Republik Nordmazedonien
Република Северна Македонија
Republika Severna Makedonija
Republika e Maqedonisë së Veriut
Flagge Wappen
Amtssprache Mazedonisch (erste Amtssprache) und Albanisch1
Hauptstadt Skopje
Staats- und Regierungsform parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt Präsident
Stevo Pendarovski
Regierungschef Ministerpräsident
Dimitar Kovačevski
Fläche 25.713 km²
Einwohnerzahl 1,8 Millionen (145.) (Census 2021)
Bevölkerungsdichte 82 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung - 0,2 % (Schätzung für das Jahr 2020)
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2021
  • 14 Milliarden USD (136.)
  • 37 Milliarden USD (129.)
  • 6.714 USD (93.)
  • 17.986 USD (79.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,77 (78.) (2021)
Währung Denar (MKD)
Unabhängigkeit 8. September 1991
(von Jugoslawien)
National­hymne Denes nad Makedonija
Sot për Maqedoninë
Nationalfeiertag 2. August (Ilinden-Aufstand von 1903) und 8. September (Unabhängigkeitstag)
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen NMK
ISO 3166 MK, MKD, 807
Internet-TLD .mk
Telefonvorwahl +389
1 
Auf lokaler Ebene auch Türkisch, Romani, Serbisch und Walachisch (Aromunisch)

Nordmazedonien (mazedonisch Северна Македонија Severna Makedonija, albanisch Maqedonia e Veriut; amtlich Republik Nordmazedonien, mazedonisch Република Северна Македонија Republika Severna Makedonija, albanisch Republika e Maqedonisë së Veriut; bis 2019: Republik Mazedonien) ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Er befindet sich zu einem Teil im Nordwesten der historischen Region Makedonien.

Seit dem 27. März 2020 ist Nordmazedonien Mitglied der NATO sowie bereits seit 2005 ein Beitrittskandidat der Europäischen Union (EU). Nordmazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas und befindet sich in einem Transformationsprozess, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Das Land hat mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Infrastruktur sowie fehlenden Investitionen zu kämpfen.

Gemäß den Ergebnissen der nationalen Volkszählung vom September 2021 gibt es neben slawischen Mazedoniern, die 58,44 % der Gesamtbevölkerung stellen, eine große Minderheit an Albanern mit 24,3 %. Von den übrigen Einwohnern sind 3,86 % ethnische Türken, 2,53 % Roma, 1,3 % Serben, 0,87 % Bosniaken und 0,47 % Walachen. Dies führt immer wieder zu ethnisch motivierten Konflikten, vor allem zwischen Mazedoniern und Albanern, doch nach den bürgerkriegsähnlichen Zuständen 2001 und dem danach unterschriebenen Friedensvertrag hat sich die Gesamtlage im Land deutlich verbessert. Eine gesellschaftliche Gleichstellung aller Ethnien ist jedoch immer noch nicht erreicht.

Name und internationale Mitgliedschaften

Der Staat wurde 1991 als Republik Mazedonien im Folge des Zerfalls Jugoslawiens aus der südlichsten Teilrepublik des sozialistischen Jugoslawien gegründet. Aufgrund des Namensstreits mit dem südlichen Nachbarn Griechenland wurde der Staat international als ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (EJRM; englisch former Yugoslav Republic of Macedonia, abgekürzt FYROM) bezeichnet, um eine offizielle Benennung zu vermeiden. Bei der NATO und in einigen anderen Kontexten wurde das Dreibuchstabenkürzel FYR Macedonia benutzt.

Die Einigung mit der griechischen Regierung am 12. Juni 2018 leitete die Änderung des Staatsnamens in Република Северна Македонија/Republika Severna Makedonija (deutsch Republik Nordmazedonien) ein. Im Gegenzug erklärte sich Griechenland bereit, Beitrittsverhandlungen Nordmazedoniens mit der EU und der NATO nicht mehr zu blockieren. Bei einem Referendum am 30. September 2018, das jedoch nur beratende Funktion hatte, befürworteten 91 % der abgegebenen Stimmen die NATO-Mitgliedschaft und die damit verbundene Namensänderung in „Nordmazedonien“. Das Quorum von 50 % wurde bei einer Beteiligung von 36 % aber verfehlt, so dass das Referendum ungültig blieb. Da die Parlamente in Skopje und Athen jedoch die Vereinbarung ratifizierten, wurde die Umbenennung in Nordmazedonien dennoch wirksam. Dafür wurde im Januar 2019 die Verfassung geändert.

Bei der Abstimmung im mazedonischen Parlament sprach sich am 11. Januar 2019 eine knappe Zweidrittelmehrheit von 81 der 120 Stimmen für die Änderung aus. Bei der Abstimmung im griechischen Parlament stimmte die absolute Mehrheit von 153 der 300 Abgeordneten für das Abkommen mit dem Nachbarstaat. Der neue Staatsname wurde damit am 12. Februar 2019 wirksam.

Das Land ist seit dem 8. April 1993 Mitglied der Vereinten Nationen (bis zur am 14. Februar 2019 registrierten Namensänderung unter dem Namen „ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien“), der CEFTA sowie Teilnehmerstaat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, des Europarats und des Kooperationsrats für Südosteuropa. Weiterhin ist Nordmazedonien Mitglied der Welthandelsorganisation, des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und der NATO.

Geographie

Nordmazedonien ist ein Binnenstaat und liegt zentral auf der Balkanhalbinsel. Es grenzt im Norden an Serbien, im Osten an Bulgarien, im Süden an Griechenland, im Westen an Albanien und im Nordwesten an das Kosovo. Die längste Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt 188 km, von Westen nach Osten 216 km. Die Landesgrenze zu Serbien ist 62 km lang, die zu Bulgarien 148 km, die zu Griechenland 246 km, die zu Albanien 151 km und die zum Kosovo 159 km. Somit ist die Staatsgrenze insgesamt 766 km lang.

Nur entlang der größeren Flüsse und in den Beckenlandschaften ist das Land relativ flach. Diese Hoch- und Tiefebenen machen 19,1 Prozent der Landesfläche aus (4.900 Quadratkilometer). Gewässer nehmen 2,11 Prozent (551 Quadratkilometer) der Staatsfläche ein; das übrige Land (20.262 Quadratkilometer) besteht aus Bergen und Hügeln. Die höchsten Berge befinden sich im Westen des Landes an der Grenze zu Albanien und dem Kosovo. Der höchste Gipfel ist der Korab mit 2764 m. i. J., der zugleich Albaniens höchster Berg ist. Rund 3,8 Prozent der Staatsfläche sind durch Nationalparks geschützt. Sie liegen im Westen und Südwesten des Landes.

Die Republik Nordmazedonien nimmt einen Teil der geographischen Region Makedonien ein. Sie teilt sie vor allem mit Griechenland.

Gelände

Die westlichen Gebirge Nordmazedoniens sind Ausläufer des Dinarischen Gebirges, des wichtigsten Gebirges des Westbalkans. Die höchsten Gipfel sind der 2764 m hohe Golem Korab auf der Grenze zu Albanien sowie der 2747 m hohe Titov Vrv im Massiv der Šar Planina. Weitere Gebirge sind das im Südwesten des Landes liegende Jablanica-Gebirge, das dort teilweise die Grenze zu Albanien bildet, das Osogovo-Gebirge zu Bulgarien, das Galičica-Massiv zwischen Ohrid- und Prespasee und das Pelister-Massiv zwischen Prespasee und Bitola.

Die größten Hoch- und Tiefebenen bilden das Ovče Pole nordwestlich von Štip, die Pelagonien-Ebene zwischen Prilep und Bitola, die Skopje- und Kumanovo-Ebene sowie die Polog-Ebene zwischen Tetovo und Gostivar. Darüber hinaus bilden die breiten Flusstäler weitere landwirtschaftlich nutzbare Flächen.

Gewässer

Der Fluss Vardar entspringt in der Šar Planina und durchfließt das gesamte Land zuerst in Richtung Osten und dann nach Skopje in Richtung Südosten, bevor er schließlich als Axiós (neugriechisch Αξιός) durch die griechische Region Makedonien in den Thermaischen Golf mündet. Er bildet die Hauptorientierungsachse des Landes und hat vier größere Nebenflüsse. Der Schwarze Drin entspringt dem Ohridsee und durchfließt die südwestliche Region des Landes, bis er bei der Stadt Debar nach Albanien weiterfließt und ins Adriatische Meer mündet.

Im Südwesten an der Grenze zu Albanien hat Nordmazedonien je etwa zu zwei Dritteln Anteil am Ohrid- und Prespasee. Diese Seen (700 Meter beziehungsweise 900 m. i. J.) sind etwa 400 Quadratkilometer groß und durch Tektonik in einer geologischen Schwächezone der Erdkruste entstanden. Der Ohridsee hat eine maximale Tiefe von 287 Metern; er ist reich an endemischen Arten. Beide Seen, die Stadt Ohrid und der Nationalpark Galičica zählen zum UNESCO-Welterbe.

Nordmazedonien liegt im Blauen Herz Europas.

Klima

Das Klima Nordmazedoniens ist im gebirgigen Landesinneren relativ rau. Generell liegt es im Übergangsgebiet zwischen dem mediterranen und dem kontinentalen Klima. Im Winter ist es meist sehr niederschlagsreich und kalt, im Sommer hingegen sehr niederschlagsarm und warm. Die Jahreszeiten Herbst und Frühling sind schwach ausgeprägt, d. h. die Sommer und Winter dauern relativ lang an.

Flora

Viele von Menschenhand unberührte Regionen und eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt kennzeichnen die Flora und Fauna Nordmazedoniens. Die Flora im Land ist mit rund 210 Familien, 920 Gattungen und 3700 Pflanzenarten vertreten. Davon gehören 3200 Arten zu den Bedecktsamern, 350 Arten zu den Laubmoosen und 42 Arten zu den Farnen. Ein Drittel des Landes sind von Mischwäldern bedeckt, in denen Buchen, Eichen und Kastanien vorherrschen. In den Ebenen besteht die Vegetation insbesondere aus Macchien und Weideflächen, die von Landwirtschaft und Viehzucht verwendet werden. Rund um die größeren Seen wachsen Zypressen, Walnuss- und Feigenbäume. Ab 1300 m. i. J. gedeihen Bergkiefern und Tannen. Und ab 2000 m. i. J. kommen vor allem Wacholderbüsche und Pflanzenarten vor, die sich dem rauen Bergklima angepasst haben.

Laut WWF und der digitalen Karte der europäischen ökologischen Regionen der Europäischen Umweltagentur kann das Territorium des Landes in vier Ökoregionen eingeteilt werden: Mischwälder des Pindos, Mischwälder der Balkanhalbinsel, Mischwälder der Rhodopen und Mischwälder mit Hartlaubvegetation des Ägäischen Meers.

Der Nationalpark Pelister bei Bitola ist bekannt für das Vorkommen der endemischen Rumelischen Kiefer sowie für 88 Pflanzenarten, die 30 Prozent der Baumflora in Nordmazedonien ausmachen. Die Kiefernwälder des Pelister sind in zwei Gruppen eingeteilt: Kiefernwälder mit Farnen und Kiefernwälder mit Wacholdern.

Zu den am häufigsten anzutreffenden Laubbäumen gehören die Mazedonische Eiche, der Berg-Ahorn, die Trauerweide, die Kopfweide, die Erle, Pappeln, Ulmen und die Gemeine Esche. Eine weitere Nordmazedonien prägende Pflanzenart – vor allem in der Šar Planina und in der Bistra – ist der Mohn. An unberührten Seeufern wachsen Schilfrohre.

Fauna

Nordmazedonien weist eine reiche Tierwelt auf. Die Arten reichen von Bären, Wildschweinen, Dachsen, Wölfen und Rotfüchsen bis hin zu Eichhörnchen, Mardern, Gämsen und Rothirschen. Rothirsche sind in der Region von Demir Kapija anzutreffen, während die seltenen Balkanluchse (Lynx lynx martinoi) fast nur noch in den Gebirgen im Westen und Norden leben. Von der stark gefährdeten Unterart gibt es in Nordmazedonien – insbesondere im Mavrovo-Nationalpark – und im angrenzenden Albanien nur noch etwa 40 Exemplare. Das Berggebiet um Mavrovo beherbergt zudem einen großen Bestand an Gämsen, die viele Jäger anlocken.

Der Ohridsee zählt zu den ältesten Seen der Welt und ist bekannt für seine Ohridforellen, Felchen, Gründlinge, Rotaugen und Schlangen. Ähnliche Arten können nur im Baikalsee gefunden werden. Der ebenfalls im See vertretene Europäische Aal schwimmt Tausende Kilometer von der Sargassosee bis in den Ohridsee, um dort für zehn Jahre zu verweilen und nach Erlangung der Geschlechtsreife zu seinem Geburtsort im Atlantik zurückzukehren.

Der Šarplaninac (albanisch Deltari Ilir) ist der bekannteste Schäferhund des Landes.

Große Teile Nordmazedoniens liegen im Grünen Band Europas.

