Ana Becciu, eigentlich Ana María Becciu, (* 20. Juli 1948 in Buenos Aires) ist eine argentinische Lyrikerin und Übersetzerin.

Leben

Becciu studierte an der Universidad de Buenos Aires und der Universitat Cathólica de Barcelona und konnte dieses Studium erfolgreich mit einer Promotion und Habilitation abschließen. 1976 verließ sie Argentinien und lebte in verschiedenen europäischen Städten. Nach Studienaufenthalten in London und Paris bekam sie eine Anstellung bei den Vereinten Nationen in Genf als Übersetzerin, später wechselte sie in deren Büro nach Wien. Außerdem arbeitete Ana Becciu als literarische Übersetzerin der Schriftsteller Djuna Barnes, Allen Ginsberg und Tennessee Williams.

Später nahm Becciu einen Ruf an die Universitat Cathólica de Barcelona an und lehrt dort als „Prof. für Literatur“. Seit Winter 1976/77 lebt sie abwechselnd in Girona (Katalonien), in Espolla, im Département Loiret (Frankreich) und ihrer Heimatstadt Buenos Aires. Sie gehört außerdem der internationalen Schriftstellervereinigung P.E.N. an und setzt sich für die Aufwertung der galicischen Sprache ein.

Widerstrebend nahm sie 2003 die Herausgeberschaft der Tagebuchaufzeichnungen der ihr noch bekannten in jungen Jahren an einer Überdosis Barbituraten verstorbenen Dichterin Alejandra Pizarnik an, bei der Kritiker reklamierten, dass Becciu im Verbund mit der Schwester der Pizarniks etliche Passagen streichen ließ. „Befremdlich erscheint, dass Pizarnik ausgerechnet die damals 24-jährige Becciu mit einer solchen Aufgabe betraute, sie, die sonst nur die Freundschaft mit soliden und erfahrenen Autoren pflegte“.

Werke

als Autorin

  • Como quien acecha. Editorial de la Flor, Buenos Aires 1973.
  • Faubourg St. Denis. Barcelona 2006.
  • Por ocuparse de ausencias. Último Reino, Buenos Aires 1982, ISBN 950-9418-02-1 (El sonido y la furia; 9).
  • Ronda de noche. Neuaufl. Plaza & Janés, Barcelona 1999, ISBN 84-01-59031-0 (Colección Poesía; 29).
  • La visita y otros libros. Buguera, Barcelona 2007, ISBN 978-84-02-04033-6 (Sammlung ihrer Gedichte).

als Herausgeberin und Bearbeiterin

  • Jorge Manrique: Poesías completas. Kapelusz, Buenos Aires 1974
  • Julio Cortázar: Algunos pameos y otros prosemas. Plaza & Janés Editore, Barcelona 2000, ISBN 84-01-59014-0.
  • Alejandra Pizarnik: In einem Anfang war die Liebe Gewalt. Tagebücher („Diarios“). Ammann, Zürich 2007, ISBN 978-3-250-10484-1.

als Übersetzerin

Literatur

  • Gwendolyn Díaz: Women and Power in Argentine Literature. Stories, Interviews and Critical Essays. University of Texas Press, Austin TX 2007, ISBN 978-0-292-71649-0 (Texas Pan-American Literature in Translation Series).
  • Milena Rodríguez Gutiérrez: Poetas transatlánticas: hispanoamericanas en la España de hoy. Cristina Peri Rossi, Ana Becciu, Isel Rivero. In: Anales de Literatura Hispanoamericana. 38, 2009, S. 111–133 online (PDF-Datei; 132 kB).

Einzelnachweise

  1. Der Autor Jason Weiss dankte u. a. auch ihr ausdrücklich für die Hilfe und Anregungen bei seinem Buch über lateinamerikanische Schriftstellerinnen in Paris: Jason Weiss: The lights of home: a century of Latin American writers in Paris. Routledge 2003, S. 10.
  2. Argentinische Literaturtage Zofingen 2010
  3. internationalpen.org.uk (Memento des Originals vom 13. Juli 2011 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Wera Reusch: Auf dem Weg zum Abgrund. In ihren Tagebüchern offenbarte die Lyrikerin Alejandra Pizarnik ihre Verwundbarkeit. Deutschlandfunk, 3. Mai 2007.
  5. Rezension von Diana Garcia Simon (Memento des Originals vom 19. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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