Reihe führte zu einer marktbeherrschenden Stellung in der PC-Industrie; zeitweise kamen 85 % der PC-CPUs von Intel. So kam es immer wieder zu Untersuchungen der amerikanischen Wettbewerbsbehörde FTC und Klagen von Konkurrenten. Der heute einzige größere Konkurrent auf diesem Sektor ist AMD; ironischerweise war Robert Noyce mit seinem Gründungskapital auch für die Gründung dieser Firma mitentscheidend. Seit 1976 hat AMD ein Patentaustauschabkommen mit Intel, so dass alle technischen Innovationen wechselseitig genutzt werden können. In den letzten Jahren hat hier mit dem Stromverbrauch und der Abwärme ein weiteres Kriterium Bedeutung erlangt.

Chipsätze und Grafikchips

Intel ist mit großem Abstand Weltmarktführer bei Grafikchips. So benutzen die meisten Bürorechner und Notebooks eine Intel-Plattform mit integrierter Grafik (IGPs). Intel hatte zwar mit dem i740 Ende der 1990er auch einen Grafikchip für Steckkarten im Angebot, stellte diese Aktivitäten aber danach wieder ein. Später arbeitete Intel wieder an einer diskreten GPU unter dem Codenamen Larrabee, deren Entwicklung im Dezember 2009 jedoch eingestellt wurde. Im August 2021 kündigte Intel offiziell ihre neue Marke für Grafikkarten an: Intel „Arc“. Die erste Generation trägt den Codenamen „Alchemist“ und erreicht Leistungswerte einer Nvidia RTX 3060 bis zur RTX 3060ti bei der Arc A770. Die erste Generation erschien im Oktober 2022. Auch die folgenden Codenamen Battlemage, Celestial und Druid wurden bekanntgegeben.

Auch für das Internet der Dinge will Intel Plattformen anbieten. Ein erster Schritt in die Richtung erfolgte mit der Vorstellung des Projekts Intel Edison, welches jedoch im Dezember 2017 wieder eingestellt wurde.

Auslesbare Seriennummer im Pentium 3

1999 geriet Intel in öffentliche Kritik, als die gerade vorgestellten ersten Pentium-III-Prozessoren (mit 450 und 500 MHz) mit einer weltweit eindeutigen Nummer („Prozessor-ID“) versehen waren, die per Software ausgelesen werden konnte. Kritiker befürchteten, diese eindeutige Seriennummer könne als Grundlage für das Ausspionieren und die Überwachung von Computeranwendern dienen. Aufgrund des öffentlichen Drucks hat Intel die Prozessor-ID standardmäßig abgeschaltet und in späteren Prozessor-Generationen ganz auf sie verzichtet.

Intel Management Engine seit 2008

Seit 2008 sind alle Chipsets für Intel-Prozessoren mit der Intel Management Engine (ME) ausgestattet. Dabei handelt es sich um ein autonomes Subsystem auf Minix-Basis, das Administratoren unter Umgehung des Betriebssystems vollen Zugriff auf den Computer gestattet, selbst wenn dieser ausgeschaltet ist. Es ist in allen Intel-Chipsets seit 2008 bis heute vorhanden und aktiv, selbst wenn diese nicht mit Intel Active Management Technology (AMT) ausgerüstet sind. Die Intel Management Engine (ME) ist vom Nutzer nicht deaktivierbar und enthält eine Vielzahl nachgewiesener Sicherheitsmängel. Der genaue Funktionsumfang wird von Intel geheim gehalten, der Code ist verschleiert, die zur Entschlüsselung des Inhalts erforderlichen Informationen stecken unauslesbar direkt in der Hardware. Nur an staatliche Organe und zum militärischen Gebrauch werden von Intel Firmware-Versionen bereitgestellt, bei denen weite Teile der Intel Management Engine deaktiviert sind.

Apps für Smartphones und Tablet-PCs

Mit seinem AppUp Developer Program (IADP) versucht Intel, auch auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt Fuß zu fassen. Laut Björn Taubert, Marketing Manager bei Intel, bietet das IADP „erfahrenen wie ambitionierten App-Entwicklern einen zentralen Kanal, um erstentwickelte oder portierte Windows- und HTML5-Anwendungen für eine Vielzahl von Endgeräten bei bis zu 70 Prozent Umsatzbeteiligung zu vertreiben“.