Bevölkerung

Demografie

Die am 30. März 2022 veröffentlichten Ergebnisse der Volkszählung vom September 2021 zeigen, dass die Bevölkerung des Landes in zwei Jahrzehnten seit der letzten Volkszählung um 9,2 Prozent geschrumpft ist. Die Einwohnerzahl liegt jetzt bei 1.836.713; das sind 185.834 weniger als bei der letzten Volkszählung von 2002. Dabei dürften Personen, die im Inland und im Ausland leben, an der Zählung teilnehmen.

Insgesamt wurden außerdem 564.296 Privathaushalte und 698.143 Behausungen gezählt. Dies entspricht pro Haushalt rund 3,6 Personen.

Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 1,3. Die Lebenserwartung der Einwohner Nordmazedoniens ab der Geburt lag 2020 bei 75,7 Jahren (Frauen: 77,9, Männer: 73,6).

Nordmazedonien hat eine ziemlich ausgeglichene Altersstruktur in seiner Gesellschaft. Die Bienenstockform ist sehr ausgeprägt, das heißt, dass jede Altersstufe bis zum 59. Lebensjahr den etwa gleichen Anteil an der Gesamtbevölkerung hat, obschon die jüngeren Menschen zwischen 0 und 29 Jahren ein wenig überwiegen.

Die folgende Tabelle veranschaulicht die Altersverteilung in der Bevölkerung laut der Volkszählung 2002.

Alter0–910–1920–2930–3940–4950–5960–6970–7980+Unbekannt
Absoluter Anteil
an der Bevölkerung
265.941325.761315.406298.118289.590222.994174.265102.35326.9161203
Relativer Anteil
an der Bevölkerung
13,15 %16,11 %15,60 %14,74 %14,32 %11,03 %8,62 %5,06 %1,33 %0,04 %

Die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 78 Einwohnern pro Quadratkilometer und ist damit auf der gleichen Höhe wie Griechenland und Kroatien (siehe hierzu Liste der Staaten der Erde). Die dichtesten von Menschen bewohnten Regionen sind der obere Lauf des Flusses Vardar, also die Regionen zwischen Gostivar, Tetovo, Skopje, Kumanovo und Veles. Zu den weiteren Gebieten, die relativ stark bevölkert sind, zählen die Ebenen um Struga, Ohrid, Prilep, Bitola, Štip und Strumica.

Bezeichnung der Einwohner und Ethnien

Beim Streit um den Namen Mazedonien wurde mit Griechenland ein Abkommen, das sogenannte Prespa-Abkommen, vereinbart und verabschiedet. Darin wurde unter anderem das Recht selbst eingeräumt, dass die Staatsbürger der Republik Nordmazedonien weiterhin als Mazedonier bzw. als mazedonischer [Staatsbürger] bezeichnet werden dürfen. Das Adjektiv „nordmazedonisch“ ist dafür nicht vorgesehen gewesen.

Die Bevölkerung Nordmazedoniens ist nicht homogen. Über neun Ethnien leben im Land. Aus diesem Grund gab es in der Vergangenheit, aber auch heute noch Konflikte zwischen den einzelnen Volksgruppen. 2001 entkam das Land knapp einem Bürgerkrieg. Die Volksgruppen leben weitgehend getrennt voneinander und pflegen kaum Kontakte miteinander. Beispielsweise gab es nach der offiziellen Statistik im Jahr 2011 7313 Eheschließungen zwischen ethnischen Mazedoniern und 4940 zwischen ethnischen Albanern, aber nur 127, bei denen ein Partner der jeweils anderen Ethnie angehörte.

Mazedonier

64,18 Prozent bezeichneten sich in der Volkszählung 2002 als ethnische Mazedonier. In absoluten Zahlen waren das 1.297.981 Personen. Somit bilden sie die Mehrheit in der ethnischen Struktur des Landes. Die Mazedonier leben hauptsächlich im Osten, im Zentrum und im Süden des Landes. Im Westen und Norden bilden sie teilweise die Minderheit. Der Großteil von ihnen gehören dem orthodoxen Christentum an, eine große Minderheit aber zählt sich zum Islam. Diese muslimischen Mazedonier werden auch Torbeschen genannt.

Albaner

Die größte Minderheit ist die albanische Volksgruppe, die vor allem in der Westhälfte des Landes und auch im Norden lebt. Sie stellte im Jahr 2002 25,17 Prozent der Gesamtbevölkerung (absolute Zahl: 509.083 Personen). Infolge großer Auswanderung dieser Volksgruppe leben schätzungsweise zwischen 200.000 und 300.000 Albaner im Ausland. Die Albaner in Nordmazedonien sind fast ausnahmslos Gegen, nur im Südwesten des Landes, in der Region um die Stadt Bitola, gibt es einige Dörfer mit einer toskischen Bevölkerung.

Türken

Neben diesen beiden großen Volksgruppen gibt es viele andere ethnische Minderheiten, die zusammen knapp über 10 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen. Zu diesen Minoritäten zählen auch die Türken. Sie stellten im Jahr 2002 mit 3,85 Prozent die drittgrößte Volksgruppe. In absoluten Zahlen waren das 77.959 Personen. Die türkische Bevölkerung verteilt sich vor allem in den Städten des Westens und der Mitte Nordmazedoniens. In den beiden Gemeinden Plasnica und Centar Župa bilden sie die Mehrheit.

Roma

Die Zahl der Roma wurde im Jahr 2002 mit 53.879 angegeben. Das sind 2,66 Prozent der Landesbevölkerung. Andere Quellen berichten von 80.000 bis zu 260.000 Roma in Nordmazedonien. Laut dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung leben rund 185.000 Roma in Nordmazedonien. Wegen der hohen Armut unter ihnen leben auch die Roma meist in Städten, da sie sich dort ein besseres Leben erhoffen. Sie stellen nur im Bezirk Šuto Orizari der Hauptstadt Skopje die Mehrheit der Einwohner. Dieser Bezirk ist der einzige auf der ganzen Welt, in der die Roma eine Mehrheit bilden. Der Bürgermeister des Bezirks, Elvis Bajram, ist ethnischer Rom.

Andere

Zu den kleineren Minoritäten Nordmazedoniens zählen die Serben (1,78 % oder 35.939), die Bosniaken (0,84 % oder 17.018) und die Walachen/Aromunen (0,48 % oder 9695, davon etwa 1000 Meglenorumänen). Daneben existieren mit 1,04 Prozent oder 20.993 Personen noch weitere Minderheiten. Die slawischen Muslime Nordmazedoniens ordnen sich – ungeachtet ihres slawischen Idioms – verschiedenen Gruppen zu, zumeist den Türken, in geringerem Maße auch den Albanern, Mazedoniern und neuerdings den Bosniaken.

Heute lebt offiziell nur eine kleine Anzahl von Bulgaren in Nordmazedonien. So haben sich bei der letzten Volkszählung 2001 nur 1444 als Bulgaren im Land bekannt, obwohl seit dieser Zeit mehr als 100.000 Bürger Nordmazedoniens aufgrund ihrer Abstammung die bulgarische Staatsbürgerschaft erhalten haben. Bulgaren stellten bis zum Balkankrieg 1912/13 eine der größeren Bevölkerungsgruppen der Region Makedonien, jedoch nahm ihre Zahl durch mehrere Auswanderungswellen und staatlicher Verfolgung in den Jahrzehnten danach kontinuierlich ab. Ab 1918, als das Gebiet der heutigen Republik Nordmazedonien integraler Teil des serbischen Königreiches wurde, wurde die gesamte Bevölkerung vom Staat als Südserben betrachtet und bulgarische Bildungs- und Kulturinstitutionen geschlossen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Sozialistischen Republik Mazedonien mit dem Gesetz zum Schutz der mazedonischen nationalen Ehre, die Selbstbestimmung und Bezeichnung der Bulgaren und der Gebrauch der Bulgarische Sprache verboten und unter Strafe gestellt. Durch die starken Repressionen in der Zeit des Kalten Kriegs und den während Titos Regierungszeit verbreiteten behördlichen Hass wurden antibulgarische Ressentiments ein wichtiger Bestandteil des mazedonischen Nationalismus. Damit sollte nicht zuletzt die Promulgation der neuen mazedonischen Nation auf Kosten der Bulgaren unterstützt werden. Noch heute sind Personen in Nordmazedonien, die sich öffentlich zu den eigenen bulgarischen Wurzeln bekennen, staatlichen Schikanen, Arbeitslosigkeit, Anfeindungen seitens der Öffentlichkeit und Medien, Druck der Sicherheitskräfte und Shitstorm in den sozialen Netzwerken ausgesetzt. Vereinigungen und Kulturzentren von Bulgaren im Land werden regelmäßig attackiert und deren Schließung von den Parteien VMRO-DPMNE und Leviza gefordert. So sprach sich Hristijan Mickoski, Führer der VMRO-DPMNE, im Oktober 2022 für die Schließung aller bulgarischen Kulturzentren und Vereinigungen aus, da „ihre Präsenz eine Provokation für die mazedonische Identität“ sei.

Ende Januar 2023 wurden die Attacken gegenüber der Bulgaren und deren Institutionen im Land, die anti-bulgarische Kampagne und die Hassreden nordmazedonischer Politiker vom Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell verurteilt und im September in dem Bericht der Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz für das Land aufgelistet.

Sprachen

Mazedonisch ist Amtssprache und zugleich die am meisten verbreitete Sprache.

Im Januar 2018 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, mit dem Albanisch landesweit zur zweiten Amtssprache werden soll. Albanisch, mit der zweitgrößten Anzahl an Muttersprachlern, galt bereits in einigen Gemeinden als zweite Amtssprache; zudem haben einige Staatsorgane Albanisch neben Mazedonisch als Arbeitssprache eingeführt, wie beispielsweise das Parlament.

Daneben wird regional auch Türkisch, Romani und Serbisch gesprochen. Die Türken genießen einige Minderheitenrechte und dürfen – wie alle Ethnien – in Gemeinden, in denen mindestens 20 Prozent der Einwohner ihrer Ethnie angehören, Türkisch als Amtssprache festlegen.

Viele Angehörige der Roma haben die Sprache des jeweiligen Wohngebietes übernommen.

Religion

Das Orthodoxe Christentum und der Islam prägen zusammen seit Jahrhunderten das Gebiet des heutigen Nordmazedoniens. Mit der Eroberung der Region durch die sunnitischen Osmanen verbreitete sich auch deren Religion. Die Gründe der Konversion vieler Menschen zum neuen Glauben während vieler Jahrhunderte mochten unterschiedlich sein: Sympathie, Befreiung von Steuern, bessere Stellung in der Gesellschaft, Karriere in Verwaltung und Militär usw. Viele Muslime aus Nordmazedonien sind beim Abzug der Osmanen in die Türkei ausgewandert (freiwillig oder auch vertrieben). Die Auswanderung dauerte bis zum Ende des 20. Jahrhunderts an. Die meiste Zeit über lebten die Anhänger beider Religionen friedlich miteinander. Mit dem Aufkommen des Nationalismus und der wiederholten Eroberung durch die Serben im 20. Jahrhundert verschlechterten sich zunehmend die Beziehungen. Während der Zugehörigkeit zum sozialistischen Jugoslawien wurde die Religion gezielt aus der Öffentlichkeit verdrängt und das religiöse Bekenntnis verlor für viele Menschen an Wichtigkeit. Seit der Unabhängigkeit ist die Rolle der Religion als identitätsstiftendes Element wieder gestiegen und es nahmen zudem nationalistische Übergriffe auf Kirchen und Moscheen immer mehr zu.

Bei der letzten Volkszählung von 2002 waren 64,8 Prozent der Bevölkerung orthodoxe Christen, von denen sich die Mehrheit zur Mazedonisch-Orthodoxen Kirche bekannte. Der Islam war mit 33,3 Prozent vertreten; die große Mehrheit davon Sunniten. Weitere 1,5 Prozent gehörten anderen Religionsgemeinschaften an, wie beispielsweise der römisch-katholischen Kirche.

Städte

Im Jahr 2020 lebten 59 Prozent der Einwohner Nordmazedoniens in Städten.

Die zehn größten Städte (2016)
RangStadtEinwohner
1.Skopje505.400
2.Kumanovo73.360
3.Bitola71.890
4.Prilep64.830
5.Tetovo56.080
6.Štip44.510
7.Veles43.140
8.Ohrid38.900
9.Gostivar37.030
10.Strumica36.920

Auswanderung

Nordmazedonien ist ein typisches Auswanderungsland. Erste große Auswanderungswellen fanden in dem Zeitraum zwischen 1912 und 1944 statt, als Bulgaren und Türken die Region verließen, nachdem sie dem Königreich Jugoslawien zugesprochen worden war. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im föderativen System Jugoslawiens, war die neu gegründete Sozialistische Teilrepublik Mazedonien neben dem Kosovo, als Resultat von Auswanderung, Militarisierung und fehlenden Investitionen in den Jahren zuvor, die wirtschaftlich rückständigste. Dies führte vor allem dazu, dass während der 1970er Jahre zahlreiche Gastarbeiter (vor allem Angehörige der albanischen Volksgruppe) nach Mitteleuropa (Schweiz, Deutschland und Österreich) emigrierten, um dort den Lebensunterhalt ihrer Familie zu verdienen. Nach der Unabhängigkeit folgten die Familien oftmals ihren Familienoberhäuptern, dies vor allem in den 1990er Jahren. Laut einer Schätzung leben etwa 200.000 bis 300.000 Mazedonier albanischer Abstammung im Ausland. Die Zahl der slawischen Mazedonier im Ausland ist dagegen wesentlich niedriger.

