Arborn
Gemeinde Greifenstein
Koordinaten: 50° 35′ N,  10′ O
Höhe: 411 m ü. NHN
Fläche: 5,46 km²
Einwohner: 620 (31. Dez. 2020)
Bevölkerungsdichte: 114 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35753
Vorwahl: 06477
Ortsansicht von Arborn

Arborn ist seit 1977 ein Ortsteil der Gemeinde Greifenstein im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Geographie

Arborn liegt am Südhang des Westerwaldes. In der Gemarkung liegt der Knoten, mit 605 m ü. NHN einer der höchsten Berge im hessischen Teil des Westerwaldes.

Geschichte

Ortsgeschichte

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1391 unter dem Namen Alborn. Am 17. Juni des genannten Jahres belehnte Bischof Eckard von Worms den Ritter Conrad von Essershausen mit der Burg Essershausen, sowie Zehnt- und anderen Grundrechten Weilmünster, Mengerskirchen und Arborn. Damit lernen wir die Grundherren kennen, unter denen Arborn zwar nicht gegründet, wohl aber umbenannt wurde. Es sind die Bischöfe von Worms. Die Nassauer Grafen erwarben den Wormser Besitz in der Calenberger Zent, zu der auch Arborn gehörte und waren infolgedessen Rechtsnachfolger der Bischöfe geworden. Außerdem zeigen Verkäufe und Verpfändungen, dass die Beilsteiner Grafen nahezu die ganze Arborner Dorfmark als Eigentum in Anspruch nahmen.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Januar 1977 wurde die Gemeinde Arborn im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit den bis dahin ebenfalls selbstständigen Gemeinden Greifenstein, Beilstein, Nenderoth, Odersberg und Ulmtal kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Greifenstein zusammengeschlossen. Für Arborn wurde, wie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Greifenstein, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet. Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Beilstein.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Arborn lag:

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Arborn 576 Einwohner. Darunter waren 6 (1,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 99 Einwohner unter 18 Jahren, 246 waren zwischen 18 und 49, 114 zwischen 50 und 64 und 117 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 364 Haushalten. Davon waren 74 Singlehaushalte, 81 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 63 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 168 Haushaltungen leben keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Arborn: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
411
1840
 
411
1846
 
447
1852
 
450
1858
 
452
1864
 
480
1871
 
410
1875
 
419
1885
 
435
1895
 
452
1905
 
452
1910
 
422
1925
 
464
1939
 
428
1946
 
577
1950
 
530
1956
 
475
1961
 
469
1967
 
493
1970
 
500
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
577
2015
 
598
2020
 
620
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; Gemeinde Greifenstein; Zensus 2011

Religionszugehörigkeit

1885:434 evangelische (= 99,77 %), ein katholischer (= 0,23 %) Einwohner
1961:429 evangelische (= 91,47 %), 35 katholische (= 7,46 %) Einwohner

Ortsbeirat

Für den Ortsteil Arborn gibt es einen fünfköpfigen Ortsbeirat mit Ortsvorsteher. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist der Ortsvorsteher Gilbert Held.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Arborn besitzt einen Ortskern aus mehreren Fachwerkhäusern, die zum Teil aus dem 17. Jahrhundert stammen. Dieser Ortskern wird von dem historischen Schulhaus geprägt, einer 1717 erbauten Kapellenschule mit Dachreiter, die vom örtlichen Heimatverein zu einem Museum ausgebaut wurde. Im Obergeschoss des Schulhauses befand sich ein Betsaal. Gemeinsam mit dem Backes aus dem Jahr 1800 begrenzt das Schulhaus einen kleinen Platz.

Regelmäßige Veranstaltungen

In Arborn wird alljährlich von den Jugendlichen, die in diesem Jahr ihren 13. Geburtstag feiern, der Pfingstbaum aufgestellt, ein Brauch, den es in dieser Form nur in diesem Ort im Westerwald gibt.

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  2. Am 1. Januar 1977 schlossen sich die Gemeinden Ulmtal (mit ihren Ortsteilen) und Beilstein (mit den Ortsteilen Beilstein, Rodenroth und Rodenberg) mit den Orten Arborn, Greifenstein, Nenderoth und Odersberg zur neuen Gemeinde Greifenstein zusammen.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Daten und Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Greifenstein, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. HHStAW Bestand 121 Nr. U von Essershausen, 1391 Juni 17 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
  4. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 19 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Hauptsatzung der Gemeinde Greifenstein § 6. Abgerufen im Februar 2019.
  6. 1 2 3 4 Arborn, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 52, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.
  9. Ortsbeiräte der Gemeinde Greifenstein, abgerufen im Januar 2022.
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