Chips für Smartphones

Anfang Januar 2012 stellte Intel auf der Messe CES in Las Vegas das erste Mal ein Smartphone vor, das mit einem eigenen Chipsatz ausgestattet ist. Im April des gleichen Jahres erschien in Indien mit dem Modell Lava Xolo X900 das erste Intel-Smartphone. Ende Mai folgte das unter dem Dach von Lenovo produzierte LePhone K800 in China. Mit dem Orange San Diego wurde das insgesamt weltweit dritte Intel-Smartphone am 6. Juni in Großbritannien auf den Markt gebracht.

FPGAs

Seit der Übernahme der Firma Altera tritt Intel auch als Hersteller von FPGAs auf. Die Produkte werden nun unter der Bezeichnung Intel-Altera weitervertrieben. Umgekehrt nutzt Intel die Technologie der programmierbaren Digitaltechnik für die Weiterentwicklung der eigenen Prozessoren. So ist es z. B. das Ziel, im Nachhinein technische Anpassungen an bereits ausgelieferten CPUs durch Software-Updates vornehmen zu können.

Deutsche Expansion

Am 15. März 2022 verkündete Intel, 17 Milliarden Euro für eine aus zwei Werken bestehende neue Chipfabrik in Magdeburg zu investieren. Der Standort in Sachsen-Anhalt konnte sich bei der Ausschreibung gegen Dresden durchsetzen.

Stand Juni 2023 soll „etwa 2024“ mit dem Bau begonnen werden; frühestens 2027 soll die Produktion beginnen. Die Bundesregierung vereinbarte mit Intel Subventionen in Höhe von 9,9 Milliarden Euro, die noch von der EU-Kommission genehmigt werden müssen. Intel versprach im Gegenzug, (inklusive Subventionen) 30 Milliarden Euro zu investieren, und will zwei Halbleiterwerke mit 3000 Arbeitsplätzen schaffen. Auch möglichst günstige Stromkosten wurden zugesichert.

Tochterunternehmen

1991 wurde Intel Capital für die Verwaltung von Corporate Venture Capital gegründet. 2003 kaufte Intel den High-Performance-Computing-Bereich der Pallas GmbH, der aus der SUPRENUM ausgegründet wurde, um die eigene Clustering-Sparte zu stärken. Im Jahr 2007 übernahm Intel das irische Unternehmen Havok, das vor allem wegen seiner Physik-Engine bekannt ist. Im Juli 2009 kaufte Intel das Softwareunternehmen Wind River auf. Mitte August 2010 kündigte Intel überraschend an, McAfee (einen US-Produzenten von Antivirus- und Computersicherheitssoftware) für 7,68 Milliarden US-Dollar zu übernehmen.

Am 31. Januar 2011 wurde der Verkauf des bisherigen Infineon-Bereichs Wireless Solutions für 1,4 Milliarden US-Dollar an Intel abgeschlossen. Das dabei neu entstandene Unternehmen hat weltweit rund 3.500 Mitarbeiter und firmiert jetzt als Intel Deutschland GmbH.

Anfang September 2016 kündigte Intel an, 51 % der Anteile seiner Sparte IT-Sicherheit (McAfee), an den Finanzinvestor TPG für 3,1 Milliarden US-Dollar zu verkaufen.

Intel gab im März 2017 die Übernahme von Mobileye, einem auf Fahrerassistenzsysteme spezialisiertem Unternehmen, bekannt. Der Chiphersteller zahlte damals 15,3 Milliarden US-Dollar für den israelischen Automobilzulieferer.

Gut zwei Jahre später erweitert Intel das Geschäftsfeld von Mobileye durch die Akquisition von Moovit. Das Start-up sammelt Daten zu Verkehrsströmen und bietet über seine App eine Routenoptimierung in urbanen Lebensräumen an. Intel zahlt für Moovit rund 900 Millionen US-Dollar.