Verwaltungsgliederung

Am 11. August 2004 trat ein neues Territorialverwaltungsgesetz in Kraft, das den Staat in nunmehr acht Statistische Regionen (mazedonisch-kyrillisch Статички региони, albanisch Rajone statistike) und 84 Gemeinden (maz. Општини, alb. Komuna) untergliedert. Die bisherigen 123 Gemeinden wurden teilweise zusammengefasst, jedoch wurden im Großraum Skopje die bisherigen acht Gemeinden auf zehn erhöht. Seit 2013 liegt die Anzahl der Gemeinden Nordmazedoniens bei 80.

Geschichte

Die Mazedonien-Frage

Im Jahr 1465 gab es erste Aufstände gegen das Osmanische Reich, weitere folgten in den Jahren 1565, 1689 und 1876. Am 3. März 1878 trat der Frieden von San Stefano in Kraft, der den Russisch-Osmanischen Krieg beendete. Laut Abkommen fiel die Region vom heutigen Nordmazedonien bis nach Thessaloniki an Bulgarien. Nach dem Berliner Kongress 1878 fiel das Gebiet jedoch wieder an das Osmanische Reich, und eine Folge von Aufständen erschütterte viele Städte. Die Albaner organisierten sich in der im selben Jahr gegründeten Liga von Prizren. Bei den Bulgaren war der Kresna-Raslog-Aufstand von Bedeutung. Ende des 19. Jahrhunderts entstand zunehmender Widerstand gegen die osmanische Herrschaft, und zugleich nahmen die benachbarten Nationalstaaten Bulgarien, Serbien und Griechenland Einfluss. Es folgte bei den Bulgaren die Gründung der Bulgarischen Makedonien-Adrianopeler Revolutionären Komitees (BMARK), 1919 entstand die Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation (IMRO).

Vom Balkankrieg bis zum Ende des Kalten Krieges

Am 2. August 1903 brach der Ilinden-Aufstand aus, der von der BMARK organisiert wurde. In den Jahren 1912 und 1913 wurden die Balkankriege geführt, die das Ende der osmanischen Herrschaft zur Folge hatten. Die geographische Region Makedonien wurde zwischen Griechenland, Serbien und Bulgarien aufgeteilt. Der serbische Teil Makedoniens wurde daraufhin zu Südserbien umbenannt und die Bevölkerung wurde als Südserben betrachtet. Zusätzlich wurden alle bulgarischen Institutionen geschlossen, probulgarische Einwohner der Region verfolgt und Diskriminierungen ausgesetzt sowie die westbulgarischen Dialekte als Teil der serbischen Sprache proklamiert (siehe Panserbismus). Damit wandelte sich die anti-osmanische Bewegung in eine anti-serbische um. So brachen 1913 die von der BMARK geführten Ohrid-Debar-Aufstand und Tikveš-Aufstand aus, und 1934 wurde mit ihrer Hilfe der jugoslawische König Alexander I. ermordet. Albanische Nationalisten forderten ihrerseits die Vereinigung aller von Albanern besiedelten Gebiete (Großalbanien), doch bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 konnten sie nicht einmal die Eingliederung der mehrheitlich albanischen Gebiete an das Mutterland Albanien erreichen und wurden bei den Aufteilungsplänen völlig ignoriert.

Während des Ersten Weltkrieges war Vardar-Mazedonien seit Ende 1915 von Bulgarien besetzt, im Grenzgebiet zu Griechenland verlief die Salonikifront. Bei der personellen Besetzung der Administration stützte sich Bulgarien auf die vorhandenen Strukturen der BMARK. So übernahmen vielerorts sowohl lokale Komitadschis der BMARK, die zuvor gegen die serbische Herrschaft gekämpft hatten, als auch zurückkehrende Emigranten (siehe Makedonische Bulgaren) zentrale Posten in der bulgarischen zivilen und militärischen Administration. Zwischen 1918 und 1941 war Vardar-Mazedonien Teil des Königreich Jugoslawiens. Dieses führte zur Reaktivierung des antiserbischen Kampfes, seit 1919 durch die neugegründete IMRO, die Großenteils auf Strukturen der BMARK zurückgriff, so dass zeitweise bis zu 70 Prozent der jugoslawischen Gendarmerie in Vardar-Mazedonien stationiert waren. Von 1929 bis 1941 bildete das heutige Nordmazedonien zusammen mit Teilen des südlichen Serbiens aufgrund innenpolitischer Zwistigkeiten administrativ die Vardarska banovina (Banschaft Vardar).

Als der Jugoslawische Putsch vom März 1941 den Balkanfeldzug nach sich zog und Makedonien von der Wehrmacht besetzt wurde, befahl Adolf Hitler die Überlassung der Verwaltung großer Teile Makedoniens an Bulgarien. Die bulgarische Administration während des Zweiten Weltkrieges stütze auf die vorhandenen Strukturen der IMRO und zurückkehrende Emigranten. 1943 erkannten die kommunistischen Partisanen Jugoslawiens (ohne Vertreter aus Mazedonien) die Existenz einer eigenständigen mazedonischen Nation an und planten die Errichtung einer „Republik Makedonien“ in einem zukünftigen föderalen Jugoslawien. Am 2. August 1944 fand die erste Sitzung der mazedonischen Kommunisten (ASNOM) im serbischen Kloster des Heiligen Prochor Pčinjski statt. Am selben Tag erfolgte die Gründung der jugoslawischen sozialistischen Teilrepublik Mazedonien. In der realsozialistischen Ära wurde die weitere Nationsbildung der Mazedonier und damit die stärkere Abgrenzung von Serben und vor allem Bulgaren auf sprachlicher, kultureller und politischer Ebene massiv gefördert. Personen und Entwicklungen, die zuvor als bulgarisch gegolten hatten, wurden als Teil der mazedonischen Geschichte umgedeutet.

Die volle rechtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Geschlechter und damit das aktive und passive Frauenwahlrecht wurden erstmals in der Verfassung von 1946 garantiert.

Im Jahr 1963 erschütterte ein Erdbeben die Stadt Skopje.

Staatsgründung und erste Jahre nach der Unabhängigkeit

Im September 1991 erklärte die Republik ihre staatliche Unabhängigkeit infolge des Zerfalls Jugoslawiens. Bulgarien erkannte am 15. Januar 1992 als erstes Land die Republik Mazedonien (amtlich Republik Mazedonien bzw. Republik Makedonien; mazedonisch Република Македонија Republika Makedonija, albanisch Republika e Maqedonisë) unter deren verfassungsgemäßem Namen an. Auf Grund des Namens- und Symbolstreit mit dem südlichen Nachbarn Griechenland wurde der Staat international häufig als ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (EJRM; englisch former Yugoslav Republic of Macedonia, abgekürzt FYROM) bezeichnet, um eine offizielle Benennung zu vermeiden. Im April 1993 wurde der Staat in die Vereinten Nationen aufgenommen. Gleichzeitig erfolgte eine konkludente Anerkennung durch die meisten EG-Staaten. 1999 nahm das Land tausende albanische Flüchtlinge aus dem Kosovo auf und versorgte sie (Kosovokrieg).

Ab Anfang 2001 kam es vor allem im Nordwesten des Landes zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, als albanische Guerilla-Kämpfer einige Dörfer militärisch besetzten und sich Kämpfe mit Polizei und Armee lieferten. Ihr Ziel war eine Erlangung stärkerer Minderheitenrechte. Im August 2001 wurde das Rahmenabkommen von Ohrid geschlossen, das eine Entwaffnung der paramilitärischen Gruppen beinhaltete und mehr Rechte für die albanische Volksgruppe in Nordmazedonien bereithielt.

2004 trat das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) mit der Europäischen Union in Kraft. Im Dezember 2005 wurde dem Land der Status eines offiziellen EU-Beitrittskandidaten verliehen. Die Chronologie der Beziehungen zwischen Nordmazedonien und der EU beginnt 1996 mit der Einsetzung des ersten Vertreters Nordmazedoniens in Brüssel.

Gruevski: Konservative in der Regierung

Am 5. Juli 2006 fanden Parlamentswahlen statt. Sieger wurde mit rund 32 Prozent der abgegebenen Stimmen die Koalition Für ein besseres Mazedonien, die von der christdemokratischen VMRO-DPMNE angeführt wurde. Die bisher regierenden Sozialdemokraten erreichten mit ihren Bündnispartnern nur 23 Prozent. Das Bündnis der beiden großen Albanerparteien erreichte 12 Prozent. Neuer Ministerpräsident wurde der Vorsitzende der VMRO-DPMNE Nikola Gruevski. Am 14. März 2008 schied die bis dahin mitregierende Albanische Demokratische Partei (albanisch Partia demokratike shqiptare, kurz PDSH) aus der bestehenden Koalition aus. Sie begründete dies einerseits mit der Weigerung der stärksten Partei VMRO-DPMNE, den im Februar 2008 als unabhängig ausgerufenen Staat Kosovo anzuerkennen, andererseits mit der schleppenden Verabschiedung vereinbarter Gesetze zur Stärkung der Rechte der albanischen Minderheit. Vorerst blieb aber Ministerpräsident Nikola Gruevski im Amt und führte nun eine Minderheitsregierung. Diese Situation führte schließlich am 12. April 2008 zur Auflösung des Parlaments. Daraufhin wurden vorgezogene Neuwahlen für den 1. Juni 2008 anberaumt. Die Neuwahlen wurden überschattet von Gewaltausbrüchen, die mindestens einen Menschen das Leben kosteten. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen im Juni 2011 wurde die Regierung für eine dritte Legislaturperiode bestätigt.

Am 3. April 2008 nahm Nordmazedonien mit einer Delegation am NATO-Gipfel in Bukarest teil. Die Delegation erhoffte eine Einladung zum Militärbündnis, die aber wegen eines Vetos von Griechenland aufgrund des immer noch dauernden Namensstreites nicht ausgesprochen wurde.

Politische Krise 2015–2017

Ab Februar 2015 veröffentlichten der Parteivorsitzende der Sozialdemokratische Liga Mazedoniens (SDSM), Zoran Zaev, und seine Parteikollegen auf Pressekonferenzen politisch und strafrechtlich brisante Inhalte, welche die Regierungspolitik der VMRO-DPMNE mit ihrem Vorsitzenden und aktuellen Ministerpräsidenten Nikola Gruevski diskreditieren. Es wurden Telefonate zwischen VMRO-DPMNE-Mitgliedern abgehört, in denen sie sich rassistisch gegenüber der albanischen Minderheit äußern. In weiteren Enthüllungen wird der Regierung Korruption und Beeinflussung der Justiz vorgeworfen. Alle Informationen wurden der Staatsanwaltschaft übergeben, die aber bisher noch keine Anklage erhoben hat.

Am 9. und 10. Mai 2015 war ein großes Aufgebot von Sicherheitskräften in Schießereien im mehrheitlich von Albanern besiedelten Stadtteil Lagjja e Trimave von Kumanovo verwickelt. Eine zunächst anonym gegen nordmazedonische Sicherheitskräfte agierende Gruppe wurde am zweiten Tag der Auseinandersetzungen von der Regierung als „terroristisch“ bezeichnet. Während die Wohnbevölkerung in absoluter Ungewissheit über die Geschehnisse war, wurden wichtige Straßenverbindungen zur Stadt und die nahe Autobahn A1 blockiert beziehungsweise geschlossen. Zeitweise war der nahe Grenzübergang Tabanovce zu Serbien gesperrt. Mehrere Zivilisten wurden verhaftet, auch Kinder, Alte und Frauen. Am 10. Mai beruhigte sich die Lage wieder; die Schießereien hörten auf und zuvor aus dem Stadtteil evakuierte Bewohner durften am Abend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. In einem vom mazedonischen Innenministerium veröffentlichten Video treten die Täter mit UÇK-Uniformen auf. Eine albanischsprachige Zeitung veröffentlichte zudem eine „Erklärung“ einer sich als UÇK bezeichnenden Gruppierung. Bei den Kämpfen kamen acht Polizisten und 14 bewaffnete Gruppenmitglieder ums Leben. 37 Sicherheitskräfte wurden verletzt. Zudem kapitulierten rund 30 bewaffnete „Terroristen“ und wurden verhaftet. Währenddessen rief die mazedonische Regierung für den 10. und 11. Mai die Staatstrauer aus.

