Anticoli Corrado
Staat Italien
Region Latium
Metropolitanstadt Rom (RM)
Koordinaten 42° 1′ N, 12° 59′ O
Höhe 508 m s.l.m.
Fläche 16 km²
Einwohner 837 (31. Dez. 2022)
Postleitzahl 00022
Vorwahl 0774
ISTAT-Nummer 058006
Bezeichnung der Bewohner Anticolani
Schutzpatron Hl. Viktoria (23. Dezember)
Website Anticoli Corrado

Anticoli Corrado ist eine Gemeinde in der Metropolitanstadt Rom in der italienischen Region Latium mit 837 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Geographie

Anticoli Corrado liegt 57 km nordöstlich von Rom und 72 km südwestlich von L’Aquila. Es liegt auf einem Höhenzug der Monti Ruffi oberhalb des Tals des Aniene. Es ist Mitglied der Comunità Montana Valle dell’Aniene. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Colli und Morrone Carletta.

Das Gemeindegebiet erstreckt sich von 307 bis 1136 m s.l.m.

Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 2 (mittel gefährdet).

Die Nachbarorte sind: Mandela, Marano Equo, Rocca Canterano, Roviano, Saracinesco.

Verkehr

Anticoli liegt an der Autobahn A24, Strada dei Parchi. Die nächste Ausfahrt ist Mandela in 12 km Entfernung.

Mit dem nahen Bahnhof Roviano liegt der Ort an der Bahnstrecke Rom – Avezzano.

Geschichte

Anticoli Corrado entstand in der unsicheren Zeit nach dem Untergang des Römischen Reichs, als die Bevölkerung die Ebenen verließ und befestigte Orte auf leichter zu verteidigenden Hügeln gründete. Die erste Erwähnung von Anticoli erfolgte im 7. Jahrhundert, als Papst Adeodatus II. ein Gut mit dem Namen Antikuis dem Erasmuskloster in Rom schenkte.

Im 13. Jahrhundert gehörte Anticoli Friedrich von Antiochia, einem unehelichen Sohn von Friedrich II. Dessen Sohn Konrad von Antiochia beherbergte seinen Cousin Konradin von Hohenstaufen auf seiner Burg in Anticoli und begleitete ihn auch in die Schlacht bei Tagliacozzo. Konrad konnte sich jedoch einer Gefangennahme durch Karl von Anjou entziehen, da seine Ehefrau Beatrice Lancia Geiseln, die sie auf der Burg von Saracinesco gefangen hielt, für ihn austauschte. Bei Konrads Rückkehr bekam Anticoli seinen Namenszusatz Corrado (italienisch für Konrad).

1430 kam Anticoli an die Colonna. Später an die Barberini und die Massimo.

Künstlerdorf

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert war Anticoli das Ziel zahlreicher Maler. Ernst Stückelberg war der erste Maler, der sich 1858 in dem Bergdorf niederließ. Auch anderen Künstler, wie Oskar Kokoschka, Felice Carena, Paolo Salvati, Herbert Molwitz, Gisela Baur-Nütten, Karli Sohn-Rethel, Maurice Sterne, Wilhelm Wessel, Paul Mersmann und Luigi Pirandello, ließen sich von der spektakulären Landschaft inspirieren. Heinrich Dreber, dessen Ansichten von Anticoli unter anderem in der Kunsthalle Bremen hängen, starb 1875 in Anticoli. Die Malerin und Bildhauerin Margherita Osswald wurde in Anticoli geboren.

Noch heute gilt der Ort mit zahlreichen Ateliers als Künstlerdorf.

1969 wurde Anticoli Corrado Schauplatz für die Außenaufnahmen des Spielfilms Das Geheimnis von Santa Vittoria (Regie Stanley Kramer), indem Anthony Quinn, Anna Magnani und Hardy Krüger die Hauptrollen spielen.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr18711901192119361951197119912001
Einwohner 14111862183015081257996940910

Quelle: ISTAT

Politik

Vittorio Meddi (Lista Civica: Anticoli Al Centro), der schon von 2001 bis 2011 amtiert hatte, wurde durch die Wahl vom 5. Juni 2016 erneut zum Bürgermeister bestimmt.

Wappen

Auf blauem Schild, drei Zypressen.

Partnerstädte

Sehenswürdigkeiten

  • Die romanische Kirche San Pietro (11. Jahrhundert) birgt zahlreiche Fresken aus dem 14. – 18. Jahrhundert.
  • Der Palazzo Baronale stammt aus dem 17. Jahrhundert.
  • Auf dem großen belebten Hauptplatz steht der Arche-Noah-Brunnen von Arturo Martini (1889–1947)
  • Im Museo Comunale d’Arte Moderna im Palazzo Brancaccio werden Werke von in Anticoli ansässigen Künstlern gezeigt.

Söhne und Töchter des Ortes

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Italienischer Zivilschutz (Memento des Originals vom 30. Mai 2015 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Albert Gessler: S. 178, Anticoli Corrado 1858, Ernst Stückelberg. Abgerufen am 29. November 2019.
  4. Margherita Osswald-Toppi. In: Sikart, abgerufen 18. Januar 2016.
Commons: Anticoli Corrado – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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