Geschäftszahlen

Geschäfts- und Mitarbeiterentwicklung (jeweiliges Geschäftsjahr)
Jahr Umsatz
in Mrd. US$
Gewinn
in Mrd. US$
Preis je Aktie
in US$
Angestellte
2005 38,826 8,664 16,97 99.900
2006 35,382 5,044 13,82 94.100
2007 38,334 6,976 16,55 86.300
2008 37,586 5,292 14,41 83.900
2009 35,127 4,369 12,79 79.800
2010 43,623 11,464 16,00 82.500
2011 53,999 12,942 17,55 100.100
2012 53,341 11,005 20,51 105.000
2013 52,708 9,620 19,71 107.600
2014 55,870 11,704 26,88 107.600
2015 55,355 11,420 29,33 107.300
2016 59,387 10,316 31,39 106.000
2017 62,761 9,601 36,21 102.700
2018 70,848 21,053 48,19 107.400
2019 71,965 21,048 51,38 110.800
2020 77,867 20,899 54,89 110.600
2021 79,024 19,868 50,70 121.100

Konkurrenten

Da Intel auf vielen Geschäftsfeldern aktiv ist, hat das Unternehmen auch entsprechend viele Konkurrenten.

Bei Netzwerkchips konkurriert man mit Freescale, Broadcom, Marvell und AMCC. Im Flash-Bereich gehören Spansion, Samsung, Toshiba und SK Hynix zu den größten Konkurrenten. Beim Bau von Prozessoren für Supercomputer und Deep Learning gehören Nvidia, IBM und AMD zu den Konkurrenten.

Beim ursprünglichen Intel-Kerngeschäft der x86-Prozessoren und Chipsätze für Mainboards ist inzwischen ein Duopol entstanden und AMD der einzig verbliebene nennenswerte Konkurrent. Andere Firmen wie Centaur Technology, Cyrix, SiS oder Transmeta haben sich entweder aus dem Markt zurückgezogen oder konzentrieren sich auf Nischenprodukte. Im Januar 2006 wurde der erste Apple Macintosh mit einem Intel-Prozessor vorgestellt. Während frühere Macintosh-Modelle mit Prozessoren von Motorola (68000) oder IBM (PowerPC G3, G5) ausgestattet waren, festigte dieser Schritt Intels Marktposition im PC-Bereich zusätzlich. Ende 2020 begann Apple allerdings mit dem Apple M1 eigen entwickelte Prozessoren zu verbauen.

Nachdem Intel sich in der Vergangenheit in vielen Bereichen gegen seine Konkurrenten durchsetzen konnte, sieht sich Intel seit einigen Jahren im Prozessormarkt mehreren neuen und sehr erfolgreichen Wettbewerbern gegenüber. Anders als in den früheren Jahren der Chip-Fertigung handelt es sich dabei nicht um voll integrierte Unternehmen, sondern um jeweils in ihrem Bereich hoch spezialisierte Firmen. Unternehmen wie ARM oder Imagination Technologies kümmern sich dabei um die grundlegende Architekturentwicklung der Chips. In einer zweiten Stufe erstellen Unternehmen wie Qualcomm, Apple, Nvidia oder MediaTek daraus dann fertige Prozessor-Designs, welche anschließend von Auftragsfertigern wie TSMC, Samsung oder Globalfoundries produziert werden.

Viele dieser Unternehmen sind in ihrem Teilmarkt inzwischen größer als Intel und haben gemeinsam weite Teile des Prozessormarktes übernommen. Vor allem auf dem Markt der SoCs für Smartphones, Tablets, TVs und viele weitere elektronische Geräte unserer Zeit dominieren diese Unternehmen den Markt. Intel ist es trotz enormer Anstrengungen nicht gelungen, sein Quasi-Monopol bei x86-Prozessoren auf diese Marktbereiche auszudehnen. Bedingt durch die zurückgehende Bedeutung der x86-PC-Prozessoren geht konsequent auch Intels Bedeutung auf dem Prozessormarkt zurück.

Marketing

Zum Jahreswechsel 2005/2006 verabschiedete sich Intel vom 37 Jahre alten Firmenlogo sowie der Bestandteilmarke „intel inside“, die bisher auf Produkten von Fremdherstellern angebracht wurde, die eine CPU von Intel enthielten.

Der neue Schriftzug wird nun, wie schon zuvor bei „intel inside“, durch einen ovalen Wirbel eingerahmt. Das „e“ im Schriftzug ist nicht mehr tiefgestellt. Das Firmenlogo wird situationsabhängig durch den Slogan „leap ahead“ (deutsch: „Einen Sprung voraus“) ergänzt. Die neue Hausschrift ist eine modifizierte Variante der Neo Sans bzw. Neo Tech.