Ab 2015 wurde Nordmazedonien zu einem Brennpunkt der Flüchtlingskrise auf der Balkanroute, in der befremdlichen Situation, dass hier die Migranten an der griechischen Grenze versuchen, illegal die EU zu verlassen, um dann über Ungarn oder Kroatien wieder einzureisen. Für das kleine Land war der massive Migrationsdruck aus der Union heraus besonders schwierig, und es gab anfangs kaum Unterstützung durch die EU. Mit der Eskalation der Lage Ende des Sommers 2015 wurde zeitweise der Notstand ausgerufen, und es kam zu Tumulten. Ende des Jahres wurde nach ungarischem Vorbild ein Grenzzaun errichtet, danach verringerte sich die Zahl der Durchreisenden erheblich. Bei der Kontingentierung der Übertrittszahlen nach der Westbalkankonferenz im Februar 2016 (Österreichische Initiative) kam es durch den Rückstau abermals zu Krawallen.

Nach einer Vermittlung seitens des EU-Nachbarschaftskommissars Johannes Hahn Anfang Juni 2015 einigten sich die Chefs der vier größten Parteien auf vorgezogene Parlamentsneuwahlen am 24. April 2016. Die geplanten Wahlen wurden jedoch auf den 5. Juni 2016 verschoben und Mitte Mai schließlich abgesagt, da notwendige Vorbereitungen immer noch nicht getroffen waren: So hatte sich außer der VMRO-DPMNE keine Partei zur Wahl aufstellen lassen, wodurch ein Wahlkampf und eine faire Wahl unmöglich waren und Wahllisten waren immer noch veraltet.

Neuwahlen 2016 und Neuanfang in der Politik

Am 11. Dezember 2016 fanden schließlich Neuwahlen statt, die die politische Krise Nordmazedoniens jedoch nicht beenden konnten. Es kam zu einem dichten Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Großparteien. Die konservative VMRO-DPNE erhielt 38,06 % der Stimmen und 51 Parlamentssitze, die sozial-demokratische SDSM 36,7 % und damit 49 Parlamentssitze. Für eine sichere Mehrheit wurden 62 Sitze benötigt. Die Regierungsbildung gestaltete sich schwierig, da es zu keiner Einigung in Koalitionsverhandlungen zwischen VMRO-DPNE und DUI kam. Am 29. Januar sollte die Regierungsbildung abgeschlossen sein. Dazu kam es jedoch nicht und nach Verstreichen einer 10-tägigen Frist musste der Regierungsbildungsauftrag laut Verfassung an den Zweitplatzierten weitergegeben werden. Nach Verhandlungen zwischen SDSM und BDI zeichnete sich die Regierungsbildung durch die ehemalige Opposition ab. Die Abgeordneten der VMRO-DPNE versuchten das Parlament durch Dauerreden lahmzulegen und so eine Regierungsbildung zu verhindern. Als Talat Xhaferi (BDI) zum neuen Parlamentspräsidenten gewählt wurde, stürmten Anhänger von Nikola Gruevski am 27. April das Parlament und griffen die Abgeordneten der SDSM und BDI an, dabei wurde auch der designierte Ministerpräsident Zoran Zaev am Kopf verletzt. Am 31. Mai wurde Zoran Zaev vom Parlament zum neuen Regierungschef gewählt.

Nach erheblichen Verlusten seiner sozialdemokratischen Partei SDSM bei der landesweiten Kommunalwahlen am 17. Oktober 2021, bei der sich Zaev, Nikola Dimitrov und weitere Führungspolitiker der SDSM anti-bulgarischer Ressentiments der Kommunismuszeit bedienten, kündigte Zaev – wie von ihm für diesen Fall angekündigt – am Abend der am 31. Oktober erfolgten Stichwahlen den Rücktritt von seinen Ämtern als Ministerpräsident und Parteivorsitzender an. Da Zaev seinen Rücktritt bis zum 8. November nicht ins Parlament einbrachte, brachte die größte oppositionelle Partei VMRO-DPMNE ein Misstrauensvotum ein. Am Tag darauf entschied die SDSM Parteiführung, die Rücktritte Zaevs als Ministerpräsident und Parteivorsitzender zu verschieben, um die Mehrheit der Partei im Parlament nicht zu gefährden.

Staat und Politik

Amtsträger in der Exekutive
  • Staatspräsident: Stevo Pendarovski
  • Ministerpräsident: Dimitar Kovačevski (SDSM)
  • Stellvertretende Ministerpräsidenten:
    • Artan Grubi
    • Fatmir Bytyqi
    • Bojan Maricic
    • Slavica Grkovska
  • Finanzminister: Fatmir Besimi
  • Außenminister: Bujar Osmani (BDI)
  • Verteidigungsministerin: Slavjanka Petrowska
  • Innenminister: Oliver Spasovski (SDSM)
  • Justizminister: Nikola Tupancheski
  • Minister für Transport und Kommunikation:
    Blagoj Bochwarski
  • Wirtschaftsminister: Kreshnik Bekteshi
  • Landwirtschaftsminister: Ljupčo Nikoloski (SDSM)
  • Gesundheitsminister: Bekim Sally
  • Bildungsminister: Jeton Shaqiri
  • Minister für Informationsgesellschaft und Verwaltung:
    Admirim Aliti
  • Minister für lokale Selbstverwaltung: Goran Milevski
  • Kulturministerin: Bisera Kostadinovska Stojcevska
  • Arbeits- und Sozialministerin: Jovana Trenchevska
  • Umweltminister: Nasser Nuredini
  • Minister für ausländische Investitionen: Bill Pavleski
  • Minister ohne Geschäftsbereich: Xhemail Cupi
Staatspräsidenten seit 1991
(mit Parteizugehörigkeit vor Wahl)
Ministerpräsidenten seit 1991

Verfassung

Nordmazedonien ist eine Republik mit dem Regierungssystem einer parlamentarischen Demokratie. Die Verfassung wurde maßgeblich vom deutschen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts und späterem Bundespräsidenten Roman Herzog und dem französischen Präsidenten des Verfassungsrats, dem ehemaligen Justizminister Robert Badinter, ausgearbeitet und am 17. November 1991 vom mazedonischen Parlament verabschiedet. Seither schrieb man sie einige Male fort: so 1992, um ausdrücklich zu erklären, dass das Land keine territorialen Ansprüche gegenüber Nachbarstaaten erhebt und nicht in die Souveränitätsrechte anderer Staaten oder in ihre internen Angelegenheiten eingreift (im Zusammenhang mit den Verhandlungen mit Griechenland wegen des Streits um den Namen des Landes und seine internationale Anerkennung) und 2001 zwecks Einführung eines verfassungsrechtlichen Rahmens für die Umsetzung des Rahmenabkommens von Ohrid vom 13. August 2001 (Status der albanischen Sprache).

Legislative

Die Legislative wird verfassungsgemäß vom Parlament (mazedonisch Собрание Sobranie, albanisch Kuvendi) übernommen. Die maximal 123 Abgeordneten werden durch allgemeine Direktwahl für eine Legislaturperiode von vier Jahren gewählt.

Exekutive

Exekutive Aufgaben übernehmen die Regierung (maz. Vlada Влада; alb. Qeveria) und der Präsident (maz. Pretsedatel Претседател; alb. Kryetari i Shtetit). Die Regierung wird durch den Ministerpräsidenten (maz. Pretsedatel na Vladata Претседател на Владата; alb. Kryeministri) geleitet. Dieser geht als vom Präsident erwählter Kandidat ins Parlament, wo er die Mehrheit der Stimmen erreichen muss, um eine Regierung zu bilden. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der vor allem repräsentative Aufgaben hat. Er wird vom Stimmvolk auf fünf Jahre gewählt.

Parteienlandschaft

Das nordmazedonische Parteiensystem ist durch eine doppelte Polarität gekennzeichnet: einerseits eine ethnisch-nationale (mazedonisch und albanisch) und andererseits eine politische (sozialdemokratisch und konservativ). Das konservative Lager wird jedoch nur von der VMRO-DPMNE vertreten. Ebenfalls ist die VMRO-DPMNE die einzige Partei, die eine enge Anlehnung an den östlichen Nachbarn Bulgarien anstrebt. Die SDSM vertritt das sozialdemokratische Lager. Zu den größten albanischen Parteien gehören (nach Anzahl Parlamentssitze) die BDI, die PDSH und die RDK.

Politische Indizes

Politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index64,5 von 120108 von 179Stabilität des Landes: Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2021
Demokratieindex6,03 von 1073 von 167Unvollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2021
Freedom in the World Index67 von 100Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2022
Rangliste der Pressefreiheit74,3 von 10038 von 180Zufriedenstellende Lage für die Pressefreiheit
100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
2023
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)39 von 10087 von 1800 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2021

Innenpolitik

Die Innenpolitik ist stark durch den Konflikt zwischen den beiden größten Nationalitäten geprägt, den Mazedoniern und den Albanern. Nordmazedonien hatte auf internationalen Druck im Kosovokonflikt 1999 rund 380.000 Flüchtlinge aus dem Kosovo aufgenommen, was das brüchige ethnische Gefüge im Land für eine Weile änderte. Die meisten kehrten nach Ende des Krieges wieder zurück in ihre Heimat, doch die Situation löste auch in Unruhen in der großen albanischsprachigen Bevölkerung in Nordmazedonien aus. Seit dem Frühjahr 2001 verstärkte sich der Konflikt nach der Bildung einer neuen militanten albanischen Organisation (Ushtria Çlirimtare Kombëtare). Durch das Engagement des Präsidenten Boris Trajkovski, der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten konnte im Rahmenabkommen von Ohrid vertraglich ein Ausgleich zwischen den Volksgruppen und eine Entwaffnung der militanten Albaner erreicht werden.

Ein wesentlicher Streitpunkt ist unter anderem die gesetzliche Regelung zur Verwendung der albanischen Sprache. Mit dem Rahmenabkommen von Ohrid, das die bewaffneten Auseinandersetzungen im Jahr 2001 beendete, waren die Grundlagen für eine solche gesetzliche Regelung gelegt worden. Nach sieben Jahren wurde ein Gesetz verabschiedet, das Albanisch als (zweite) Amtssprache in den Gemeinden festlegt, in denen mindestens 20 Prozent Albaner leben. Zudem werden alle Unterlagen des Parlaments ins Albanische übersetzt, allerdings finden die Aussprachen im Parlament immer noch nur auf Mazedonisch statt. Nachdem dieses Gesetz zunächst auf große Zustimmung stieß, forderten im Sommer 2009 zwei oppositionelle Albanerparteien die vollständige Gleichberechtigung des Albanischen als Amtssprache im ganzen Land (als Vorbild gilt die Schweiz).

Wegen des Namensstreits verhinderte Griechenland im April 2008 die von Nordmazedonien erwünschte Beitrittszusage der NATO. Es kam zu einer Koalitionskrise und zur Auflösung des Parlaments. Bei der Parlamentswahl am 1. Juni 2008 errang die VMRO-DPMNE mit 48 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit der Mandate, sie regiert zusammen mit dem albanischen Koalitionspartner Demokratische Union für Integration (albanisch Bashkimi demokratik për integrim, BDI), der 10 Prozent der Stimmen erhielt. Der bisherige Koalitionspartner der VMRO-DPMNE, die sich ebenfalls als Partei der Albaner verstehende Albanische Demokratische Partei (albanisch Partia demokratike shqiptare, PDSH), ging in die Opposition. Das Parlament wählte am 26. Juli 2008 Nikola Gruevski wieder zum Ministerpräsidenten.

Immer wieder kommt es auf beiden Seiten zu gewalttätigen Übergriffen und Sabotage-Akten auf Moscheen und orthodoxe Kirchen. In der Region von Struga flammte der Konflikt auf, nachdem beim Karneval im Dorf Vevčani die Umziehenden mit Kostümen, Gesten und Parolen den Islam und dessen Bräuche in dieser Region beleidigten. Am Abend des 30. Januar 2012 wurde die orthodoxe Dorfkirche des Heiligen Nikolaus Drimeni im ethnisch gemischten Ort Labuništa im Brand gesetzt. Einige Zeugen berichteten, dass ethnische Mazedonier das Feuer gelegt hätten. Die muslimische Gemeinschaft reagierte am folgenden Tag mit einem friedlichen Protest in der Innenstadt von Struga, an dem über eintausend Menschen teilnahmen. Neben dem Mufti war auch der Bürgermeister der Gemeinde Struga zugegen, welche die beleidigenden Aktionen in Vevčani verurteilten. Im Januar 2012 entflammte wieder eine Serie von Propaganda-Aktivitäten, als Umziehende beim Karneval in Vevčani den Islam beleidigten. Am 31. Januar 2012 wurde an eine Moscheewand in Bitola ein Graffiti mit der Aufschrift „Tod den Albanern“ gemalt. Am selben Abend zündeten albanische Extremisten in einem Dorf in der Nähe von Tetovo eine orthodoxe Kirche an, sie blieb jedoch vor einem gänzlichen Abbrennen verschont, nachdem albanische Dorfbewohner und die örtliche Feuerwehr zum Löschen eintrafen.

