Alfons Hecher (* 16. Oktober 1943 in Giggenhausen, Bayern) ist ein ehemaliger deutscher Ringer.

Werdegang

Alfons Hecher begann als Jugendlicher in Hallbergmoos, einem Ort ca. 30 km nördlich von München, wohin sich nach 1945 von München der Ringerschwerpunkt verlagert hatte, zusammen mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Lorenz mit dem Ringen. Auf regionaler Ebene erzielte er bald schöne Erfolge, konnte aber als Jugendlicher bzw. Junior noch keine nationalen Titel erringen. Bei deutschen Meisterschaften machte er erst als Erwachsener 1965 auf sich aufmerksam, als er in Frankfurt am Main deutscher Vizemeister im Halbschwergewicht, griechisch-römischer Stil, wurde. Er rang in beiden Stilarten und wurde auch in beiden Stilarten deutscher Meister. Bei internationalen Meisterschaften bevorzugte er den freien Stil. Seinen größten Erfolg errang er aber im griechisch-römischer Stil, als er bei den Europameisterschaften 1969 in Modena dritter Sieger wurde. Alfons Hecher wechselte später von SV Siegfried Hallbergmoos zum ASV Bauknecht Schorndorf und kehrte nach einigen Jahren in seine oberbayerische Heimat zurück, rang dann aber für SpVgg Freising. Auch mit über 60 Jahren war Alfons Hecher noch als Trainer aktiv und gab sein ringerisches Wissen und seine Erfahrung weiter.

Alfons Hecher hat den Beruf eines Maschinenschlossers erlernt.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, GR = griechisch-römischer Stil, HS = Halbschwergewicht, damals bis 97 kg Körpergewicht, S = Schwergewicht, damals bis 100 kg Körpergewicht, SS = Superschwergewicht, damals über 100 kg Körpergewicht)

JahrPlatzWettbewerbStilGew.-Kl.
19673.Intern. Turnier in BukarestGRShinter Per Svensson, Schweden und Niculae Martinescu, Rumänien, vor Florea Chitu und Clemens Bordaianu, beide Rumänien
19693.EM in ModenaGRSmit Siegen über Bruno Jutzeler, Schweiz, Francesco Filipponi, Italien, einem Unentschieden gegen Weltmeister Per Svensson, Schweden, und einer Niederlage gegen Gürbüz Lü, Türkei
19707.EM in Berlin-OstFSmit Sieg über Alfred Menzi, Schweiz, und Niederlagen gegen Vasil Todorow, Bulgarien, und Ahmet Ayık, Türkei
19716.WM in SofiaFSmit Siegen über Robert Zingg, Schweiz, und Daniel Vernik, Argentinien, und Niederlagen gegen Giyasettin Yilmaz, Türkei, und Schota Lomidse, UdSSR
19723.Interm. Turnier in VäxjöFShinter Gerd Bachmann, DDR und Karel Engel, CSSR
197210.EM in KattowitzFSnach Niederlagen gegen Enache Panait, Rumänien, und Gerd Bachmann, DDR
197210.OS in MünchenFSmit Sieg über Henk Schenk, USA, und Niederlagen gegen Hollogin Baianmunkh, Mongolei, und József Csatári, Ungarn
19732.Intern. Turnier in KlippanGRShinter Nikolai Balboschin, vor Ignatow, beide UdSSR

Deutsche Meisterschaften

im griechisch-römischen Stil:

JahrPlatzGew.-Kl.
19652.HShinter Heinz Kiehl, Oggersheim, und vor Günther Triebel, Frankfurt
19672.HShinter Kiehl und vor Karl Strütt, Daxlanden
19682.HShinter Kiehl und vor Djordje Lukac, Neu-Isenburg
19691.Svor Karl-Heinz Gerdsmeier, Aschaffenburg, und Heinz Eichelbaum, Witten
19702.Shinter Kiehl und vor Eichelbaum
19712.Shinter Lorenz Hecher, Hallbergmoos, und vor Eichelbaum
19753.SShinter Lorenz Hecher und Richard Wolff, Bad Reichenhall

im freien Stil:

JahrPlatzGew.-Kl.
19663.HShinter Kiehl und Horst Schwarz, Stuttgart-Untertürkheim
19672.HShinter Kiehl und vor Dieter Rast, Berlin
19682.HShinter Lukac und vor Kiehl
19691.Svor Reinhard Bock, Schorndorf, und Rast
19701.Svor Kiehl und Rast
19711.Svor Andreas Meyndt, Freiburg, und Wolfgang Gentzen, Efferen
19721.Svor Georg Vorbuchner, Bad Reichenhall, und Werner Ganda
19741.SSvor Eichelbaum und Gerd Volz, Ludwigshafen am Rhein
19752.SShinter Eichelbaum und vor Helmut Löw, Nürnberg
19793.SShinter Wolff und Gentzen

Quellen

  • Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag "Der Ringer", Niedernberg, 1991, Seiten 181, 219, 220, 230 und 231
  • Fachzeitschriften Athletik und Der Ringer aus den Jahren 1963 bis 1980
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