Mit der Änderung des Firmenlogos geht auch eine Änderung der Marketingstrategie einher.

Sponsoring

Intel ist Sponsor im Bereich E-Sport und unterstützt z. B. folgende deutsche Clans:

Des Weiteren wird der Electronic-Sports-League-Cup von Intel getragen.

Seit Dezember 2013 wirbt Intel auf der Trikot-Innenseite des FC Barcelona.

Wettbewerbsverstöße

  • 2005 wurde das Unternehmen von der japanischen Wettbewerbsbehörde FTC für schuldig befunden, seine Monopolstellung missbraucht zu haben.
  • 2007 gab AMD eine Überprüfung auf Monopolstellung seitens Intel in Auftrag. Intel solle laut Ergebnis der ERS Group in den Jahren 1996–2006 60 Milliarden Euro Gewinn dadurch gemacht haben.
  • Im Juni 2008 wurde in Südkorea eine Strafe von 21 Millionen US-Dollar verhängt, mit der gleichen Begründung wie jene der EU.
  • Die EU-Kommission ermittelt seit 2007 wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens gegen Intel. Das Wettbewerbsverfahren begann im Juli 2007. In einem sogenannten „Blauen Brief“ warf sie Intel 2008 vor, PC-Herstellern Rabatte angeboten zu haben, wenn diese nur noch Intel-Bauteile in ihren Rechnern verbauten. Einem Hersteller sei Geld dafür gezahlt worden, dass er eine Rechnerbaureihe mit AMD-Chips erst verspätet auf den Markt brachte. Die europäische Wettbewerbskommission verurteilte Intel im Mai 2009 zu einer Geldstrafe von 1,06 Milliarden Euro, nachdem sich herausstellte, dass das Unternehmen durch diverse preispolitische Maßnahmen gegenüber Zwischenhändlern und Herstellern massiv zum Nachteil der Wettbewerber in den Markt eingegriffen hatte. Intel kündigte eine Klage gegen das Bußgeld an, der jedoch wenig Erfolgschancen zugerechnet werden. Zum ersten Mal seit rund 22 Jahren musste Intel-Chef Paul Otellini im Juli 2009 wegen der Rekordstrafe einen Quartalsverlust für den Chiphersteller melden. (Abgesehen von der Strafe schnitt der Konzern besser ab als gedacht). Seit 1999 bezahlte Intel die Media-Saturn-Holding für einen exklusiven Verkauf von Intel-Produkten. Die betroffenen PC-Hersteller waren unter anderen Acer, Dell, Hewlett-Packard, Lenovo und NEC. Sie erhielten Vergünstigungen, wenn sie fast ausschließlich Intel-Prozessoren verbauten. Wenn sich der Einbau nicht ganz verhindern ließ, hat Intel auch dafür gezahlt, dass Computer mit AMD-Prozessor verspätet eingeführt werden. Im Mai 2009 verhängte die EU-Kommission gegen Intel eine Kartellstrafe in Höhe von 1,06 Milliarden Euro. Die Kommission begründete ihre Entscheidung damit, dass Intel seine dominante Marktstellung bei Prozessoren missbraucht habe, um Konkurrenten vom Markt zu verdrängen, was den Verbrauchern geschadet habe.
  • Die Federal Trade Commission der Vereinigten Staaten untersucht zudem seit Ende 2008, inwieweit Intel in den USA gegen geltendes Kartellrecht verstößt.

Patentabkommen

Intel erhält seit 1976 vierteljährlich Patentgebühren für x86-Prozessoren von AMD. Durch ein Cross-Licensing-Abkommen von 2001 darf Intel die patentrechtlich geschützte AMD64-Mikroarchitektur nutzen. Im Gegenzug dazu darf AMD neuere Intel-Technologien nutzen.

Fortbildungsmaßnahmen

Das Fortbildungsprogramm Intel – Lehren für die Zukunft hatte das Ziel, Lehrern Kompetenzen für die Integration von digitalen Medien in ihrem Unterricht zu vermitteln. „Intel Lehren – Grundkurs“ war Teil der weltweiten Aktion, die Intel gemeinsam mit Microsoft und führenden PC-Herstellern zu Beginn des Jahres 2000 für die Fortbildung von Lehrern aller Schulformen gestartet hatte. Der Grundkurs war Ende 2004 ausgelaufen. Die Nachfolgemaßnahme „Intel Lehren – Interaktiv“ steht seit 2010 für die Lehrkräfte aller Bundesländer zur Verfügung.

