Andrew Poje
Nation Kanada Kanada
Geburtstag 25. Februar 1987
Geburtsort Waterloo, Ontario
Karriere
Disziplin Eistanz
Partner/in Kaitlyn Weaver
Ehemalige Partner/in Alexandra Nino,
Alice Graham
Verein Kitchener Waterloo SC
Trainer Shae-Lynn Bourne,
Pasquale Camerlengo,
Anschelina Krylowa,
Nikolai Morosow
Status zurückgetreten
Karriereende 2019
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 0 × 1 × 2 ×
VKM-Medaillen 2 × 1 × 2 ×
 Weltmeisterschaften
Silber Saitama 2014 Eistanz
Bronze Shanghai 2015 Eistanz
Bronze Mailand 2018 Eistanz
Vier-Kontinente-MeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Gold Jeonju 2010 Eistanz
Bronze Colorado Springs 2012 Eistanz
Gold Seoul 2015 Eistanz
Bronze Taipeh 2016 Eistanz
Silber Anaheim 2019 Eistanz
Persönliche Bestleistungen
 Gesamtpunkte 205,62 WM 2019
 Kür 124,18 WM 2019
 Kurzprogramm 82,84 WTT 2019
Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Grand-Prix-Finale 2 0 0
 Grand-Prix-Wettbewerbe 4 8 4
letzte Änderung: 20. Januar 2023

Andrew Poje (* 25. Februar 1987 in Waterloo, Ontario) ist ein kanadischer Eiskunstläufer, der im Eistanz startete. Mit Kaitlyn Weaver gewann er zweimal die Vier-Kontinente-Meisterschaften, zweimal das Grand-Prix-Finale und drei Medaillen bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften und vertrat Kanada bei den Olympischen Winterspielen 2014 und 2018.

Persönliches

Andrew Pojes Familie hat slowakische und gottscheerische Wurzeln. Seine Mutter stammt aus Bratislava und wanderte 1968 nach Kanada aus. Seine Großtante Agnesa Búrilová war eine tschechoslowakische Paarläuferin.

Andrew Poje engagiert sich als Botschafter für die Kinderhilfsorganisation Right To Play.

Karriere

Andrew Poje trainierte ab 2006 zusammen mit Kaitlyn Weaver. Weaver, die damals 17-Jährige alt war, zog nach Waterloo (Ontario), um sich dem Training des damals 19-jährigen Poje bei Paul MacIntosh anzuschließen. Nach eineinhalb Jahren wechselten sie gemeinsam zu Shae-Lynn Bourne und ihrem Team nach Toronto.

2007 gewannen Weaver und Poje die Bronzemedaille bei der Juniorenweltmeisterschaft. Im selben Jahr hatten sie ihr Debüt bei Weltmeisterschaften. Sie beendeten es auf dem 20. Platz. Im Jahr darauf verbesserten sie sich bei der Weltmeisterschaft auf den 17. Platz und debütierten bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften, die sie auf dem fünften Platz beendeten.

Bei den Kanadischen Meisterschaften der Jahre 2009 und 2010 gewannen sie jeweils die Bronzemedaille hinter Tessa Virtue/Scott Moir und Vanessa Crone/Paul Poirier, weshalb sie nicht für einen der beiden Plätze im Olympiateam ausgewählt wurden. Im Jahr 2010 gewannen Weaver und Poje im südkoreanischen Jeonju die Goldmedaille bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften, allerdings waren aufgrund der vorhergehenden Olympischen Spiele viele Konkurrenten nicht am Start. Bei ihrer dritten Teilnahme an Weltmeisterschaften erreichten die Kanadier 2011 in Moskau den fünften Platz.

Bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften 2012 gewannen Weaver und Poje die Bronzemedaille hinter den beiden herausragenden Paaren der letzten Jahre, ihren Landsleuten Tessa Virtue und Scott Moir sowie den US-Amerikanern Meryl Davis und Charlie White.

Bei der Weltmeisterschaft 2012 in Nizza erreichten Weaver und Poje mit persönlichen Bestleistungen in beiden Segmenten und der Gesamtleistung einen vierten Platz. Mit ihrem Kürtanz zu dem traurigen Chanson Je suis malade schafften sie eine emotionale Darbietung, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Auch Trainerin Anschelika Krylowa zeigte sich nach der Kür tief berührt.

Für die Saison 2012/13 arbeiteten Weaver und Poje zusätzlich zu ihrem Trainingsteam mit der Tänzerin und Choreografin Allison Holker zusammen und erarbeiteten mit ihr ihren Kurztanz zur Musik aus dem Musical The Sound of Music und ihre Kür zu Humanity in Motion von Nathan Lanier. Sie gewannen in beiden Grand-Prix-Wettbewerben die Bronzemedaille, konnten sich aber knapp nicht für das Finale qualifizieren. Im Dezember brach sich Weaver beim Training das Wadenbein, weshalb das Paar seine Teilnahme an den Kanadischen Meisterschaften 2013 absagen musste. Bei den Weltmeisterschaften 2013 traten sie wieder an und erreichten den 5. Platz.

