Die Andreaskirche ist eine evangelische Kirche, die 1949 in Bremen-Gröpelingen, Ortsteil Lindenhof, Danziger Straße 20/Lütjenburger Straße errichtet wurde.

Das Gebäude wurden 1993 unter Bremer Denkmalschutz gestellt.

Geschichte

Von 1943 bis 1945 wurde im Zweiten Weltkrieg Bremen-Gröpelingen stark zerstört, so auch die zwei evangelischen Kirchen. Nach 1945 fand der Gottesdienst in Behelfsunterkünften statt. Die Evangelische Kirche in Deutschland linderte mit Hilfe des Weltrates der Kirchen diese Raumnot mit dem Kirchbauprogramm der Bartning-Notkirchen. Von 1949 bis 1950 wurde die erste bremische Notkirche nach Plänen von Otto Bartning (Darmstadt) unter weiterer Planung und Bauleitung von Friedrich Schumacher (Bremen) für die Bremische Evangelische Kirche gebaut.

Baubeschreibung

Im Ortsteil Lindenhof stand ein zentrales Grundstück für das typisierte (Typ B) Bauwerk zur Verfügung. Die Fundamente bestehen aus geborgenen Trümmerbacksteinen und die Wände aus mit roten Steinen verklinkertem Mauerwerk. Über dem rechteckige Grundriss der St.-Andreas-Kirche befindet sich ein Satteldach, das durch sieben vorgefertigte Leimbinder aus Holz getragen wird. Ein seitlicher Anbau hat ein abgeschlepptes Dach. Über dem einfachen Eingang befindet sich in einer gotisierenden Nische ein Relief vom Bremer Bildhauer Kurt Lettow. Über den beiden abtrennbaren Eingangsjochen steht eine Empore, u. a. für die Orgel. Holzkonstruktion, Holzdecke und Backsteinwände prägen das Innere. Lediglich ein buntverglastes rundes Fenster mittig im Eingangsgiebel und das Relief schmücken die einfache Kirche.

Die Kirche erhielt einen kleinen, freistehenden, gemauerten Glockenturm mit einem Satteldach und Rundbögen, in dem die erhaltenen Glocken der zerstörten Bremer Nikolaikirche Platz fanden. Diese beiden Bronzeglocken waren 1933 von der renommierten Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen gegossen worden und haben die Glockenvernichtung des Zweiten Weltkrieges überlebt.

Die Orgel mit zwei Manualen und 20 Registern stammt von Alfred Führer.

Kirchengemeinde

Die Andreaskirche gehört wie die Nikolaikirche Oslebshausen zur evangelischen Gemeinde Gröpelingen und Oslebshausen.

Friedhof

Der kleine geometrische Friedhof Oslebshausen, Ritterhuder Heerstraße 3, hat ältere Grabmäler von 1890 bis 1905 als Grabsteine in Obeliskenform aus schwarzem Grani. Ein schwarzer Granit-Obelisk hinter der Kirche steht zu Ehren des Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer.

Literatur

  • Marie Schneider: Die Notkirchen der Bremischen Evangelischen Kirche. In: Denkmalpflege in Bremen – Architektur der Nachkriegszeit. Schriftenreihe des Landesamtes für Denkmalpflege, Bd. 12, Edition Temmen, Bremen 2015, ISBN 978-3-8378-1045-5.
  • Eberhard Syring: Bremen und seine Bauten – 1950 – 1979, S. 87f, 106, 144. Schünemann Verlag, Bremen 2014, ISBN 978-3-944552-30-9.
  • Bremen und seine Bauten 1900-1951, Bremen 1952.

Einzelnachweise

  1. Denkmaldatenbank des LfD
  2. Architekturführer Bremen Nr. 387
  3. Gerhard Reinhold: Otto Glocken - Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto, Selbstverlag, Essen 2019, 588 Seiten, ISBN 978-3-00-063109-2, hier insbes. S. 538.
  4. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken - christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen 2019, 556 Seiten, Diss. Radboud Universiteit Nijmegen, nbn:nl:ui:22-2066/204770, hier insbes. S. 497.
Commons: Andreaskirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 6′ 58,4″ N,  45′ 19,6″ O

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.