Arthur Tix (* 16. Dezember 1897 in Darmstadt; † 7. Februar 1971 in Mainz) war ein deutscher Industrieller.
Leben
Arthur Tix wurde am 16. Dez. 1897 in Darmstadt geboren. Als junger Artillerieoffizier nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Tix studierte anschließend an der TH Darmstadt Maschinenbau, Technologie und Werkstoffkunde und wurde Mitglied des Corps Franconia Darmstadt. 1922 trat er eine Stelle als Betriebsassistent beim Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation (BVG) an. 1929 wurde er zum Betriebsleiter und 1934 zum Betriebsdirektor der Walzwerke. 1939 wurde er Leiter sämtlicher Warmbetriebe des BVG, ergänzt durch den Posten als Vorstandsvorsitzender der Hanomag in Hannover ab 1942. Von April 1942 bis September 1943 war er Vorsitzender des Hauptausschusses Waffen und Wehrwirtschaftsführer. Albert Speer wollte ihn 1943 bei Krupp als Werksbeauftragten einsetzen.
Im Nürnberger Prozess der Alliierten gegen die industrielle Elite gehörte er zu den Angeklagten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte er von 1947 bis 1950 dem Vorstand des Stahlwerks Osnabrück an, bevor er als technischer Vorstand zum Bochumer Verein zurückkehrte.
Ehrungen
- Juli 1944: Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern
- 1957: Robert-W.-Hunt-Medaille (erste Verleihung an einen Deutschen)
- 1959: Ehrensenator der TH Darmstadt
- 1963: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland für die Einführung des Vakuumguss- sowie des LD-Verfahrens
- 1965: Carl-Lueg-Denkmünze
- Dr. Ing. e. h. der TH Clausthal
Literatur
- Michael Weeke: 40. Todestag von Arthur Tix – Eine Größe der Stahlindustrie in Bochum, WAZ.de, 7. Februar 2011.
- Andreas Zilt: Historische Innovationsforschung – Die Einführung des Oxygenstahlverfahrens in Westdeutschland. In: Manfred Rasch, Dietmar Bleidick (Hrsg.) Technikgeschichte im Ruhrgebiet / Technikgeschichte für das Ruhrgebiet. Klartext-Verlag, Essen 2004, ISBN 3-89861-376-3, S. 721 f.
- Arthur Tix, in: Internationales Biographisches Archiv 12/1957 vom 11. März 1957, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
- ↑ Anschriftenliste des Weinheimer SC. 1928, S. 106.
- ↑ Werner Abelshauser: Rüstungsschmiede der Nation? Der Kruppkonzern im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit 1933 bis 1951. In: Lothar Gall (Hrsg.): Krupp im 20. Jahrhundert. Die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung. Siedler, Berlin 2002, ISBN 3-88680-742-8, S. 436
- ↑ Helmut Maier, Andreas Zilt, Manfred Rasch: Inhaber der Carl-Lueg-Denkmünze. In: 150 Jahre VDEh Auswahlchronik. Stahlinstitut VDEh, 2010, S. 21–23, abgerufen am 28. August 2023.