Aicha
Ehemalige Gemeinde Unterödenhart
Koordinaten: 49° 13′ N, 11° 51′ O
Höhe: 440 m
Einwohner: 4 (16. Jun. 1925)

Aicha war ein Ortsteil der Gemeinde Unterödenhart im ehemaligen Landkreis Parsberg im Bereich des heutigen Truppenübungsplatzes Hohenfels.

Geographische Lage

Die Einöde lag im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb auf der linken Talhöhe des Forellenbachs etwa 660 m südöstlich von Pöllnricht auf ca. 440 m über NHN.

Geschichte

Aicha erscheint 1460 im Salbuch der Herrschaft Hohenfels. Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Aicha unverändert aus einem Anwesen von der Größe eines Achtelhofes.

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Unterödenhart gebildet und 1811 zum Landgericht Parsberg gegeben. Diesem gehörten die Dörfer bzw. Einöden Unterödenhart, Aicha, Butzenhof, Machendorf, Oberödenhart, Pöllnricht und Sichendorf an. Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand daraus die Ruralgemeinde Unterödenhart, zu der 1884 noch die Einöde Mehlhaube hinzukam.

Als 1938 ein Wehrmachtübungsplatz in der Oberpfalz errichtet wurde, musste die Gemeinde Unterödenhart abgesiedelt werden und ging 1944 offiziell im Heeresgutsbezirk Hohenfels auf. 1950 war zwar der Einödhof abgebrochen, aber der Name „Aicha“ in der neuen Gemeinde Nainhof-Hohenfels noch nicht amtlich aufgehoben.

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde das Gebiet des „alten“ Truppenübungsplatzes am 1. Oktober 1970 zum Markt Hohenfels gegeben.

Einwohner- und Gebäudezahlen

  • 1838: 4 Einwohner (1 Haus)
  • 1867: 6 Einwohner (3 Gebäude)
  • 1871 5 Einwohner (2 Gebäude; Großviehbestand 1873: 4 Pferde, 5 Stück Rindvieh)
  • 1900: 3 Einwohner (1 Wohngebäude)
  • 1925: 4 Einwohner (1 Wohngebäude)

Kirchliche Verhältnisse

Aicha gehörte zur katholischen Pfarrei St. Ulrich zu Hohenfels im Bistum Regensburg.

Literatur

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 155
  2. Jehle, S. 489
  3. Jehle, S. 536
  4. Jehle, S. 545
  5. Jehle, S. 555
  6. Jehle, S. 518
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980. München 1983, S. 547
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 784 (Digitalisat).
  9. Joseph Lipp (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838, S. 294
  10. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 798
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 982, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 904 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 913 (Digitalisat).
  14. Jehle, S. 287
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