Kathedrale, Alcázar und Archivo General de Indias in Sevilla | |
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UNESCO-Welterbe | |
Vertragsstaat(en): | Spanien |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | i, ii, iii, vi |
Fläche: | 12 ha |
Referenz-Nr.: | 383 |
UNESCO-Region: | Europa und Nordamerika |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 1987 (Sitzung 11) |
Der Alcázar von Sevilla (spanisch Reales Alcázares de Sevilla, deutsch „Königlicher Alcázar von Sevilla“) ist der mittelalterliche Königspalast von Sevilla. Die Anlage hat eine lange, bis in maurische Zeit zurückreichende Baugeschichte und wird bis heute von der spanischen Königsfamilie als offizielle Residenz genutzt, wenn sich diese in Sevilla aufhält.
Schloss
Der Alcázar wurde ursprünglich als maurisches Fort angelegt, später erweiterte man die Anlage mehrfach bis hin zum Palast. Die Almohaden waren die ersten, die an dieser Stelle einen Palast, den Al-Muwarrak, errichteten. Der Großteil der modernen Anlagen wurde ab 1364 auf den maurischen Ruinen für Peter I. gebaut. Der Palast ist eines der am besten erhaltenen Beispiele für die Mudéjar-Architektur, die unter christlicher Herrschaft entstandenen Bauten mit islamischem Einfluss. Spätere Monarchen erweiterten den Alcázar, wodurch noch weitere Baustile Eingang in den Komplex fanden. So entstanden z. B. unter den Katholischen Königen, Karl V. und Philipp II. Bauten mit gotischen Elementen, die in starkem Kontrast zu der dominierenden Mudéjar-Architektur stehen.
Zu den Kunstgütern zählt das Gemälde Die Jungfrau der Seefahrer eines Flügelaltars für die Kapelle in der Casa de Contratación.
Gärten
Die Gartenanlagen des Alcázar gehen zurück auf Gestaltungen zur Zeit Karl V. Sie nahmen ursprünglich eine größere Fläche ein als heute. Mehrere Entwicklungsphasen können abgegrenzt werden. Die kleinteilige Gliederung ergibt sich durch Mauern, die Schutz gegen heiße Winde gewähren. Zahlreiche Bauwerke und Statuen schmücken die Gärten, darunter der auf ein maurisches Bauwerk zurückgehende Pavillon Karl V. Der heutige Irrgarten stammt aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Die Gärten sind, wie der Palast, weitestgehend zugänglich, lediglich der parkseitige Flügel des Palacio de Pedro I und der angrenzende Garten sind als Privatwohnung der Königsfamilie abgesperrt.
Galerie
- König Peters Palast vom Patio de la Monteria aus gesehen
- Patio de las Doncellas
- Patio vor der Restaurierung
- Arkadengang des Alcázars
- Salón de Embajadores
- Im Garten des Alcázars
- Gärten von der Galeria del Grutesco aus gesehen
Film
- Magische Gärten. Alcázar. Dokumentarfilm, Frankreich, 2017, 25:49 Min., Buch und Regie: Simon Watel, Produktion: Bo Travail!, arte France, Reihe: Magische Gärten (OT: Jardins d'ici et d'ailleurs), Erstsendung: 2. April 2018 bei arte.
Filmkulisse
Die Gärten des Palastes werden u. a. als Drehort für die Wassergärten von Dorne in der Fernseh-Serie Game of Thrones genutzt.
Literatur
- Michael Kassar: Maurische Architektur und Kultur in Andalusien am Beispiel des Real Alcázar von Sevilla. BoD, Norderstedt 2011, ISBN 978-3-7357-3772-4.
- Henry Inigo Triggs: Garden craft in Europe. B. T. Batsford, London 1913, S. 278–282, Digitalisat von Internet Archive.
Weblinks
- Video: Magische Gärten. Alcázar. In: arte.tv. 2. April 2018, online-Video abrufbar bis zum 31. Mai 2018
- Offizielle Webseite (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ The royal sites. In: casareal.es, aufgerufen am 5. April 2018, (englisch).
Koordinaten: 37° 23′ 2″ N, 5° 59′ 29″ W