Anton Josef Reiss, Familienname auch in der Schreibweise Reiß (* 30. Oktober 1835 in Düsseldorf; † 31. Januar 1900 ebenda), war ein deutscher Bildhauer.

Leben und Wirken

Reiss war das dritte Kind des Fuhrmanns Carl Peter Josef Reiß und der Sophie Henriette Fink. Seine Schwestern Luise und Christine waren vor ihm geboren worden. Seine Ausbildung zum Bildhauer erhielt er bei Julius Bayerle, welcher später unter Wilhelm von Schadow das erste Atelier für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf eingerichtete. Zuvor hatte Reiss im Jahre 1851 an der Kunstakademie die Elementarklasse von Josef Wintergerst besucht. Außerdem besuchte er von 1854 bis 1855 die Antikenklasse von Karl Ferdinand Sohn und erhielt Unterricht in Anatomie und Proportionen bei Heinrich Mücke. Josef Reiss war Mitglied des Künstlervereins Malkasten und hatte sein Atelier Mitte der 1870er Jahre in der Klosterstraße 88, wo er seine verwitwete Mutter aufnahm. Anfang der 1880er Jahre hatte sich Reiss ein Haus auf dem Eckgrundstück der Kurfürstenstraße 28 in der Klosterstraße 128 gebaut. Eigentümer des Nachbarhauses war unter anderen die Familie von Gustav Rutz.

Er widmete sein Schaffen ganz der religiösen Kunst. Es war stilistisch mit der Kunst der Nazarener verwandt. Bei der Marmor-Pietà für St. Gereon in Köln orientierte er sich an italienischen Vorbildern, so an dem berühmten Bildwerk Michelangelos in St. Peter.

Werke (Auswahl)

Literatur

Commons: Anton Josef Reiss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reiss, Anton Josef. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 3., umgearbeitete und bis auf die neueste Zeit ergänzte Auflage. Band 5: Vialle–Zyrlein. Nachträge und Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1901, S. 239 (Textarchiv – Internet Archive Nachträge).
  2. „Civilstand, Geburten: 30. Oktober 1835, Anton Joseph, S. des Fuhrmanns Peter E. Reiß und der Sophie H. Fink, Düsseldorf.“ In: Düsseldorfer Zeitung. Beilage zu Nr. 316, vom 22. November 1835 (uni-duesseldorf.de).
  3. „Civilstand, Geburten: 3. Oktober 1825, Luise Gertrud, T. d. Fuhrmanns Carl Peter Josef Reiß und der Anne Jos. Hein. Fink in Düsseldorf.“ In: Düsseldorfer Zeitung. Nr. 278, vom 10. Oktober 1825 (uni-duesseldorf.de).
  4. „Civilstand, 2. Juli 1833: Christine Pauline, T. des Stadtfuhrmanns Carl Peter Reiß und der Sophie Henriette Fink.“ In: Düsseldorfer Zeitung. Nr. 166, vom 13. Juli 1833 (uni-duesseldorf.de).
  5. Findbuch 212 01 04: Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf aus den Jahren 1830–1895: Reis, Joseph (archive.nrw.de (Memento des Originals vom 11. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Excel) abgerufen am 30. Juli 2017.
  6. „Klosterstr. 88: Reiß, Bildhauer; Reiß, Ww. geb. Fink“. In: Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Düsseldorf 1878, S. 47 (uni-duesseldorf.de).
  7. „Klosterstraße 128, gehört zu Kurfürstenstraße 28, Reiß, Bildhauer, E. [= Eigentümer].“ In: Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Düsseldorf 1883, S. 64 (uni-duesseldorf.de).
  8. „Klosterstraße 128, Reiß, Jos., Bildhauer, E.“ In: Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Düsseldorf 1888, S. 124 (uni-duesseldorf.de).
  9. Peter Bloch: Skulpturen des 19. [i.e. neunzehnten] Jahrhunderts im Rheinland. S. 53.
  10. Eduard Trier, Willy Weyres: Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland: Plastik. Schwann, Düsseldorf 1980, S. 89.
  11. ika.uni-bonn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
    abgeschlossene Magisterarbeit bei Kier: Helga Becker: Altäre und Skulpturen von Anton Josef Reiß in St. Stephanus in Grefrath bei Neuss.
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