In der Saison 2012/13 gewannen Weaver und Poje zwei Silbermedaillen in ihren Grand-Prix-Wettbewerben, wodurch sie sich zum dritten Mal für das Finale qualifizierten, in dem sie den 5. Platz belegten. Bei den Kanadischen Meisterschaften gewannen sie die Silbermedaille und wurden daraufhin ausgewählt, um neben Virtue und Moir Kanada bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi zu vertreten. Dort lagen sie nach dem Kurztanz auf dem 7. Platz, den sie – trotz des fünftbesten Ergebnisses in der Kür – auch in der Gesamtwertung belegten. In ihrer ersten olympischen Saison traten Weaver/Poje mit einem Kurztanz zu Musik von Harry Warren und einem Kürtanz zu Musik von Gideon Krame and Astor Piazzolla an. Sie beendeten ihre Saison mit einer weiteren Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2014 mit einem enorm knappen Ergebnis, nur 0,02 Punkte hinter dem italienischen Paar Anna Cappellini/Luca Lanotte und 0,04 Punkte vor dem französischen Paar Nathalie Péchalat/Fabian Bourzat.

Die Saison 2014/15 war die erfolgreichste Saison der Karriere des Paares. Mit ihrem Kurztanz zu La Virgen de la Macarena und ihrer Kür zu Vivaldis Die vier Jahreszeiten gewannen sie Goldmedaillen in jedem Wettbewerb, in dem sie antraten – darunter das Grand-Prix-Finale und die Vier-Kontinente-Meisterschaften –, mit Ausnahme der Weltmeisterschaften 2015, wo sie hinter Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron und Madison Chock/Evan Bates den dritten Platz belegten.

2015 gewannen Weaver und Poje zum zweiten Mal das Grand-Prix-Finale und konnten ihren Titel bei den Kanadischen Meisterschaften 2016 verteidigen. Bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften erreichten sie den 3., bei den Weltmeisterschaften 2016 den 5. Platz. Sie wechselten im Laufe der Saison ihren Kurztanz, da Jurymitglieder Zweifel geäußert hatten, ob der Rhythmus ihres Elvis-Presley-Medleys den Vorgaben der Saison entspräche, die einen Walzer erforderten. Da sie nicht das Risiko eines Punktabzugs eingehen wollten, studierten Weaver und Poje ein neues Programm zu An der schönen blauen Donau ein. Ihre Kür liefen sie zu Musik von Ludovico Einaudi.

Ab 2016 arbeiteten Weaver und Poje neben Pasquale Camerlengo mit dem Nikolai Morosow als Trainer und Choreografen zusammen und trainierten von da an teilweise in Moskau. Sie traten in der Saison 2016/17 mit einem Michael-Jackson-Medley als Kurztanz und einer Kür zum Concierto de Aranjuez an. Sie gewannen eine Silber- und eine Bronzemedaille in der Grand-Prix-Serie, verpassten aber ein weiteres Mal knapp die Qualifikation für das Finale. Bei den Kanadischen Meisterschaften 2017 wurden sie Zweite hinter Tessa Virtue und Scott Moir. Bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften und den Weltmeisterschaften 2017 belegten sie den 5. bzw. 4. Platz.

In ihrer zweiten olympischen Saison traten Weaver und Poje gemäß den Vorgaben mit einem Tango-Kurztanz an; als Kür zeigten sie erneut ihr erfolgreiches Je-suis-malade-Programm aus der Saison 2011/12. Sie belegten einen 4. und einen 2. Platz in der Grand-Prix-Serie. Bei den Kanadischen Meisterschaften belegten sie den 3. Platz – wie 2013 hinter Virtue/Moir und Gilles/Poirier. Da Kanada bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang drei Quotenplätze im Eistanz zur Verfügung standen, konnten Weaver und Poje zum zweiten Mal für das kanadische Olympiateam benannt werden. Sie lagen im Kurztanz auf Platz 8 und konnten sich in der Kür auf Platz 7 verbessern – beide Male einen Platz vor Gilles und Poirier, während Virtue und Moir die Goldmedaille gewannen. Weaver und Poje beendeten die Saison mit einer Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften.

