Die Ala I Ulpia singularium (deutsch 1. Ala die Ulpische der Gardesoldaten) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt.

Namensbestandteile

  • I: Die römische Zahl steht für die Ordnungszahl die erste (lateinisch prima). Daher wird der Name dieser Militäreinheit als Ala prima .. ausgesprochen.
  • Ulpia: die Ulpische. Die Ehrenbezeichnung bezieht sich auf Kaiser Trajan, dessen vollständiger Name Marcus Ulpius Traianus lautet.
  • singularium: der Gardesoldaten.

Da es keine Hinweise auf den Namenszusatz milliaria (1000 Mann) gibt, war die Einheit eine Ala quingenaria. Die Sollstärke der Ala lag bei 480 Mann, bestehend aus 16 Turmae mit jeweils 30 Reitern.

Geschichte

Die Ala war in der Provinz Syria stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für die Jahre 153 bis 156/157 n. Chr. aufgeführt.

Die Einheit wurde entweder durch Trajan neu aufgestellt oder eine bereits existierende Einheit wurde von ihm durch den Namenszusatz Ulpia ausgezeichnet. Der erste Nachweis in Syria beruht auf einem Diplom, das auf 153 datiert ist. In dem Diplom wird die Ala als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Syria) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Ein weiteres Diplom, das auf 156/157 datiert ist, belegt die Einheit in derselben Provinz.

Eine Vexillation der Ala nahm am Partherkrieg des Lucius Verus (161–166) teil. Sie wird in einer Inschrift als Teil der Einheiten aufgelistet, die unter der Leitung von Marcus Valerius Lollianus standen.

Standorte

Standorte der Ala sind nicht bekannt.

Angehörige der Ala

Folgende Angehörige der Ala sind bekannt:

Kommandeure

Sonstige

  • Iulius Bassu[s]

Siehe auch

Commons: Ala I Ulpia singularium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • John E. H. Spaul: Ala². The Auxiliary Cavalry Units of the Pre-Diocletianic Imperial Roman Army. Nectoreca Press, Andover 1994, ISBN 0-9525062-0-3.

Anmerkungen

  1. Die Zuordnung zu der Einheit ist unsicher bzw. umstritten.

Einzelnachweise

  1. Militärdiplome der Jahre 153 (AE 2006, 1841) und 156/157 (CIL 16, 106).
  2. 1 2 3 John E. H. Spaul, Ala², S. 207–208.
  3. Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 174 Tabelle 16 (PDF).
  4. Inschrift (CIL 3, 600).
  5. Rudolf Haensch, Peter Weiß: Ein schwieriger Weg. Die Straßenbauinschrift des M. Valerius Lollianus aus Byllis. In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts. Römische Abteilung. Band 118, 2012, S. 435–454, hier S. 441–442 und S. 448–449 (Online).
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