Die Aldobrandinische Hochzeit, so genannt nach dem ersten Besitzer, Kardinal Cinzio Passeri Aldobrandini, ist ein römisches Freskogemälde aus augusteischer Zeit.
Es wurde 1606 (nach anderen Quellen 1605) in der Nähe der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom in den ehemaligen Gärten des Maecenas gefunden und befindet sich seit 1818 in der Sammlung der vatikanischen Bibliothek, die heute ein Teil der Vatikanischen Museen ist (Inv. 79631).
In der Mitte des Bildes sieht man die Brautkammer, die Braut verschleiert auf dem Brautlager sitzend, neben ihr die Göttin der Überredung (Peitho) als Brautmutter und eine Jungfrau mit Schale und Salbgefäß. In einem hinteren Gemach befinden sich Frauen, die das Brautbad vorbereiten. Rechts, dicht vor dem Brautgemach, sitzt auf einer Estrade der wartende Bräutigam, während die Musen den Brautgesang anstimmen.
Johann Joachim Winckelmann sah in dem Bild eine Darstellung der Hochzeit von Peleus und Thetis.
Literatur
- Carl August Böttiger: Die Aldobrandinische Hochzeit, eine archäologische Ausdeutung. Nebst einer Abhandlung über dies Gemälde von Seiten der Kunst betrachtet von H. Meyer. Mit einem Kupfer. Walther, Dresden 1810, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10221114-5
- Aldobrandinische Hochzeit. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 308.
- Giulia Fusconi: La fortuna delle “Nozze Aldobrandini”. Dall’Esquilino alla Biblioteca Vaticana. Biblioteca Apostolica Vaticana, Città del Vaticano 1994, ISBN 88-210-0708-1.
- Frank G. J. M. Müller: The Aldobrandini wedding. Gieben, Amsterdam 1994, ISBN 90-5063-266-1.
- Johannes Rößler: Die Aldobrandinische Hochzeit als gemalte Farbentheorie. Kopierpraxis und Notation in Hinblick auf Goethes Farbenlehre. In: Martin Dönike, Jutta Müller-Tamm, Friedrich Steinle (Hrsg.): Farben der Klassik. Wissenschaft – Ästhetik – Literatur (Schriftenreihe des Zentrums für Klassikforschung 3). Wallstein, Göttingen 2016, S. 147–172.
- Frank Müller, Carla Benocci, Valter Proietti, Gary Vos: The so-called Aldobrandini Wedding: research from the years 1990 to 2016. FM Art Publications, Amsterdam 2019.