Außenpolitik

Die Außenpolitik Nordmazedoniens ist stark durch die Bemühungen geprägt, Mitglied der Europäischen Union zu werden. Allerdings widersetzte sich der Nachbar Griechenland der Aufnahme Nordmazedoniens unter dem Namen „Republik Mazedonien“. Kennzeichnend ist das Verfolgen innenpolitischer Ziele durch außenpolitische Mittel, was insbesondere eine Folge des nach 1945 mit Erfolg betriebenen Projekts der mazedonischen Nationenbildung ist. So nutzen fast alle Parteien das Thema der „großbulgarischen Aspirationen“ und die bulgarische Besatzungsherrschaft von 1941 bis 1944 (in der die VMRO die Verwaltung in der Region stellte) als ein Mittel, um die Macht der nationalistischen VMRO-DPMNE in Grenzen zu halten.

Einer der Gründe war die Verfassung von Nordmazedonien: In Artikel 49 wurde erklärt, dass sich die Republik für den Status und die Rechte der Mazedonier in den Nachbarländern einsetzt, einschließlich der ehemaligen mazedonischen Volksgruppen (Expatriats). Dieser Artikel verpflichtete Nordmazedonien, alle Mazedonier in ihrer kulturellen Entwicklung zu fördern und ihre Bindungen an die alte Heimat zu fördern. Griechenland interpretierte dies als Ermutigung zum Separatismus gegenüber seiner Minderheit der mazedonischen Slawen und befürchtete potenzielle territoriale Ansprüche durch Nordmazedonien. Nach einer Handelsblockade durch Griechenland änderte Nordmazedonien seine Verfassung und erklärt nun ausdrücklich, dass es keine territorialen Ansprüche gegenüber den Nachbarstaaten hat. Ebenso hat Nordmazedonien aufgrund der Handelsblockade seine Flagge geändert, die ursprünglich den sechzehnstrahligen Stern von Vergina (Vergina-Sonne) zeigte, das Symbol des antiken makedonischen Staates.

1980 gab es zwischen dem damaligen Jugoslawien und Bulgarien propagandistische Auseinandersetzungen um den ethnischen Ursprung der Mazedonier. Bulgarien glaubte, sich propagandistisch gegen jugoslawische Ansprüche auf die mazedonische Provinz Bulgariens wehren zu müssen. Es handelte sich aber nur um lokale Propaganda über Radio und Zeitung, die international kaum wahrgenommen wurde. Im Zusammenhang mit diesen Spannungen wurden 1980 auch zwei bulgarische Angler von jugoslawischen Grenzsoldaten an einem Grenzbach erschossen.

Nach der Unabhängigkeit Nordmazedoniens am 15. Januar 1992 erkannte Bulgarien als erstes Land die „Republik Mazedonien“ an, und zwar unter ihrem verfassungsmäßigen Namen. Bulgarien hatte zunächst abgelehnt, die Existenz einer separaten mazedonischen Sprache anzuerkennen. Dies führte bei der Vertragsunterzeichnung zwischen beiden Ländern zu einigen Komplikationen. Bulgarien argumentierte, dass es sich bei der mazedonischen Sprache um eine künstliche Erhebung eines bulgarischen Dialektes handele und sie mit der heutigen bulgarischen Sprache in einem sprachlichen Kontinuum stehe. Bulgarien gibt den Nordmazedoniern das Recht, die bulgarische Staatsbürgerschaft zu erhalten, sofern sie eine bulgarische Herkunft nachweisen können. Davon haben bisher ungefähr 10 Prozent der Berechtigten Gebrauch gemacht, darunter der ehemalige Ministerpräsident Ljubčo Georgievski. Historisch gesehen war das Gebiet des heutigen Staates Mazedonien, seine Bevölkerung, seine Traditionen und seine Sprache eng mit der bulgarischen Geschichte verbunden.

Im Jahr 1999 legten die bulgarische und die nordmazedonische Regierung ihren jahrelangen Sprachenstreit bei, der die bilateralen Beziehungen schwer belastet hatte. Bulgarien erkannte die Eigenständigkeit der mazedonischen Sprache an, und Mazedonien verzichtete im Gegenzug auf jegliche Einflussnahme auf die mazedonische Minderheit in Bulgarien. 2009 schlug der bulgarische Außenminister Nikolaj Mladenow vor, ein Freundschafts- und Nachbarschaftsabkommen zwischen den beiden Staaten zu unterschreiben. Sein Vorschlag wurde jedoch in Skopje bis heute nicht aufgegriffen. Stattdessen wurde im Mai 2012 eine bulgarische Delegation, angeführt vom bulgarischen Botschafter, in Skopje bei einer Kranzniederlegung angegriffen. Wegen des frostigen Verhältnisses der beiden Staaten zueinander kommt auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit nicht voran. Bulgarien beklagt eine mangelnde Kommunikation Skopjes und wirft nordmazedonischen Behörden vor, bereits ausgehandelte EU-Projekte in Höhe von 6,3 Millionen Euro nicht umgesetzt zu haben. Auch der Ausbau des Paneuropäischen Verkehrskorridors VIII wird von mazedonischer Seite immer wieder verschoben. Des Weiteren sprechen Politiker, Wissenschaftler und weitere führende mazedonische Persönlichkeiten von Angehörigen einer „Mazedonischen Minderheit“, die in der Umgebung von Blagoewgrad 200.000, im gesamten Land bis 750.000 Personen stark sei, obwohl sich bei der letzten Volkszählung in 2011 nur 1.654 Bewohner (weniger als 1 % der gesamten Bevölkerung) Bulgariens als Mazedonier bekannten. Im August 2012 erklärte der Vorsitzende des Mazedonischen Weltkongresses, Todor Petrov, in einem Interview, dass es in Bulgarien keine „Mazedonische Minderheit“, sondern eine „Mazedonische Mehrheit“ gäbe. Weiter führte er die gemeinsamen historischen Ereignisse nur auf die Errungenschaft des mazedonischen Volkes zurück, bezeichnete die bestehenden Staatsgrenzen als künstlich und das Fundament des bulgarischen Staates als von Grund auf mazedonisch. Im September des gleichen Jahres mahnte der EU-Kommissar für Erweiterung Štefan Füle die mazedonischen Politiker wegen der zunehmenden Probleme und fehlenden Zusammenarbeit mit Bulgarien an. Im Dezember des gleichen Jahres entzog die bulgarische Regierung Nordmazedonien wegen der fehlenden Zusammenarbeit, des Projektes Skopje 2014 und des Umgangs mit der bulgarischen Minderheit in Nordmazedonien die Unterstützung und sprach sich gegen ein konkretes Datum für den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen aus. Am 1. August 2017 wurde der Freundschaftsvertrag mit dem Nachbarland unterzeichnet.

Serbien sieht seinen südlichen Nachbarn kritisch, weil sich Nordmazedonien von Jugoslawien abspaltete und im Kosovo-Konflikt auf Seiten der NATO stand. Wegen dieser Umstände ist die nordmazedonische Politik vor allem auf Beschwichtigung ausgelegt. Neben einer Heranführung des Landes an einen Beitritt zur Europäischen Union hat das Land wichtige Beziehungen zu den USA hergestellt. So war Nordmazedonien mit einem kleinen Truppenkontingent am Irakkrieg beteiligt. Die US-Regierung erkannte das Land kurz nach den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen im November 2004 daraufhin unter dem Namen „Republik Mazedonien“ an. Dies führte sofort zu einem Eklat in Griechenland und der US-Botschafter in Athen wurde ins griechische Außenministerium einbestellt. Die EU hat allerdings Griechenland zugesichert, dem US-amerikanischen Beispiel nicht folgen zu wollen. Im Oktober 2019 verhinderte ein Veto Frankreichs die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit Nordmazedonien und Albanien.

Albanien verlangt seit der Unabhängigkeit Nordmazedoniens die Wahrung der Rechte der albanischen Minderheit in Nordmazedonien. In Albanien wiederum existiert eine mazedonische Minderheit im Gebiet des Prespa-Sees mit einer mazedonischsprachigen Schule. Die Mazedonier Albaniens sind in einer eigenen politischen Partei organisiert.

Seit 2019 diskutiert Nordmazedonien mit Serbien und Albanien über einen gemeinsamen Wirtschaftsraum, der ab 2023 unter dem Namen Open Balkan Realität werden soll.

Militär

Nordmazedonien unterhält ein Freiwilligenheer mit rund 10.000 Soldaten, das durch Mobilmachung der Reserve um weitere 21.000 Mann verstärkt werden kann. Der Verteidigungsetat betrug 2012 rund 130 Millionen Euro. Am 6. Februar 2019 unterzeichneten Außenminister Dimitrow und Vertreter der NATO-Staaten das Beitrittsprotokoll. Seit dem 27. März 2020 ist Nordmazedonien das 30. NATO-Mitglied.

Wirtschaft

Inflationsrate und Wirtschaftswachstum (Stand: 2020)
Jahr Inflationsrate BIP-Wachstum
2021 3,2 % 4,0 %
2020 1,2 % −6,1 %
2019 0,8 % 3,9 %
2018 1,5 % 2,7 %
2017 1,4 % 1,1 %
2016 −0,2 % 2,8 %
2015 −0,3 % 3,9 %
2014 −0,3 % 3,6 %
2013 2,8 % 2,9 %
2012 3,3 % −0,5 %
2011 3,9 % 2,3 %
2010 1,5 % 3,4 %
2009 −0,7 % −0,4 %
2008 8,3 % 5,5 %

Die damalige SR Mazedonien war innerhalb der SFR Jugoslawien eines der wirtschaftlich rückständigsten Gebiete mit nur wenigentwickelter Industrie und geringen Rohstoffvorkommen. Im Jahr 2000 wurden immer noch 9,7 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in der Landwirtschaft erwirtschaftet und 31,6 % in der Industrie. Die Arbeitslosenquote, die 2014 noch bei rund 28 % gelegen hatte, sank bis Juli 2020 auf 16,7 %. Das Bruttoinlandsprodukt des Landes betrug im Jahr 2015 laut Schätzungen zirka 8,9 Milliarden Euro, das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf rund 4270 Euro. Die Inflation lag 2016 bei −0,2 %. Für das Jahr 2017 wird von 1,7 % ausgegangen. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Nordmazedonien Platz 82 von 141 Ländern (Stand 2019). Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2020 Platz 41 von 180 Ländern.

Das Land litt unter den typischen Problemen eines postsozialistischen Staates, z. B. einer ausgeprägten Korruption, einem zu großen Beamtenapparat und der Ineffizienz der industriellen Betriebe sowie der wirtschaftlichen Blockade durch Griechenland. Nach Ansicht der EU-Kommission in ihrem Fortschrittsbericht 2009 sind diese Probleme durch die Reformpolitik behoben.

Die Arbeitslosenquote wird 2017 mit 23,7 % angegeben und liegt damit sehr hoch. Für Jugendliche betrug sie sogar 46,9 %. Die hohe Arbeitslosigkeit stellt eines der wirtschaftlichen Hauptprobleme dar. Das Handelsbilanzdefizit ist hoch, die Einfuhren übertreffen die Ausfuhren um über 70 %. Ausgeglichen wird das Handelsbilanzdefizit überwiegend durch Transferzahlungen der im Ausland lebenden Albaner und Mazedonier.

Größter Direktinvestor im Lande ist Griechenland, dann folgen die Republik Zypern und Bulgarien. Im Prozess der Privatisierung wurden die größten und profitabelsten Unternehmen des Landes bereits verkauft. Verblieben sind zahlreiche unrentable Unternehmen und Sanierungsfälle. Um ausländische Investoren dennoch anzulocken, führte Nordmazedonien zum 1. Januar 2007 eine sogenannte Flat Tax nach dem slowakischen Vorbild ein. Der Steuersatz beträgt für natürliche Personen und Körperschaften einheitlich 12 % und wird ab 2008 auf 10 % gesenkt. Thesaurierte (also einbehaltene) Gewinne werden überhaupt nicht besteuert.

Wichtige Exportprodukte sind Nahrungsmittel, Getränke (v. a. Wein) und Tabak sowie Eisen und Stahl. Die bedeutendsten Zielländer sind Serbien (31,4 %), Deutschland (19,9 %), Griechenland (8,9 %) und Kroatien (6,9 %). Den größten Anteil am Import nach Nordmazedonien haben Griechenland (15,4 %), Deutschland (13,1 %), Serbien (10,4 %), Slowenien (8,6 %) und Bulgarien (8,1 %).

Der Staatshaushalt 2016 sieht umgerechnet Einnahmen von 2,889 Mrd. Euro und Ausgaben von umgerechnet 3,199 Mrd. Euro vor. Das Defizit würde dann 309 Mio. Euro bzw. 3,2 % des für 2016 erwarteten Bruttoinlandsproduktes betragen.

Im Jahr 2016 betrug die Staatsverschuldung 4,0 Mrd. US-Dollar oder 36,7 % des BIP.