In ihrer letzten Wettbewerbssaison traten Weaver und Poje mit dem Kurztanz Libertango, choreografiert von Igor Sshpilband an. Ihre Kür zu dem Chanson SOS d’un terrien en détresse von Daniel Balavoine widmeten sie ihrem Freund, dem kasachischen Eiskunstläufer Denis Ten, der im Sommer zuvor ermordet worden war. Weaver und Poje auf ihre Teilnahme an der Grand-Prix-Serie 2018/19, um stattdessen mit Tessa Virtues und Scott Moirs Abschieds-Eisshow „Thank You Canada“ auf Tournee zu gehen. Sie gewannen eine weitere Goldmedaille bei den Kanadischen Meisterschaften und eine Silbermedaille bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften. Bei ihren letzten Weltmeisterschaften belegten sie den 5. Platz.

Nach dem Ende der Saison gaben Weaver und Poje bekannt, eine Pause vom Wettbewerb einzulegen und über ihre Zukunft im Eiskunstlauf nachzudenken. Sie traten danach nicht mehr in Wettbewerben an.

Karriere nach dem Wettbewerbssport

Wie auch schon während ihrer Wettbewerbskarriere treten Kaitlyn Weaver und Andrew Poje gemeinsam in Eisshows auf, unter anderem sind sie regelmäßige Gäste bei Stars On Ice Canada. Für den kanadischen Eislaufverband übernehmen sie gemeinsam repräsentative Aufgaben. Poje gehört dem Board of Directors des Verband an.

2019 traten Kaitlyn Weaver und Andrew Poje in der kanadischen Fernsehshow Battle of the Blades auf, in der gemischte Teams aus Eishockey und Eiskunstlauf gegeneinander antreten. Weaver bildete ein Team mit dem Eishockeyspieler Sheldon Kennedy, Poje mit der Eishockeyspielerin Natalie Spooner.

Ergebnisse

Eistanz

(mit Kaitlyn Weaver)

Meisterschaft/Jahr 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Olympische Winterspiele 7. 7.
Weltmeisterschaften 20. 17. 5. 4. 5. 2. 3. 5. 4. 3. 5.
Vier-Kontinente-Meisterschaften 5. 5. 1. 4. 3. 1. 3. 5. 2.
Juniorenweltmeisterschaften 3.
Kanadische Meisterschaften 3. 2. 3. 3. 2. 2. Z 2. 1. 1. 2. 3. 1.
Grand-Prix-Wettbewerb/Saison 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 18/19
Grand-Prix-Finale 5. 4. 5. 1. 1.
Skate America 4. 3.
Skate Canada 6. 3. 2. 2. 1. 1. 2.
Cup of Russia 2. 2. 1. 3.
Trophée Eric Bompard 7. 4.
NHK Trophy 7. 2. 2. 1.
Cup of China 6. 6. 3. 2.
Commons: Andrew Poje – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. weaverpoje.com, abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  2. 1 2 3 Titanilla Bod: Kaitlyn Weaver and Andrew Poje: "Inspiration can come from anywhere if you are open to ideas". In: Absolute Skating. 19. Oktober 2012, abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  3. Right To Play – Andrew Poje, abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  4. Carol Jankowski: Be the artistry. In: Grand. 3. Januar 2013, abgerufen am 22. Januar 2023 (englisch).
  5. http://www.goldenskate.com/2012/03/virtue-and-moir-recapture-world-title/
  6. Weaver/Poje in der Datenbank der International Skating Union, archivierte Version vom 15. Oktober 2012 auf archive.org, abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  7. Ice dance duo out of Canadian championships after Kaitlyn Weaver injures ankle. In:  The Canadian Press. 18. Dezember 2012, archiviert vom Original; abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  8. 1 2 3 4 5 Programmübersicht nach Saison auf Weavers und Pojes offizieller Website, abgerufen am 21. Januar 2023.
  9. Beverley Smith: Chan-Hanyu rematch highlights Skate Canada. In: Ice Network. 28. Oktober 2015, archiviert vom Original; abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  10. Weaver/Poje in der Datenbank der International Skating Union, archivierte Version vom 1. November 2016 auf archive.org, abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  11. Lori Ewing: Kaitlyn Weaver and Andrew Poje return to competition after spending fall on cross-Canada tour. In: The Globe and Mail. 16. Januar 2019 (theglobeandmail.com [abgerufen am 21. Januar 2023]).
  12. Kaitlyn Weaver & Andrew Poje stepping away from competition, Mitteilung des kanadischen Eislaufverbands Skate Canada vom 19. Juni 2019, abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch, französisch).
  13. Stars On Ice Canada – All-time skaters, abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  14. Event Ambassador and In-Venue Host Announced for 2023 Canadian Tire National Skating Championships, abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  15. Skate Canada – Board of Directors, abgerufen am 22. Januar 2023 (englisch, französisch).
  16. Stars On Ice – Kaitlyn Weaver & Andrew Poje, abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
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