Leitende Manager

Seit Februar 2021 ist Pat Gelsinger der CEO; er arbeitete bereits von 1979 bis 2009 bei Intel.

Die vorigen CEOs waren:

Chairman of the Board:

  • Arthur Rock, bis 1999 im Board, zeitweise (Non Executive) Chairman
  • ab 1975 Robert Noyce, ab 1987 war er Vice-Chairman
  • 1979–1997 Gordon E. Moore
  • 1997–2005 Andrew S. Grove
  • 2005–2009 Craig R. Barrett
  • 2009–2012 Jane E. Shaw

Präsident:

  • ab 1975 Gordon E. Moore
  • 1979–1997 Andrew S. Grove
  • ab 1997 Craig R. Barrett

Siehe auch

Commons: Intel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Intel Corporation 2021 Annual Report Form (10-K). (PDF) United States Securities and Exchange Commission, 27. Januar 2022, abgerufen am 4. Juli 2022 (englisch).
  2. Intel in Deutschland – Unternehmensgeschichte (Memento vom 1. Oktober 2011 im Internet Archive)
  3. Intel on the Forbes Top Multinational Performers List. In: Forbes. (forbes.com [abgerufen am 25. Juli 2022]).
  4. Defining Intel: 25 Years / 25 Events. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Intel, 1993, archiviert vom Original am 1. August 2020; abgerufen am 24. Juni 2021 (englisch).
  5. Intel Intel® Solid-State Drive 520 Series
  6. Quad Larrabee: Intel’s Answer To Nvidia’s Domination? (Memento vom 12. Oktober 2016 im Internet Archive) vr-zone, 12. Mai 2008, abgerufen am 17. Oktober 2013 (Details über Larrabee).
  7. 1 2 Intel Introduces New High-Performance Graphics Brand: Intel Arc. Abgerufen am 5. Oktober 2021 (englisch).
  8. Intel Graphics: Intel Arc A770 Limited Edition Graphics Card - Available Starting October 12th auf YouTube, 4. Oktober 2022, abgerufen am 5. Oktober 2022 (englisch).
  9. Intel Arc Grafik der A-Reihe. Intel, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  10. Intel® AMT and the Intel® ME. Intel, archiviert vom Original am 19. Oktober 2012.
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  12. Intel® Product Security Center, The latest security information on Intel® products. In: Security-center.intel.com. Archiviert vom Original am 1. August 2019; abgerufen am 7. Mai 2017.
  13. Charlie Demerjian: Remote security exploit in all 2008+ Intel platforms. SemiAccurate, 1. Mai 2017, abgerufen am 7. Mai 2017.
  14. Red alert! Intel patches remote execution hole that's been hidden in chips since 2010. In: Theregister.co.uk. Abgerufen am 7. Mai 2017.
  15. Youness Alaoui: Deep dive into Intel Management Engine disablement. 19. Oktober 2017.
  16. Youness Alaoui: Neutralizing the Intel Management Engine on Librem Laptops. 9. März 2017.
  17. Positive Technologies Blog: Disabling Intel ME 11 via undocumented mode. Archiviert vom Original am 1. Dezember 2017; abgerufen am 30. August 2017.
  18. Intel Patches Major Flaws in the Intel Management Engine. Extreme Tech
  19. Thomas Claburn in San Francisco: Intel Management Engine pwned by buffer overflow. Abgerufen am 2. März 2021 (englisch).
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  25. Lava Xolo X900: Erstes Intel-Handy vorgestellt (Memento vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive), netzwelt, abgerufen am 8. Juni 2012
  26. Orange San Diego: Erstes Intel-Smartphone in Europa erhältlich (Memento vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive), netzwelt, abgerufen am 8. Juni 2012
  27. Altera’s Strategy for Delivering the Benefits of the 65-nm Semiconductor Process. (PDF) Intel, abgerufen am 15. März 2022 (englisch).
  28. Andy Patrizio: Intel’s FPGA strategy comes into focus. In: Network World. 9. Oktober 2018, abgerufen am 15. März 2022 (englisch).