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Energie

Der größte Stromerzeuger Nordmazedoniens ist die Firma Elem AD. Die beiden Kohlekraftwerke in Bitola und Oslomej deckten Stand 2001 mit ihren Kapazitäten von 675 und 125 Megawatt etwa 80 % der Stromerzeugung ab, 16 % entfallen auf die Wasserkraftwerke in Raven, Vrutok, Kozjak, Vrben, Spilje, Globocica und Tikves mit einer gemeinsamen Kapazität von 530 Megawatt. Zu Spitzenverbrauchszeiten kam zusätzlich das Ölkraftwerk Negotino mit einer Leistung von 210 Megawatt zum Einsatz.

Verkehr

Schiene

Hauptverkehrsachse ist das in Richtung Südost-Nordwest verlaufende breite Vardar-Tal mit der wichtigsten Eisenbahnstrecke der staatlichen Eisenbahngesellschaft Makedonski Železnici (MŽ), die von Tabanovce an der serbischen Grenze über Skopje nach Gevgelija an der griechischen Grenze führt. Von dieser Hauptader zweigen drei nicht elektrifizierte Linien ab. Die Länge des normalspurigen Eisenbahnnetzes beträgt 925 km, hinzu kommen zwei kleine Schmalspurbahnen.

Straße

Das gesamte Straßennetz umfasste 2014 etwa 14.182 km, wovon 9633 km asphaltiert sind.

Im Straßenverkehr verlaufen die wichtigsten Ströme entlang des Vardar. Die hier verlaufende Autobahn M-1 verbindet die Hauptstadt Skopje mit Belgrad und dem griechischen Hafen Thessaloniki. Die M-4 ist die neue Stadtumfahrung von Skopje und führt dann nach Westen (Tetovo) und südlich bis Gostivar, darüber lief der Nachschub der NATO nach Kosovo.

Zu Zeiten des Handelsembargos durch Griechenland und während des Kosovokonfliktes kam es zu Einschränkungen im Transitverkehr. Obwohl dadurch die Abhängigkeit von den Nachbarn im Norden und Süden sichtbar wurde, geht der Ausbau der Ost-West-Verbindungen mit Albanien und Bulgarien nur langsam voran.

Luft

Internationale Flugverbindungen bestehen von Skopje und von Ohrid aus.

Kultur

In Nordmazedonien gibt es beträchtliche Unterschiede zwischen vielen Landesteilen. Vor allem ist das auf die verschiedenen Ethnien zurückzuführen, die jeweils ihre eigenen Kulturen „leben“ und selbstständige Kulturräume bilden. Zudem spielt die Religion eine Rolle, da das Land durch das orthodoxe Christentum und den Islam geprägt ist. Doch es gibt vielerorts eine Art „Symbiose“, wo die Kulturen sich zum Teil vermischt oder andere beeinflusst haben. Diese Gegenden befinden sich vor allem dort, wo die Bevölkerung ethnisch heterogen ist.

Aus diesem Grund kann man Nordmazedonien in folgende Kulturräume unterteilen: ethnisch-mazedonisch, albanisch, türkisch, Romani, serbisch, bosniakisch und walachisch. Im Folgenden wird jedoch größtenteils nur auf die ethnisch-mazedonische Kultur eingegangen, für die anderen siehe albanische, Roma-, serbische und rumänische (walachische) Kultur.

Küche

Die zur Balkanküche gehörende mazedonische Küche basiert auf dem in den Hoch- und Flussebenen angebauten Getreide, vor allem Weizen und Mais, im Südosten des Landes auch auf Reis. Wie die Küchen anderer Länder der Balkanhalbinsel war die mazedonische Küche über Jahrhunderte orientalischen und mediterranen Einflüssen ausgesetzt.

Bei der Viehzucht spielen Rinder, Schafe und Schweine die wichtigste Rolle, außerdem gibt es Ziegen und Wild. Die bedeutendsten Fruchtsorten sind Apfel, Birne, Kirsche, Melone, Aprikose, Pfirsich, Feige, Wassermelone und Pflaume. Auch Esskastanien, Mandelbäume, Walnüsse, Haselnüsse und vor allem Trauben wachsen hier.

In den Gewässern im Südwesten Nordmazedoniens leben viele Fischarten, unter denen die Ohridforelle und der kleine Barbengründling zu den Spezialitäten der dortigen Küche zählen.

Durch die nicht immer besten vegetativen und klimatischen Voraussetzungen wachsen im Land vor allem hitzebeständige und nicht viel Wasser brauchende Gemüsesorten, beispielsweise Kartoffeln, Zwiebeln, Kraut, Karotten, Knoblauch, Spinat oder Erbsen. In vielen Hausgärten, aber auch in landwirtschaftlichen Betrieben werden auch andere Sorten kultiviert, die mehr Wasser und auch Sonnenschutz brauchen, hierzu zählen Tomaten, Paprika, Gurken und Auberginen.

Fleisch ist bei vielen Gerichten eine beliebte Beilage. Oft anzutreffen sind Gerichte mit Rind, Kalb, Lamm, Schwein und regional auch Fisch. Sonnenblumenöl und Butter (vor allem in hohen Lagen) dominieren als Speisefett, in den Regionen im Südwesten und Süden wird oft auch Olivenöl gebraucht. Zu den beliebtesten Gewürzen zählen Salz, Schwarzpfeffer, Zucker, Vegeta, Rosmarin, Petersilie und je nach Region auch Basilikum, Majoran und Koriander. Auch Kümmel, Dill und Chilipulver sind in Nordmazedonien anzutreffen.

Vorspeisen

Fleischspezialitäten

Backwaren

Eintöpfe und Gemüse-Gerichte

Käse

Desserts

Getränke

Sport

Neben Fußball ist Handball die wichtigste Mannschaftssportart im Land. Die EHF Champions League konnte von zwei Mannschaften aus Skopje gewonnen werden, bei den Frauen 2002 von Kometal Gjorče Petrov Skopje und bei den Männern 2017 und 2019 von RK Vardar Skopje. Die Handball-Europameisterschaft der Frauen fand im Jahr 2008 in Nordmazedonien statt. Austragungsorte waren Skopje und Ohrid. Die nordmazedonische Frauen-Handballnationalmannschaft erreichte dabei den siebten Platz.

Die nordmazedonische Fußballnationalmannschaft konnte sich überraschend für die EM 2021 qualifizieren, was die erste Teilnahme an einem großen Turnier überhaupt darstellte. In der Gruppe C traf das Team auf die Niederlande, Österreich und die Ukraine, schied jedoch mit null Punkten als Gruppenletzter aus. Am 31. März 2021 gelang dem Team eine weitere Überraschung, als es in der WM-Quali Deutschland mit 2:1 schlagen konnte.

Nordmazedonien nimmt seit 1996 bei den Olympischen Sommerspielen und seit 1998 bei den Winterspielen regelmäßig teil. Bisher konnte eine Bronzemedaille gewonnen werden – bei den Sommerspielen 2000 in der Disziplin Ringen von Mogamed Ibragimov. Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2020 kam die zweite Medaille in Silber für Dejan Georgievski in der Disziplin Taekwondo hinzu.

Special Olympics Nordmazedonien wurde 2003 gegründet und nahm mehrmals an Special Olympics Weltspielen teil. Der Verband hat seine Teilnahme an den Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin angekündigt. Die Delegation wird vor den Spielen im Rahmen des Host Town Programs von Oldenburg und Hatten betreut.

Feiertage

Die offiziellen Feiertage im Jahr 2015 waren folgende:

  • 1. Januar: Neujahrsfest
  • 6. Januar: Tag vor Weihnachten (nur für Orthodoxe)
  • 7. Januar: (orthodoxe) Weihnachten
  • 19. Januar: Theophanie (nur für Orthodoxe)
  • 27. Januar: Gedenktag für Sava von Serbien (nur für Serben)
  • 6. April: Osterfest (nur für Katholiken)
  • 8. April: Internationaler Tag der Roma (nur für die Roma)
  • 10. April: Karfreitag (nur für Orthodoxe)
  • 13. April: (orthodoxes) Osterfest
  • 1. Mai: Tag der Arbeit
  • 23. Mai: Nationaler Tag der Aromunen (nur für Aromunen)
  • 24. Mai: „Tag der slawischen Pädagogen“ von St. Kyrill und Method
  • 25. Mai: Ruhetag nach St. Kyrill und Method
  • 29. Mai: Pfingsten (nur für Orthodoxe)
  • 17. Juli: Fest des Fastenbrechens
  • 2. August: Tag der Republik
  • 3. August: Ruhetag nach Tag der Republik
  • 28. August: Mariä Himmelfahrt (nur für Orthodoxe)
  • 8. September: Tag der Unabhängigkeit
  • 23. September: Jom Kippur (nur für Juden)
  • 24. September: Islamisches Opferfest (nur für Muslime)
  • 28. September: Internationaler Tag der Bosniaken (nur für Bosniaken)
  • 11. Oktober: Tag des Volksaufstands
  • 12. Oktober: Ruhetag nach dem Tag des Volksaufstands
  • 23. Oktober: Tag des Mazedonischen Revolutionären Kampfes
  • 1. November: Allerheiligen (nur für Katholiken)
  • 22. November: Tag des Albanischen Alphabets (nur für Albaner)
  • 8. Dezember: Tag von St. Klement von Ohrid
  • 21. Dezember: Tag des Türkischen Unterrichts (nur für Türken)
  • 25. Dezember: (katholische) Weihnachten (nur für Katholiken)

Literatur

Bis 1944 wurden die slawischen Mundarten auf dem Gebiet des heutigen Nordmazedoniens als bulgarische Dialekte eingestuft. Das Erbe der von der europäischen Romantik beeinflussten Brüder Dimitar Miladinow (1810–1862) und Konstantin Miladinow (1830–1862), die sich um die Sammlung der oralen Überlieferung und Folklore in der Region Mazedonien im Dialekt ihrer Heimat Struga verdient gemacht haben, wird daher sowohl von der bulgarischen als auch von der mazedonischen Literatur in Anspruch genommen. Die slawophilen Brüder machten sich durch ihren Einsatz für die Ernennung slawischer Bischöfe sowohl die griechisch-orthodoxen Bischöfe als auch die osmanische Verwaltung zum Feind und starben in Istanbul im Gefängnis. Die Abende der Poesie in Struga am Geburtsort der Brüder Miladinow gehören weltweit zu den ältesten ihrer Art.

Erste bleibende Anfänge einer von der bulgarischen differenzierten Literatur, stellen die Werke der Teilnehmer des in der zweiter Hälfte der 1930er Jahre in der bulgarischen Hauptstadt Sofia entstandenen „mazedonischen Literaturkreis“ dar. Dem Literaturkreis, der unter dem Einfluss der Kommunistischen Internationale und Bulgarischen Kommunistischen Partei stand und von letztere aktiv geleitet wurde, gehörten unter anderem Kole Nedelkovski, Wenko Markowski, Dimitar Mitrev, Georgi Abadschiew, Dimitar Zaforovski, Anton Welikow und Nikola Wapzarow an. Einige von ihnen nahmen mit der Gründung des Sozialistische Jugoslawische Teilrepublik Mazedonien eine zentrale Rolle bei der Bildung und Ausbreitung der mazedonischen Literatur ein.

Prosa und Lyrik

Erst seit 1945 wurde das Mazedonische auf Basis der westlichen Dialekte des Landes standardisiert und fixiert. International bekannt und in viele Sprachen übersetzt wurden nach 1990 Werke von Vlada Urošević (* 1934) (Meine Cousine Emilia, 1994, dt. 2013). Zahlreiche Jugendbücher verfasste Savo Kostadinovski (* 1950). Zu den jüngeren, nach 1990 aktiven Autoren gehören der in Rumänien geborene Erzähler Ermis Lafazanovski (* 1961), Lidija Dimkovska (* 1971) sowie Nikola Madzirov (* 1973) und die seit 1999 in Deutschland lebende Verica Tričković, die Lyrik und Erzählungen publiziert. Petre M. Andreevski (1934–2006) verfasste mit Pirej (1980; dt. „Quecke“, 2017) einen stilistisch zwischen Realismus, Symbolismus und Postmoderne angesiedelten Roman über das bäuerliche Mazedonien in den Kriegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Titel soll die Hartnäckigkeit und den Stoizismus des makedonischen Volkes symbolisieren, das einem Unkraut gleich immer wieder wachse.

Der Sonderband Nordmazedonien der Zeitschrift Literatur und Kritik enthält eine wenig aussagefähige Auswahl von Texten und Gedichten. Eine Anzahl nordmakedonischer Autoren wie Kim Mehmeti (* 1955) schreiben auch in albanischer Sprache. Eine von Blagoja Risteski Platnar (1949–2004) 2001 herausgegebene Anthologie von Texten in mazedonischer und albanischer Sprache („Das Haus am Ende des Dorfes: Zeitgenössische Erzählungen aus Mazedonien“) bietet nur eine minimale Auswahl der Arbeiten von fünf Autoren.

