Die albanische Mafia ist ein transnationales kriminelles Netzwerk und wird der organisierten Kriminalität zugerechnet. Die Bezeichnung als Mafia leitet sich von vergleichbaren kriminellen Organisationen in anderen Ländern ab.

Akteure

Die albanische Mafia rekrutiert ihre Mitglieder unabhängig von der Staatsangehörigkeit, jedoch sind es überwiegend ethnische Albaner. Die Angehörigen sind Albaner, Kosovo-Albaner, Angehörige albanischer Minderheiten aus den Ländern Nordmazedonien und Montenegro, sowie in die EU-Staaten, die Schweiz und die USA emigrierte ethnische Albaner.

Entstehung

Bis 1985 waren kriminell organisierte Albaner vielfach als Handlanger für die Cosa Nostra tätig. Nach dem Zusammenbruch der Pizza Connection wurde die entstandene „Marktlücke“ zum Teil von diesen Albanern besetzt. Etwa ab 1990 spricht man von der albanischen Mafia als eigenständiger Organisation. Zu diesem Zeitpunkt begann sie, kriminelle Strukturen in Europa zu beseitigen und deren Tätigkeitsfelder zu übernehmen. Vorangetrieben wurde die Entwicklung durch den Zusammenbruch des Sozialismus in Albanien 1992, bei dem das Land im Chaos versank und viele Staatsangehörige die Chance zur Auswanderung nutzten. Als 1991 der Krieg in Jugoslawien ausbrach, verlagerte sich die Balkanroute nach Albanien. Das Handelsembargo gegen die BR Jugoslawien förderte den Schmuggel von Treibstoff und anderen Waren, der dann ebenfalls über Albanien lief. Dadurch festigten sich die entstandenen kriminellen Strukturen.

Organisation

Die unterste, ausführende Ebene sind die Basiszellen, die Mitglieder stammen meist aus derselben Familie. Die Führungsposition hat der sogenannte Kryetar. Die mittlere Ebene ist die Clanebene, die aus bis zu 100 Personen besteht, die Führungsposition hat hier der Krye. Dann folgt die höchste Ebene, der Führungsrat, an dessen Spitze eine Art Pate steht.

Geschäftsfelder

Die Organisation ist auf allen üblichen Geschäftsfeldern der organisierten Kriminalität tätig.

Siehe auch

Literatur

  • Nina Florack: Transnationale kriminelle und terroristische Netzwerke. Ein Vergleich der Netzwerkstruktur der albanischen Mafia mit der Jemaah Islamiyah (= Geheime Nachrichtendienste. 5). Köster, Berlin 2010, ISBN 978-3-89574-740-3 (Zugleich: Münster, Universität, Dissertation, 2009).
  • Roberto Saviano: Gomorrha. Reise in das Reich der Camorra (= dtv. 2015). Aus dem Italienischen von Friederike Hausmann und Rita Seuß. 11. Auflage. dtv, München 2015, ISBN 978-3-423-34529-3.

Dokumentarfilme

Einzelnachweise

  1. Der Weg des Rauschgifts
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