Anthony Dawson (* 18. Oktober 1916 in Edinburgh, Schottland; † 8. Januar 1992 in Sussex) war ein britischer Schauspieler. Er wurde vor allem durch seine Rolle als Mörder in Alfred Hitchcocks Bei Anruf Mord bekannt.
Leben
Dawson hatte sein Filmdebüt 1943 während des Zweiten Weltkrieges im Spionagefilm They Met in the Dark. Es folgten die Filme The Way to the Stars (1945), The Queen of Spades (1948) und The Wooden Horse (1950). Anfang der 1950er Jahre siedelte er in die USA über, wo Hitchcock ihm die Rolle des Mörders in Bei Anruf Mord gab. Im Film The Long Dark Hall (1952) trat er gemeinsam mit Rex Harrison auf.
Dawson arbeitete später mit Terence Young zusammen, der bei den James-Bond-Filmen 007 jagt Dr. No, Liebesgrüße aus Moskau und Feuerball Regie führte. Der Charakterdarsteller spielte in James Bond jagt Dr. No den Handlanger Professor Dent. Um Daniela Bianchi für den Film Liebesgrüße aus Moskau zu casten, übernahm Dawson vor den Dreharbeiten die Rolle des James Bond. Hier und später in Feuerball stellte Dawson nochmals einen Gegner von Bond dar. Dawson Gesicht war dabei nicht zu sehen, er verkörperte Blofeld, der seine Perserkatze krault, Pläne schmiedet und Tötungsaufträge gibt; die Stimme des Schauspielers war in beiden Filmen ebenfalls nicht zu hören. In Liebesgrüße aus Moskau wurde er von Eric Pohlman und in Feuerball von Dr.-No-Darsteller Joseph Wiseman synchronisiert. 1967 spielte er zusammen mit anderen Darstellern aus Bond-Filmen in der italienischen Bond-Parodie Operation „Kleiner Bruder“.
Dawson ist nicht mit dem italienischen Regisseur Antonio Margheriti verwandt, der zeitweise das Pseudonym Anthony M. Dawson verwendete. Diesem wurde ursprünglich auch fälschlich die Co-Autorschaft am Drehbuch zum Hammer-Thriller Der Schnorchel (1958) zugeschrieben, tatsächlich stammte die Story zu dem Thriller aber nicht vom italienischen Regisseur, sondern vom Schauspieler Anthony Dawson. Für Hammer stand Dawson 1961 auch für den Werwolffilm Der Fluch von Siniestro vor der Kamera.
Anthony Dawson starb im Alter von 75 Jahren in Sussex an einer Krebserkrankung. Andere Quellen sagen, Dawson sei an einer Leberzirrhose gestorben.
Filmografie (Auswahl)
- 1945: The Way to the Stars (US-Titel: Johnny in the Clouds)
- 1948: Pique Dame (The Queen of Spades)
- 1954: Bei Anruf Mord (Dial M for Murder)
- 1958: Tiger Bay (Tiger Bay)
- 1958: Ivanhoe
- 1958: Der Schnorchel (The Snorkel) – nur Story
- 1959: Die Nacht ist mein Feind (Libel)
- 1960: Der Fluch von Siniestro (The Curse of the Werewolf)
- 1960: Mitternachtsspitzen (Midnight Lace)
- 1960: Geheimauftrag für John Drake (Danger Man) (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1962: James Bond – 007 jagt Dr. No (Dr. No)
- 1963: James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau (From Russia with Love)
- 1965: Die amourösen Abenteuer der Moll Flanders (The amorous Adventures of Moll Flanders)
- 1965: James Bond 007 – Feuerball (Thunderball)
- 1966: Spion zwischen 2 Fronten (Triple Cross)
- 1967: Hell Is Empty
- 1967: Ich komme vom Ende der Welt (L’avventuriero)
- 1967: Operation „Kleiner Bruder“ (Ok Connery)
- 1967: Von Mann zu Mann (Da uomo a uomo )
- 1968: … und morgen fahrt ihr zur Hölle (Dalle Ardenne all’inferno)
- 1969: Die Schlacht an der Neretva (Bitka na Neretvi)
- 1970: Deadlock
- 1971: Rivalen unter roter Sonne (Soleil Rouge)
- 1975: Der Graf von Monte Christo (The Count of Monte-Christo) (Fernsehfilm)
- 1983: Agenten sterben zweimal (The Jigsaw Man)
- 1986: Piraten (Pirates)
- 1990: Spieler
Weblinks
- Anthony Dawson in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Glenn Erickson: Icons of Suspense: Hammer Films. In: DVD Talk. 19. März 2010, abgerufen am 5. März 2020 (englisch, siehe Fußnote im Review).