Andrea Rau (* 31. Oktober 1947 in Stuttgart) ist eine deutsche Filmschauspielerin und ehemaliges Fotomodell.

Leben

Sie erhielt eine Tanzausbildung bei John Cranko und war Tänzerin beim Württembergischen Staatstheater Stuttgart. Sie wirkte unter anderem in den Musicals Kiss me Kate und Can-Can mit.

Als provokante „Anita“ erregte sie von Juni bis Dezember 1968 in zahlreichen Bildgeschichten der satirischen Zeitschrift pardon erstmals Aufmerksamkeit. Mit dem Film Quartett im Bett wurde sie im selben Jahr einem größeren Publikum bekannt. Sie spielte darin, meist nackt und betont leger, die gemeinsame Freundin der vier Mitglieder der Musikgruppe Insterburg & Co. Andrea Rau wurde daraufhin der erste deutsche Sexstar, ein Symbol für die sexuelle Revolution. Aus ihrem Vertrag mit der Zeitschrift pardon stieg sie Ende 1968 aus. Ab 1969 war sie ein äußerst gefragtes Covergirl für Illustrierte und Magazine.

In den nun massenhaft gedrehten Sexfilmen wirkte sie nur ab und zu mit, dafür war sie öfter im Fernsehen zu sehen. Tragende Rollen wurden ihr allerdings nicht zugetraut, sie blieb eine Nebendarstellerin, die sich irgendwann auszog. In der letzten Episode der Fallada-Verfilmung Ein Mann will nach oben (1978) spielte sie die Varieté-Sängerin Marina Molina.

In den 1980er Jahren betätigte sich Andrea Rau noch als Theaterschauspielerin, vor allem in München. Danach zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Sie heiratete den Bühnenbildner und Kameramann Gernot Köhler und hat einen Sohn. In Vaterstetten bei München betreibt sie mit ihrem Mann eine Videoproduktionsfirma für Heimatdokumentationen, für die sie auch die Off-Kommentare spricht.

Am 17. Dezember 2010 war sie bei der Retrospektive zweier ihrer Filme zu Gast im Kino Filmclub 813 in Köln, ebenso bei einer weiteren im September 2022 beim Filmfest Oldenburg anlässlich ihres 75. Geburtstags.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 801.

Einzelnachweise

  1. https://soundundvision.org/?p=2406 Interview mit Andrea Rau 17. September 2022, Aufgerufen am 7. Juni 2023
  2. https://celebforum.co/celebrity-bilder/2070-andrea-rau.html Aufgerufen am 7. Juni 2023
  3. https://whoswho.de/bio/andrea-rau.html Aufgerufen am 7. Juni 2023
  4. nwzonline.de
  5. https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/oldenburg/filmfest/filmfest-oldenburg-ehrt-andrea-rau-91499.html Aufgerufen am 7. Juni 2023
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