Theater

Der bulgarisch-makedonische Dramatiker Wojdan Tschernodrinski gilt als derjenige, der den Grundstein des mazedonischen Theaters und der dramatischen Künste gelegt hat. Zu seinem bekanntesten Werk gehört das Theaterstück Makedonska Kărvava Svadba (dt.: „Blutige makedonische Hochzeit“) aus dem Jahr 1900, welches später im jugoslawischen Mazedonien verfilmt wurde. Allerdings wurde dabei im Text überall das Wort „bulgarisch“ durch „christlich“ oder „mazedonisch“ ersetzt. Das erste Drama im mazedonischen Dialekt (Ilinden, 1923) verfasste der makedonisch-bulgarische Revolutionär Nikola Kirov-Majski (1880–1962) aus Kruševo im heutigen Nordmazedonien über den anti-osmanischen Ilinden-Aufstand von 1903. Auch Kirov-Majski verstand sich jedoch als Bulgare und lebte im bulgarischen Exil. Gane Todorovski (1929–2010) veröffentlichte seit 1951 Gedichtbände und literaturwissenschaftliche Schriften über die Literatur der bulgarischsprachigen Muslime Mazedoniens.

Das 1927 errichtete prächtige Theater in Skopje wurde beim Erbeben 1963 zerstört und konnte erst 2013 wiedereröffnet werden. Ein wichtiger Theater- und Drehbuchautor ist Dejan Dukovski, der auch durch Aufführungen seiner Stücke in Deutschland bekannt wurde.

Das Roma-Theater Pralipe wurde von Rahim Burhan (* 1949) in den 1970er Jahren in einer Zeit des Aufbruchs der Roma-Bewegung in der Roma-Siedlung Shutka in Skopje gegründet und wurde rasch bekannt. In den 1990er Jahren ging es wegen rassistischer und politischer Anfeindungen nach Deutschland, 2004 wurde es insolvent.

Medien

Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Nordmazedoniens, Makedonska Radio-Televizija (kurz MRT), betreibt neben zwei Fernsehsendern (MRT1 als Hauptsender und MRT2 für die ethnischen Minderheiten der Albaner, Türken, Serben, Roma, Aromunen und Bosniaken) auch einige Radiostationen. Radio Skopje (gegründet 1944) ist der wichtigste unter ihnen. Radio 2 überträgt Volksmusik und andere Unterhaltungssendungen. Radio 3 wird von den ethnischen Minderheiten genutzt.

Die Medieninformationsagentur ist die öffentliche Nachrichtenagentur des Landes.

Von Bedeutung sind weiter die privaten Fernsehsender Alfa TV, Sitel, Kanal 5, Telma, Naša TV und Alsat-M. Landesweit übertragende private Radiostationen sind Buba Mara, Kanal 77, Antenna 5 und Kanal 4.

Mazedonischsprachige Tageszeitungen sind Dnevnik, Nova Makedonija (gegründet 1944), Utrinski Vesnik, Vreme und Večer (staatlich). Wichtige albanischsprachige Tageszeitungen sind Fakti, Koha und Lajm. Weitere Zeitungen sind unter Liste nordmazedonischer Zeitungen aufgelistet.

Im Jahr 2020 nutzten 81 Prozent der Einwohner Nordmazedoniens das Internet.

Film

Internationale Bekanntheit erlangten die Filme Vor dem Regen (1994) von Milčo Mančevski, Der Tag, als Stalins Hose verschwand (2004) von Ivo Trajkov, Land des Honigs (2019) von Tamara Kotevska und Ljubomir Stefanov sowie Gott existiert, ihr Name ist Petrunya (2019) von Teona Strugar Mitevska.

Siehe auch

Literatur

  • Benjamin Langer: „Fremde, ferne Welt“. Mazedonienimaginationen in der deutschsprachigen Literatur seit dem 19. Jahrhundert, transcript, Bielefeld 2019.
  • Walter Lukan (Hrsg.): Makedonien. Geographie – Ethnische Struktur – Geschichte – Sprache und Kultur – Politik – Wirtschaft – Recht. (= Österreichische Osthefte. 40, 1/2). Wien u. a. 1998.
  • Židas Daskalovski: The Macedonian Conflict of 2001. Problems of Democratic Consolidation. Libertas Paper 56. Libertas, Sindelfingen 2004, ISBN 3-921929-16-4.
  • Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus. BoD, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-0977-0.
  • Hans-Lothar Steppan: The Macedonian Knot. The Identity of the Macedonians, as revealed in the Development of the Balkan League 1878–1914. Peter Lang, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-631-56067-9.
  • Heinz Willemsen: Das politische System Makedoniens. In: Wolfgang Ismayr: Die politischen Systeme Osteuropas. 3., aktualisierte und erw. Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-16201-0, S. 967–1003.
  • Henri Bohnet, Daniela Bojadzieva: Vergangenheitsaufarbeitung auf dem Balkan – Der Lustrationsprozess in Mazedonien, KAS-Auslandsinformationen 01/2011, Berlin 2011, S. 62–75.
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Einzelnachweise

