Adlikon | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Zürich (ZH) | |
Bezirk: | Andelfingen | |
Politische Gemeinde: | Andelfingen | |
Postleitzahl: | 8452 | |
frühere BFS-Nr.: | 0021 | |
Koordinaten: | 694347 / 270954 | |
Höhe: | 448 m ü. M. | |
Fläche: | 6,71 km² | |
Einwohner: | 707 (31. Dezember 2022) | |
Einwohnerdichte: | 105 Einw. pro km² | |
Gemeindepräsident: | zuletzt Peter Läderach (SVP) | |
Karte | ||
Adlikon (in einheimischer Mundart: Adlike [ˈɑdlikχə]) ist ein Dorf in der Gemeinde Andelfingen im Norden des Kantons Zürich. Bis zum 31. Dezember 2022 bildete Adlikon eine eigene politische Gemeinde.
Wappen
- In Gold ein halber schwarzer, rotgezungter Löwe
Geographie
Adlikon liegt im Zürcher Weinland. Die einstige Gemeinde umfasste auch die Weiler Niederwil südlich des Hauptdorfes sowie Dätwil am Südufer der Thur. Adlikon ist etwa 25 km von Zürich entfernt und liegt auf einem kleinen Höhenzug unweit der Autostrasse A4.
Ein Viertel der einstigen Gemeindefläche ist von Wald bedeckt, zwei Drittel dienen der Landwirtschaft, und knapp ein Zehntel ist durch Siedlung und Verkehr genutzt.
Bevölkerung
Jahr | 1467 | 1470 | 1634 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | 2022 |
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Einwohner | 46 | 27 | 253 | 915 | 432 | 394 | 587 | 560 | 577 | 662 | 689 | 707 |
Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg vor allem in den 1970er Jahren nahm die Bevölkerung seit 2003 durch Überalterung und Wegzug um etwa 4 % ab, danach aber wieder zu.
Politik
Letzter Gemeindepräsident war Peter Läderach (SVP, bis Ende 2022).
Die SVP war bei der Nationalratswahl 2019 mit 56,46 % Wähleranteil die weitaus stärkste Partei in Adlikon. Die übrigen Parteien erreichten folgende Wähleranteile: FDP 9,36 %, Grüne 6,77 %, EVP 6,71 %, glp 6,41 %, SP 6,10 %, BDP 3,91 %, EDU 2,52 %, CVP 1,33 % und andere (8) 0,44 %.
Wirtschaft
Der grösste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft.
Verkehr
Mit der Buslinie 612 hat Adlikon eine Busverbindung zwischen Andelfingen und Seuzach. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 wurde das Angebot des Busses überprüft und je nach Wunsch ausgebaut im Rahmen der 4. Teilergänzungen der S-Bahn Zürich. In Andelfingen besteht Anschluss auf die schnelle
- S 24 Thayngen – Schaffhausen/Weinfelden – Winterthur – Zürich Flughafen – Zürich HB – Thalwil – Horgen Oberdorf – Zug
nach Zug
oder mit
- S 12 Brugg – Altstetten – Zürich HB – Stadelhofen – Winterthur – Schaffhausen/Wil
- S 33 Winterthur – Schaffhausen
nach Brugg, respektive Winterthur
Neben dem öffentlichen Verkehr hat Adlikon auch einen Vollanschluss auf die A4. Diese Autobahn sollte ab 2021 um je 1 Spur pro Richtung ausgebaut werden. Die öffentliche Auflage dieses Projektes fand im Februar 2016 statt, es wurden 48 Verbesserungsvorschläge eingereicht. Die Inbetriebnahme war für 2023 geplant. Zahlreiche Einsprachen verzögerten jedoch das Projekt. Die Gemeinde Adligenswil verlangte eine Prüfung von zusätzlichen Lärmschutzmassnahmen und bekam vor dem Bundesverwaltungsgericht recht, womit das Projekt weiter verzögert wird.
Geschichte
Die Besiedlung der Region zur Römerzeit ist durch Gutshöfe bei Niederwil und Dätwil belegt.
Die Ortschaft wurde wahrscheinlich 1040 erstmals erwähnt: in villa Adalinchova hoba; jedoch bereitet die Unterscheidung zu Adlikon bei Regensdorf bei den frühen Belegen Schwierigkeiten. Der Ortsname ist eine Zusammensetzung eines um das Zugehörigkeitssuffix -ing- erweiterten althochdeutschen Personennamens mit dem Grundworte hof und bedeutet etwa ‹bei den Höfen der Sippe des Adalo/Adilo›.
Ab dem Jahre 1817 war Adlikon eine selbstständige Gemeinde; 1872 wurde Humlikon abgetrennt. Eine gewisse wirtschaftliche Entwicklung erfolgte ab 1958. In einer Volksabstimmung wurde im November 2021 entschieden, sich auf den 1. Januar 2023 der benachbarten Gemeinde Andelfingen anzuschliessen. Somit wurden Adlikon, Dätwil und Niederwil zu Ortsteilen von Andelfingen.
Sehenswürdigkeiten
Literatur
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen. Adlikon (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 7). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1938, DNB 365803030, S. 148 (Digitalisat).
- Martin Illi: Adlikon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Emil Stauber: Geschichte der Kirchgemeinde Andelfingen. Verlag Berichthaus, Zürich 1940–1943.
- Konrad Wanner: Siedlungen, Kontinuität und Wüstungen im nördlichen Kanton Zürich (9.–15. Jh.) (= Zürcher Beiträge zur Geschichtswissenschaft. Band 64). Bern/Frankfurt a. M./Nancy/New York 1984, ISBN 978-3-261-03279-9.
Weblinks
- Frühere offizielle Website der ehemaligen Gemeinde Adlikon (Memento vom 30. April 2016 im Internet Archive)
- Statistische Daten der Gemeinde Adlikon (bis 2022)
Einzelnachweise
- 1 2 Adlikon. In: ortsnamen.ch. Abgerufen am 16. Mai 2018.
- 1 2 Gabrielle Schmid, Andres Kristol: Adlikon ZH (Andelfingen). In: Dictionnaire toponymique des communes suisses / Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen / Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS/LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5, und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, S. 75.
- ↑ 1467–1634: HLS, 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen, danach: Gemeindeporträts. Adlikon. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1962–2022.
- ↑ Fabian Baumgartner, Alice Kohli: Der Traum von der heilen Hüsli-Schweiz. In: Neue Zürcher Zeitung. 18. November 2014, abgerufen am 18. November 2014.
- ↑ Nationalratswahl 2019. Kanton Zürich, abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Markus Brupbacher: Jetzt ist bekannt, wer den A4-Ausbau mit Beschwerden verzögert. In: Der Landbote. 10. März 2023.
- ↑ Bund muss vor A4-Ausbau Lärmschutz erneut prüfen. In: Bluewin. 31. März 2023.