  29. Larry Dignan: Intel’s Altera purchase strategy: Data center today; IoT tomorrow. In: ZD Net. Abgerufen am 15. März 2022 (englisch).
  30. Thomas Vorreyer: Warum ganz Europa von der Intel-Fabrik in Magdeburg profitiert. In: Tagesschau. 15. März 2022, abgerufen am 15. März 2022.
  31. Magdeburg: Bundesregierung sichert Intel 9,9 Milliarden Euro für Chipfabrik zu. In: Die Zeit. 19. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
  32. mdr.de: Intel in Magdeburg: Bundesregierung sichert günstigen Strom zu | MDR.DE. Abgerufen am 20. Juni 2023.
  33. Intel Buys Pallas HPC Group To Boost Clustering, abgerufen am 20. Juli 2016.
  34. TVC Holdings to sell Havok stake to Intel for up to 21 mln usd
  35. Intel Successfully Completes Wind River Acquisition. (Memento vom 30. Mai 2019 im Internet Archive) windriver.com, abgerufen am 4. Februar 2011
  36. Intel überrascht mit Milliardenübernahme von McAfee. (Nicht mehr online verfügbar.) Reuters, 19. August 2010, archiviert vom Original am 26. Juni 2013; abgerufen am 19. August 2010.
  37. Intel kauft McAfee für 7,68 Milliarden Dollar. ZDNet.de, 19. August 2010, abgerufen am 20. August 2010.
  38. Daniel Schnettler, dpa: Spektakulärer Deal – Intel kauft IT-Sicherheitsfirma. Spiegel Online, 19. August 2010, abgerufen am 19. August 2010.
  39. iq.intel.de: Impressum (Memento vom 11. April 2017 im Internet Archive)
  40. Intel verkauft Mehrheit an IT-Sicherheitssparte (Memento vom 12. Oktober 2016 im Internet Archive) Intel verkauft Mehrheit an IT-Sicherheitssparte
  41. Christian Otto: Intel übernimmt Mobileye. In: Automobil Industrie. Vogel Communications Group, 17. März 2017, abgerufen am 5. Mai 2020.
  42. Intel kauft Mobilitätsdienstleister Moovit. In: Automobil Industrie. Vogel Communications Group, 5. Mai 2020, abgerufen am 5. Mai 2020.
  43. Intel Revenue 2006–2022 | F. Abgerufen am 4. Juli 2022.
  44. Intel Extreme Masters
  45. Club news: FC Barcelona Official Channel. Abgerufen am 2. März 2021 (englisch).
  46. AMD: Intel machte durch Monopol-Missbrauch 60 Milliarden. Abgerufen am 2. März 2021.
  47. tagesschau.de: EU-Kommission bekräftigt Kritik an Intel. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 9. Dezember 2016; abgerufen am 2. März 2021.
  48. Wettbewerbsverstöße: EU verdonnert Intel zu Rekord-Kartellstrafe. Spiegel Online; abgerufen am 18. Mai 2009.
  49. 1 2 Thorsten Riedl: Intel wagt positiven Ausblick. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Süddeutsche Zeitung. 16. Juli 2009, archiviert vom Original am 19. Juli 2009; abgerufen am 26. Juli 2009.
  50. EU will Intel wegen Missbrauchs der Marktmacht bestrafen. 28. Mai 2008, abgerufen am 20. Januar 2010.
  51. tagesschau.de: Intel muss 1,1 Milliarden Euro Kartellstrafe zahlen. Abgerufen am 2. März 2021.
  52. spiegel.de: Wettbewerbsverstöße: Intels Praktiken schockieren Kartellrechtler bei Spiegel Online, abgerufen am 18. Mai 2009.
  53. Andreas Wilkens: Intel und AMD legen Streitigkeiten bei. In: heise online. 12. November 2009, abgerufen am 18. Januar 2010.
  54. Intel Lehren – Grundkurs (Memento vom 10. April 2014 im Internet Archive)
  55. Intel Lehren – Interaktiv (Memento vom 9. März 2010 im Internet Archive)
  56. Who is Intel’s new CEO, Pat Gelsinger. In: Fortune. 13. Januar 2021, abgerufen am 8. Februar 2021.
  57. Brian Krzanich, in: Internationales Biographisches Archiv 40/2013 vom 1. Oktober 2013, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Koordinaten: 37° 23′ 18,2″ N, 121° 57′ 48,1″ W

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