Andrea Hanna Hünniger (* 13. Oktober 1984 in Weimar) ist eine deutsche Journalistin und Buchautorin.

Leben

Hünniger wuchs in Weimar-West auf. 2003 legte sie das Abitur ab. 2005 war sie Chefredakteurin eines Göttinger Stadtmagazins. Sie studierte Kulturwissenschaften, Philosophie und Geschichte in Göttingen und Berlin.

Hünniger schreibt als freie Journalistin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Die Zeit, Zeit Online, Welt am Sonntag und die Krautreporter. Zudem ist sie als Literaturagentin tätig.

2017 übernahm sie als Redaktionsleiterin die Sendung Applaus und raus, den Late-Night-Talk mit Oliver Polak. Die Show erhielt den Grimme-Preis 2017 in der Kategorie „Unterhaltung“.

Als Gast in der Sendung Maybrit Illner bekannte Hünniger im Vorfeld der Bundestagswahl 2013, noch nie in ihrem Leben gewählt zu haben.

Sie lebt in Regensburg, sie war einige Jahre mit der Schriftstellerin Helene Hegemann zusammen. Zusammen waren sie im Juli 2015 auf der Titelseite des Magazins Emma abgebildet.

Buch Das Paradies

Die Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend in einem problematischer werdenden Viertel Weimars flossen in ein autobiografisches Buch mit dem Titel Das Paradies. Meine Jugend nach der Mauer ein, das 2011 erschien. Tobias Becker vom Spiegel äußerte sich lobend. Für Christoph Schröder von der taz war das Buch „ein wütender Kampf um Würde, der ein wenig zu demonstrativ hinter der trotzigen Attitüde von Coolness verschwindet“. Die Rezension des Tagesspiegels beschreibt das Buch als „autobiografische Erzählung, die versucht, aus Erinnerungsstücken die Geschichte zu konstruieren“. Karoline Laarmann äußert sich in der 1 Live-Sendung Plan B positiv über das Buch und die Autorin. Jörg Magenau von der Tageszeitung Süddeutsche Zeitung hält die Verlagsbeschreibung der „Sammlung von Geschichten aus dem Familienleben“ als Sachbuch für falsch und urteilt über das Buch der Autorin überwiegend negativ: „Weil sie ganz individuell und nicht etwa ,typisch‘ sein möchte, ist sie in erster Linie langweilig. Denn das Individuelle ist austauschbar“ und bemängelt: „Zudem wiederholen sich in den verschiedenen Kapiteln manche Szenen und Beschreibungen – wie etwa die vom Vater neben dem Aquarium –, als hätte die Autorin vergessen, dass sie das schon einmal erzählte, oder als wäre das Buch aus zuvor einzeln publizierten Texten zusammengefügt und nicht gründlich genug überarbeitet.“

Publikationen

  • Andrea Hanna Hünniger: Das Paradies – Meine Jugend nach der Mauer. Tropen-Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-608-50305-0 (Buch über die Kinder- und Jugendzeit der Autorin in Weimar-West).
  • Göttingen kompakt: eine Stadt anders sehen mit Manfred Wolter; Mauritz und Grewe, Göttingen 2005, ISBN 3-938883-01-4.

Einzelnachweise

  1. Elena Rauch: Andrea Hanna Hünniger über das Aufwachsen in der DDR. In: Thüringer Allgemeine. vom 2. Oktober 2011
  2. Andrea Hanna Hünniger als Autorin auf der Internetseite der Zeit
  3. Elisabeth Ruge Agentur: Wir.
  4. 2017: Preisträger, abgerufen am 26. April 2021
  5. Video Kampf ums Kanzleramt in der ZDFmediathek, abgerufen am 25. Januar 2014. (offline)
  6. Das Abenteuer Provinz auf www.zeit.de
  7. Leider normal, Andrea Hanna Hünniger in: DIE WELT vom 8. März 2015.
  8. K-Word #207: Neues aus der Lesbenwelt. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  9. Tobias Becker: Autobiografie "Das Paradies": Das Leben der anderen. auf spiegel.de. vom 31. Oktober 2011
  10. Christoph Schröder: Andrea Hünnigers Buch "Das Paradies": Second-Hand-Erinnerungen in: taz vom 10. November 2011
  11. Wie war die DDR wirklich? Andrea Hünnigers Suche nach der Vergangenheit in: Tagesspiegel vom 15. November 2011
  12. Karoline Laarmann: Die Bücher der Woche in 1LIVE Plan B: Mauerfall im Disneyland (Memento vom 31. Dezember 2011 im Internet Archive) auf der Internetseite von 1 Live vom 25. Oktober 2011
  13. Richard Kämmerlings: Unsere neue DDR-Literatur in: Welt am Sonntag vom 4. September 2011
  14. Rückschau vom 14. Oktober 2011 Buchtipp Frankfurter Buchmesse (Memento vom 16. Oktober 2011 im Internet Archive) im: ARD Morgenmagazin vom 14. Oktober 2011
  15. Jörg Magenau: Der Vater und das Aquarium (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.) in: Süddeutsche Zeitung
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