Das Amtsgericht Belzig war ein preußisches Amtsgericht mit Sitz in Belzig, Provinz Brandenburg.
Geschichte
Belzig war bis 1849 Sitz des Königlichen Land- und Stadtgerichtes Belzig. Ab 1849 bestand das Kreisgericht Brandenburg. Für dieses war in Belzig eine Zweigstelle (Gerichtskommission) eingerichtet. Übergeordnet war das Kammergericht als Appellationsgericht. Im Rahmen der Reichsjustizgesetze wurden diese Gerichte aufgehoben und reichsweit einheitlich Oberlandes-, Landes- und Amtsgerichte gebildet.
Das königlich preußische Amtsgericht Belzig wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 als eines von 11 Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Potsdam im Bezirk des Kammergerichtes gebildet. Der Sitz des Gerichts war die Stadt Belzig.
Sein Gerichtsbezirk umfasste den Landkreis Zauch-Belzig ohne die Teile, die den Amtsgerichten Beelitz, Brandenburg, Potsdam, Treuenbrietzen und Werder zugeordnet waren.
Am Gericht bestanden 1880 zwei Richterstellen. Das Amtsgericht war damit ein mittelgroßes Amtsgericht im Landgerichtsbezirk. Gerichtstage wurden in Niemegk gehalten.
Zum 1. Juli 1951 wurde das Amtsgericht Treuenbrietzen sowie das das Amtsgericht Beelitz in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Belzig umgewandelt. 1952 wurden in der DDR die Amtsgerichte abgeschafft und stattdessen Kreisgerichte gebildet. Belzig kam zum Kreis Belzig, zuständiges Gericht war damit das Kreisgericht Belzig. Das Amtsgericht Belzig wurde aufgehoben.
Mit dem Gesetz über die Neugliederung der Kreisgerichtsbezirke im Land Brandenburg (Brandenburgisches Kreisgerichtsbezirksgesetz – BbgKrGBG) vom 8. Dezember 1992 wurde das Kreisgericht Belzig zum Wirkung vom 1. Januar 1993 aufgehoben. Entsprechend entstand das Amtsgericht Belzig nicht neu.
Sitz
Von 1945 bis 1952 nutzte das Amtsgericht die 1910 erbaute, denkmalgeschützte Villa des Besitzers der Stärkefabrik (Bismarkstraße dann umbenannt zu Ernst-Thälmann-Straße 6).
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung, betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5. Juli 1879, GS Nr. 30., S. 423, Digitalisat
- ↑ Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung, 1880, S. 397 online
- ↑ Torsten Hartisch et al.: Übersicht über die Bestände des Brandenburgischen Landeshauptarchivs - Teil 111/1: Behörden und Institutionen in der Provinz Mark Brandenburg/im Land Brandenburg 1945–1952, S. 160, 204, Digitalisat
- ↑ GVBl. I S. 486
Koordinaten: 52° 8′ 34,3″ N, 12° 35′ 10″ O