  1. MAKStat. Staatliches Statistik Büro der Republik Nordmazedonien, 2022, abgerufen am 26. Mai 2022 (englisch).
  2. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 26. Mai 2022 (englisch).
  3. World Economic Outlook Database April 2022. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2022, abgerufen am 26. Mai 2022 (englisch).
  4. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2021/2022. United Nations Development Programme, New York 2022, ISBN 978-92-1001640-7, S. 273 (englisch, undp.org [PDF]).
  5. Official Journal of the European Communities: Provisorischer Code, der die endgültige Benennung des Landes nicht berührt, die nach Abschluss der laufenden Verhandlungen innerhalb der VN festgelegt wird.
  6. Artikel 7 der Verfassung Nordmazedoniens
  7. North Macedonia Census Reveals Big Drop in Population. In: Balkan Insight. 30. März 2022, abgerufen am 1. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  8. 1 2 Website des Europarates
  9. 1 2 Der kleine Anfangsbuchstabe des Wortes „former“ in der englischen Bezeichnung sollte laut UN der Tatsache Rechnung tragen, dass es sich bei dieser Bezeichnung um ein Provisorium handelt. Vgl. Simon Price, Peter Thonemann: The Birth of Classical Europe, London 2010, S. 141.
  10. NATO-Codes auf laenderdaten.de
  11. Auswärtiges Amt: Auswärtiges Amt – Nordmazedonien. Abgerufen am 10. Juni 2019.
  12. Mazedonien soll künftig „Republik Nord-Mazedonien“ heißen. In: Spiegel Online. 12. Juni 2018, abgerufen am 13. Juni 2018.
  13. Mazedonien heißt nun offiziell Nordmazedonien. In: welt.de. 12. Februar 2019.
  14. Mazedonien: Mazedonisches Parlament beschließt Namensänderung. Abgerufen am 11. Januar 2019.
  15. Athener Parlament billigt Mazedonien-Abkommen. In: Tagesspiegel Online. 25. Januar 2019, abgerufen am 25. Januar 2019.
  16. UN-Resolution 47/225; vgl. UN, Verzeichnis der Mitgliedsstaaten und Michael C. Wood: Participation of Former Yugoslav States in the United Nations and in Multilateral Treaties, Bd. 1 (1997), S. 231–257. online
  17. Thede Kahl, Izer Maksuti, Albert Ramaj: Die Albaner in der Republik Makedonien. Fakten, Analysen, Meinungen zur interethnischen Koexistenz. In: Wiener Osteuropa Studien. Band 23. Lit Verlag, 2006, ISBN 3-7000-0584-9, ISSN 0946-7246, Die Republik Makedonien (ehemalige jugoslawische Republik Makedonien) Wichtigste Daten auf einen Blick, S. 248.
  18. SCHWARZ, U. (2012): Balkan Rivers – The Blue Heart of Europe, Hydromorphological Status and Dam Projects, Report, 151 pp. [PDF, 6,4 MB]
  19. 1 2 3 4 5 6 7 Flora und Fauna Mazedoniens (kurze Beschreibung) in: Mazedonien.com, abgerufen am 13. Februar 2012.
  20. Lynx lynx ssp. balcanicus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015. Eingestellt von: Melovski, D., Breitenmoser, U., von Arx, M., Breitenmoser-Würsten, C., Lanz, T., 2015. Abgerufen am 31. Mai 2020.
  21. Bureau of Ecological Studies (2007): Karte 9 zum Grünen Band Europas (Memento vom 28. Juni 2014 im Internet Archive) [PDF]
  22. North Macedonia Census Reveals Big Drop in Population. In: Balkan Insight. 30. März 2022, abgerufen am 1. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  23. Volkszählung Mazedonien 2002. (PDF) State Statistical Office, Mai 2005, abgerufen am 16. Dezember 2012 (englisch, S. 20; 384 KB).
  24. Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 26. Mai 2022 (englisch).
  25. Life expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 26. Mai 2022 (englisch).
  26. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 26. Mai 2022 (englisch).
  27. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 26. Mai 2022 (englisch).
  28. Volkszählung Mazedonien 2002, S. 22–23
  29. Ansgar Graw: Nordmazedonien: Maas will den „größten Fehler“ der EU abfedern. Das Adjektiv „nordmazedonisch“ gibt es nicht – der Sportler, der Künstler, das Gulasch des Landes sind weiterhin „mazedonisch“. In: welt.de. Die Welt, 13. November 2019, abgerufen am 15. September 2020.
  30. Katerina Topalova: Neuschreibung der Geschichte nach Prespa. Die Bevölkerung Nordmazedoniens behielt indes das Recht, sich selbst als „Mazedonierinnen und Mazedonier“ und ihre Sprache als „mazedonisch“ zu bezeichnen. In: erstestiftung.org. Erste Stiftung, 3. September 2020, abgerufen am 15. September 2020.
  31. Statistisches Amt der Republik Mazedonien (Hrsg.): Macedonia in Figures 2012. 2012, ISSN 1409-665X, Marriages by ethnic affiliation of bride and groom, 2011, S. 15 (englisch, PDF).
  32. (Memento vom 28. September 2011 im Internet Archive)
  33. (Memento vom 25. März 2009 im Internet Archive)
  34. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Regionale Dynamik. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  35. Jordanka Telbizova-Sack: Zwischen Hammer und Amboss. Die slawischen Muslime Mazedoniens. In: Klaus Steinke, Christian Voss (Hrsg.): The Pomaks in Greece and Bulgaria. Verlag Otto Sagner, München 2007, S. 201–225.
  36. Antonija Kozewa: Der Präsident forderte eine leichtere Prozedur für die bulgarische Staatsbürgerschaft für Antragsteller aus Nordmazedonien. In: Euractiv. 21. Februar 2021, abgerufen am 10. September 2021 (bulgarisch).
  37. 1 2 siehe Artikel Gesetz zum Schutz der mazedonischen nationalen Ehre aus dem Jahr 1944 in der englischsprachigen Wikipedia
  38. Inverview. mit dem Historiker Raymond Detrez. In: Deutsche Welle. 30. November 2020, abgerufen am 6. September 2021 (aus dem maz.: In Jugoslawien, in den Republiken, in denen es während des Krieges eine umfassende Zusammenarbeit mit Deutschland und / oder seinen Verbündeten gab, nämlich Kroatien, Kosovo und Mazedonien, war die Repression nach dem Krieg groß und während Titos Regierungszeit verbreiteten die Behörden weiterhin Hass gegen den Feind. In diesem Sinne wurden die junge Menschen erzogen. Obwohl der Feind eher als ideologisch als ethnisch angesehen wurde, waren antibulgarische Ressentiments ein wichtiger Bestandteil des mazedonischen Nationalismus.): „Во Југославија, во оние републики каде постоеше широка соработка со Германија и/или нејзините сојузници за време на војната, имено Хрватска, Косово и Македонија, повоената репресија беше жестока и во текот на целиот Титов период, властите продолжија да шират омраза кон „непријателот“. Младите беа воспитани во овој дух. Иако непријателот се сметаше повеќе за идеолошки отколку за етнички, антибугарските чувства беа важна компонента на македонскиот национализам“
  39. Another Provocation! Shooting at the Bulgarian Club "Tsar Boris III" in North Macedonia. Abgerufen am 24. November 2022 (englisch).
  40. Мицкоски: Власта треба да ги затвори сите бугарски клубови (Mickoski: Die Regierung sollte alle bulgarischen Clubs schließen). In: mia.mk. Abgerufen am 24. November 2022 (mazedonisch).
  41. Another Provocation! Shooting at the Bulgarian Club "Tsar Boris III" in North Macedonia. In: novinite.com. Abgerufen am 24. November 2022 (englisch).
  42. Ж.Н.: Мицкоски ќе го „репреговара“ Договорот со Бугарија кога ќе дојде на власт (aus dem maz. Mickoski wird das Abkommen mit Bulgarien „neu verhandeln“, wenn er an die Macht kommt). In: slobodenpecat.mk. 17. Oktober 2022, abgerufen am 22. November 2022 (maz).
  43. Sofia denounces ‘hate crime’ against Bulgarian cultural official in North Macedonia. 23. Januar 2023, abgerufen am 24. Januar 2023 (englisch): „The secretary of the Bulgarian cultural club “Tsar Boris III” in Ohrid, Hristian Pendikov, was attacked and severely beaten and is currently hospitalised for treatment, MEP Andrey Kovachev (GERB, EPP) announced on Friday (20 January).“
  44. North Macedonia: Remarks by High Representative/Vice-President Josep Borrell ahead of the meeting with Foreign Minister Bujar Osmani. In: eeas.europa.eu. 31. Januar 2023, abgerufen am 1. Februar 2023 (englisch): „We condemned the attack in Ohrid, the same way the authorities in Skopje did. You did, we did – almost together, at the same time. I am reassured by the statements from your authorities that those responsible will be brought to justice. At the same time, we hear unacceptable statements made by some nationalist politicians, inciting hatred and implying violence. This can only further escalate tensions and is not conducive to an atmosphere facilitating good neighbourhood and good relations. I strongly condemn any incitement to violence. Working together to promote an atmosphere of dialogue and mutual respect is crucial because this is the European way. This is the basis on which the European Union is being built.“
  45. ECRI report on North Macedonia. ECRI Secretariat, Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz, Europarat, S. 5, 13, 15–16,, abgerufen am 20. September 2023 (englisch): „Anti-Bulgarian hate speech is also a frequent occurrence in North Macedonia according to ethnic Bulgarian interlocutors met by ECRI. A typical anti-Bulgarian stereotype used is that of labelling all Bulgarians as “fascists”.“
  46. Macedonian Parliament Boosts Albanian Language Status. In: Radio Free Europe/Radio Liberty. 11. Januar 2018, abgerufen am 14. Januar 2018 (englisch).
  47. Macedonian Culture - Religion. Abgerufen am 22. Dezember 2022 (englisch).
  48. Berna Pekesen: Expulsion and Emigration of the Muslims from the Balkans. 7. März 2012, abgerufen am 22. Dezember 2022 (englisch).
  49. Dončo Gerasimovski: Census of population, households and dwellings in the Republic of Macedonia, 2002, Final Data (Volkszählung in Mazedonien 2002, Angaben vor der Gemeindenreform von 2004; mit Religionszugehörigkeit, Muttersprache und Ethnie). (PDF-Datei) Teil 2. In: State Statistical Office. 2002, abgerufen am 6. Februar 2023 (englisch, 2,18 MB).
  50. Urban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am 26. Mai 2022 (englisch).
  51. Volkszählung 2002 (PDF; 2,3 MB), nach Städten.
  52. Macedonia: Statistical Regions & Major Settlements – Population Statistics, Maps, Charts, Weather and Web Information. Abgerufen am 2. Januar 2018 (englisch).
  53. Mimoza Troni: Westbalkan: Volkszählung mit Rechenfehlern. Mazedonien: Ämtervergabe und ethnische Zugehörigkeit. Portal für europäische Nachrichten, Hintergründe und Kommunikation Euractiv.de, 18. April 2011, archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 19. April 2011.
  54. Der Fischer Weltalmanach: Mazedonien. (Memento vom 9. August 2011 im Internet Archive)
  55. Stefan Troebst: Das makedonische Jahrhundert. Von den Anfängen der nationalrevolutionären Bewegung zum Abkommen von Ohrid 1893–2001. Ausgewählte Aufsätze, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 3-486-58050-7, S. ?.
  56. Stefan Troebst, Historical Politics and Historical “Masterpieces” in Macedonia before and after 1991. (Memento vom 10. Januar 2004 im Internet Archive) New Balkan Politics, Issue 6, 2003: … the suicide-assassin from VMRO, Vlado Cernozemski, who, on orders from Mihajlov and his ethno-national VMRO, which was defined as Bulgarian, killed the Yugoslav king Alexander I Karadzordzevic and the French Minister of Foreign Affairs Louis Bareau in Marseilles in 1934.
  57. Björn Opfer: Im Schatten des Krieges. Besatzung oder Anschluss. Befreiung oder Unterdrückung? Eine komparative Untersuchung über die bulgarische Herrschaft in Vardar-Makedonien 1915–1918 und 1941–1944. Münster 2005, S. 160.
  58. Björn Opfer: Im Schatten des Krieges. Besatzung oder Anschluss. Befreiung oder Unterdrückung? Eine komparative Untersuchung über die bulgarische Herrschaft in Vardar-Makedonien 1915–1918 und 1941–1944. Münster, 2005, S. 164.
  59. Daniel Blum: Sprache und Politik. Sprachpolitik und Sprachnationalismus in der Republik Indien und dem sozialistischen Jugoslawiens (1945–1991). Ergon Verlag, Würzburg 2002, ISBN 3-89913-253-X, S. 154 f.
  60. Hugh Poulton: Who Are the Macedonians? Hurst, London 2000, ISBN 1-85065-534-0, S. 117.
  61. Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. Beck, München 2014, S. 216.
  62. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 240.
  63. Annäherung der Republik an die EU: Der Europäische Rat in Brüssel verleiht dem Land den Status eines Beitrittskandidaten. (Memento vom 6. April 2007 im Internet Archive)
  64. Progress of EU-FYROM relations: The former Yugoslav Republic of Macedonia becomes eligible for funding under the EU Phare programme. (Memento vom 7. Juli 2007 im Internet Archive)
  65. Regierungskrise in Mazedonien. In: Neue Zürcher Zeitung, 14. März 2008.
  66. Vorgezogene Neuwahl am 1. Juni. In: Der Standard, 13. April 2008.
  67. Blutvergießen überschattet Wahl in Mazedonien.
  68. “Bombat e Zaevit, shkundin Maqedoninë” (Die Bomben von Zaev erschüttern Mazedonien). In: Albinfo.ch. 17. Februar 2015, abgerufen am 22. April 2015 (albanisch).
  69. Sinisa Jakov Marusic: Macedonia Declares Mourning For Police Killed in Gunbattles. Macedonia declared days of mourning for police killed in battles with shadowy armed formation in Kumanovo – where calm was slowly restored on Sunday. In: Balkan Insight. 10. Mai 2015, abgerufen am 10. Mai 2015 (englisch).
  70. Flüchtlingskrise: Mazedonien ruft den Notstand aus – Militär im Einsatz. In: Focus online, 20. August 2015
  71. Grenze zu Griechenland: Mazedoniens Polizei setzt Tränengas gegen Flüchtlinge ein. In: Spiegel online, 29. Februar 2016.
  72. Parlamentswahlen in Mazedonien im April 2016 Oberösterreichische Nachrichten, 2. Juni 2015
  73. Parlamentswahlen in Mazedonien auf Anfang Juni verschoben Zeit Online, 24. Februar 2016
  74. Neuwahl in Mazedonien abgesagt. In: tagesschau.de. ARD, 18. Mai 2016, abgerufen am 20. Mai 2016.
  75. Secrecy Shrouds Coalition Talks in Macedonia :: Balkan Insight. Abgerufen am 15. Februar 2017.
  76. Skopje: Bürger stürmen mazedonisches Parlament. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 15. Juli 2018]).
  77. Macedonia has a new government: What next for the crisis-ridden state? In: EUROPP. 2. Juni 2017 (lse.ac.uk [abgerufen am 15. Juli 2018]).
  78. Duell der zwei großen Parteien bei Kommunalwahlen in Nordmazedonien. In: kurier.at. 18. Oktober 2021, abgerufen am 1. November 2021.
  79. Nordmazedoniens Ministerpräsident tritt zurück. In: faz.net. 1. November 2021, abgerufen am 1. November 2021.
  80. Zeljko Trkanjec: North Macedonia’s Zaev says he will resign following local election result. euractiv.com, abgerufen am 1. November 2021 (englisch).
  81. Zaev: Ich behaupte, dass Danela Arsovska auch bulgarische Staatsbürgerin ist - ich erwarte, dass sie ihre Kandidatur zurückzieht, das ist eine Demütigung. Interview inkl. Video mit Zaran Zaev. In: www.slobodenpecat.mk. 28. Oktober 2021, abgerufen am 1. November 2021 (mazedonisch).
  82. Ivor Mickovski: Wir sind in die Falle von Sofia getappt. In: Deutsche Welle/ Nordmazedonische Sektion. 29. Oktober 2021, abgerufen am 1. November 2021 (mazedonisch).
  83. Zvetan Tomtschew: In Skopje wurde eine Bulgarin verbal gelyncht. Trud.bg, 27. Oktober 2021, abgerufen am 1. November 2021 (bulgarisch).
  84. Gavril Siracevski: SDSM: Danela Arsovska lügt die Bürger an, wenn sie über die bulgarische Staatsbürgerschaft lügen kann, lügt sie auch über andere Dinge, für wessen Interessen arbeitet sie? In: novatv.mk. 29. Oktober 2021, abgerufen am 1. November 2021 (mazedonisch).
  85. Zaev brachte sein Rücktritt im Parlament nicht ein, VMRO-DPMNE legte ein Antrag auf ein Mastraumvotum gegen die Regierung vor, Xhaferi soll spätestens am Donnerstag eine Sitzung hierfür ansetzen. In: zoom.mk. 8. November 2021, abgerufen am 8. November 2021 (mazedonisch).
  86. North Macedonia’s Prime Minister Zaev: I will Stay to Keep the Democratic Majority. In: novinite.com. Sofia News Agency, 10. November 2021, abgerufen am 10. November 2021 (englisch).
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  105. Vgl. Filip Dimitrow: Bulgaria’s Recognitions (Memento vom 22. Dezember 2008 im Internet Archive) in der Zeitschrift Foreign Policy; L. Ivanov et al. Bulgarian Policies on the Republic of Macedonia. Sofia: Manfred Wörner Foundation, 2008. 80 pp. (Dreisprachige Veröffentlichung in Bulgarisch, Mazedonisch und Englisch), ISBN 978-954-92032-2-6.
  106. L. Ivanov et al.: Bulgarian Policies on the Republic of Macedonia. Sofia: Manfred Wörner Foundation, 2008.
  107. …Николај Младенов,… понуди договор за пријателство и добрососедство меѓу двете земји што никој веќе не смее да го извади од фиока… (Memento vom 27. August 2011 im Internet Archive) Utrinski Vestnik, abgerufen am 24. August 2011.
  108. Mazedonier griffen den bulgarischen Botschafter an. In: mediapool.bg, abgerufen am 4. Mai 2012 (bulgarisch).
  109. Der bulgarische Botschafter wurde bei einer Kranzniederlegung behindert. In: Dnevnik.bg, abgerufen am 4. Mai 2012.
  110. Най-отчайващо е положението с програмата България – Македония. Тя посочи, че съседите ни не реагирали по никакъв начин на официални покани за срещи, писма и e-mail. За случаят е уведомена Европейската комисия. Бюджетът на тази програма е 6.6 млн. евро, като до момента са сключени 35 договора за 6.3 млн. евро, но поради липса на интерес от македонска страна не се изпълняват. In: mediapool.bg, abgerufen am 10. Mai 2012.
  111. Vgl.: Wolfgang Libal/ Christine von Kohl: Der Balkan. Stabilität oder Chaos in Europa, Europa Verlag, 2000, ISBN 3-203-79535-3, S. 104–110;Census 2011 (bulg.) (Memento vom 27. Juli 2013 im Internet Archive) (PDF; 1,6 MB), Nationales Statistikamt, Endergebnisse der Volkszählung von 2011, S. 23.
  112. Според процените што се правени во македонското МНР … во Бугарија има 750.000 Македонци (Memento vom 30. Juli 2013 im Internet Archive) (aus dem Mazedonischem: Nach Schätzungen des mazedonischen Außenministeriums leben in Bulgarien 750.000 Mazedonier), Onlineversion der Zeitung Dnevnik vom 15. August 2011, abgerufen am 1. September 2011
  113. In Bulgarien gibt es alles, nur Bulgaren nicht. Onlineausgabe der Tageszeitung Vecer, archiviert vom Original am 12. Oktober 2012; abgerufen am 8. August 2012 (mazedonisch, Interview mit Todor Petrov, Vorsitzender des Mazedonischen Weltkongresses): „Во Бугарија има се, само Бугари не! Во Бугарија нема македонско малцинство, затоа што Македонците се мнозинство! Во Бугарија само Ѓупците и Турците не се Македонци! Не е прашањето дали Македонците во Македонија се Бугари, …затоа што основата на Бугарија е Македонија!… бидејќи основата на „Балканите“ е Македонија! Не живееме на Балканскиот, туку сите заедно на Македонскиот Полуостров.“
  114. Füle: Die Probleme zwischen Sofia und Skopje müssen gelöst werden. Zeitschrift Vest, 18. September 2012, archiviert vom Original am 19. September 2012; abgerufen am 19. September 2012 (mazedonisch).
  115. Ist Bulgarien gegen EU-Beitritts Mazedoniens. In: Tageblatt, 10. Dezember 2012; Auch Bulgarien lehnt EU-Beitrittsgespräche mit Mazedonien ab. In: europeonline-magazine.eu, 10. Dezember 2012.
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  117. Alexandra Brzozowski: Nordmazedonien: Ein letzter Versuch gegen Frankreichs Veto. In: www.euractiv.de. 17. Oktober 2019, abgerufen am 14. Juni 2020 (deutsch).
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Koordinaten: 42° N, 22° O

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